[Frage] Der richtige Glaube

[Gast]

Finde eigentlich die Ausgangssituation in LS, dass man als MW-Anhänger zwar keine Langzeitperspektiven hat, aber nicht gleich auf dem Scheiterhaufen landet, eigentlich sehr gut. Gerade dadurch, dass man Mithras-Anhänger in LS als Gegenpol hat / haben sollte, wird der Konflikt Mondwächter <-> Mithras-Anhänger eben auch für den Spieler von Anfang an deutlich. Und sobald man etwas reingeschnuppert hat, kann man ja problemlos nach RAV oder CAN wechseln.

Was mich an der aktuellen Situation in LS jedoch durchaus stört ist, dass ich das Gefühl einer faktischen Unterbesetzung an Mithras-Anhängern in der Hauptstadt habe. Vielleicht ist das aber auch nur mein Eindruck.

[Rutger Berg]

Hallo!

Das erkläre ich gerne - es wurde ein deutlich radikalerer Kurs seitens der nicht-kirchlichen Spieler verlangt, anhand von Beispielen die eher in kriegerische Schiene fallen, als in aggressive Diplomatie. Wenn man also salopp gesagt die Mondwächter aus Löwenstein prügelt, und sie dadurch die diversen Neulings-Lehrer, Institutionen und Händler nicht mehr erreichen, ist das für einen Neuling sehr wohl katastrophal genug, dass ein Ersatz erreichbar sein muss. Und Ersatz gibt es nur, wenn der Staff einen Solchen schafft

Liebe Grüße,
Arakiel

Dieser Meinung bin ich nicht. Die lieben Mondwächterlein könnten ihren Glauben auch einfach verheimlichen. Wenn ich natürlich als Newbchar herumlaufe und rufe "Ich bin Mondwächter! Nichts geht über die 21!" dann muss ich damit rechnen, dass es nicht nur Leute gibt, die das mögen. Abgesehen davon bin ich nicht dafür die Mondwächter rauszuwerfen, das macht einem nur das RP kaputt. Ich bin der Meinung, man sollte agressiver gegen sie vorgehen, prügeln auspeitschen etc. wenn sie aufmucken und sie ansonsten leben lassen und vor allem in Löwenstein mit einem spielen lassen.

Alleine spielen ist langweilig!

PO
Rutger
Wulfrik

[Cois Mártainn]

... man sollte agressiver gegen sie vorgehen, prügeln auspeitschen etc. wenn sie aufmucken und sie ansonsten leben lassen und vor allem in Löwenstein mit einem spielen lassen.

Mit welcher Begründung? Ja.. der Mithrasglaube ist Staatsreligion, aber der Mondwächter glaube ist gesetzlich nach wie vor erlaubt, weil ein verbot/ ein aggressives vorgehen gegen die Mondwächter zu einem Bürgerkrieg führen würde, den sich das Reich aufgrund der Silendir Kriese und des Indrahim Kriegs nicht leisten kann.

[Johann Schwertmantel]

Können wir wieder zum Thema zurückkehren? Die Frage war was getan werden kann um das Glaubens RP seitens Gläubiger aber auch der Klerus zu beleben.

Derzeit scheinen nur die Vor- und Nachteile des Konfliktrollenspiels ausgelotet zu werden. Ich sehe dabei nicht wie ein "wir" gegen "die" hierbei weiter helfen soll, da der Glaube dann, wenn keiner der anderen Glaubensrichtung zur Hand ist, noch immer tot am Boden liegt. Im Rahmen der jetzigen Koexistenz (die ich als angenehm und spannungsgeladen genug empfinde) sollte es doch schönere Möglickeiten geben.

[Wulfrik Greiffenwaldt]

Wie ich sagte: Wenn sie aufmucken

Wenn ein Mondwächter sich mit Klerikern anlegt oder abfällig auf sowas wie "Mithras zum Gruße" reagiert ist das im mithrastreuen Stammlehen schon etwas, wofür man ihn ein wenig pieken darf.

[Lysander O'Domhnaill]

So lange die Löwensteiner Stadtwache von Mondwächtern dominiert wird, geht es eher gemäßigt zu, was Religion angeht. Uns interessiert nur, ob jemand gesetzestreu, kriminell oder reich genug ist, um zu bestechen. ^^

Als Sv eines (gemäßigten) Mondwächters, der neben den 21 sicherheitshalber auch n Amulett von Mithras trägt - aka "Götter schmäht man nicht, selbst, wenns nicht der eigene ist" - muss ich sagen, dass ich es zumindest in Löwenstein bisher ausgeglichen fand.
Lysander hat es als Mondwächter weit gebracht, wurde oft genug gut behandelt; und zugleich immer wieder offen oder unter der Hand diskriminiert. So soll es auch sein!
Die Legion und das armbrustschwingende Pfaffelein Winkel haben bei mir als Spieler der religiösen "Gegenseite" bislang ein positives Bild hinterlassen.

[Tara Skareon]

Der Konflikt zwischen Mithrasgläubigen/Mondwächtern ist spannend und belebt das Spiel.
Allerdings sehe ich es nicht so weit fortgeschritten, dass die Mondwächter nur kleinlaut und hinter vorgehaltener Hand zu ihrem Glauben stehen können, denn noch gibt es Ravinsthal und die 50/50% in Candaria.

Den Mithraspriestern würde ich schlichtweg raten ihre Dominanz zu drosseln, warum versucht ihr nicht gar Mondwächter für Euch zu gewinnen.
Wie? Indem ihr besser als die Götter seid. Spendet Neuankömmlingen, helf ihnen sich zurecht zufinden, redet offen über Euren Gott, aber nicht in hochtrabender Form, sondern vermenschlicht ihn. Das ist es was den Mondwächtern ihre Götter näher bringt.

Ob wir uns nun allerdings ein Friede-Freude-Eierkuchen- rp wünschen, ist die andere Seite.
Vielleicht fangt damit an, Eure Reihen zu stärken, es gab wirklich viele gute Tips in diesem thread.
Viel Glück und ich freu mich auf weiteres rp mit der Kirche.

[Saresh]

Moin.

Der richtige Glauben..den gibts nicht und der lässt sich in der Regel auch nicht durch solche Threads/Postings greifbar machen. Meistens fordern in solchen Threads zwar alle lustig die härtere Gangart, sind anderer Seits aber meistens die ersten die Rummosern wenn diese Gangart sie erfasst. Zudem würde ein großer Knall bzw eine härteste Gangart am Ende nicht zur Lösung des Problems der Kirche führen. Klar alle würden OG sagen "Jau sau geil, die spielen schön strickt." Aber wie spannend ist das strickte Spiel noch, wenn dann nur noch 5 Kirchler und 3 Mithrasgläubige in ganz LS leben und walten, während alle anderen in Ravinsthal nen RP Ballungsgebiet haben?
Ich finde dieses andauernde "so stehts im Hintergrund auf der HP" diskutieren mega ermüdend. Immerhin steht Arx auch dafür, seine Hintergründe gemessen am Spielgeschehen weiterzuentwickeln.
Am Ende finde ich die Situation wie sie aktuell herrscht am Spielförderlichsten. Ein stetes Tauziehen mit Handlungsspitzen die den Bogen selten völlig überspannen. Einzelschicksalstode.. Schläge , Streits , Einigungen .

[Kyrthon Dureth]

Wer eine härtere, fanatischere Gangart will: Dazu gibts doch die freundlichen Dämonenanbeter von nebenan. *hüstel* Ja, das ist ein oG-Outing. :p

Ich spiele seit April/Mai hier und kenne Mithras, wenn man von seinen Anhängern auf ihn schließt, eher in der Darstellung eines waffenstarrenden Rächers, während mir die Mondwächter mehr als mystische, naturverbundene "Alltagshelfer" erscheinen. Meine bisherigen Erfahrungen mit der Kirche (sowohl als Hexer, als auch als Nicht-Hexer) zeichneten für mich eigentlich ein sehr dunkles Bild, das mich an eine - bitte nicht falsch verstehen, mir fällt nur kein besserer Begriff ein - faschistische Inquisition erinnert, weniger an eine "lichte" Kirche.

Ich persönlich bin ein großer Freund davon, nicht nur schwarz/weiß, sondern viele Facetten zu haben. Auch unser Dämonenkult bemüht sich um einer wohltäterischen Anstrich a la "wir befreien die Welt zum Wohle der Menschen". Trotzdem wird uns wohl jeder der "dunklen Seite" zuordnen...

Ich denke es macht durchaus Sinn, einen harschen Waffenarm der Kirche zu haben. Aber als Staatsreligion müssten meines Erachtens auch alle anderen Lebensbereiche abgedeckt werden, damit sich alle Reichsbewohner irgendwie damit identifizieren können. Und das können aus meiner Sicht die Mondwächter derzeit besser anbieten. Ich denke das spiegelt sich auch in den vielfach angeführten Wünschen nach mehr "volksnähe" iSv Missionierung, Haussegen usw wider.

Eine weitere Hürde ist sicherlich auch unsere Aufgeklärtheit, die sich leider nicht immer aus dem iG-Geschehen heraushalten lässt. Da hat wohl jeder seine Erfahrungen damit, von pawlow'scher Konditionierung, über astrologische Erklärungen des Sonnensystems, bis hin zu modernen medizinischen Begriffen und Anatomieverständnis. - Das ließe sich vielleicht dadurch beheben, wenn Segnungen von Häusern, Schutzamuletten etc wirklich wirksam und notwendig sind, um vor Flüchen und dem bösen Blick zu bewahren. :>
Vielleicht will sich mal ein Vertreter der Kirche mit mir zusammenschreiben, um grob einen Rahmen abzustecken in dem Hexerspieler sich bewegen können, ohne, dass es sofort beim ersten Fluch in hochnotpeinlicher Befragung und Scheiterhaufen endet? Glaube das ist derzeit eine große Angst der Hexerschaft, sei sie begründet oder nicht.


Fazit: Ich hatte bislang nichts am Spiel mit der Kirche auszusetzen, ich fand alles sehr fair und auch stimmig. Es läuft also insofern nichts falsch. Persönlich fände ich eine Erweiterung des Spektrums, von "kriegerischem" Glauben zu "alle Lebensbereiche umfassend" wünschenswert.

LG,
Sv Kyrthon

[Eylis]

Ich seh's wie Saresh. Und ich glaube nicht, dass für etwas Komplexes wie Glaubens-RP simple Faustregeln wie "spielt härter!" oder "spielt liberaler!" die Lösung sind. Ich glaube überhaupt nicht, dass es "one size fits all" Lösungen gibt. Jeder Spieler und jeder Char tickt anders, hat andere Punkte die er cool oder lame findet.

Meine bescheidenen Erkenntnisse, auch aus Glaubens-RP Diskussionen (ähnlich wie diese hier) von anderen Shards:

• OG Diskussionen oder gar OG Eingriffe bzw. OG-motivierte Änderungen am bisherigen RP-Stil bringen keine Lösung.
  
• Spieler und Chars sind oft aufgeklärter, als eine strenge Religion wie der Mithras-Glaube das vertragen kann. Insbesondere, weil ...
  
• ... die meisten Chars die Vorlieben ihrer Spieler widerspiegeln. Wenn ein Spieler einem RP-Glauben mit (spät-)christlichen Zügen nichts abgewinnen kann, wird auch der Char niemals ein Kleriker-Groupie werden.
  
• Der Mondwächter-Glaube ist da (vermeintlich) liberaler . Nach meiner Theorie findet er daher auch viel mehr Zustrom. Wobei ich mir habe berichten lassen, dass echtes Glaubens-RP hier nicht so oft stattfindet wie man das meinen könnte. Als ob er die nonkonformistische Alternative zum Mithras-Glauben wäre.
  
• Jeder Char/Spieler tickt anders. Während beim einen das unbarmherzige Law & Order RP, mit dem sein Char konfrontiert wird, zu einem "Wow, das war aber cool" Effekt führt, erreicht man beim nächsten Char/Spieler damit das genaue Gegenteil.
  
• Bietet man Action, Events und Interaktion in möglichst vielen RP-Lebensbereichen, trifft man oft bei der Char-Zielgruppe auch auf viel mehr IG-Goodwill. Ich bin nun auch kein erklärter Fan von Messen, aber wenn sie im Bündel mit ganz vielen anderen Aktionen der Kirche stehen, die auch Interaktion fördern und in "normalen" Alltagssituationen stattfinden, dann finde ich die super.
  
• Die Mischung machts: Ich fand Glaubens-RP immer dann am besten, wenn der Klerus kein Rudel von austauschbaren Abziehbildchen war die alle gleich tickten. Sondern wenn da der blutrünstige Inquisitor neben der sanft lächelnden, liberalen Novizin stand und dahinter der intrigante Priester seine zweifelhaften Fäden im Geheimen zog, fand ich Kirche und Glaubens-RP immer am besten.
  

Das Prinzip, dem ich daher versuche zu folgen: Eine gewisse vage Grundlinie für meinen Char entwickeln, aber dann jeweils gemäss individueller RP-Situation auch individuell reagieren - mal härter, mal liberaler. Daher sind für mich auch "die Mondwächter" (die's in meinen Augen als uniforme Gruppe gar nicht gibt) auch nicht der Klassenfeind. Manche davon haben bei meinem Char den Status "Demnächst-Ketzer", mit manchen verkehrt mein Char jedoch fast vertrauensvoll.

Was man aber wirklich mal anpassen könnte wäre die Beschreibung auf der Homepage. Ich spiele noch nicht lange hier und hatte mich zu Beginn auf die Angaben auf der HP "verlassen", wo Mithras als dominierender Staatsglaube erklärt wird. Nunja, ich war in den ersten Wochen dann doch etwas perplex, als ich praktisch keine Mithras-Gläubigen traf, bzw. Mithras mitten im Tempel von aufmüpfigen MoWä als doof geschmäht wurde (sinngemäss) und irgendwie der ganze Adel den ich traf Anti-Mithras war (ich traf zwischenzeitlich jedoch auch tatsächlich auf Mithras-treuen Adel ;) ).
Wie man sieht, habe ich mich mittlerweile akklimatisiert, aber es wäre für neue Spieler vielleicht doch nicht schlecht, wenn sie durch die HP erfahren könnten, was sie an realem Spielalltag tatsächlich erwartet.