FSK-18 Jeder stirbt für sich allein
#3
10. Heuert im Jahre 1400

Ein Wassertropfen raucht durch einen schmalen dunklen gang und trifft dann auf einen Lederhandschuh auf. Der Tropfenflug wird von einem lauten “Hatschiiiii” begleitet.
Im Dämmerlicht wischt Einar seinen Handschuh an dem Wappenrock ab murmelt vor sich hin

“Mhm Elend, wird doch nich Krank wern? Ob vielleicht schimpft nur grad jemand über mich”
Begleitet von einem schmunzeln steigt er tiefer die stufen hinab. Irgendwo kann man rauschendes Wasser vernehmen. Je tiefer er steigt desto lauter wird das Geräusch.
Vor einer Gittertüre angekommen mischt sich zudem leises Gemurmel unter das Wasserrauschen.
Ist wohl schon jemand hier… begleitet von diesem Gedanken schiebt er langsam die Türe auf und nähert sich den stimmen.
Im Zwielicht sitzen einige gestalten und heben die blicke.
Nach einer kurzen pause nicken und einigen gemurmelten “Zum Gruss” wendet er sich wieder herum und führt eine Frau die ihm gefolgt war zu einigen Mauern hinüber um sich dort zu unterhalten.
Mit den Gedanken an einem anderen ort spricht er zu der Frau von geheimen dingen.

Grau und beinahe verblasst tauchen Bilder in seinem kopf auf, Menschen huschen an ihm vorbei Worte werden zu ihm hinübergetragen und verblassen wieder….
erst kürzlich geschehenes wieder erweckt von seinen Gedanken und Erinnerungen…

“Los alle zurück zur Palisade!!” rief Hauptmann Seyfreid
Die anderen Grauwölfe eilten sich und überall flogen Pfeile umher.
In den Wäldern waren unter schweren stiefeln knackende äste zu hören. Der Feind Rückte näher…
Hier und da wurden befehle gerufen aber der Rückzug verlief gut und ohne Verluste.
Sein Blick huschte über die andern Grauröcke, alle waren da.
Aryn, Marqard, Seyfreid und Harl.
Mieps war schon vorher zurück.. Also fehlte niemand seiner Kameraden

Der Erwartete angriff blieb jedoch aus.
Keiner der feinde folgte den sich zurückziehenden abgesehen von einen ungezielten Pfeilen.
Die Palisade hielt also stand, der Hauptmann zog sich zurück.
So waren nur noch Marquard, Aryn, Harl und Einar zugegen.
“Wird mich och mal umsehen, wird sicher ken angriff mehr kimmn.”
richt ehe Einar die Worte an die Kameraden
“Bleib aber in der Nähe Einar” kam die antwort von Harl
Marquard und Aryn nickten nur und riefen ein “Stahl und Gold” hinterher
“Aye ich bleib inne Nähe, Det Ehr ihr drei macht det schon!”
Mit diesen Worten verschwand er um dem weg nach norden zu folgen.

Die Bilder und Worte verblassten wieder und er versuchte sich wieder auf die Frau ihm gegenüber zu konzentrieren. Die Kerze war schon deutlich heruntergebrannt und die geflüsterten Worte der beiden verklangen langsam. Als Einar dann wieder aus dem Gewölbe empor steig hatte die Nacht schon Einzug gehalten, in der Ferne jedoch schimmerte ein Rötlicher schein. Mit schnellen schritten und noch schnelleren Gedanken eilte er dem Lichtschein entgegen.

Ein Angriff…..
Das Feuer kann nichts gutes heißen….
Vielleicht nur ein Saufgelage?….
Nein sicher ein Angriff, hoffentlich sind nicht alle Tod….
Und ich sagte ich bleibe in der Nähe….

Je näher er dem Lichtschein in der ferne kam desto deutlicher wurde es. Es hatte einen Angriff gegeben und von der Palisade waren nur noch Aschehäufchen übrig. Aryn und Marquard waren noch zu sehen.
Sie erzählten davon das Harl verletzt war, schwer verletzt. In Gedanken schollt sich einer, es war nicht seine schuld aber seine Pflicht seinen Kameraden beizustehen. Später im Haus der Ritte angekommen fiel sein blick auf Harl wie er auf seinem Strohlager lag. Er gesellte sich stumm zu ihm als jedoch unten die Tür ging, vermutlich Mieps oder jemand anders, verließ er die Rotte schnell durch die Hintertür.
Es war nicht meine schuld aber wenn er nicht überlebt waren meine letzten Worte zu ihm eine Lüge…


12. Heuert des Jahres 1400

Aus der Ferne konnte man schon Feuerpfeile im hohen bogen fliegen sehen und das Typische geschäftige treiben vor dem beginn einer Schlacht. Auf der anderen Seite des Flusses war reichlich Bewegung zu sehen. Die Drei Grauwölfe, Marquard, Aryn und Einar näherten sich der Befestigung vor der Brücke. Auf fragen was hier vorginge kamen sie nur dürftige oder gar keine antworten
“Solln wir uns Einreihn?” kam die frage an die anderen Grauwölfe gerichtet von Einar.
“Unser Sold ist nicht bezahlt worden!” kam die antwort von Aryn.
Die Situation schien auch unter Kontrolle zu sein. Es war zwar Bewegung auf der anderen Seite aber es kamen nur vereinzelte Gegenwehr. Dies änderte sich aber als sich tatsächlich eine Gruppe formierte und auf die Befestigung zuraunte. Nicht alle Pfeile konnten sie niederstrecken. Sold oder nicht sie mussten Kämpfen oder Fliehen. Also Reihten sie sich ein, Waffen wurden eilig gezogen und Helme aufgesetzt. Pfeile Surrten von beiden Seiten des Flusses hier hin und dort hin. Der Schlachtenlärm verschluckte befehle und schreie von gefallenen. Jedoch wurden die Angreifer zurückgeschlagen.
Vereinzelter Jubel und Unglaube klang durch die Rehen der Verteidiger als sich eine weitere, Größere Gruppe Formierte und losstürmte. Die Reihen der Verteidiger die die erste welle nur knapp zerschellen lies war noch Durcheinader und geschwächt.
Der erste Aufprall der Nahkämpfer war hart und kurz. Die Linien hielten zwar aber dann folgten die Pfeile des Feindes und säte das Chaos. Viele wendeten sich zur Flucht, der Kampf schien verloren. Ein ungeordneter Rückzug und auch einer Drehte sich herum um sein Heil in der Flucht zu suchen. Die Pfeile Fanden ihn jedoch und es wurde Dunkel um ihn. Es war ganz so als hätten sie nur auf ihn gezielt oder als hätte sich jemand gewünscht das er Fallen möge.


An einer anderen stelle in Servaro….


Jammern und Stöhnen war auf dem Schlachtfeld zu hören und hier und dort regte sich noch jemand. Ach Einar, auf knien und mit einigen Pfeilen im Körper kämpfte darum aufzustehen.
Die schlacht war geschlagen und Krähen kreisten über den Baumwipfeln. Sie rochen den Tod und das Blut….
[Bild: c6p2wrds.jpg]
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RE: Jeder stirbt für sich allein - von Einar Ulfson - 14.07.2013, 20:05



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