Tagebuch einer Wissbegierigen
#3
Diesmal sitzt die Frau in Robe und Umhang eingewickelt auf dem Marktplatz auf den Stufen der Mithraskathedrale und murmelt was von wegen „eine Bank wäre gut“ und beginnt dann zu schreiben.

Zitat:Selvetik ist schrecklich. Selvetik ist faszinierend. Selvetik ist anspruchsvoll. Selvetik ist kompliziert. Ich liebe Selvetik. Ich hasse Selvetik. Ich weiß dass es eine lebenslange Hassliebe sein wird. Wie bei einem alten Ehepaar. Es ist so logisch, so erhellend und dann wieder so gänzlich nicht nachvolziehbar und unlogisch wie manche Formeln funktionieren.
Es wird mir so viele schlaflose Nächte bereiten.
Mehrfach scheint der Stift neu anzusetzen und von oben betrachtet sieht man erst einen Mann in roter Robe mit der jungen Frau reden

Zitat:Dieser verrückte Mithrasmann versucht ernsthaft mir meine Zeit mit einem Gespräch über Religion zu rauben. Als gäbe es nichts wichtigeres. In meinem Glauben hat mir nie etwas gefehlt. Hat er zwar keinen hohen Stellenwert eingenommen, aber auch nie Anlass zum Zweifel gegeben. Die Mondwächter haben sich lange bewährt und Mithras bietet mir keinen Anreiz dies in Zweifel zu ziehen. Ich hinterfrage viele Dinge, aber man muss nicht alles auf den Kopf stellen. Ich frage mich auch nicht auf einmal ob Wasser fliegt und Erde brennt.
Nochmals zuckt sie hoch und erneut wird das Buch zugeschlagen als diesmal von vorne ein Schatten darauf fällt. Der Blick wird beruhigter als sie den Mann erkennt den sie tatsächlich voll Überzeugung Meister zu nennen bereit ist. Doch das Buch wird fest geschlossen umfasst und mal wieder schleicht sich eine sanfte Röte auf ihre Wangen. Ein kurzes Gespräch später kehrt dieser in die Kirche ein und sie macht sich auf den Weg in das kleine Kammerzimmer der Taverne wo sie weiterschreibt.

Zitat:„Betrachtet das als Lob in Form meiner Erwartungen an euren analytischen Verstand, dass ich euch eine komplexe Formel analysieren lasse und keine Skizzen von Holzstäben malen lasse“

Kurz seufzte sie und sah ins Dunkel des Raumes und dann auf den geschriebenen Satz.

Ist dies bereits als Lob zu werten? Nein ich denke nicht. Höchstens dass er uns allen einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegenzubringen bereit ist.
Warum ist es mir wichtig was er über mich denkt, eine hohe Meinung von mir hat oder ein lobendes Wort für mich hat? Nun sicher weil das heißt dass er mir dann bereit ist etwas beizubringen und dass ich die Möglichkeit habe voranzukommen. Ansonst ist es nicht von Relevanz wie jemand über mich denkt. Bei ihm allerdings interessiert mich seine Einschätzung. Natürlich nur weil er Ahnung hat. Sonst gibt es keinen wie auch gearteten Hintergrund!
Wo war ich? Äh… ja… ach ja. Selvetik… Vertrauen? Äh…. Ich gebe zu ich habe den Faden verloren.

Irgendwie kann ich mich heute nicht wirklich konzentrieren. Das muss von den ganzen Ablenkungen kommen!
Ich muss mich morgen wieder an die Studien setzen. Mein Kopf raucht und die Konzentration lässt nach. Vielleicht sollte ich doch dringend einmal tatsächlich meine Alkoholforschung starten. Bei andren scheint es ja gut zu funktionieren.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Tagebuch einer Wissbegierigen - von Saturia Ansua - 16.10.2013, 03:06



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste