FSK-18 [MMT] Wolfsmond
#1
Ein tiefschwarzer Wolf, welcher scheinbar gerade auf die Welt gekommen ist versuchte gerade seinen ersten Schritte zu machen.

So tapsig, so ungeschickt seine Pfoten die Erde berührten könnte es sich hierbei um einen großen Welpen handeln, welcher zu groß auf die Welt gekommen ist. Er knurrte auf und versuchte es immer wieder, seine vier Pfoten zu koordinieren, um nicht welpig zu wirken, doch dieser Versuch schlug fehl, er stolperte über einen Ast.
Wieder aber knurrte er auf und setzte sich ganz trotzig hin und schien sich eine Weile zu sammeln.

Nach einer gewissen Zeit aber, raffte sich der Jungwolf auf und versuchte es erneut, diese Schritte zu vollenden.

Wohl dauerte es eine Weile, bis er es schaffte, nicht mehr mit seinen Hinterläufen über seine Vorderläufen zu stolpern. Eine Neue Welt tat sich für ihn auf, die Welt in den Augen eines Wolfes zu sehen. Das kannte er vorher gar nicht. Aber irgendwie tat es ihm gut, unerkannt durch die Lande zu ziehen, wenngleich er nicht immer Herr seiner Sinne war und dem Wolf einfach mal „freie Hand“ ließ.
Das Tier zeigte ihm ganz neue Wege, die er noch nicht kannte….

In Rabenstein sah man ihn rumlaufen, im Flüsterwald und auch in den ganzen anderen Wäldern. Hin und wieder riss er kleinere Tiere, um sich davon zu nähren.

Der junge Wolf schien langsam zu lernen, seinen Körper zu beherrschen. Hin und wieder rang er sehr mit sich, welche Seite nun Überhand hatte. Er der er wirklich war oder der Wolf.
Doch er lernte vom Wolf, so konnte er lernen, wie ein Wolf reagiert, wenn er in den verschiedensten Situationen ist…

So ließ er den Wolf machen...er ließ ihn Tiere reißen, seine Geschäfte erledigen…
Hin und wieder hasste er sich nun doch selbst für das, was er nun geworden ist, die Worte seines Herrn hat er in sich aufgesogen… diese Worte hallten immer wieder in sein Gedächtnis auf…

Er war zu neugierig...und das war nun das Ergebnis von alledem.

Er war es, welcher nun damit klar zukommen hatte….doch zu welchem Preis…?
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#2
Es verging kein Tag bis er den Welpen bemerkte. Die Neugierde des jungen Wolfs war unvergleichlich und lies ihn unvorsichtig sein. Was für eine Unerschrockenheit der junge Werwolf doch an den Tag legt. Der neue, charakteristische Geruch der neuen Brut beginnt in der Taverne im Flüsterwald. Kaum überraschend. Wie viel Seltsames hatte dieser Ort hervor gebracht. Aber ein neuer Wolf, nach all den Monden? Der Welpe war nicht von seinem Blut, was bedeuten musste, dass die Taverne weitere seiner Rasse angezogen hat. Wie viele? Freund oder Feind? Das würde er früh genug herausfinden, denn seine Beobachtungsgabe war unvergleichlich. Als Mensch beobachtete er bereits andere Menschen mit Passion und seine Wandlung hatte seinen - teils bereits krankhaften Trieb - nur verstärkt.
Er folgt der frischen Spur in seiner pelzigen Form. Zwar sind seine Sinne selbst in menschlicher Form geschärft, aber er muss seine wahre Natur und seine Absichten nicht für alle offen legen. Selbst als Mensch riecht er für seinesgleichen zu eindeutig nach Werwolf. Außerdem weiß er nicht wie aggressiv der Wolf in einer seiner ersten Nächte ist, vor allem zu Vollmond. Die Wolfsform erleichtert es ihm im Zweifel den Älteren raus hängen zu lassen.
Die Laufwege des Welpen verraten viel über ihn. Anfangs noch im Flüsterwald unterwegs, führen ihn die späten Nachtstunden über das Gebirge bis nach Ravinsthal. Die Spuren leiten ihn bis zum Hof der Mendoza's. Vielleicht liegt es daran, dass es einer der wenigen, vor Betrieb lechzenden Höfe in Ravinsthal ist, aber der Ort wirkt regelrecht einladend für Jäger und Wölfe. Die Hühner pucken sogar in den späten Stunden noch umher. Doch zu seiner Überraschung zeigt der Welpe kein Interesse an den Tieren. Er streift um den Hof und schnuppert nach Fährten. Vermutlich passiert es nicht mehr willentlich. Ist überhaupt der menschliche Verstand noch am Werk oder hat bereits der Wolf gänzlich übernommen? Dennoch scheint es eine Verbindung zwischen dem Welpen und der Familie Mendoza zu geben. Selbst wenn sie unterbewusst ist, kann sie nicht verheimlicht werden. Der Geruch des Welpen ist kraftvoll in der Umgebung des Hofes. Kein gutes Zeichen. Das hier ist bewusst sein Revier, denn ihm liegt ebenfalls viel an dieser Familie und ihrem Wohlergehen. Und das liegt nicht an den schmackhaften Hühnern.

Geräuschlos und geschmeidig wechselt er in seine Menschgestalt. Von anderen Jägern und Wölfen ist weit und breit keine Spur. Er umrundet lautlos und barfuß das Haus und wirft Blicke durch das Fenster. Die Dunkelheit der Nacht stört ihn nicht, denn er kann mühelos sehen. Er weiß, dass die Familie im oberen Geschoss schläft, weswegen er sich an der Fassade hoch arbeitet. Auf dem Fensterbrett kauernd beobachtet er die friedliche Familie im inneren. Mutter, Tochter und Sohn. Lionel schläft tief und fest. Zumindest macht es den Eindruck. Für einen Moment ist sich der Beobachter nicht sicher, ob er eine Reflexion in den Augen des Jungen gesehen hat. Dessen zartes Gesicht ist direkt in seine Richtung gedreht. Er wird mich nicht gesehen haben. Wäre er sonst nicht hoch geschreckt?
Nach einem federnden Absprung landet er im Gras des Hofes. Der Geruch des Welpen liegt noch immer in der Luft. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als den Hof im Blick zu halten, auch wenn es die hier lebenden Tiere unruhig stimmen wird. Außerdem muss er den Welpen ausfindig machen und ihm klar machen, wo er unbewusst Streife führt. Vielleicht ist es Zufall, aber er glaubt nicht an Zufälle. Wenn die Familie hier dem Mensch hinter dem Welpen etwas bedeutet, wird er ihre Nähe suchen. Emotionen führen zu Kontrolllosigkeit und er hat kein Interesse, dass hier ein Blutbad statt findet. Mit dieser einfachen Entscheidung zugunsten der Familie Mendoza, beschließt er, dass der Welpe auch in seiner Zuständigkeit liegt.
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#3
Als Johann am Nachmittag das Haus verlassen will, fällt ihm auf dem Weg zum Hof, ein junger Wolf auf. Dieser macht einen sehr neugierigen Eindruck und bleibt dann, als er Johann sieht, stehen.

Die Beiden beäugen sich eine Weile, bis Johann ins Haus geht und etwas Fleisch holt. Als er wieder aus dem Haus kommt, sieht er wie der Wolf sich ein Laken von der Wäscheleine zieht und sich darauf legt. Johann setzt sich dann auf die Treppe vor der Tür und mit ruhigen Worten versucht eine Bindung mit dem jungen Wolf aufzubauen. Dabei legt er das Fleisch vor sich auf den Weg und deutet dem Wolf an, das es für Ihn sei. Der junge Wolf schaut Ihn mit schräg gelegtem Kopf an und erhebt sich dann langsam, um vorsichtig an das Fleisch zu kommen. Johann redet immer noch freundlich auf den Wolf ein. Dieser holt sich vorsichtig ein Stück und geht damit zurück zum Laken, legt sich darauf und kaut am Fleisch.

Langsam erhebt sich Johann, da er noch einen Termin in Löwenstein hat und geht langsam los Richtung Rabenstein. Nach einigen Schritten bemerkt er, das der junge Wolf ihm folgt. *Du bist aber ziemlich Neugierig* sagt er zu dem Wolf. Je weiter Sie auf Rabenstein zu kommen, desto Ängstlicher wird der junge Wolf. Am Wachposten am Tor bekommen Johann und der Wolf noch gut vorbei, aber je weiter es Richtung Hafen geht, desto langsamer wir der junge Wolf und irgendwann legt er sich hin.

Johann geht vorsichtig neben dem Wolf in die Hocke, spricht ihn ruhig an und versucht Ihn dann vorsichtig zu streicheln. Nach einer Weile hebt der Wolf den Kopf und gibt einen Laut von sich, der sich sehr ängstlich anhörte. So beschloss Johann den Wolf vorsichtig auf den Arm zu nehmen, was dieser auch mit sich machen ließ. Zusammen gingen sie dann zum Schiff und fuhren nach Löwenstein.
Probleme kann man niemals mit der selben Denkweise lösen, durch die Sie entstanden sind.
Albert Einstein
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