Teil der Kirche sein
#3
Die Woche verlief erfolgreich.
Ich habe es geschafft einen Kessel voll mit der Gerbersäure herzustellen und was für ein Glück die Schwester Ayura benötigte jene sogar. Also füllte ich sie in Phiolen ab und gab sie ihr, was wiederum zur Folge hatte, dass ich reichlich von ihr mit Kräutern beschenkt wurde und Hanf, den ich verkaufen durfte. Dieses Geld wird bitter von den Armen benötigt. Erst die Woche gab ich mein letztes Erspartes einem Armen, der sich keinen Heiler leisten konnte. Aber nun habe ich wieder einiges, was ich jenen verschenken kann, die leiden.
Mithras ist sehr gnädig zu mir, dafür werde ich ihm stets dankbar sein und in einem Gebet die Schwester Ayura erwähnen!
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Mithras sie an meine Seite gestellt hat, damit sie mir in schweren Stunden hilft, so wie damals, als ich an dem Schicksal dieser Frau, die mir alles erzählt hat, verzweifelte. Es war so schrecklich! Ich wusste bisher nicht, dass Menschen zu derartigem fähig sind in ihrer Not.

Was diese Woche nicht so gut verlief war, dass ich mit dem Gestank der Säure Arnts Werkstatt mit Dämpfen gefüllt habe. Der Kessel war einfach zu voll gewesen. Ich durfte nun bis zum nächsten Tag sie nicht mehr betreten, dass hat mir der nun ein wenig grimmige Arnt verkündet. Ich habe ihm noch geholfen sämtliche Fenster zu öffnen, damit diese Dämpfe sich verflüchtigen und habe daraus gelernt.
Nie wieder werde ich den Kessel bis zum Rand mit Säuren oder anderem füllen!
Was aber bei weitem noch schlimmer war, ist dieser ätzende Geruch, der sich an meine Kutte klammerte, wie ein Neugeborenes an seine Mutter. Und gerade heute haben wir Unterricht bei Mutter Veltenbruch, der Priesterin und den will ich um nichts versäumen. Auch wenn Ihr Blick es vermag jedem zu Eis erstarren zu lassen, wenn man zu spät kommt oder den Unterricht mit Nichtigkeiten stört. Ich frage mich, wie sie das macht? Unter einem solchen Blick komme ich mir dann so winzig vor, wie eine Ameise. Ich kann das nicht. Auch Schwester Ayura hat darauf keine Antwort, denn ich habe sie gefragt. Aber eines ist sich Mutter Veltenbruch ist so schrecklich weise und redegewandt und gestaltet den Unterricht immer spannend. Ich liebe sie einfach dafür.
Ich habe daher versucht die Kutte ein wenig im Freien auszulüften. Das half wenig. Aber Mithras war abermals gnädig er hat mir die Novizin Alina geschickt, die mir eine frische Kutte gab.
Gebadet und mit tadelloser Kutte konnte ich nun zuversichtlich an dem Unterricht teilnehmen.Er war wie immer wunderbar!
In der Nacht auf meinem Schlafplatz in der Bibliothek hatte ich dann einen sonderbaren Traum. So viel Licht so viel Liebe fühlte ich und ich bin aufgewacht. Mir war nun klar, was ich tun musste, aber dazu musste ich den Segen Ihrer Seligkeit einholen.
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Nachrichten in diesem Thema
Teil der Kirche sein - von Fenella Mondhain - 23.07.2013, 00:08
RE: Teil der Kirche sein - von Fenella Mondhain - 30.07.2013, 14:44
RE: Teil der Kirche sein - von Fenella Mondhain - 10.08.2013, 13:40
RE: Teil der Kirche sein - von Fenella Mondhain - 13.10.2013, 12:08



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