Questbeschreibung Südwind
#31
„Wir zielen etwas höher, damit wir das Ziel auf die Distanz auch treffen!“


Der Stadtwächter warf dem Ritter Löwensteins einen flüchtigen, beinahe entschuldigend wirkenden Seitenblick zu. Zu oft war diese simple Anweisung bereits über den Innenhof der Gefängnisinsel geschallt. Dennoch war der Rückstoß der schweren Armbrüste nicht zu unterschätzen. Das wusste auch der Adelige und während sich die Vertriebenen und nunmehr für die Stadtwache Verpflichteten daran machten den langwierigen Spannvorgang unter Aufsicht zu wiederholen, stapfte der Ritter über den von zersplitterten Übungsbolzen bedeckten Platz.
Die etwa dreißig Schritt von den Schützen entfernten Zielscheiben wurden taxierend von ihm beäugt. Nur wenige Bolzen hatten tatsächlich einen Bereich getroffen, der im Ernstfall wenigstens einen schwer verwundeten Feind zur Folge gehabt hätte.


„Wir werden die Übungen künftig an die Grenzfeste verlegen. Wenn Hohenquell fällt, dann will ich Schützen auf der Mauer wissen, die gegen die anrückende Horde aus Indharim, lebendig oder untot, einen Treffer nach dem anderen erzielen. Kein Bolzen wird verschwendet.“


Die barsche Stimme des Ritters war gut vernehmbar, als er sich umwandte und jeden einzelnen Milizionär der Stadtwache aufmerksam musterte. Der Spannvorgang war mittlerweile beendet und die Armbrüste erneut einsatzbereit. Zu lange hatte es gedauert … Die schweren Armbrüste konnten noch auf zweihundert Schritt Entfernung einen Harnisch aus Bronze mühelos durchschlagen. Daraus musste man blutiges Kapital schlagen. Dennoch fragte er sich, ob die Vertriebenen tatsächlich schnell genug lernen konnten. Der Krieg jedenfalls würde nicht warten.
Da dem Aufruf der Stadtwache nicht genug Freiwillige gefolgt waren, war man dazu übergegangen Männer und Frauen im tauglichen Alter auszuwählen. Nun dienten in diesem Haufen die Besten, die man hatte auftreiben können.
Dessen ungeachtet war es unabdingbar, dass die Miliz an der zu verteidigenden Festung üben musste. Die Zuversicht, das Unmögliche zu vollbringen, würde erst dann kommen, wenn das Schlachtfeld in Sichtweite war.
Der Ritter begab sich wieder an die Seite des Stadtwächters und nickte diesem knapp zu. Auf dessen Kommando hin wurden die Bolzen erneut abgefeuert.
[Bild: 5yoX4DG.png]
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#32
Einar erhält die Nachricht, dass Ministerial Mendoza das Vorhaben unterstützt und versucht, am kommenden Tag der Sonne auch vor Ort zu sein und selbstverständlich würde sie dann auch entsprechende Spenden mitbringen.
[Bild: Cahira-Sig.jpg]
Herzlichen Dank an Morrigan!
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#33
Einige Boten und Ausrufer gehen in Südamhran umher und verkünden die Nachricht und hängen hier und dort Aushänge auf.

[Bild: testoben8aucy.png]


Hohenquell 14. Nebelung im Jahr 1404 

[Bild: wappen_einar_finurzqm.png]


Dem Reich zur Ehr!


Kommt herbei uns unterstützt den Kampf gegen Indharim Gleich ob Krieger oder Handwerker, tut Heute am Tag des Dienstes den 14. Nebelung euren Dienst und kommt ab der 20. Stund nach Hohenquell. Bringt euer Handwerkszeug mit ob dies nun Hammer und Zange ist oder Schwert und Schild.

Wer zudem Holz, Stein, Nägel und Metallteile mitbringt soll einen gerechten Lohn für seine Wahren erhalten.


Ser Einar Ulfson von Thalweide



[Bild: testuntenfrudi.png]

OOC
Dienstag den 14.11 ab 20 Uhr vor dem Hohenqueller Wachhaus
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#34
Der Wonnemond hatte den Wolfsried schon seit Tagen in seinem rolligen Würgegriff und tränkte Bäume, Moore und Wege in das brünftige Geschrei von Kröten, Fröschen und Wasserechsen, die auf der Hatz nach einem Partner allzu nahe an die Handelswege gerieten. "Lustbisse" nannten die Hohenmarschener die oftmals tödlichen Begegnungen mit den liebestollen Tieren. "Drecksverdammte Mistbiester" herzten die Karrenfahrer die Plage, wann immer ein Lastochse oder Zugpferd am Gift der Tiere dahinschied und eine ganze Karrenfuhre Fracht verloren war.

Es war Abend, ein dunstiger, lauwarmer Abend voller milder Brise, sirrender Mücken und gröhlender Frösche, als ein einzelner Glockenschlag an der Grenzfestung zu Hohenmarschen erklang und prompt atonal abstarb. Das Warnfeuer am Turm der Brückenbefestigung loderte für einige Herzschläge wild auf und erlosch dann, ersäuft in einer gröhlenden Wasserfontäne, die Wasserdampf wie Feuerqualm aufstiegen ließ. Dann wurde auch das Schauspiel von der Dämmerung erstickt.
Einige Momente der konfusen Tatenlosigkeit folgten, in denen so mancher Wald- und Marschenläufer sich wohl fragte, was das nun gewesen war - vielleicht wieder einmal ein ausgearteter Saufabend von angeheuerten Nortgardern? Die Pauser dauerte gerade lange genug um selbst einen argwöhnischen Mann seine Tätigkeit wieder aufnehmen zu lassen, gerade lange genug um Eisenthals Wachhabende aufmerken und sich auf den Weg machen zu lassen, dann..

Eine Druckwelle fegte über den Wolfsried, lautlos wie der Hauch des Abyss, tödlich ohne zu berühren, ein Knistern wie die Nahtoderfahrung eines einschlagenden Blitzes und doch kälter, bis in die Knochen, die von brennendem Schmerz gepackt wurden. Hier und da erklangen einige Schreie, gepeinigte Tierrufe, aber sie verklangen rasch. Und am Ende des kaum drei Minuten dauernden Schauspiels würde auch niemand mehr von dem Erlebnis erzählen können, von dem Gefühl wie es wohl gewesen sein mochte, als die eigenen Knochen aus dem Leibe marschiert waren, denn alle die sich der Grenzfestung zu sehr genähert hatten, waren nun tot.
Selbst Pferde, Wölfe, Rehe schienen dem Zauber nicht widerstehen zu können, wenn deren Knochen es auch nicht sonderlich weit nach Westen zu bringen vermochten, bevor sie zusammen brachen und als traurige Haufen zurück blieben.

Lediglich ein Eisenthaler Gardist, der gerade erst den Weg zur Grenzfestung begehen hatte wollen um sich nach deren Nüchternheit zu erkundigen, vermochte von der Serpentinenbrücke und aus der Ferne zu beobachten, wie ein unschuldiger Bergmann knapp vorm Minenzugang entzwei gerissen zu Boden fiel; das Fleisch das Zeitliche segnend, während das Skelett torkelnd und unkoordiniert nach Westen abrückte.
Der Krieg hatte den Wolfsried endgültig erreicht.
[Bild: _rainbowsheep.gif~c100]
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#35
Bei hereinbrechender Dämmerung kommt ein Grau gekleideter vermummter den Weg entlang und er untersucht die Knochenlosen Toten auf dem Wege. Ein weiterer Mann ebenfalls schwer zu erkennen folgt diesem dann und die zwei Männer unterhalten sich eine Zeit lang bis sich ihre Wege wieder trennen. Der Grau gekleidete sucht einmal mehr die Knochenlosen toten auf und legt einer Leiche dann eine Hand auf und scheint sich zu konzentrieren. So verharrt der Mann auf keinem knie kieend neben dem toten und untersucht ihn mit seinen sinnen. Wohl versucht er Abyssialische Rückstände zu erspüren. Nachdem er sein Werk verrichtet hat steht er auf und verschwindet in Südlicher Richtung auf dem Wege nach Südwald.

[Bild: Nebelwachter_suche.jpg]
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#36
Es schien, dass seit erhalt der Depesche aus dem Süden jeder Abend in der Unterkunft des Kronprinzen in einer Form von Streit zwischen den Beratern endete. Tarek ben Amar starrte aus dem vergitterten Fenster der Grenzfeste und über das mondbeleuchtete Grasmeer hinweg, fest entschlossen, die Sticheleien hinter seinem Rücken solange zu ignorieren wie möglich. Soviel an diesem Abschnitt des Fremdlandes erinnerte ihn an seine Heimat, dass es manchmal leicht war, die Sehnsucht nach den erdigen Steppen und den Glasdünen vor Al Hayat zu verdrängen. Dann jedoch tat er einen Schritt hinaus in die feuchten, mückenverseuchten Wiesen, und die Realität holte ihn wie ein Henkersbeil ein.
Nein, dieses Land war in keiner Form seiner Heimat ähnlich, und keine noch so lange Vorbereitung hatte seinen Truppen auf Dauer einen Vorteil gebracht. Alleine der letzte Winter hatte soviele ihrer Truppen geholt, dass nur der stetige Strom von neuen Untoten gegen die unerbittlich Widerstand leistenden Amhraner ankommen hatte können. Nicht, dass dieser Vorteil noch lange anhalten würde. Tarek verzog die Lippen.
"... und ich sage immer noch, dass wir auf die Truppen der Vikarin warten sollten, unsere Reihen auffüllen sollten, bevor wir den Vorstoß weiterführen," bellte die Stimme eines anderen Leichenreiters hinter ihm, nur um vom Dritten im Bunde unsittlich unterbrochen zu werden.
"Gesprochen wie ein Tempelnovize, Yasin! Sei froh dass dein Vater dich so nicht hört! Wir sind die Leibgarde des Kronprinzen, keine zitternden Soldaten, und die Depesche war eindeutig. Wir haben keine Zeit zu warten bis du dein Rückgrat findest, wir haben nicht einmal die Zeit für die Beerdigungen der Priester, und ich verstehe nicht wieso wir immer noch hier-"
"Du Sohn einer Fähe, möge dein Haar ausfallen!"
Tarek atmete tief durch und neigte den Kopf gerade soweit, dass seine Stirn die kalten Gitterstäbe des verstärkten Fensters berührte. Nacht für Nacht der gleiche Streit, allabendlich das gleiche Machtringen zwischen dem speichelleckenden Yasin, dem ungestümen Ilias, und ihm selbst. Tarek hatte sich nie für die Stimme der Vernunft gehalten, aber umso weniger Leichenreiter dem Kronprinzen noch blieben, umso stärker wurde er in die Position des Ausgeglichenen gedrängt. Mit einem leisen Seufzen erhob er die Stimme.
"Die Priester haben ihr Leben gegeben, eingedenk der Tatsache dass sie nicht mehr aufstehen würden. Es ist das Mindeste was wir tun können, ihnen die ewige Ruhe in diesem garstigen, feindseligen Land mit allen notwendigen Zeremonien zu ermöglichen. Sie haben dem Kronprinzen Ehre gemacht, waren loyal, standhaft. Die Riten kosten uns kaum vier Tage, die Truppen sind müde und desorganisiert. Nutzen wir die Zeit sowohl für Respekt, als auch um uns zu koordinieren, dann können wir der Depesche immer noch folgen."
Das zumindest sorgte für kurzzeitiges, murrendes Einlenken der anderen zwei Berater, und Tarek riskierte einen Blick über die Schulter zum Thron in der Mitte des kleinen Raumes, hin zum Kronprinzen. Wie zu jeder Strategiebesprechung trug er auch dieses Mal seine Beinerne Maske, gab sich still und reglos, erhoben über die Zankereien des einfachen Volkes, ein Verhalten das er sich von seinem Vater, dem Sultan von Al Hayat, abgeschaut hatte. Wo es aber beim Sultan respekteinflößend wirkte und nicht nur eine gewisse Sicherheit vermittelte, sondern auch tiefste Loyalität in seinen Truppen erweckte, da wirkte der Kronprinz mehr wie ein grantiger Untoter, der über seinen nächsten Brocken lebenden Fleisches nachdachte. Unbeholfen, unkoordiniert, verträumt. Unwürdig, auch wenn Tarek diesen Gedanken niemals aussprechen würde.
"Es ist schierer Wahnsinn hier zu bleiben!" fuhr Ilias schließlich wieder auf, zunehmend unruhig ob der Anspannung im Raum. "Umso länger wir warten, umso länger wir uns mit Zeremonien und Gebeten aufhalten, umso mehr Zeit haben die Amhraner, sich für einen Gegenangriff zu rüsten! Mit so wenigen Truppen und ob der gebotenen Eile sollten wir-"
Ein mildes Regen des Kronprinzen und das damit einhergehende Knirschen alter Knochen ließ Ilias allerdings verstummen, eine Instinktreaktion die seinen Gegenspieler Yasin zum boshaften Schmunzeln brachte. Auch Tarek wandte sich allerdings nun der schmalen Gestalt des Prinzen zu und trat näher, fort vom Fenster, um den sicherlich folgenden Worten zu lauschen.
Die helle Stimme des Prinzen wurde von der Maske etwas verzerrt, stumpf und hallend als würde sie aus dem Zwiereich selbst kommen. "Den Priestern wird die Ehre zukommen, die ihnen gebührt. Nur durch sie konnte dem Häretikervolk gezeigt werden, welches grausige Schicksal ihnen blüht, so sie sich dem Götterpaar und seinen Dienern auf der Irdischen widersetzen. Selbst die verräterischen Pläne des Vikars dürfen niemals über unserer Frömmigkeit stehen."
Tarek konzentrierte sich reglos und verbissen darauf, seine Oberlippe nicht zu kräuseln, nicht zu verraten was er von der 'Machtdemonstration' - und dem Preis den die sowieso schon zu kleine Truppe dafür gezahlt hatte - wahrlich hielt. Alle fünf Priester in einem Schlag für Nichts und wieder Nichts zu opfern war der Gipfel der Dummheit gewesen, und doch hatte niemand gewagt, Einspruch gegen die Order des Kronprinzen zu erheben.
"Am dritten Tag der Woche werden die Beerdigungsriten vollendet sein. Am dritten Tag der Woche werden wir uns wieder auf den Weg machen. Dann werden wir die Verteidigungsringe der Häretiker durchbrechen, ihre Glieder zerschlagen, ihre Ahnen zu unserem Mordwerkzeug machen, und eine Schneise in den Süden schlagen, aufdass der Vikar der erdigen Lande die Konsequenzen für seinen Verrat zu spüren bekommt. Und eure Aufgabe, meine Berater, ist es, diesen Vorstoß zu planen."
Für den Moment des schockierten Schweigens vermochte Tarek die Augen zu schließen und sich darauf zu konzentrieren, dem aufkommenden Schwindel nicht nachzugeben. Die Fassung zu wahren. Der Stille nach waren auch Yasin und Ilias vorerst bar jeder Worte, aber Widerspruch war Häresie. Auf die schiere Überzahl der Amhraner in Servano hinzuweisen wäre Impertinenz. Den Befehl nicht auszuführen käme einem Aufstand gleich.
Nein. Alles was Tarek blieb war sich zu verneigen und den improvisierten Thronsaal mit dem angemessenen Halbdutzend an Verneigungen zu verlassen, dicht gefolgt von Ilias und Yasin.
Zum ersten Mal in seinem Leben empfand Tarek so etwas wie Furcht vor dem Tod, denn dieses Mal würde niemand seine Knochen aus der Erde erheben und ihm ein neues Leben einhauchen. Oh nein. Die endgültige Ruhe kam näher und näher.
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#37
Jedermanns Hutschnur platzte irgendwann. Für Fried war dieser Tag mit der fünften Meldung irgendeines blauäugigen, praktisch werkstattfrischen Rekruten endlich erreicht worden. "Was?!" bellte er der jungen Rekrutin entgegen, ihr verstörtes Zusammenfahren einfach übergehend. "Was ist nun wieder?"
"Nun, Wachmann, ihr sagtet, also-" Eine Pause während die junge Frau sich von dem Schrecken erholte, dann holte sie tief Luft und sprach weiter. "Ihr sagtet ich solle bezüglich der Abwesenheit des Hauptmanns zum edlen Ser Savaen gehen, nicht? Das habe ich auch gemacht."
"Aha. Und was sagt er?" 
Irgendwo am Ende der Gasse krachte Holz unter dem Geräusch nervösen Hufklapperns auf Kopfsteinpflaster. Kurz darauf verfielen zwei Stimmen in ein heftiges Streitgespräch, während offenbar ineinander verkeilte Karren wieder getrennt wurden. Fried warf einen kurzen, nervösen Blick in Richtung des Aufruhrs. Eigentlich sollte er nun dort sein, nicht auf das Haspeln einer offenbar schüchternen Fehlzünderin warten. "Raus damit!"
"Wir haben ihn nicht gefunden, Wachmann! Nirgendwo!" quiekte sie überrumpelt, die Stimme dabei hell wie die eines sterbenden Karnickels.
Das Geschrei ergänzte sich indes mit dem Geräusch prasselnden Korns und rollender Äpfel, und Fried lockerte unwohl die Schultern, seinen Knüppel auf Anwesenheit prüfend.
"Dann seht in seinem Haus nach, oder der Löwenwacht, oder der Kirche, oder den Beamtenzimmern. Und wenn ihr ihn dort nirgendwo findet, dann geht ihr eben zum Stadtrat und fragt die nach Anweisungen! Hauptsache irgendjemand sagt uns was wir wegen des fehlenden Hauptmanns tun sollen!"
Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung, hoffend dass die Rekrutin den Wink mit dem Zaunpfahl akzeptieren und sich in Wohlgefallen auflösen würde.
"Wachmann Herbig? Wartet!" Natürlich war ihm solcherlei Glück nicht gegönnt. Natürlich rannte die Rekrutin hinter ihm her, und natürlich erwischte sie seinen Wappenrock keine fünf Schritte vor der Straßenkreuzung, hinter welcher sich gerade eine handfeste Prügelei entwickelte.
Genug war genug. "Was ist?!"
"Ich dachte mir ich zeige euch wie selbstständig ich bin, also habe ich all das schon gemacht. Die Sache ist..." sie schluckte, pausierte, und Fried packte sie am Kragen um sie etwas durchzuschütteln. "Wenn du jetzt nicht sofort mit der Sprache rausrückst schmeiß ich dich in den nächsten Kanal!" blaffte er ihr entgegen.
"Nun... die Sache ist, sie sind alle nicht auffindbar. Der Hauptmann, der edle Ser, Stadtrat Erenthal, Fräulein Strastenberg, Schöffin Ganter,... Sie sind alle unauffindbar. Und das schon seit mehreren Tagen wie es scheint, lange genug dass ihre Häuser geplündert wurden."
Plötzlich war die Schlägerei um den Karrenunfall vergessen. Fried wandte sich der Rekrutin zu und schüttelte sie gleich noch einmal durch, wenn auch dieses Mal aus anderen Gründen. "Verdammte Axt, mit so einer Information beginnt man, man endet kein zusammenhangloses Gestammel damit!" Dann aber zog er sie näher, atmete tief durch und warf paranoide Blicke zu den Seiten, hoffend keine Aufmerksamkeit auf sich und die Untergebene gelenkt zu haben. Wenn jemand herausfand was er gerade erfahren hatte... Wer wusste welche Panik ausbrechen konnte? Aber wer blieb noch?
Zähnebleckend senkte Fried die Stimme, zog die Rekrutin Nasenspitze zu Nasenspitze an sich und zischte ihr zu, "Kein Wort zu irgendjemandem darüber! Du gehst jetzt direkt zur Kirche und findest dort Hochwürden Dunkelfeder, oder aber einen Priester - keine Novizen, keine Anwärter - und berichtest ihnen vertraulich, unter vier Augen, dass uns Leute abhanden gekommen sind. Und ich suche inzwischen einen Offizier und berichte ihm. Irgendjemanden muss es ja noch geben. Und das nächste Mal: Die wichtigsten Informationen zuerst!"
Mit einem unwilligen Schnarren stieß er die junge Frau von sich und folgte ihrer panischen Flucht mit verengten Augen. Erst als sie um die nächste Hausecke verschwunden war, wandte er sich dem Karrenstreit wieder zu, laut brüllend: "So ihr Beiden, auseinander! Manke, leg den Eimer weg- wag dich nicht zu werfen!..."
An manchen Tagen stellte sich der Vorsturm in eine handfeste Prügelei doch tatsächlich als das geringste Problem heraus.
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