Die Flexibilität der Spielwelt
#1
Hallo liebe Community!

Da es in Bezug auf die Möglichkeiten, Karriereformen, Herrschaftsansprüche und Entwicklungschancen der Charaktere und der Spielwelt immer wieder Unsicherheiten zu geben scheint, möchten wir in diesem Beitrag mit einigen kurzen Anregungen erklären, welche Schritte möglich und welche eher unmöglich sein werden. Uns als Spielleitung ist es besonders wichtig, euch als potenziellen Spielern unsere Absichten und Ziele im Bezug auf die Spielwelt zu verdeutlichen, und am Einfachsten klappt das wohl mit der simplen Beschreibung dieser Absichten!

Kann ich Adelig werden? Was macht der Adel überhaupt im Spiel?
Im Bezug auf den Adel war es unser oberstes Ziel, diesem sozialen Status mehr Zweck als die simple Belohnung von angeblich verdienten Altspielern einzuhauchen, und uns damit ein bisschen mehr dem ursprünglichen Sinn des Adels zu nähern.
Aus diesem Grund haben wir Adelspositionen zum Großteil aus der Erbfolge entfernt und zu Wahlpositionen erhoben, die es einem Spieler in der Welt und mit Unterstützung verschiedener Spielmechaniken ermöglichen, tatsächlichen, fühlbaren Einfluss auf seine Umwelt zu erwirken, ohne dafür die Absegnung und Unterstützung der Spielleitung zu benötigen.
Ein Spieler kann durch den Einsatz im Spiel (technisch unterstützt) Adeliger werden, andere Spieler nach eigenem Gutdünken ebenso in den Adel befördern, und spürbaren Einfluss auf den Landstrich nehmen, in dem er seine Position innehat. Dieses technische System beginnt beim Fürsten, also dem Lehensherren, und zieht sich bis zum niederen Beamten hindurch durch alle Ränge. Ausgenommen von diesem System sind der König und die Reichsritter, die als historiestützende Figuren manuell durch die Spielleitung verwaltet oder vergeben werden.

Gut, aber welchen Einfluss habe ich als Fürst eines Lehens oder als Baron nun?
Der Fürst eines Lehens kann grundsätzlich so ziemlich (fast, beinahe,...) alle Faktoren seines Lehens beeinflussen. Er kann sich entscheiden ob er mit dem König zieht, oder gegen den König arbeiten möchte, welche Religion sein Lehen in Zukunft bevorzugen soll, welche Gilden sich darin ansiedeln dürfen, mit wem er sich verbündet, mit wem er lieber eine Feindschaft führt, wie die Abgaben innerhalb seines Lehens verlaufen sollen, und wieviel Finanzen er in die Erhaltung und Sicherung seines Lehens investieren will.
Jede einzelne dieser Entscheidungen hat zweierlei Resonanz: Einerseits natürlich die der anderen Spieler, die dringend dazu aufgefordert sind, ihren Charakteren im Spiel eigene Meinungen und Ansichten zu verschiedenen Entscheidungen oder Veränderungen zu verleihen, und andererseits technische Auswirkungen, die von der Ertragsmenge bis hin zu der Menge an Bevölkerung alles beeinflussen können.
Entscheidet sich ein Lehensherr also zum Beispiel dazu, sein Lehen gegen den König zu stellen, kann es einerseits dazu kommen dass er von den Spielern der anderen königsfeindlichen Lehen wachsende Unterstützung bekommt, es kann (und soll) aber ebenso passieren, dass die königstreuen Lehen ihren Unmut mit dieser Entscheidung mehr als deutlich machen.

Und was ist mit dem niederen Adel?
Sowohl Spieler-Lehensherren als auch NPC-Lehensherren (durch einen Spielleiter) können über ein Enginesystem Untergebene bestimmen, die dadurch ebenso technischen Einfluss auf Teile des Lehens erhalten. Hier wurde mit einem vorsichtigen Vor- und Nachteilssystem eine Balance errungen, die verhindert dass ein Lehensherr 20 Barone bestimmt und daraus Gewinn schlägt, ebenso aber ohne jegliche Untergebene genauso in Schwierigkeiten gerät. Um eine sinnvolle Abfolge und die Verringerung von übertriebener Freundeswirtschaft zu unterstützen, müssen die niederen Adeligen allerdings zusätzlich bestimmte Bedingungen erfüllen, um die Rechte ihrer Posten auch ausschöpfen zu können - das kann von der Verwaltung eines bestimmten Bereichs bis hin zu der verpflichtenden Bestimmung von Trossmitgliedern gehen. Positionen, die zu lange durch Inaktivität blockiert wurden, kosten hierbei das ganze System und müssen aktiv im Auge behalten werden.

Schön und gut, aber was ist mit Spielern die sich für Adel nicht interessieren?
Neben diesem umfassenden Verwaltungssystem gibt es natürlich auch jene Spieler und Spielergruppen, die eigentlich gar nicht so begierig darauf sind, irgendwas kontrollieren oder beeinflussen zu können. Auch diese Charaktere haben natürlich ihren festen Platz in der Welt, und sind mächtiger als man meinen möchte. Einerseits ist es für einen Adeligen notwendig, auch das Volk in seinem Lehen loyal und zufrieden zu halten, andererseits hat ein Nicht-Adeliger die relative Freiheit, dahin zu gehen wo es ihm passt, und sich den Flecken Land auszusuchen, der ihm die besten Bedingungen für seine Interessen bietet.
Die politische und religiöse Situation sollte allerdings auch hier starke Auswirkungen auf das Spiel und die vom Charakter gefällten Entscheidungen haben - und wer es richtig anstellt, kann Schlachten epischen Ausmaßes entweder problemlos entfliehen, oder sich anschliessen um seiner favorisierten Seite zuzuarbeiten.

Wie jetzt, Religion und Politik?
Wir haben mit dem Arx-Hintergrund versucht, ein möglichst breites Spektrum an verschiedenen Konfliktpunkten zu bieten, da ein simples "Gut vs. Böse"-Setting uns überhaupt nicht gefallen hat. Somit hat jede "Seite" auf Arx seine berechtigten Beweggründe, Ziele und Motivation dazu, sich in der Welt bemerkbar zu machen.
Im religiösen Bereich kämpft die aufsteigende Mithraskirche darum, ihren Einfluss ausserhalb der dicht besiedelten Gebiete zu erweitern, während die Mondwächter mit ihrer starken Verbreitung in den verstreuten ländlichen Gebieten eine mächtige Gegenfront bietet.
Im politischen Bereich sitzen die Königstreuen auf dem heißen Blech, da der König seit längerer Zeit ausser Landes ist, und die nördlichen Lehen diesen Zustand dafür nutzen wollen, einen neuen König zu bestimmen.
Im wirtschaftlichen Bereich ringen Handwerker darum, ihr Sortiment besser als das der Konkurrenz auszustatten, und die durch Politik und Geographie verkomplizierten Ressourcen heran zu schaffen, während die Kämpfer vor einer Myriade an möglichen Schirmherren stehen, und auswählen müssen auf welche Seite sie sich schlagen wollen.
Und für die Magier hängt zuletzt alles an einem seidenen Faden - die Hermetiker müssen die gefährliche Balance zwischen Anerkennung ihrer Künste und Verrufung ihrer Macht wahren, während die Hexer dank der Mithraskirche um ihr Leben fürchten und sich versteckt halten müssen.

Was können Spieler schliesslich also nicht tun?

Die Liste ist relativ kurz Wink

- Das Shardkonzept der Low/Dark Fantasy kann nicht geändert werden. Es wird also niemals Zwerge, Elfen, Orks und ähnliche Völker geben - es wird auch niemals möglich sein, die humanoiden Stämme aus dem Hintergrund (wie z.B. Formori, Trolle, Harpyien) zu bespielen, oder im eigenen Charakterhintergrund zu benutzen.
- Es wird (für eine gewisse Zeit) nicht möglich sein, den König zu stürzen oder zu spielen. Diese Beschränkung könnte sich im Laufe der Zeit ändern, aber für den Anfang ist das leider nicht möglich.
- Es wird nicht möglich sein, Charaktere aus Indharim zu spielen.
- Es wird nicht möglich sein, weitere Kontinente oder Ländereien dazu zu erfinden, um sich das Weiterspielen eines Charakters von einem anderen Freeshard zu ermöglichen - Hintergründe müssen an das Arx-Universum angepasst werden.
- Es wird nicht möglich sein, als Adeliger zu starten.
- Es wird nicht möglich sein, bei langer Inaktivität Gebäude, Posten oder Gilden zu erhalten, da diese technischen Systeme automatisiert verlaufen.
- Es wird nicht möglich sein, sich durch Emotes Mächte, Einfluss oder Fähigkeiten anzudichten, die man in der Engine nicht besitzt.
- Es wird nicht möglich sein, durch Freundschaft mit einem Spielleiter irgendwelche Boni zu erhalten (wie schon erwähnt verlaufen 99% der Systeme automatisiert und ohne Spielleitereinfluss).
- Es wird nicht möglich sein, sich Gegenstände bei Spielleitern zu kaufen - alles was benötigt wird, wird auch im Spiel herstellbar sein.

So, das war es im Großen und Ganzen! Wenn noch Fragen zu Möglichkeiten in der Spielentwicklung oder der Flexibilität der Spielwelt bestehen, könnt ihr sie natürlich hier stellen Smile

Mit besten Grüßen,
Der Staff
[Bild: _rainbowsheep.gif~c100]
Klick mich!
(jetzt wirklich)
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#2
Super, bin begeistert !

LG Smile
[Bild: 3mhcmfhb.jpg]
"Die Klugen herrschen über die Dummen.
Die Starken über die Schwachen.
Doch der Macht des Krieges kann sich niemand entziehen."
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#3
Moin,

Wie sieht es mit den Hintergrund-Texten aus? Werden die bei Spieleraktionen "erweitert"? z.B. Ravinsthal ist eher ein Mondwächter Lehen, plötzlich kommt Heinz Haudrauf von Mithrasfluch und errichtet da einen Mithras-Gottesstaat und drangsaliert seine Mitbürger. Wird die "Historie" im Lehensabschnitt über Ravinsthal dann geändert bzw. erweitert? Ala "gegründet wurde Ravinsthal blabla, letzter NPC-Fürst war Frank blöd ehe Heinz Haudrauf kam und alles auf den Kopf stellte etc".

Damit die kommenden Spieler immer einen groben Überblick haben wer gerade wo an der Macht sitzt und wen er evtl. vom Thron gestoßen hat ^^

mfg
Arx Obscura Altlast
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#4
Darauf Bezug nehmend, was Ritualist schon angesprochen hat: Ich hoffe, dass die Schwerpunkte der Lehen grundsätzlich erhalten bleiben, weil ich gerade die verschiedenen hintergrundmäßigen Eigenheiten interessant finde. Ich will sagen, dass ich es ziemlich langweilig fände, wenn es am Ende unter den bespielbaren Lehen z.B. 2-3 Servanos gäbe.

Zu viel Entscheidungsfreiheit ohne Steuerung durch die Spielleitung muss auch nicht zwangsläufig nur Gutes bedeuten, da sich dadurch schnell Standpunkte festfahren und das Spielgeschehen im schlimmsten Falle dann öde wird, wenn sich alle ihr Nestchen eingerichtet haben und sich ja nicht gegenseitig an die Kandarre gehen, um ihren Status nicht zu gefährden - aber ich will den Teufel mal nicht an die Wand malen.

Grundsätzlich hört sich das toll an, wenn man sich "oben" vorbehält, ein Auge auf die Entwicklungen zu haben.
It’s only temporary, that fleeting feeling of warmth,
Just a flash before the line gets blurry,
Between a longing for more than what the body wants now and
What the body wants now more than anything.

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#5
Hallo,

Es ist davon auszugehen, dass der Versuch Ravinsthal in einen Mithrasstaat umzuwandeln vom Volk nicht einfach toleriert wird und sowas zu weitreichenden Problemen führt. Die Ravinsthaler sind nicht gerade Ja-Sager.

Versuchen kann man es natürlich trotzdem.

Liebe Grüsse,
Cerades
"Loss of blood... my only weakness!" - Warlord Khan, Magicka

Ansprechpartner für...
Primär: Probleme mit Administration und Stafflern, Beschwerden über Support
Sekundär: Kampfsystem, Magiesystem
Zuständigkeit: Konzepte, Balancing, Zahlen


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#6
(07.07.2012, 17:27)Arakiel schrieb: - Es wird nicht möglich sein, sich durch Emotes Mächte, Einfluss oder Fähigkeiten anzudichten, die man in der Engine nicht besitzt.

Was wird das für Krieger bedeuten, die ja, so habe ich es zumindest verstanden, am Anfang überhaupt keine Spezialangriffe haben werden. Darf ich dann in einem Emotekampf keinen Rundumschlag oder einen Schildstoß einsetzen, weil es diese Fähigkeiten in der Engine nicht gibt? Denn wenn ja, heißt das aus meiner Sicht, dass Emotekämpfe zwischen Kriegern auf *haut drauf* in verschiedenen Variationen hinauslaufen aber keine wirkliche Spannung oder Abwechslung bieten werden, solange es keine Spezialangriffe in der Engine gibt.
Khan: "Conan, what is best in life?"
[Bild: 2i0ynux.gif]
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#7
Moin,

steht in deinem Zitat irgentwas von Schlagkombinationen? - Nein.

Jede Küchengehilfe kann einen Rund-Umschlag ala Drunken-Jedi-Kid mit seinem Küchenmesser machen, ob er damit was reisst, wag ich mal zubezweifeln.
Also einfach mal Hirn an und aufhören die Erbsen zuzählen.

Die Regel besagt also...
du hast zwei Hände und zwei Arme, was du mit denen machst, greifst und emotest ist dir überlassen solang keine Dämonenschwertern dir aus den Händen wachsen, oder ähnliches.

Ebenso ist es verboten 3 Arme zuhaben! Wink

Mfg, die Ele.


PS.:
Für den Rund-Umschlag gilt also..
Emote jetzt: *reisst die Hellebarde in einer Drehung um sich herum und versucht euch alle damit zutreffen* - Engine wirst du natürlich dann nur den treffen den du angewählst hast, wenn überhaupt.
Emote später mit geskillten Rund-Umschlag: *mit einem gewaltigen Kampfschrei und gleich einer Druckwelle eines Tornados schmettert er die gewaltige Hellebarde um sich herum*
*fast unaufhaltsam rasst die schwere Wuchtklinge euch allen in Torsohöhe entgegen*
[Bild: 3mhcmfhb.jpg]
"Die Klugen herrschen über die Dummen.
Die Starken über die Schwachen.
Doch der Macht des Krieges kann sich niemand entziehen."
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#8
Als Krieger besitzt Du von Anfang an die "Macht" mit Emotes (denke auch gekonnt) um Dich zu schlagen aber nicht Blitze heraufzubeschwören oder Dich als mächtigen dunklen, mit Blicken tötenden Rotleuchtaugen-Superbösewichten darzustellen. Darum geht es, denke ich. Zu kleinlich wird man da nicht drauf schauen. Einen alternden, erfahrenen Veteranen wird man auch ohne Skills spielen dürfen, schätze ich. Smile
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#9
Oder ein Sonnenlegionär der emotet das durch seinen reinen Glauben sein Hammer anfängt zu leuchten und den Gegnern Hitzewellen entgegen wirft. Solang ers in der Engine nicht kann, darf ers auch nicht emoten.

Ein gewöhnlicher Rundumschlag oder einen Hieb mit dem Schild... das kann jeder Lachs... Grins

mfg
Arx Obscura Altlast
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#10
Das war gerade Erbsenzählerei Teil 2, Veruca :->.

Ich denke da wird keiner kommen und dir eine Beschwerde reinknallen, nur weil du mit einem Fingerschnipsen und einigen magischen Formeln ein paar Holzscheite anzündest, vorallem nicht wenn du mit dem Emote keinem anderen Spieler schadest. Machst du sowas als nichtmagischer Charakter sieht es da schon wieder anders aus. Ich denke ihr habt alle die nötige Reife und das rollenspielerische Verständnis und Erfahrung um die Regel zu verstehen.
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