FSK-18 Nicht jeder genießt den Sieg
#1
Larija erwachte schweißüberströmt mit einem lauten Stöhnen und konnte fast keine Hand heben. Es war weit nach dem Mittag, aber sie konnte sich nur an den Morgen erinnern. Sie hatte vor gehabt Pfeile zu schnitzen, aber hatte sie dies auch getan? War ein Kunde in die Schreinerei gekommen? Warum war es so dunkel im Zimmer?
Wenn sie geschlafen hatte, dann war es keine Erholung gewesen. Die Erinnerung an den Traum verblasste bevor sie greifbar wurde, doch ein unbestimmtes Angstgefühl an den Traum blieb. Neben dem Bett stand ein Krug mit süßem Traubensaft. Ihre Energie reichte gerade aus diesen zu leeren, ehe sie wieder in einen Schlaf glitt, dessen Träume sie bereits kurz darauf zitternd und stöhnend gefangen hielten.

Das Erwachen am nächsten Morgen war nicht viel anders. Teilnahmslos musterte sie ihr Zimmer und jedes Teil der Einrichtung erschien seltsam deplaziert und nutzlos. Ein Teller mit Braten und ein Krug mit Wein stand neben ihrem Bett und ließ sie würgen, bis sie sich in den Nachttopf erbrach. Paradoxerweise bekam sie unmittelbar darauf Heißhunger auf genau diesen Braten. Ohne den Mund auszuspülen und sich selbst für diese Art hassend schlang sie alles in sich hinein, lag dann noch einen Moment würgend auf der Seite, ehe sie wiederum in einen unruhigen Schlaf glitt.
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#2
Als Mika wie fast jeden Morgen zum Jägerhof rübergewandert kam, wunderte sie sich über die ungewohnte Ruhe die das Haus erfüllte. Erst nachdem Mika laut Larijas Namen rief und keine Antwort erhielt, den Hof absuchte und nur das hungrige, ungeduldig gackernde Federvieh vorfand, stieg sie treppauf in Larijas Kammer und fand das Häufchen Elend tief unter den Decken versteckt.
"Was um alles in der Welt ist mit dir, Larija?" besorgt fühlte Mika die verschwitze Stirn der Freundin. Larija grunzte mehr als dass sie sprach, sagte was von Übelkeit und fluchte leise. Nicht lange zögernd, holte Mika einen Eimer mit kühlem Wasser und half Larija bei der Katzenwäsche. Misstrauisch wurde die Freundin beäugt. "Hast du wieder die Reste deiner Schnapsexperimente probiert, oder bist du schwanger?" Eine Mischung aus leisen Flüchen drang aus den Kissen und ihr wurde ein vehementes "Mika!!  Nein!! " entgegen gepfeffert.
"Dann muss es der Käse gewesen sein, richtig?  Bei dieser Hitze verdirbt doch nahezu alles...  !" und mit einer fröhlichen Umarmung verabschiedete sich die Hochschwangere und klettere treppab, sich ja gut festhaltend an dem schmalen Treppengeländer.
"Ich schau später nochmal nach dir, versuch bisschen zu schlafen!" rief sie nochmals hinauf und schlenderte zum Hühnerstall. "Hm, vielleicht doch schwanger?"
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#3
Nach einigen Tagen sah man die Schreinerin ab und an wieder die Tiere am Jägerhof füttern und zwischen Südwald und Rabenstein hin und her reiten. Besucher trafen sie mitunter am Tag dösend an, als finde sie nachts keine Ruhe.
Am Jägerhof waren aus unbekannten Gründen alle Äpfel an die Tiere verfüttert worden.
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