24.10.2013, 15:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.10.2013, 15:11 von Kyllian Wolfenwacht.)
Alles in allem ein sehr schöner Guide der die Grundeinstellung durchaus anschaulich darstellt. Leider fehlt meiner Meinung nach eine etwas genauere Definition, da alle gewählten Beispiele für den "durchschnittlichen" UO Spieler, der nicht gerade hier seinen RP-Anfang macht völlig einleuchtend und selbsterklärend sind. Das sind m.M.n vor allem wichtige Hinweise für "Neurollenspieler".
Das Problem was ich in dem Guide sehe, ist zum Beispiel das immernoch beide Seiten genug Hinweise finden um "Ihre" Interpretation argumentativ begründen zu können.
Weil das sehr Allgemein formuliert ist: Hier ein Beispiel:
Situation:
Bergarbeiter Eisenschwarte wird von Räuber Hotzenplotz + Schergen an der Mine überfallen. Die Räuber verlangen, die ganze Ausbeute an "wertvollen" Metallen die der Bergarbeiter gerade dabei hat. Eisi knirscht schon mit den Zähne weil er gerade besonders viel Golderze gefunden hat, mit denen zwar wenig anzufangen ist, sich Goldbarren aber wunderbar am NPC verkaufen lassen. Eisi schätzt die Situation ein. Da Stehen Hotzenplotz und noch 3 seiner Leute. Die Meisten sind mit Fernkampfwaffen bewaffnet und in der Mine ist ausser ihn gerade niemand. Akut also auch niemand da, der helfen kann, doch die Mine wird ab und an mal durchaus von anderen Leuten besucht, also geht er auf das Spiel ein und versucht mit seinem RP die Situation erstmal in die Länge zu ziehen, in der Hoffnung dass er Glück hat und vielleicht noch jemand erscheint, außerdem ist ein bisschen Räuber-RP ja auch mal ne nette Abwechslung.
15 Minuten konnte Eisi schinden, aber so langsam sind die Räuber sauer und werden zunehmend aggressiver, er hat sogar schon ein Schlag einstecken müssen, niemand ist bisher gekommen. Er evaluiert die Situation neu: Die Wahrscheinlichkeit das in den nächsten Minuten jemand auftaucht, der ihm hilft geht gen 0. Aus eigener Erfahrung weis er auch, dass hier an der Mine höchstens mal eine einzelne oder duale Landwehrpatrouillie sich herverirrt, die selbst wenn sie rechtzeitig eintrifft sich 4 Räubern gegenüber sieht und vermutlich selbst nichts machen kann. Er realisiert, dass er hier vermutlich nicht aus der Situation herauskommt, ohne zu tun was die verlangen oder riskiert Verletzungen mit dem Char...
und nun wird es Interessant bei der Abwägung der Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Idealerweise, hohlt er sich Hotzi in die Party und versucht ooc zu verhandeln ob man ihm nicht nur ein Teil (25%,50%,75%) abnehmen kann und mit dem Rest davonkommen lässt, weil er sich hier schon seid 3 Tagen die Stunden um die Ohren haut um genug Gold zu Minen um sich die neuen Teppiche für sein Haus kaufen zu können, die unglaublich teuer sind. Und Idealerweise geht es Hotzi und seinen Leute vorrangig um RP und sie belassen es bei einem kleinen Teiltribut und ziehen wieder ab. Alle sind halbwegs glücklich - gut gelaufen die Aktion. Leider ist die Welt nicht (immer) ideal.
Möglichkeit 2: Zähneknirschend gibt Eisi den Bedingungen der Räuber nach und gibt ihnen was sie wollen - toll nen ganzen Tag umsonst gerackert. Frust macht sich breit, aber noch ist ja nicht aller Tage abend. Vielleicht erwischt ma die Typen ja irgendwie irgendwann - Aussicht darauf (auch dank gelöschter Profile) eher gen 0 tangierend. Die Professionell verfolgen zu lassen kostet auch noch weitere Kohlen, die man erstmal haben muss. Resultat: Hotzi und seine Jungs sind zufrieden, Eisi ist gefrustet.
Möglichkeit 3: Eisi hat keine Lust die Beute abzugeben unterlässt es jedoch die Räuber zu provozieren. Nach Fieberhaften überlegen fällt ihm die PvP-Regel ein. Hey, die müssen mir doch wenn ich friedlich abziehe ne Chance auf Flucht lassen. Eisi guckt sich kurz um, emotet noch kurz wie er sich bereit macht und rennt dann los.
(Hier wird es nun interessant
Die Räuber haben die Möglichkeit ihn entkommen zu lassen, ihm hinterher zu rennen in der Hoffnung ihn noch zu erwischen, oder zu versuchen ihn an der (engine)Flucht zu hindern. Da Eisi schon losrennt, fällt eine RP-Möglichkeit flach ihn daran hindern zu wollen. Bis man getippt hat, liest er das nicht mehr. Greift man nun aber zur Engine (wofür hat man Fernkampfwaffen dabei) läuft man Gefahr gegen die PvP-Regeln zu verstoßen. Unser Bergarbeiter, hat keine Provokation von sich gelassen, er versucht nur sich der üblen Konsequenz zu entziehen. Greift man nun an, wird das aller wahrscheinlichkeit nach ein Gespräch beim GM nach sich ziehen, falls man es schafft ihn umzuhauen und sich dann noch schnappt was er dabei hatte.
Resultat: Beide Seiten könnten gefrustet werden.
Zu diesem Beispielen gibt es noch unzählige Abstufungen, zum Beispiel bleibt die Frage offen, was mit Leuten ist, die RP-Aktionen erst garnicht zulassen, weil sie die Bedrohung komplett wegignorieren, ein paar Schritte machen, vielleicht noch ein Emote machen, dass sie die Leute einfach ignorieren und bevor die Gegenpartei chance zu einer RP-Antwort haben, schon wieder weiter rennen um nach Möglichkeit sehr schnell ein sicheres oder für die Gegenpartei gefährliches Gebiet zu erreichen um sich so der Unliebsamen Situation zu entziehen.
Beispiele gibt es unzählige, die man bis ins kleiste Detail aufbröseln kann und die sowohl hier, als auch auf anderen Shards durchaus schon dargewesen sind und deshalb keine "erfundenen Luftnummern" sind. Daher halte ich die immernoch im Raum stehende Frage weiterhin für berechtigt: Gilt der PvP-Schutz nun als Schutz vor unliebsamen Konsequenzen/Rollenspiel oder ist er einfach zur Vermeidung von übertrieben häufig eingesetzter Enginenutzung zu verstehen.
Das dies alles Fair und wie der Guide sagt, so von statten gehen sollte, dass am besten beide Parteien da spaß dran haben ist selbstverständlich klar. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dieses Ideal leider viel zu selten erreicht wird. Und ich denke da sind Konflikte mit Räubern noch diejenigen die am ehesten Fair zu lösen sind. Weitaus schwieriger sind Konflikte die persönliche Motivationen der Chars als Hintergrund haben und die Zielsetzung verfolgen seinen "Rivalen" zu demütigen oder empfindlich zu treffen, am besten noch "auszuschalten" (nicht im Sinne von RP-Tod zu verstehen). Gerade bei solchen Konflikten ist doch die Hemmschwelle sich tatsächlich auf die Konsequenzen dieses Rollenspiels einzulassen sehr viel höher und die Versuchung sich durch zweifelhafte Methoden dem ganzen zu entziehen doch sehr viel naheliegender als in meinen obigen Beispielen.
Man mag sich vielleicht fragen warum ich so genau auf eine Klärung herumreite. Aber wenn jede Partei im Vorfeld oder bei Beginn einer geplanten Aktion weiß, worauf sie sich einzustellen hat, bilde ich mir ein gibt es weit weniger OG-Frust und Beschwerden.
Wenn die Räuber wissen, dass sie jedem Opfer eine Chance zur Flucht geben MÜSSEN, werden sie im bestenfalls ihre Aktion auch so planen, dass das Opfer diese erhält. Wenn im Gegenzug ein Opfer weiß, dass es sich auch vor einer unliebsamen Konsequenz nicht drücken darf, sondern die (je nach Situation) zu akzeptiere hat, wird sich im Nachhinein weniger OG darüber aufgeregt oder noch versucht durch GM-Gespräch das ganze aufzubröseln und man unternimmt lieber je nach Möglichkeit IG was dagegen, um zu verhindern, dass es nochmal passiert. Das ist was ich mir zumindest von einer solchen Klarstellung erhoffe.
MfG PO Kyllian
Das Problem was ich in dem Guide sehe, ist zum Beispiel das immernoch beide Seiten genug Hinweise finden um "Ihre" Interpretation argumentativ begründen zu können.
Weil das sehr Allgemein formuliert ist: Hier ein Beispiel:
Situation:
Bergarbeiter Eisenschwarte wird von Räuber Hotzenplotz + Schergen an der Mine überfallen. Die Räuber verlangen, die ganze Ausbeute an "wertvollen" Metallen die der Bergarbeiter gerade dabei hat. Eisi knirscht schon mit den Zähne weil er gerade besonders viel Golderze gefunden hat, mit denen zwar wenig anzufangen ist, sich Goldbarren aber wunderbar am NPC verkaufen lassen. Eisi schätzt die Situation ein. Da Stehen Hotzenplotz und noch 3 seiner Leute. Die Meisten sind mit Fernkampfwaffen bewaffnet und in der Mine ist ausser ihn gerade niemand. Akut also auch niemand da, der helfen kann, doch die Mine wird ab und an mal durchaus von anderen Leuten besucht, also geht er auf das Spiel ein und versucht mit seinem RP die Situation erstmal in die Länge zu ziehen, in der Hoffnung dass er Glück hat und vielleicht noch jemand erscheint, außerdem ist ein bisschen Räuber-RP ja auch mal ne nette Abwechslung.
15 Minuten konnte Eisi schinden, aber so langsam sind die Räuber sauer und werden zunehmend aggressiver, er hat sogar schon ein Schlag einstecken müssen, niemand ist bisher gekommen. Er evaluiert die Situation neu: Die Wahrscheinlichkeit das in den nächsten Minuten jemand auftaucht, der ihm hilft geht gen 0. Aus eigener Erfahrung weis er auch, dass hier an der Mine höchstens mal eine einzelne oder duale Landwehrpatrouillie sich herverirrt, die selbst wenn sie rechtzeitig eintrifft sich 4 Räubern gegenüber sieht und vermutlich selbst nichts machen kann. Er realisiert, dass er hier vermutlich nicht aus der Situation herauskommt, ohne zu tun was die verlangen oder riskiert Verletzungen mit dem Char...
und nun wird es Interessant bei der Abwägung der Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Idealerweise, hohlt er sich Hotzi in die Party und versucht ooc zu verhandeln ob man ihm nicht nur ein Teil (25%,50%,75%) abnehmen kann und mit dem Rest davonkommen lässt, weil er sich hier schon seid 3 Tagen die Stunden um die Ohren haut um genug Gold zu Minen um sich die neuen Teppiche für sein Haus kaufen zu können, die unglaublich teuer sind. Und Idealerweise geht es Hotzi und seinen Leute vorrangig um RP und sie belassen es bei einem kleinen Teiltribut und ziehen wieder ab. Alle sind halbwegs glücklich - gut gelaufen die Aktion. Leider ist die Welt nicht (immer) ideal.
Möglichkeit 2: Zähneknirschend gibt Eisi den Bedingungen der Räuber nach und gibt ihnen was sie wollen - toll nen ganzen Tag umsonst gerackert. Frust macht sich breit, aber noch ist ja nicht aller Tage abend. Vielleicht erwischt ma die Typen ja irgendwie irgendwann - Aussicht darauf (auch dank gelöschter Profile) eher gen 0 tangierend. Die Professionell verfolgen zu lassen kostet auch noch weitere Kohlen, die man erstmal haben muss. Resultat: Hotzi und seine Jungs sind zufrieden, Eisi ist gefrustet.
Möglichkeit 3: Eisi hat keine Lust die Beute abzugeben unterlässt es jedoch die Räuber zu provozieren. Nach Fieberhaften überlegen fällt ihm die PvP-Regel ein. Hey, die müssen mir doch wenn ich friedlich abziehe ne Chance auf Flucht lassen. Eisi guckt sich kurz um, emotet noch kurz wie er sich bereit macht und rennt dann los.
(Hier wird es nun interessant
Die Räuber haben die Möglichkeit ihn entkommen zu lassen, ihm hinterher zu rennen in der Hoffnung ihn noch zu erwischen, oder zu versuchen ihn an der (engine)Flucht zu hindern. Da Eisi schon losrennt, fällt eine RP-Möglichkeit flach ihn daran hindern zu wollen. Bis man getippt hat, liest er das nicht mehr. Greift man nun aber zur Engine (wofür hat man Fernkampfwaffen dabei) läuft man Gefahr gegen die PvP-Regeln zu verstoßen. Unser Bergarbeiter, hat keine Provokation von sich gelassen, er versucht nur sich der üblen Konsequenz zu entziehen. Greift man nun an, wird das aller wahrscheinlichkeit nach ein Gespräch beim GM nach sich ziehen, falls man es schafft ihn umzuhauen und sich dann noch schnappt was er dabei hatte. Resultat: Beide Seiten könnten gefrustet werden.
Zu diesem Beispielen gibt es noch unzählige Abstufungen, zum Beispiel bleibt die Frage offen, was mit Leuten ist, die RP-Aktionen erst garnicht zulassen, weil sie die Bedrohung komplett wegignorieren, ein paar Schritte machen, vielleicht noch ein Emote machen, dass sie die Leute einfach ignorieren und bevor die Gegenpartei chance zu einer RP-Antwort haben, schon wieder weiter rennen um nach Möglichkeit sehr schnell ein sicheres oder für die Gegenpartei gefährliches Gebiet zu erreichen um sich so der Unliebsamen Situation zu entziehen.
Beispiele gibt es unzählige, die man bis ins kleiste Detail aufbröseln kann und die sowohl hier, als auch auf anderen Shards durchaus schon dargewesen sind und deshalb keine "erfundenen Luftnummern" sind. Daher halte ich die immernoch im Raum stehende Frage weiterhin für berechtigt: Gilt der PvP-Schutz nun als Schutz vor unliebsamen Konsequenzen/Rollenspiel oder ist er einfach zur Vermeidung von übertrieben häufig eingesetzter Enginenutzung zu verstehen.
Das dies alles Fair und wie der Guide sagt, so von statten gehen sollte, dass am besten beide Parteien da spaß dran haben ist selbstverständlich klar. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dieses Ideal leider viel zu selten erreicht wird. Und ich denke da sind Konflikte mit Räubern noch diejenigen die am ehesten Fair zu lösen sind. Weitaus schwieriger sind Konflikte die persönliche Motivationen der Chars als Hintergrund haben und die Zielsetzung verfolgen seinen "Rivalen" zu demütigen oder empfindlich zu treffen, am besten noch "auszuschalten" (nicht im Sinne von RP-Tod zu verstehen). Gerade bei solchen Konflikten ist doch die Hemmschwelle sich tatsächlich auf die Konsequenzen dieses Rollenspiels einzulassen sehr viel höher und die Versuchung sich durch zweifelhafte Methoden dem ganzen zu entziehen doch sehr viel naheliegender als in meinen obigen Beispielen.
Man mag sich vielleicht fragen warum ich so genau auf eine Klärung herumreite. Aber wenn jede Partei im Vorfeld oder bei Beginn einer geplanten Aktion weiß, worauf sie sich einzustellen hat, bilde ich mir ein gibt es weit weniger OG-Frust und Beschwerden.
Wenn die Räuber wissen, dass sie jedem Opfer eine Chance zur Flucht geben MÜSSEN, werden sie im bestenfalls ihre Aktion auch so planen, dass das Opfer diese erhält. Wenn im Gegenzug ein Opfer weiß, dass es sich auch vor einer unliebsamen Konsequenz nicht drücken darf, sondern die (je nach Situation) zu akzeptiere hat, wird sich im Nachhinein weniger OG darüber aufgeregt oder noch versucht durch GM-Gespräch das ganze aufzubröseln und man unternimmt lieber je nach Möglichkeit IG was dagegen, um zu verhindern, dass es nochmal passiert. Das ist was ich mir zumindest von einer solchen Klarstellung erhoffe.
MfG PO Kyllian