Briefe in die Heimat
#1
Es war tief in der Nacht, eigendlich wollte er sich gerade hinlegen als es ihn doch wieder in die große Halle des Rabenkreises führte. Im Kamin prasselte wie immer ein knisterndes Feuer, in der Luft lag noch immer der leichte Geruch der Kräuter die er für das Ritual am gestrigen Abend genutzt hatte. Mit einem leisen seufzen lies er sich am Tischende, nahe des Feuers nieder. Gedankenverloren strich er sich kurz über die Wange wo ihm am heutigen Tag ein Woch eine makierung hinterlassen hatte. Etwas näher dran und er hätte ein Loch gehabt. Er schüttelte sachte den Kopf und besinnte sich erneut dem Zweck seines Hierseins. Er Griff in seine Tasche und zog ein einigermaßen sauberes Pergament hervor. Er breitete es auf dem Tisch vor sich aus, und schnappte sich dann einen Kohlgriffel. Eine weile lang starrte er das leere Pergament an, ehe er Götterergeben seufzt und zu Schreiben beginnt.


Shae


Ich denke, du kennst mich gut genug, um zu wissen das ich nicht schreiben würde, wenn es nicht wichtig wäre. Ich habe die traurige Pflicht dir mit zu teilen des der Fluch erneut zugeschlagen hat, und das Ghalen tot ist. Es ist noch nicht ganz sicher, ob er den Tot selbst gesucht hat, oder ob es ein Unfall war. Tatsache ist, nachdem sich Morana Schinder als Hexe der Kirche stellte und am Scheiterhaufen verbrannt wurde, war Ghalen nicht mehr der selbe. Vielleicht hätte ich mit ihm reden sollen, aber... vielleicht hätte das alles nur schlimmer gemacht. Auch wenn ich wenig mit ihm in der Vergangenheit, und Gegenwart zu tun hatte, so lagt ihr MacLoscanns mir immer am Herzen, und ich hoffe das es nicht vermessen klingt, wenn ich sage, das ich mit dir trauere. Sobald der Umstand seines Todes geklärt ist , werde ich seinen Körper an der Südwestküste verbrennen, seine und das was er von Schinders Asche aufgehoben hatte, werde ich dir in die Heimat schicken. Ich denke du findest bestimmt einen Ort der ihm gefallen hätte. Ich erwarte nicht, das du kommst, bist du doch gerade erst gegangen, ich erwarte auch nicht das du Schreibst. Du bist sicher wieder in die unmöglichsten Dinge verstrickt und hast wenig Zeit. Ich hoffe euch drein geht es gut, und ihr seid in Sicherheit. Ich bete jeden Tag für euch. Pass auf dich auf, Shae.


Cois


Er setzte den Griffel ab, und kurz fuhr er sich schnaufend mit der freien Hand über sein Gesicht, ehe er zusammen zuckte als er über die Wunde strich. Ein frustriertes „ Hrrm“ entkam ihm, ehe er sich mitsamt den Schreiben in der Hand erhob und sich auf die suche nach einem Boten Machte, der ihm dieses Schreiben auf die Insel Ialo'terom bringen sollte.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste