Wer kann lesen und schreiben?
#1
Hallo Zusammen,

ich kam gerade im Chat auf die Frage wer den eigentlich lesen und schreiben kann. Gehört es zum Allgemeingut oder gibt es nur wenige die des Lesens und Schreibens mächtig sind? Mein Charakter soll in Richtung Jäger/Waldläufer/etc. gehen, da wäre z. B. die Kunst des Lesens nicht ganz so wichtig bzw. wahrscheinlich das er es könnte. Außer freilich es gäbe ein geordnetes und für alle zugängliches Schulsystem.

Also wie sieht es damit aus? Wie würdet Ihr das für Eure Charakter handhaben?

Grüße
Ravenbird
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#2
Soll jeder halten wie ein Dachdecker. Ich finde es zwar generell besser, wenn nicht jeder die Schulbank in Lesen, Schreiben, Rechnen gedrückt hat, aber für ein Spiel kann man da drüber hinweg sehen.
Einen Grund für einen gebildeten Bauern liefert die Mithraskirche: Mithras steht für Fortschritt und wir haben viele Wanderpriester, die im Land das Wort des Herrn verbreiten. Da finden sich sicher einige, die den Leuten auf dem Dorf auch die Schrift lehren.
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#3
Schmunzelt also werden die Menschen die nicht unter dem Einfluss der Mithraskirche stehen wohl eher nicht lesen und schreiben können sondern ihr Wissen auf mündliche Weise weiter geben.

Gut mein Charakter soll weitgehend in der Natur leben und aus einen kleinen Dorf ohne Mithrasheinis kommen. Mondwächter halt :-)
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#4
Lächelt Priester lehren und predigen ja nicht nur da, wo die Herde schon willig zuhört. Missionierung beginnt im "Feindesland" und da zeigt man am besten, dass der neue Gott nur Gutes will, indem man den Menschen beibringt, was ihnen helfen kann.

Letztlich bleibt das aber Selbstbestimmung. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn selbst der letzte Hinterwäldler noch lesen könnte, aber ich finds immer gut, wenn es welche gibt, die das von sich aus für ihre Charaktere ablehnen. Smile
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#5
(07.08.2011, 14:25)Mulle schrieb: Lächelt Priester lehren und predigen ja nicht nur da, wo die Herde schon willig zuhört. Missionierung beginnt im "Feindesland" und da zeigt man am besten, dass der neue Gott nur Gutes will, indem man den Menschen beibringt, was ihnen helfen kann.

Na ich weiß ja nicht ob die Priester sich in einen abgelegenen Fleck einfinden werden. Wobei das schon ein interessantes Setting sein könnte. Was es den Menschen jedoch hilft wenn man ihre alt hergestammte Lebensweise mit der sie glücklich sind zerstört mag mir nicht so recht in den Kopf.

Zitat:Letztlich bleibt das aber Selbstbestimmung. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn selbst der letzte Hinterwäldler noch lesen könnte, aber ich finds immer gut, wenn es welche gibt, die das von sich aus für ihre Charaktere ablehnen. Smile

Sehe ich ebenso. Es ist in meinen Augen sogar recht unrealistisch wenn die Leute überall lesen und schreiben können. In den Städten mag das vielleicht anders sein, aber auf dem Land...
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#6
Und weil du etwas unrealistisch findest spielst du ein Fantasy Rollenspiel? Wink

Es gibt Argumente für und gegen grundlegende Bildung - Auch auf dem Land regieren irgendwo Adelige. Vielleicht nötigen die ihre Untergebenen (zumindest Bauern) sogar schreiben und rechnen zu lernen, damit sie eine ordentliche Buchhaltung haben die es dem Lehen einfacher macht Steuern einzutreiben. Andere mögen sicherlich sagen "das haben wir nie gebraucht, warum dann jetzt?".

Und was die Lebensweise betrifft, da gibt es eben deutliche Unterschiede im Typus. Manche Städter mögen sich ein Leben in der Wildnis vielleicht romantisch verklären. Andere Leute vom Lande sehen in dem Stadtleben das, was sie sich immer eträumt haben (zu Recht, zu Unrecht, das wird herauszufinden sein). Das dann daraus Konflikte enstehen können (neue Straße durch heiligen Mondwächterhain, Kinderdiebstahl um sie umzuerziehen oder was weiß ich) ist klar - aber ist das nicht auch eine gewollte Facette?

Edit: Was ich damit sagen will - ob die Kultur mit ihrem aktuellen Lebensstil glücklich ist, ist kein Kriterium. Utilitarismus und postkonventionelle Moral ist vermutlich nicht sehr weit verbreitet. Gesellschaftliche Werte sind nicht universell, aber jede Kultur wird der Ansicht sein, dass ihre Norm die Beste ist. Also versucht man doch, die armen dummen Wilden zu bekehren und damit zu besseren Menschen zu machen. Dass sie mit ihrer Gesellschaftsform glücklich sind ist uns aufgeklärten Mithrasgläubigen doch klar - ihr ganzes Leben haben sie nichts anderes gekannt. Und weil sie uns kulturell unterlegen sind, können wir auch nicht erwarten, dass ihr beschränkter Verstand erfassen kann, welche Vorteile ihnen unsere sozialen Werte bringen.
Ob sie nun damit akut glücklich sind ist für den Priester kein Kriterium. Aber er hat die Gewissheit, dass sie damit glücklicher sein werden, sobald sie die Lehren akzeptieren.
Fairy tales do not tell children that dragons exist. Children already know that dragons exist. Fairy tales tell children that dragons can be killed.
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#7
Ich denke es ist sehr schwer in einem Online Rollenspiel, in dem alle Teilnehmer unterschiedliche Einlogzeiten haben, einen Charakter spielen zu müssen, der nicht lesen und schreiben kann. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt wenn man zu Terminsabsprachen kein ICQ, IRC und keine PN nutzen, sondern alles so weit wie möglich im Spiel belassen will. Wenn man dann im Spiel einem anderen keine Nachricht am Nachrichtenbrett hinterlassen kann, kann es ein wenig kompliziert werden.
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#8
Allgemeine Bildung und ein flächendeckendes Schulsystem beißen sich mit einem feudalen Staatsapparat. Gebildete Leute denken nach und werden kritischer, und Agitatoren gegen die Machthaber haben mit der Schrift ein mächtiges Werkzeug in der Hand. Man denke nur daran, welchen Aufstand ein gewisser Herr hierzulande hervorgerufen hat, als er die Frechheit besaß, die Bibel in die Landessprache zu übersetzen. Das überlebt kein solches Staatswesen auf Dauer.

Mein Charakter wie ich ihn mir vorstelle wird tendentiell eher nicht der Schrift mächtig sein weil einer armen Bevölkerungsschicht zugehörig. Darin sehe ich aber kein großes Problem - vielmehr kann ein solcher doch die Dienste eines anderen in Anspruch nehmen, der diese Kunst beherrscht. Professionelle Schreiber wären eine Einrichtung, die meiner Meinung nach sehr gut in ein Dark Fantasy-Setting passen würden. Zu denen könnte dann zum Beispiel die Bäuerin Anna el Phabetin gehen, um sich ihr Gesuch an den gnädigen Herrn Baron ordentlich formulieren und niederschreiben zu lassen. Und der arme Studicus, der jahrelang gepaukt und doch kein bodenständiges Handwerk gelernt hat, kann auch seine Brötchen verdienen Wink
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#9
Ich denke, man kann generell aussagen, das jene, die Inventur betreiben mussten und wenigstens zum gehobenen Mittelstand gehörten, Schreiben, Lesen und Rechnen konnten.
So gesehen Leute mit grösseren Besitz, gut laufenden Läden, Schneider (ausrechnen, wieviele Meter von welchem Stoff man wofür braucht), Schreiner (selbiges beim Holz) etc, Bauern sicherlich auch, denn diese mussten sich für das ganze Jahr ausrechnen, was sie alles brauchten, verbrauchten, an Gewinn reinbringen mussten, um hinterher auf einem grünen Zweig zu kommen. Ich glaube mal nicht, das sie das einfach so pi mal Daumen machten.
Gelernt hat man dies entweder von den Eltern, dem Meister, der einen ausbildete oder einem regelrechten Wanderlehrer. Wer das Geld hatte, leistete sich jemanden, der die Buchhaltung und den Schriftverkehr übernahm.
Sicher ist dabei, das sie nicht vollständig belesen waren - es gab sicher Wörter/Begriffe, von denen sie nicht wussten, wie sie geschrieben wurden, weil sie in ihrer kleinen Welt nie gebraucht wurden. Und blankes Rechnen bedeutet ja nicht, das man gleich Mathematik beherrscht, sondern nur eben Addition, Subtraktion und manche vielleicht sogar Multiplikation und Division. Kompliziertere Mathematik lernte man nur, wenn sie nötig für den Beruf war - so wohl sicher Architekten, Schreiner zb Geometrie, nehm ich mal an. Ich denke mal nicht, das man über das, was man brauchte, hinaus lernte - die Zeit dafür wurde für anderes benötigt. Und Freizeit war sicher ein Luxusgut.
Letztlich hing alles von der Notwendigkeit ab, mit der man konfrontiert wurde.

Zumindestens kann ich mir vorstellen, das es so war, nach logischer Schlussfolgerung.

MfG
Chrissie
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#10
Naja es ist etwas anderes ob jemand die Grundlagen des Rechnens beherrscht was man ja wirklich in sehr vielen Bereichen benötigt oder ob er Texte lesen und schreiben kann. Man muss sich vor Augen halten das im Mittelalter Bücher sehr aufwändig herzustellen und äußerst teuer waren.

Denkbar ist allerdings das die betreffenden arbeitsbezogene Schriftkenntnisse besitzen und auch anwenden.

Naja es ist ja kein Mittelalter sondern ein Mittelalter/Dark-Fantasy Shard und so ist man ziemlich frei im handeln.

Grüße
Ravenbird


PS. Ah ich will sprechende Steine als eine Art AB-Ersatz. ;-)
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