Im Hause Greifenfels
#15
Zwei Tage sind nun vergangen, seitdem er Sam gesehen hat. Zwei Tage zu viel, das war Bentrion klar. Und falls sie nun nicht mehr am Leben sein sollte, dann hat er dieser Elda auch noch umsonst eine verpasst. Naja, fast umsonst, schließlich hatten ihn die Gefühle in diesem Augenblick überflügelt – für den Moment zumindest. Nichtsdestotrotz war sie nicht aufzufinden und das war ungewöhnlich für jemanden, den man zufälligerweise immer dann begegnet ist, wenn man am wenigsten damit gerechnet hatte. Er hat ihr den Schutz angeboten und sie in der Heilerstube untergebracht, doch musste sie, wie so oft, das wusste er mittlerweile, mit dem Feuer spielen. In dem Fall war Predragor das Feuer gewesen. Zumindest hat sie ihm von dem Vorfall in Neuhafen erzählt und diesen beiden Typen die sie suchen würden, bevor sie sich eine neue Bleibe gesucht hatte… und andere Dinge.

Als am Vortag seine Tante Gysell ihm davon berichtete, dass ihre Stute „Sam“ nicht mehr auf zu finden war und entweder gestohlen wurde, oder gar getötet, ging Bentrion ein Licht auf. Da wusste er, dass er nach Sam suchen musste. Also ging er am heutigen Nachmittag wieder zu Elda und klopfte an ihrer Tür. Sobald ein Spalt geöffnet wurde, stoß er sie auf und überrumpelte sie. Nachdem sein blick über das lange Jagdmesser und den Katzbalger ging, blickte er durch den Raum. Er war sich sicher, dass er nichts vor ihr zu befürchten hatte, außer vielleicht einen Kratzer – ohne Kratzer ist man jedoch kein echter Mann. Doch von Sam war keine Spur zu sehen. Also begann er Elda auszufragen.

Bentrion wusste, dass nach seinem letzten Besuch es nicht so einfach sein würde, das zu bekommen, was er nun wollte. Schließlich war es das zweite Mal, dass er sie aufsuchte, um etwas von ihr zu nehmen. Doch ist ihm auch aufgefallen, dass sie hart im Nehmen war und er einfach nur standhaft bleiben musste. Nach wenigen Augenblicken saß er also schließlich an ihrem Tisch, sie stand mit verschränkten Armen gegen die Wand gelehnt da und blickte genervt zu ihm. Es war also noch einfacher als er es gedacht hatte. Dann folgte der Informationsaustausch. Drei Namen standen im Raum. Zwei Fische und ein Hai. Aki und Marek in der Rolle der kleinen Fische und Nokolaj, in der Rolle des Hais. Aki, dumm wie Stroh, aber mit Vorliebe für Dramatik und Schmerzen. Über Marek wusste sie nicht viel, nur so viel, dass er für Nokolaj arbeiten würde und somit wären wir beim Hai. Noch in diesen Augenblick formte Bentrion alle Informationen zu einem ersten Entwurf, wie ein Puzzle, das nach und nach ein Bild ergeben würde. Damit war das Gespräch zwischen den beiden beendet. Irgendwie fing er an sie zu mögen, aber sie war Venthos Beute – und Konstantins. So ging er also hinaus, bestieg sein Ross und machte sich auf nach Hause, das Puzzle zusammen zu setzen.
"Ein Greifenfels vergisst nie"
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RE: Im Hause Greifenfels - von Exael - 25.08.2013, 15:51
RE: Im Hause Greifenfels - von Exael - 26.08.2013, 20:55
Verletzte Ehre - von Lyanna Ennisfree - 27.08.2013, 20:50
Gedanken - von Bentrion Greifenfels - 05.09.2013, 13:48
RE: Im Hause Greifenfels - von Exael - 09.09.2013, 15:00
Der Sturm - von Lyanna Ennisfree - 10.09.2013, 20:54
Die Hatz des Greifens - von Bentrion Greifenfels - 12.09.2013, 16:51



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