[Forschung] Lange Zierlaterne
#1
Wandfackelhalter, Wandkerzenhalter, einarmige, dreiarmige, fünfarmige Kandelaber, Kohlebecken in klein, mittel und große, sogar ohne Ständer. Was soll sich der 0815 Konsument schon mehr wünschen als all diese verschiedenen Varianten.

Wegas staunte also nicht schlecht, als eine Anfrage nach großen Laternen hereinkam und das noch dazu von einem Adeligen. Eine große Stückzahl sollte es noch dazu sein. Da rieb sich Wegas schon die Hände. Würde man die Laternen etwas extravaganter gestalten, würden Sie ein einträgliches Geschäft werden. Die Arbeit könnte man dabei auch locker an den neuen Lehrling auslagern. Der braucht sowieso eine Beschäftigung. Sofort setzte er ein Antwortschreiben auf.

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Mondtag, 26. Hornung im Jahr 1405

An *aufgrund der Privatsphäre zensiert*
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Edler *aufgrund der Privatsphäre zensiert*

gerne kontruiere ich euch die gewünschten Laternen und werde euch die edelste Arbeit liefern, die ihr in Amhran erhalten könnt.

Mithras wache über euch,
Wegas Junktor
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Antworten bitte an das Stadthaus in der Bogengasse
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Also machte sich Wegas daran einen Laternen Rahmen zu zeichnen, der so teuer als möglich wird. Was würde sich da besser eignen als Gold. Also erst einmal einen viereckigen Rahmen aus Golddraht aufbauen. Aber Wegas war nicht zufrieden. Also noch ein großes X aus Gold als Frontabdeckung. Nun betrachtete er die Zeichnung und befand, dass es noch etwas fad war. Also fügte er noch Abschlüsse an den Ecken der Laterne hinzu. Aber nun war in den Zwischenräumen des Kreuzes so viel Platz. Also noch ein paar Schnörkel dort hinein. Ein Nicken bestätigte, dass er zufrieden war. Er rollte die Zeichnung zusammen und lies sie Adelwin nach Candaria liefern. Dieser wird wohl folgende Zeicnung erhalten.

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#2
Er war gerade dabei seine Ausbeute aus dem Vormittag in der Miene zu verstauen und die Vorräte von Elena, seiner treuen Händlerin zu prüfen. Er hatte ihn vorher noch nie gesehen, nur ein Schreiben, welches einige Tage vorher den Weg zu ihm fand, deutete einen Kontakt an. Doch dann stand er in der Tür, einen noch für ihn unbekannten Mann. Einige Worte wurden gewechselt, bis sich schließlich herausstelle, dass es sich hier um Herrn Junktor persönlich handelte. Den Brief als Grundlage für ihr kommendes Gespräch, gingen sie in die Stube und der Plan wurde besprochen.
Der Golddraht, welcher essenziell wichtig für diese Zierlaterne war, wurde dem jungen Handwerker direkt beigebracht. Einige Zeit verbrachten sie damit, das Gold zu ziehen, sodass sich ein brauchbarer Draht daraus bildete.

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Doch die Freude nach eigener erfolgreicher Herstellung wehrte nicht lange in ihm. Die nächsten Worte von Wegas brachten den doch stets so ruhigen Handwerker etwas ins Schwitzen. „Wir benötigen bis zum nächsten Quelltag fünfzig dieser Zierlaternen. Den genauen Aufbau und die Zusammenstellung der Materialien könnt ihr der Skizze entnehmen. Lasst euch einfach davon inspirieren“.

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Dies war einfacher gesagt wie getan. So hatte er erst gelernt wie man das Gold zu einem nutzbaren Draht verarbeitet. Nun soll er in solch kurzer Zeit 50 dieser Laternen anfertigen, welche mit Golddraht derart filigran geschmückt sein sollen.
Er nickte schließlich einfach nur, und teilte ihm mit, dass er sich direkt an die Arbeit machen würde. Doch sicher war er sich nicht, ob diese Zeit wirklich ausreichen würde. Die erste Nacht würde lange sein… lange und nicht gerade aufregend, denn er Inhalt gestaltet sich im Stundenlangen ziehen von Gold zu diesem doch so nützlichen Draht.

Müde und ausgelaugt betrachtete er sich nach etwas Schlaf seine Ausbeute am nächsten Tag. Gerade einmal vier Drähte sind in dieser gesamten Zeit entstanden. Fassungslos langte er sich an den Kopf und murmelte: „Wie stellt er sich das denn vor? So viele Laternen bis zum Quelltag fertigzustellen grenzt schon an Wahnsinn. Vor allem hat er keine Arbeit damit, er vergnügt sich nur mit dem edlen Herrn.“
Gleich machte er sich daran einen Brief zu verfassen, welchen Wegas so schnell wie möglich erreichen muss. Der Bursche, der diese Aufgabe übernimmt, wird mit reichlich Schillingen ausgestattet, was die Dringlichkeit des Schreibens verdeutlichen soll.

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Hohenquell, 27. Hornung im Jahr 1405
Der Götter Segen werter Herr Junktor,

die Herstellung einer solch enormen Menge an verzierten Laternen stellt eine größere Herausforderung dar wie anfänglich angenommen. Die gesamte Nacht habe ich damit verbracht, das Gold für die weitere Herstellung anzufertigen. Die magere Ausbeute von gerade 4 Drähten, lässt mich stark zweifeln, die von euch geforderte Menge dieser Laternen bis zu besagtem Liefertermin parat zu haben.
Etwas ratlos wende ich mich an euch, was die nächsten Schritte sind.


Hochachtungsvoll


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#3
Eine tiefe, fast kriecherische Verbeugung wurde vor dem edlen *Name zensiert* vollführt. "Selbstverständlich werden eure Laternen fertig", versicherte Wegas.

An dieser Stelle klopfte es auch schon an der Türe. Sie öffnete sich und ein Bote trat mit einem Schreiben in Händen ein. Er steuerte gerade auf Wegas zu drückte ihm den Wisch in die Hand und verschwand so schnell wie er gekommen war. Leicht ungläubig schaute ihm Wegas noch hinter. Auch der Edle wirkte etwas verdattert ob der forschen Art. "Hat wohl keinen guten Lohn erhalten", ging es ihm durch den Kopf. Ein zucken mit den Schultern, eher für sich selbst, bevor er den Brief öffnete.

Für einen Moment flackerte Unsicherheit in seinen Augen auf. Dann war es auch schon verschwunden. "Selbstverständlich werden eure Laternen fertig", wiederholte er nochmal an den Edlen. "Und ich danke euch für euren Besuch. Nun möchte ich aber wirklich nicht länger eure, so immens wertvolle, Zeit in Anspruch nehmen.". Eine weitere Verbeugung folgte und der Gast hatte verstanden, dass es Zeit zu gehen war.

Er war erst bei der Türe draußen, packte Wegas sein Zeug und machte sich auf den Weg. Auf den Weg nach Candaria. Ein lauter Knall der Türe kündigte dort den Besuch von Wegas bei Adelwin an. "Wo seid ihr?", folgte die Frage und schon stand er im Zimmer, wo Sebastien etwas weniger überrascht saß als es üblich gewesen wäre.

Wildes Gestikulieren. Ein Hin und Her. Dann war die Diskussion schon zu Ende und Wegas wieder bei der Türe hinaus.

Türe um Türe klapperte er alle bekannten Handwerker ab. Nur eine Fragestellung war wichtig. "Könnt ihr diese Laternen herstellen?" Aber überall wurde er abgewiesen. Keine Zeit, keine Lust, zu wenig rentabel. Nun fiel im kein Name, kein Handwerker, niemand mehr ein, der im helfen konnte. Fertig mit dem Leben saß er in seinem Haus und starrte die Decke an. Nun konnte nur mehr ein Wunder passieren.

Achja was macht Sebastien Adelwin eigentlich so?
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#4
Nach einem wilden Wortgefecht und dem darauffolgendem Herausstürmen von Wegas, setzt er sich an den Tisch, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Ihm war bewusst, dass sich die Schlinge um Wegas Hals immer enger zieht. Doch Sebastien wäre nicht Sebastien, wenn er nicht alles in seiner Macht stehende unternehmen würde, um jemandem zu helfen.

Sofort machte er sich wieder an die Arbeit. Pergamente wurden genommen und einige Kohlenstifte wurden direkt danebengelegt. Eilig machte er sich daran, neue Skizzen für die Laterne anzufertigen. Der Trick bestand darin, dass sie einfach, schnell zu bauen und dennoch eine Zierde darstellen soll. Ein Vorhaben, dass eigentlich zum Scheitern verurteilt war, gerade weil die Zeit eine Ressource ist, von der sie am wenigstens zur Verfügung haben.
Immer wieder wurde das Papier zerknüllt und landetet in der Ecke. Nach einer Weile hat sich schon ein ansehnlicher Stapel gebildet. Schon fast verzweifelt machte er sich nun an einen aller letzten Versuch.

Er erinnerte sich an seine anfänglichen Arbeiten mit Holz. Es ist ein Rohstoff, welcher einfach und schnell verarbeitet werden kann. Alle Eigenschaften die er gerade benötigt. Auch eine Verzierung stellte weitaus weniger Aufwand dar, als mit anderen Rohsoffen. Die letzte Skizze wird für genau diesen Rohstoff ausgelegt und hastig gezeichnet, der Abend war bereits deutlich vorangeschritten. Als der letzte Strich gezogen wurde, betrachtete er sich diese noch eine Weile, ehe dann mit einem Nicken der nächste Griff zur Axt geht und das Haus verlassen wird.

Einiges Holz wird geschlagen und für die Verarbeitung der ersten Laterne vorbereitet. Das Schnitzmesser nun sein bester Freund, werden die geschnitzten Teile mit den nötigen Metallteilen und Nägeln zusammengeschustert. Eine anschließende Verzierung wird mit dem Messer sorgfältig eingeritzt.
Die erste Laterne war endlich fertig. Ein prüfender, langanhaltender Blick begutachtet die Laterne und ein herangezogener Zettel wird mit Zeilen gefüllt. Der Zettel, sowie die Laterne wird einem Botenjungen in die Hand gedrückt. Wieder wird dieser mit ausreichenden Schillingen belohnt und die Schnelligkeit der Übergabe wird noch einmal mündlich verdeutlicht.
Als der Botenjunge sein Haus verließ, widmete er sich wieder der Arbeit und weitere Stücke dieser Laterne stapeln sich langsam in einer Ecke. In der folgenden Nacht wird Schlaf wieder eine Mangelware für ihn sein…


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Hohenquell, 03. Lenzing im Jahr 1405
Der Götter Segen werter Herr Junktor,

lange habe ich an diesem Muster für die Laterne gesessen und sie wirkt für mich als einzige Möglichkeit, euren Edlen Herr rechtzeitig beliefern zu können.
Während der Bote euch dieses Schriftstück, zusammen mit dieser Laterne überreicht, bin ich daran weitere dieser „wunderschönen“ Laternen anzufertigen. Am Tag der Sonne wird die Lieferung für euch bereitstehen. Doch es sei euch gesagt, dass es einiges mehr Kosten wird wie anfänglich vereinbart.

Hochachtungsvoll


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