Chronos Fluch und das Lager der Galatier >> Mitmachthread <<
#4
Plok. Holzsplitter flogen ohne Ziel durch die Luft, als das kalte Metall der Axt auf einen der mächtigen Baumstämme im Wald Servanos niederging. Immer und wieder fraß sich der gierige Kopf des Werkzeuges in das alte Holz. „Mein Schiff, Beschlagnahmt, Für den Krieg! Ein Galatischen Handelsschiff! Was fällt diesen irrsinnigen Amhranern ein!?“ – Die Gedanken flogen wirr durch den Kopf des Galatiers, welcher in schierer Wut mit dem kalten Eisen auf den Baum eindrosch.
Seit Monden bin ich nun schon hier! Die Seewege sind geschlossen, die Grenzen sind geschlossen! Wie soll ich meiner Sippe die nötigen Güter bringen, wenn ein jeder Versuch das Land zu verlassen mit kaltem Stahl niedergeschlagen wird!?“. Plok. Abermals bissen die Zähne der Axt gierig in den Stamm. Dies sollte vorerst der letzte Schlag Séans sein, als sich das Werkzeug seines Frustes in dem Holz verklemmte. Die Hände des Galatiers schlossen sich fest um den Stiel herum, in einem Versuch die Axt zu befreien. Jedoch ist der Schweiß, welcher gänzlich sein grobes Hemd durchnässte und dafür sorgte, dass das rote, strähnige Haar an ihm klebte nur eines der Zeichen, dass seine Kräfte zur Neige gingen.
Ich bin Händler, ich bin Seefahrer! Kein Holzschläger. Kein Fischer. Kein Bauer!“ - die Worte polterten immer wieder durch den Kopf des Mannes, welcher noch immer das Greifholz der Axt umschlossen hatte, ehe der feste Griff nachließ und er vollends neben dem angeschlagenen Holzstamm zu Boden sank.
„Ich habe sie aus dem Wasser geholt, um sie vor den Tiefen zu retten. Ich habe ihr mein Wort gegeben, dass ich sie sicher zurück nach Galatia bringe. Dabei scheitere ich schon, dieses Stück Holz zu fall zu bringen!“ - Immer, und immer wieder zeichneten sich die Bildet in seinem Kopf ab: Das Ruder fest in seiner Hand, den Blick auf die Wellen voraus. Die „Tonn Bród“, eines der kleineren Handelsschiffe Svesurs, lag sicher unter Séans Kommando in der See mit dem Kurs auf Löwenstein. In nur einem Bruchteil eines Augenblickes hatte Séan sie gesehen. Die Galatierin, welche in Mitten der Strömung ohne Bewusstsein vor sich her trieb.
Chronos musste sich einen Spaß daraus machen, diese Verantwortung auf den Seefahrer zu legen – dessen war sich Séan sicher.

Seitdem er hier an Land brach lag, hat er schon so manchen Versuch unternommen „sie“ auf Distanz zu halten – Sei’s durch tagelange Reisen in die Stadt oder die Suche nach neuer Handelsware. Sie war ein Anhängsel, eine Bürde, ein Ballast, der seinen Weg verlangsamen würde. Und dennoch – in letzter Zeit, fühlte er sich immer mehr und mehr mit ihr verbunden. Sie war der letzte Bezug, den er noch zu seiner Heimat fand. Und da war auch noch sein Wort, sie sicher zurück nach Galatia zu bringen.
Der Rothaarige rappelte sich wieder neben dem Baum auf – entschlossen wandte sich der Blick auf die noch immer feststeckende Axt. Ein entschlossener, bestimmter Ausdruck nahm auf seinen Zuegen Platz, als sich die schweißgebadeten Hände wieder um die Axt schlossen. Séan wusste nun, was zu tun war.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Chronos Fluch - von Lasair - 11.10.2013, 10:55
RE: Chronos Fluch - von Lasair - 21.10.2013, 20:32
Der Baum - von Séan Faolain - 23.10.2013, 09:57



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste