Questbeschreibung [Brut] In der Kanalisation
#11
Die Uhr am Glockenturm hatte schon vor einer Weile Mitternacht geschlagen und das treiben in den Straßen der Reichsstadt hatte nachgelassen. Selbstverständlich ist es in der Stadt nie ganz ruhig, aber für ihre Verhältnisse näherte sie sich der Äquivalenz eines Friedhofes.

Im Armenviertel öffnete sich leise eine Haustüre. Nicht mit jenen für solche Momente erwarteten, quietschenden Angeln, auch fiel kein Licht aus dem Türspalt. Es blieb duster wie im Kuharsch und still, wie es ausschließlich nachts in Löwenstein sein kann. Eine kleine Person mit vom Schlaf verwuscheltem, roten Haar löste sich aus dem Eingang, zog sorgfältig die Tür hinter sich ins Schloss und verschloss sie sogar, wie es sich eben im Armenviertel gehörte. Auch als das Gerumpel im Nachbarhaus einsetzte, schien sie sich nicht einmal ansatzweise daran zu stören, sondern setzte barfüßig und im hellblauen Nachtkleid ihren Weg furch den kalten Schneematsch fort.

Sie passierte den Gossenschläger, der ihr Worte hinterherrief, die sogar die schmutzigste Hafenhure hätte rot werden lassen mit leeren Gesichtsausdruck und glasigem Blick. Sie schlurfte vorbei am dunklen Haus, das einst ein halbwegs passables Heilerhaus abgab, wankte am Stall vorbei, weiter in die Altstadt hinein und ließ auch die Bibliothek rechts liegen. Dabei wirkte sie trotz des Zustandes ziemlich zielstrebig. Würde sie jemand danach fragen, wohin sie ginge, würde sie ihm nicht Antworten geschweige denn überhaupt wahrnehmen. Jedoch würde hin und wieder der Wind zusammenhanglos gebrabbelte Worte mit sich tragen, die sich irgendwie um einen Brunnen zu drehen schienen.


[Bild: jr2o-77-f3e6.png]
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#12
..."Nein, mein Sonnenschein... wir gehen jetzt nicht zum Brunnen... kuscheln, schlafen... das ist doch viel schöner ..! " säuselte er ihr leise und liebevoll zu... " Ich trage dich auch, wie es einer echten Prinzessin gebührt..."
...
Als Lawin mitten in der Nacht von seinem Besuch im neuen Hafen nach Hause ging, war er der Galatierin über den Weg gelaufen.
Und es gefiehl ihm ganz und gar nicht, wie er sie vorfand.
Sie war barfüßig und nur im spärlichen Nachthemd gekleidet.
Und das bei diesem Wetter!
Er wollte erst fasstungslos losschimpfen, aber...
Nia war offensichtlich verwirrt. Verhext? Nein... Schlafwandelnd.
Oder doch... beides?
...
"Gleich sind wir da... nur noch die Treppe hinauf... alles gut..." flüsterte er der kleinen Frau sanft zu, während er keine Wiederrede duldete und sie hartnäckig, mit stetigen, beruhigenden Wispern zurück ins Bett verfrachtete. "Wir gehen Morgen zum Brunnen... jetzt kuscheln wir und schlafen..."
...
Allerdings traute er sich nicht wirklich ein Auge zu zu machen.
Er lag einfach mit ihr im Bett,ruhte sich aus und hielt sie zärtlich fest.
Viel zu sehr hatte er Angst, dass sie sonst wieder loslaufen würde.
...
Als die Schlafwandlerin dann irgendwann aufwachte, erzählte er ihr die Geschichte, wie er sie heldenhaft gerettet hatte...
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#13
Das Feuer auf dem Leuchtturm von Löwenstein hatte in der zurückliegenden Nacht nicht gebrannt.
Die Nachbarn des eigenbrödlerischen Galatiers wußten zu berichten, dass der Leuchtturmwärter mit nassen Haaren, wohl vom Badehaus kommend, und dreckig-miefender Kleidung am frühen Abend zum Leuchtturm hinaufgestiegen war. Nur wenige Stunden später - das Leuchtfeuer hätte schon brennen müssen - sei er wieder gegangen, und zwar in eben jenen Klamotten und in Uniform, wie er gekommen war. Nicht einmal gegrüßt habe er und in der Hafentaverne sei er auch nicht aufgeschlagen, wie er es sonst immer tat.
Was auch immer der Leuchtturmwärter die Nacht über unternommen hatte: ein erholsamer Schlaf war es nicht.
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#14
Die Vogtin lag unruhig schlafend in ihrem Bett, erschöpft von der Befreiung Sams. Erholsam war der Schlaf nicht gerade. Schon die zweite Nacht, stets gegen Morgengrauen, plagten sie schwere und verwirrende Träume.
Die Krönung dieser Träumerei war, das stete Aufblitzen eines ihr gänzlich unbekannten, herrlich anzusehenden Männerpo's.
Überall wo sie hinschaute, tauchte er unvermittelt auf. Er lockte und geizte wahrlich nicht mit seinen Reizen und die Vogtin hätte schon längst zugegriffen, wäre da nicht dieses rothaarige Weib, welches immerzu mit dem Messer versuchte auf sie einzuhacken, sobald sie auch nur die Hand ein wenig auszustrecken wagte.
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#15
*Vanke liegt bewusstlos im Heilerhaus... fixiert an Händen und Füßen. Die rechte Hand ist offensichtlich ausgekugelt.

In den frühesten Morgenstunden fällt er in einen unruhigen Dämmerzustand... mit offenen Augen sucht er scheinbar den Raum ab, doch sollte man ihm eine Hand vor Augen halten würde er dennoch außer fernen gestaden nichts sehen. So zerrt er weiter an seinen Fesseln und versucht vergeblich sich zu befreien.

Am Morgen erwacht er endlich, tief erschöpft mit starken Kopf-/ und Gliederschmerzen, bettelt er förmlich um einen Heiler der ihn vom Bett befreit.
Was letzte Nacht geschehen ist? Darüber hüllt sich der Oberleutnant in dunkles schweigen...*
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#16
*nach dem sehr ungeplanten Ausflug in die Kanalisation, dem Zusammentreffen mit diesen Kreaturen und seltsamen Menschen, folge, nach dem entfernen der schmutzigen Kleidung, eines der 7 täglichen Besuche in der Kirche. Die Meditation war einer der Eckpfeiler für die Gründe warum er so ein ruhiges Wesen hatte welches er am Ende des Tages brauchen konnte als er sah wie das Badehaus hinterlassen wurde. Nach 3 Bechern Met und dem was er so gehört hatte, badete er dann endlich auch und wusch sich den Schmutz vom Körper und kontrollierte die Schriften die ein Teil von ebenjenem waren. Am Morgen konnte man ihm sehen wie er einmerweise Schmutzwasser in den Kanal neben dem Badehaus schüttete*
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#17
Gäbe es einen vorwitzigen Recken, der zu dieser Stunde die weitläufigen Kanäle unter Löwenstein durchwandert, dann wird er finden, dass der schwarze Schleim sich auf dem Rückzug zu befinden scheint: Wo vorher lückenlos düstere Schwärze in beständiger bebender Bewegung war, gibt es nun wieder Lücken, lange, sich träge verschiebene Fäden hinterlassen Löcher während sie schrumpfen. Dennoch ist die Gefahr nicht völlig gebahnt: Noch immer ballen sich hier und dort Klumpen aus Schleim zusammen, recken sich Tentakel in dem Untergang geweihtem Zorn.



Andernorts ...

... verliert sich die Schwärze, die gerade noch die Augen der bleichen Frau füllte und zum ersten Mal seit langer Zeit kommt das darunterliegende blasse Grau zum Vorschein. Zum ersten Mal sogar für den überraschten Beobachter, der unwillkürlich zurückzuckt, als die Gefangene sich den Ketten widersetzt und kristallene Fänge voller Wut bleckt.



Andernorts ...

"Gute Nachrichten. Die Sache ist erledigt. Der Schleim wurde besiegt, der Stein gefunden und zerstört."

"..."

"Schweigen? Das Schweigen gefällt mir nicht, ehrlich gesagt."

"..."

"Oh bitte .."




Andernorts ...

... träumen jene, die durch den schwarzen Schleim infiziert wurden von sich bewegender Dunkelheit, von Schatten in Schatten und einem Pulsschlag, der so langsam ist wie die Gezeiten. Es sind Träume die so wenig von allein schwinden, wie der schwarze Schleim, den sie in sich tragen.



Andernorts ...

... in völliger Dunkelheit öffnen sich ein paar Augen und für einen kurzen, beinahe zeitlosen Moment ist es, als würde es keinen Unterschied machen. Dann wandelt sich die Wahrnehmung auf eigenwillige Weise: Alles was dunkel war, verschiebt sich zu einer quellenlosen Helligkeit hin und alles, was licht war, wird zu einem Schatten.



Andernorts ...

... streckt ein alter Mann seine Glieder aus und versucht die Müdigkeit zu ignorieren, die der letzte Abend mit sich brachte. Das letzte Gespräch nagt an ihm, die mit dem Sonnenlegionär gewechselten Worte, die zwar die Wahrheit waren, aber .. eben nicht die vollständige Wahrheit. Trotz der Erschöpfung bringt er es nicht fertig die Augen zu schliessen und harrt lieber aus bis zum Morgen.

OOC

Die Infektionsquote mit schwarzem Schleim bei Aufenthalt > 10 Minuten in der Kanalisation liegt bei 99%.
Die Infektion verschwindet nicht von allein.
Der Aufenthalt auf heiligem Boden (egal ob Mithras oder Mondwächter) für mehr als 2 Stunden reinigt den Charakter von der Infektion (ebenso passendes Einwirken geweihter Kräfte)

Wer derzeit einen infizierten Char hat: Bitte per PN kurz melden. Smile

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#18
Als die Fesseln aus Schwarz zu schwinden begonnen hatten, dünner und dünner, schwächer und schwächer wurden, bis sie schliesslich vollkommen zerfaserten, war Verwirrung die erste Folge gewesen, hatte die Leere gefüllt, wo zuvor ein vielleicht nicht wirklich intelligenter, aber doch überaus präsenter Wille gewesen war.
Mit der Verwirrung kam auch der Hunger, wie die verblasste Erinnerung an einen Alptraum, der nun aufs Neue am Horizont dämmerte.

Und als schliesslich auch der letzte geringe Rest schleimigen Sklavenbandes verschwunden war, folgte der Zorn.

Töten. Fressen. Vermehren - die Direktiven waren einfach genug gehalten, dass eine von ihnen eigentlich immer anwendbar war, aber jetzt gesellte sich etwas anderes dazu, ein Funke allzu nachtragender Wut, die sich daran machte eine Spur aufzunehmen. Einer Spur zu folgen.
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