Von Hoffnungen, Träumen und der Einsamkeit
#1
Das Zimmer wurde nur von einer Kerze erhellt welche in einer Ecke des Raumes flackerte und zuckende Schatten im Raum tanzen ließ. Aurora saß in einem Sessel und lauschte der Stille. Es waren kaum Geräusche zu vernehmen und eine tiefe Ruhe breitete sich in ihr aus. In ihrem Schoß lag ein Buch welches sie jedoch nicht beachtete. Anstattdessen starrte sie aus der kleinen Fensteröffnung hinaus und schien über etwas nachzudenken.

Die Akademie sollte ihre neue Heimat werden und sie würde hier hoffentlich eine Familie in ihren Miteleven finden. Das letzte Mitglied ihrer Familie, ihr Vater, war vor einigen Jahren gestorben. Nun war nur noch sie da. Die letzte Drakenquell. Und sie war auch nicht mehr jung. Es war zu spät an dieser Situation noch etwas zu ändern. Die ganze Stadt war angefüllt mit einflussreichen Familien und sie... ja sie war alleine.

Candaria hatte sie vorerst hinter sich gelassen obgleich es sowieso kein Zurück gab, da die Grenzen gesperrt waren.

Sie hatte sich zu lange um ihren kranken Vater gekümmert und nie war die Liebe in ihrer Brust entflammt. Nie hatte sie jemanden kennengelernt und erst Recht hatte sie keine Kinder.

Nun saß sie also hier in der Akademie. Sollte zumindest ihr Traum in Erfüllung gehen? Eine angesehene Hermetikerin zu werden und andere zu unterrichten? Die ersten Gehversuche mit Unterricht durfte sie bereits machen. Und es war ein unglaubliches Gefühl gewesen.

Sie dachte über ihre Zukunft nach welche sich mit den Jahren immer weiter schmälern würde. Es war ein Wunder, dass sie noch am Leben war. Ein Wunder, dass jede Krankheit, selbst die Hexerkeuche, sie verschont hatte.

Aber was blieb einem noch mit ein paar jämmerlichen Jahren? Was blieb einem noch mit einem letzten Traum... sobald er erfüllt war? Sie musste jeden Augenblick genießen.

An der Akademie gab es so viele aufstrebende junge und wissbegierige Eleven. Es war einfach wunderbar und etwas was unbedingt gefördert gehörte.

Sie seufzte und legte das Buch beiseite. Die Kerze wurde gelöscht und schließlich bezog sie ihr kleines Bett.

"Wer die Hoffnung verliert.... ist verloren...."
Mit diesen Worten säuselte sie sich selber in den Schlaf.
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