FSK-18 Männergeschichten
#1
Tanz im Regen!

Es war ein Gefühl, dass sie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gefühlt hatte. Es war ein Gefühl, das sie niemals hätte kennenlernen dürfen. Es war ein Gefühl, dass sie vor einiger Zeit in einem tiefen Grab beerdigt hatte und dem sie lange nachgetrauert hatte. Und als es endlich tot und vergraben war, suchte sie panisch in jeder Männerumarmung wieder danach. Nur nicht in seiner.
Und dann in einem stürmischen Moment im Keller brach es wieder aus ihr hervor und erhellte den Raum. Sie hatte nicht aufhören können zu grinsen und zu lachen, als sie Durias so vor sich sah. So, wie damals. Als wären sie noch jung, dumm und wenig abgehärtet durch den Schmerz und die Sehnsucht, welche in den Jahren darauf folgen sollten. Die Umstände waren ihr egal, dass Nanning ihr sein Geheimnis verraten hatte war egal und noch viel egaler war Arrons Faux Pas in der Mine, der ihr so sehr weh getan hatte.

Erst als sie Abends endlich im Bett lag, verarbeitete sie langsam die Dinge, die geschehen waren. Sollte nur ein Wort davon Godwin erreichen. Sollte Arron die Situation, die er störte, richtig einschätzen. Sollte irgendjemand ihren Streit gehört haben, denn der Keller war selten leer, dann würde sein Kopf rollen. Und wenn sie Glück hatte, ihrer auch.

Gaius, das war fast schon ein Schimpfwort in ihrem Kopf. Aber woran lag es eigentlich? Das er ein Krüppel war und sie glaubte, dass sie etwas Besseres verdient hatte? Sicherlich, aber seine Persönlichkeit machte die Sache nicht gerade einfacher und sein Schnauben! Sein ewiges Schnauben! Und sie war sich sehr sicher bei welchen Aktivitäten er dieses Schnauben ebenfalls machen würde...


Der Klugscheißer und das Meer

Es war fast schon eine magische Nacht. Als sie die Kellertreppe hochtaumelte und Durias Griff verließ, vernahm sie Stimmen. Lisbeth bediente wieder Kunden des Hause Ganter und sie schob sich einfach in den Raum und entdeckte Garion mit seinen zwei Freunden. Es hatte nicht lange gedauert bis sie verstanden hatte, was für eine Art Mann er war, so dachte sie und in alte Muster verfallend, fand sie sich kurze Zeit später an einem recht romantischen Ort mit ihm wieder. Aggressiv, nahezu peinlich, wie ein junges Ding verhielt sie sich und er, er lachte viel, wurde dann wieder sehr ernst, verstand sie und half ihr. Und natürlich belehrte er sie auch hier und da.

Männer konnte man schon immer miteinander vergleichen, da waren sie nicht anders als Weine. Da war Nanning, ehrlich unschuldig und aufrichtig. Und da war Njal, die Zukunftsversion von Nanning, sollte man ihm diese Unschuld rauben und ihn mit Füßen treten. Ein Hauch von Nanning war auch in Marcus, der allerdings einen festeren Stand in seinem Leben und seinen Überzeugungen hatte. Und die letzte Weiterentwicklung auf dieser Liste war Garion. Und Garion war so weit für sein Alter, dass es Georgia sehr beeindruckte.

Für einen Moment, als Garion sich um den Bettler in ihrem Rücken kümmerte und sie auf das Wasser starrte, war sie nicht mehr die alte, verbitterte Frau, die auf ein Leben voller Enttäuschungen, Lügen und verpassten Chancen zurückblickte. Sie war stark und schön und mächtig und wie auch immer es geschehen war, er hatte es in ihr ausgelöst. Doch was bedeutet das? Wohin führt das? Und warum fühlt sie sich mit Durias nicht so?
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