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Von der Kriegskunst – das Soldatenmanifest - Kordian - 04.03.2017 Das Tagewerk war vollbracht. Einzig das Klappern der Stiefel der Wachsoldaten war das einzige Geräusch, das von draußen in die Offizierstube drang. Die flackernde Kerze warf ihr tanzendes Lichterspiel auf die leeren Pergamente an dem kleinen Schreibpult. Die Wehr lag gesäubert und sortiert in der Aufhängung in der Zimmerecke. Der Windzug unter der Tür bliess ihm kurz einen Schauer über den Rücken. Doch war es nicht die Ruhe und der Schlaf, den Kordian suchte. So führte er den Federkiel in die Tusche, um das, was ihm die Jahre gebracht hatten, auf Pergament zu bannen. Von der Kriegskunst – das Soldatenmanifest verfasst von Hauptmann Kordian, Schwere Silendrische Infanterie a.D. Lenzing im Jahr 1402 Kapitel I – Der Soldat Ein Soldat ist stets bestrebt seine Aufgaben zu erfüllen, sein Handwerk pflichtbewusst auszuüben und seine Fähigkeiten zu perfektionieren. Gehorsam und die Disziplin sind die Grundpfeiler eines jeden guten Soldaten; Aufopferung und der Verzicht seine festen Begleiter. Ein Soldat muss den Tod als solches akzeptieren lernen. Respektiere Bruder Tod, aber fürchte ihn nicht. Die grundlegenden Prinzipien eines Soldaten
Jede Waffe sollte, wenn möglich, entsprechend ihrer Tauglichkeit eingesetzt werden. Die Kunst ist es, den Sieg zu erringen, mit welcher Waffe auch immer und diese ohne Rücksicht auf ihre Größe und Anwendbarkeit benutzen zu lernen. Lerne deine Waffe kennen und lasse sie zu einem Teil deiner selbst werden. Sie wird es sein die zwischen dir und dem Griff Morrigus steht, wenn du einem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehst. Kapitel II – Strategie und Taktik Der Unterschied zwischen Strategie und Taktik Strategie Strategie die umfassende Planung eines Krieges, eines Feldzuges oder einer Schlacht. Sie ist die Lehre von der Führung der Truppen und der geplanten Verfahrensweise vor dem Kampf. Die grundlegenden Prinzipien der Strategie
Taktik ist die Praxis der geschickten Kampf- und Truppenführung. Es ist die Art des Vorgehens in einem zweckbestimmten Verhalten. Nachfolgend die drei geläufigsten Mittel, um die Führung einer Schlacht zu übernehmen. Führung durch Eröffnung Du musst von Anfang an zum Angriff entschlossen sein, die Führung im Kampf zu übernehmen und mit schnellen gezielten Aktionen den Gegner schnellstmöglich ausschalten. Führung durch Abwarten Hierbei versucht der Gegner, die Führung durch Angriff zu übernehmen. Lass ihn kommen und täusche Unterlegenheit vor. Ist er an dir dran, störst du seinen Angriff durch eine gezielte Verteidigung oder ein überraschendes Ausweichen. Sofort im Gegenzug zwingst du ihm durch deutlich erhöhte Gegenwehr deinen Rhythmus und Willen auf und übernimmst die Führung im Kampf. Führung durch Gleichstand Hierbei gleichst du dich scheinbar der Geschwindigkeit des gegnerischen Angriffs an und gehst allmählich und unbeirrbar auf deinen eigenen Rhythmus über, um die Kontrolle über das Kampfgeschehen zu erlangen und deinen Gegner zu überwinden. Es gibt viele Methoden den Sieg zu erringen. Einige grundlegende Kampftaktiken möchte ich hier auflisten. Dabei handelt es sich nicht immer um vollständige Taktiken, sondern auch um Fähigkeiten die gelernt und verinnerlicht werden sollen, um einen Sieg zu ermöglichen. Aufs Kissen drücken … ist der Ausdruck für „jemanden den Kopf nicht heben lassen“, was wiederum bedeutet, den Gegner beschäftigt zu halten, ihn nicht zur Ruhe kommen zu lassen und alles zu vereiteln, was er plant. Das Erkennen der Lage … ist die taktische Beurteilung des Gegners. Wie stark oder wie schwach er ist oder auch vorgibt zu sein. Allein dadurch, dass du die Lage vorausschauend beurteilst, bist du m Vorteil. Du kannst ihm dann bei Bedarf das Gefühl geben ihn zu kennen oder ihm Ignoranz vorspielen, obwohl du ihn durchschaust. Das Schwert niedertreten … bezieht sich ganz konkret auf den direkten Gegenangriff. Bestreicht der Feind deine Stellung mit Fernwaffen, so gehst du SOFORT in einen Gegenangriff über, um seinen Angriff wirkungslos zu machen und weitere Angriffe dadurch zu verhindern. Versuche also hier nicht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Das Erkennen des Zusammenbruchs … bedeutet, den Augenblick der Schwäche beim Gegner zu erkennen, in der er in Unordnung gerät und seinen Rhythmus verliert. Nutze den Augenblick, bevor er sich erholt und strecke ihn mit einem Schlag nieder. Sich in den Gegner verwandeln … heißt, sich in seine Lage zu versetzen, von seinem Standpunkt aus zu denken. Versuche seine bisherige Taktik zu ergründen, um seine Strategie zu verstehen und wende dementsprechend Gegenmaßnahmen an. Die Hände frei machen … ist vor allem dann notwendig, wenn alles gleich steht und ihr euch gegenseitig blockiert. Überlege, wie du unter Aufgabe deiner bisherigen Absichten gewinnen kannst und wende Methoden an, die er nicht erwartet. Den Schatten in Bewegung bringen … solltest du, wenn du die Absichten deines Gegners nicht zu durchschauen vermagst. Täusche ein Manöver vor, welches ihn in Bewegung bringt und seine wahren Absichten offenbart. Danach sollte es ein Leichtes sein mit den entsprechenden Mitteln zu siegen. Beeinflussung durch Übertragung … geht davon aus, dass der Gegner die eigenen Verhaltensweise übernimmt. Spiele ihm deshalb vor, gelangweilt oder sogar betrunken zu sein. Tut er es dir gleich und zeigt Schwäche, so schlägst du unvermutet zu. Den Gegner aus dem Gleichgewicht bringen … heißt nichts anderes, als ihn an einer unvermittelten Stelle überraschend anzugreifen, um ihn somit aus dem Gleichgewicht zu bringen. Den Gegner erschrecken … durch Waffenklirren, Schildtrommeln, Kampfschreie, unerwartete Angriffe von der Flanke oder aus dem Hinterhalt, aber auch durch List und Tücke, indem man vorgibt stärker zu sein als man wirklich ist. Auch „unkonventionelle“ Vorgehensweisen sollten hier ins Auge gefasst werden. Den Gegner zertreten … ist der Gegner schwach - sei es, dass sie zahlenmäßig unterlegen sind oder sie sich in Verwirrung befinden oder keinen Kampfgeist mehr haben - dann vernichte sie mit einem konzentrierten Schlag. Somit verhinderst du, das sie sich sammeln können oder an Erfahrung im Kampf mit dir gewinnen. Durchstoßen bis zum Grund … ist dann sinnvoll, wenn es den Anschein hat, dass der Gegner zwar besiegt, doch seine Kampfmoral ist nicht gebrochen ist. Es ist in diesem Fall notwendig mit aller Kraft, Mut, eisernem Willen und dem Stahl bis zum Grund seines Innersten durchzustoßen und ihn zu brechen. Ein Erfolg ist allerdings nicht mit Sicherheit festzustellen. Den Griff loslassen … kann bedeuten, dass man den Sieg auch ohne ein Schwert erreicht oder, dass man auf den Sieg verzichtet, obwohl man sein Schwert noch hat. Nimmt man das Schwert als Symbol für die Kämpfer, welche man ins Feld führt, so heißt das: Man kann einen Sieg auch erringen, wenn man seine Leute opfert oder aber auch, dass man einen Kampf verliert, aber dennoch den Krieg gewinnt. So oder so, man muss dazu bereit sein, sich von allem, was einem wichtig ist, trennen zu können – bereit sein alles zu verlieren – um den Sieg zu erringen. Ein Körper aus Fels … beschreibt die Fähigkeit im Kampf hart wie ein Fels zu sein und unberührbar durch die zehntausend Dinge die auf einen einstürzen. Kapitel III – Allgemeines Der Ausgang eines Konfliktes, sei es ein Krieg, ein Gefecht oder nur ein Scharmützel, ist jedes Mal von einigen Faktoren abhängig. Doch lässt sich aufgrund der Erfahrung und eines gesunden Menschenverstandes eine Einschätzung vornehmen, so dass der kundige Anführer von vorneherein seine Chancen auf einen Sieg überblicken kann. Bei größeren Auseinandersetzungen, die über einen längeren Zeitraum geführt werden, sind es folgende Punkte, auf die man sein Augenmerk richten sollte: Die Politik Wer hat die stärkeren Verbündeten? Welche der Kriegsparteien kann mit größerer Unterstützung von dritter Seite rechnen? Das Wetter Welche Armee ist auf die Witterungsbedingungen besser vorbereitet? Wurden die Einwirkungen von Hitze, Kälte, Nässe, Trockenheit oder allgemein die Jahreszeit berücksichtigt? Das Terrain Hat eine der Parteien einen Geländevorteil? Wer kann sich besser den Gegebenheiten der Umgebung anpassen? Die Doktrin Unter welchen Gesichtspunkten ist die Armee gegliedert; wie ist sie motiviert; welche Rangordnung unter den Offizieren und welche Theologie steht dahinter? Kleinere Gefechte oder einzelne Schlachten lassen sich - genügend Weitsicht und Kenntnis der nötigen Informationen vorausgesetzt - mit einer nicht zu unterschätzenden Wahrscheinlichkeit beurteilen, bevor sie geschlagen werden. Die dabei zu beachtenden Punkte wären:
Kriegsführung Generell gilt, dass die wahre Leistung im Krieg darin liegt, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen. Keiner Schlacht auszuweichen und brachial einen Sieg nach dem anderen auf dem Schlachtfeld zu erzwingen, ist sicherlich ein Morrigu gefälliges Vorgehen, doch sollte der Hauptaugenmerk auf dem gesamten Plan liegen und nicht nur bei der gegenwärtigen Schlacht. Wenn ihr also eure Truppen in einen Kampf führt, dann sollten folgende Punkte eure primären Ziele sein:
Stelle immer und überall den Nachschub deiner Armee sicher. Bedenke dabei, dass eine eroberte Wagenladung Nahrungsmittel oder Waffen das vielfache des Wertes hat, wie eine eigene, denn dadurch werden nicht nur die eigenen Truppen gestärkt, sondern auch die feindlichen Truppen geschwächt. Motivation der Truppe Sehet zu, dass die Moral und Motivation in der Armee hoch bleibt. Vergesst nicht dabei, dass Menschlichkeit und Gerechtigkeit Tugenden im Frieden sind. Sie sind nötig, um Reiche aufzubauen und zu erhalten - in einer Armee und während eines Krieges sind sie jedoch nur teilweise zu gebrauchen. Opportunismus und Flexibilität sind hingegen militärische und keine zivilen Tugenden. Gründe einer Niederlage Der Feldherr ist immer Schuld an einer Niederlage. Er ist und kann für alles verantwortlich gemacht werden, aber nur wenn er auch alles in der Hand hatte und nicht von höherer Stelle behindert wurde. Gründe einer Niederlage können sein:
Es sind die Charaktereigenschaften, die er zwar braucht, aber die nicht bestimmend für sein Wesen werden dürfen, da sie sonst von seinem Feind, dem gegnerischen Feldherren, ausgenutzt werden könnten:
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