Letzte Stunde: Sozialkunde
#51
Zitat:... nehme ich an, dass jedenfalls auf einer Seite Frust aufgekommen ist. Was mir nicht klar ist... Warum muss es eine so einschränkende Strafe sein? Warum stellt man sie nicht zB bloß einen Abend an den Pranger, wo andere Charaktere sie einen Abend übelst beschimpfen, und sie mit Tomaten bewerfen, verpasst ihr ein gut sichtbares Brandmal, das sie als Häretikerin zeichnet und lässt sie laufen? Und vor allem... warum hat man mit Bestrafungen gewartet, bis sich das so aufgestaut hat, dass man ihr nurmehr die Beine brechen kann?

Kleiner Einwurf meinerseits: Prangerstrafen klingen zwar in der Theorie nett und alles, aber sind in der Praxis wenig effizient, da die meisten Charaktere (es gibt löbliche Ausnahmen) mit Prangerinsassen eher sympathisieren und sich mit ihnen gegen die "böse Obrigkeit" solidarisieren, was dazu führt, dass die Beprangerten mangels dauerhafterer Konsequenzen (bspw. schlechter Ruf; leidende Gesundheit durch Prangeraufenthalt) ohnehin nichts daraus lernen und weiter machen, wie gehabt. Das so genannte "Underdog"-Denken (Der Kleine ist der Held, die Großen da oben sind die Bösen) ist hier noch immer recht stark ausgeprägt.
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#52
(23.08.2015, 10:27)Misitia schrieb: Ich möchte anmerken, dass nur diejenigen dafür sind, dass auch die Gegenseite ihren Char bei einem Chartötungsversuch ihren Charakter riskiert, welche aktuell IG bedroht werden. Diejenigen, welche nicht bedroht werden, sind dafür, dass soetwas nur einseitig abläuft.

Hier, ich bin auch dafür, und Marie wird nicht bedroht (soweit ich weiß). Mir ist es sogar in der gesamten langen UO-Laufbahn nur ein einziges Mal passiert, dass ein Charakter von mir wirklich ernsthaft mit dem Tode bedroht wurde (ernsthaft = Absicht des Gegenspieler-POs, einen Chartod herbeizuführen).
Dennoch finde ich es konsequent, dass man sagt "Ich will den Chartod eines anderen, also bin ich bereit, wenn es dumm läuft, stattdessen meinen Char zu verlieren". Das bezieht sich natürlich wenig auf Institutionen; wer 10 mal versucht, Würdeträger XY zu ermorden, sollte sich nicht über sein Ende am Galgen wundern oder da noch andere Charakteropfer verlangen, aber bei jedem persönlich ausgetragenen Konflikt fände ich es nur fair.

Das ist aber dann auch nur eine Folge der von Freya ja schon sehr schön zusammengefassten Konsequenz-Problematik hier. Man geht hin, haut bei einem anderen Char auf die Kacke, bringt ihn vielleicht sogar dazu, mit schwerwiegenden Folgen zu leben, möchte aber selbst bitte nicht mal einen Fingernagel dafür verlieren. Solches Verhalten sorgt zumindest bei mir immer wieder dafür, weiteres Rollenspiel mit dem betreffenden PO weiträumig zu meiden - das ist ein "Ich will jetzt aber gewinnen, jetzt SOFORT, MAMI ICH WILL GEWINNEN!!!!!11einseinself"-Verhalten, das irgendwie nur abschreckend ist und nichts mehr mit Zusammenspiel zu tun hat :/

Daher sollte man meiner Meinung nach generell bei jeder Konsequenz, die man einem anderen Char antut, bereit sein, die (halbwegs adäquate) Retourkutsche in Empfang zu nehmen. Und das bezieht auch den Extremfall Chartod mit ein.
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#53
@Ernst Jehann: Steht da keine Wache daneben, die etwaige Leute, die sich gegen die Obrigkeit solidarisiert gleich ebenfalls ihrer gerechten Strafe zuführt (sei es Geldbuße, gleich dazustellen, was auch immer)?
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#54
Was mich verwundert ist, dass viele Spieler hier es als Dark Fantasy ansehen, wenn die Verbrecher, die was schlimmes gemacht haben, hart bestraft werden und leiden oder sterben müssen. Ist es nicht auch Teil von Dark Fantasy, dass die Drecksäcke prosperieren oder sich wegschleichen können, während die Aufrechten den kürzeren ziehen?
Bitte Briefe an meinen Charakter per PN abschicken.
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#55
@Wachen beim Pranger: wenn es eine Spielerwache ist, kann sie das gewährleisten. Allerdings kann man Spielern nicht abverlangen 24/7 am Pranger zu stehen, um eben das zu kontrollieren. Die NPC-Wachen werden leider (wie eigentlich auf allen Shards) größtenteils ignoriert.

@Dark Fantasy: Arx ist genau genommen Law&Order-Dark-Fantasy. Natürlich haben Verbrecher die Chance unterzuschlüpfen - aber dafür sind die Konsequenzen deutlich schärfer, wenn sie mal doch erwischt werden. Es ist weniger "Pirates of the Caribbean" als "Judge Dredd". Aber den Konflikt "Verbrecher will abhauen, Wache will ihn aber erwischen!" brauchen wir hier nicht auch noch aufdröseln.

@Mandres: Man könnte fast meinen, du bemühst dich sehr, das Thema selbst zu sein, da du genau diese frustgetriebene Stimmungsmache betreibst (Paraphrasiert "Charaktertod-Anträge müssen doch aufgrund des Hasses anderer Spieler gegen mich als Person gestellt worden sein"), gegen die sich Marquards Appell eigentlich richtet.

@Thema: Weil ich den Eindruck habe, das es entweder nicht gelesen wird, oder nicht verstanden wird, bringe ich meine Punkte einfach nochmal auf - ähm - auf den Punkt.

1. Charaktertod-Anfrage durch andere Spieler: Man kann natürlich verlangen, im Gegenzug ebenso das Recht zu bekommen, den anderen Charakter umzubringen. Kann man sich nicht einigen, lehnt man die Anfrage eben ab. Kein OG-Stress, keine Konsequenzen.

2. Charaktertod-Anfrage an den Staff: Der Staff überlegt. Der Staff bedenkt. Der Staff überlegt nochmal. Der Staff entscheidet. Man kann davon ausgehen, dass es gute Gründe für die Entscheidung des Staffs gibt. Will man trotzdem ein gleiches Recht (das nicht unbedingt Fairness bedeutet) kann man seinerseits einen Antrag beim Staff stellen, den der Staff genauso behandeln wird, wie jeden anderen Antrag auch. Mit den Entscheidungen die der Staff fällt, muss man leben können. Jeder Spieler lebt mit dem Risiko, dass der Staff entscheiden könnte, dass sein Charakter stirbt - gleiches Recht für allle.

#RedIchGalatisch?
Khan: "Conan, what is best in life?"
[Bild: 2i0ynux.gif]
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#56
(23.08.2015, 12:23)Ernst Jehann schrieb: Kleiner Einwurf meinerseits: Prangerstrafen klingen zwar in der Theorie nett und alles, aber sind in der Praxis wenig effizient, da die meisten Charaktere (es gibt löbliche Ausnahmen) mit Prangerinsassen eher sympathisieren und sich mit ihnen gegen die "böse Obrigkeit" solidarisieren, was dazu führt, dass die Beprangerten mangels dauerhafterer Konsequenzen (bspw. schlechter Ruf; leidende Gesundheit durch Prangeraufenthalt) ohnehin nichts daraus lernen und weiter machen, wie gehabt. Das so genannte "Underdog"-Denken (Der Kleine ist der Held, die Großen da oben sind die Bösen) ist hier noch immer recht stark ausgeprägt.

Arx ist ein verfluchtes Dorf. Und wer will sich schon beim einzigen Kartoffelbauern unbeliebt machen, wenn sein Leibgericht Bratkartoffeln sind. Da wäre etwas konsequenteres Handeln angebracht. Ich nehme da Colin immer gerne als Beispiel. Wenn er mit seinem Knüppel durch die Stadt marschierte, kam das richtige Stadtwachen-Flair auf.
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#57
Hallo!

Vorweg: Tut mir leid, Marquard. Ich konnte nicht länger zusehen, wie hier die heile Welt dargestellt wird, und möchte mal ein paar Perspektiven gerade rücken.

In dem Konflikt zwischen den Daorahs/Denz und dem OdwS gab es auf Seiten der Täter und der Opfer massiven Frust, wirklich massiven, massiven Frust. Das ging bis zu dem Punkt hin an dem der Staff als regelnde Partei beschimpft wurde, und Inaktivität gemeldet wurde. Der OG-Frust war sogar so umgreifend, dass die beiden Parteien trotz Entscheidung durch die Spielleitung beschlossen haben, den Konflikt lieber gar nicht mehr weiter zu spielen, bevor sie sich länger mit der spaßtötenden Situation herumschlagen hätten müssen.
Die Sache mit den Grauwölfen und dem Rabenkreis lief so weit, dass die Grauwölfe die Quest abbrechen und sich daraus verabschieden wollten, weil sie das Gefühl hatten OG weggeekelt zu werden, aber auch hier kam der Frust nur bei der Spielleitung an, und Aussprachen haben meines Wissens nach bis zum heutigen Tag nicht zwischen den Spielern stattgefunden.
Der Konflikt zwischen Maria Hochau und der Kirche kam an keinem Punkt überhaupt beim Staff an (bis auf Ipios' Frage: "Weiß wer was darüber? o.O"), und nun wird hier behauptet wir hätten alle Konsequenzen abgesegnet? Hör ich zum ersten Mal, aber das öffentliche Forum scheint langsam zu einer anderen Welt zu werden, sowas wie freaky Friday ^^

Was alle drei Situationen gemeinsam haben, ist allerdings sehr leicht auf einen Punkt zu bringen: Konflikte werden nicht ausgespielt. Bei keinem der drei fand irgendeine Form von dauerhaftem Rollenspiel statt, die was mit Darstellen der eigenen Rolle zutun hätte.
Es wurden Rollen gewählt, die nicht ganz mit der Spielwelt überein stimmen - zumindest nicht, wenn der Charakter sie dauerhaft überleben soll -, oder wahlweise herrscht eine Angst vor dem Verlieren, die ich mir eigentlich nur durch den drohenden Charaktertod erklären kann. Andererseits ist es doch auch verständlich, wenn sich eine Seite nicht mehr anders zu helfen weiß, als mit dem Charaktertod, wenn die andere Seite sich völlig unbeeindruckt gegenüber allen zuvor gewählten Maßnahmen zeigt, oder nicht?
Statt zu diskutieren ob ein Charaktertod überhaupt annehmbar oder ablehnbar ist, und das auf einem so breiten Spektrum dass keine Situation als Richtung dienen darf, wäre es doch sinnvoller festzustellen, in welchen Situationen ein Charaktertod einfach unumgänglich wäre. Für mich persönlich (und ich bin nur 1:18tel des Staffs) ist ein Charaktertod dann unumgänglich, wenn ein Charakter Anzeichen zeigt, dass keine andere mildere Strafe irgendeine Form von Eindruck hinterlassen würde. Wenn Kerker, Pranger, Prügelstrafe, Brandmal, Verbannung und öffentliches Bedrohen mit dem Tod mit einem Schulternzucken hingenommen werden, und der Täter weiter macht wie zuvor, sehe ich einen Charaktertod als nächste Konsequenz als legitimes Mittel an... WENN die Person dann erwischt wird.

Und wie kann man dem Charaktertod in dieser Aufzählung entgehen? Indem man sich fair verhält, indem man mitspielt, indem man ausspielt dass ein Kerker, ein Brandmal, eine Prügelstrafe, eine Verbannung, die öffentliche Drohung mit dem Tod tatsächlich etwas sind, was der Charakter erlebt hat, obwohl es nur ein Pixelhaufen ist und man selbst im bequemen Heim sitzt und keinen Kratzer dabei abbekommt.
Daran fehlt es auf Arx, daran fehlt es sogar massiv. In jedem Konflikt in den wir bisher eingreifen mussten war ein Punkt schlicht wackelig - zumeist war es der Sprung der missbehandelten Seite von "alles ist gut" auf "ROAAAAR TOD UND VERDERBEN!", oder wahlweise von "alles ist gut" auf "ICH ERSCHLAGE DICH MIT DER LEHENSBULLE!". Die Gegenseite dazu ist das akute Angstverhalten der Täterspieler, die - verständlicherweise - nicht glücklich damit sind wenn sie für nen absichtlichen Fehltritt (denn auch Kriminellenspiel macht Spaß) gleich gelyncht werden sollen.
Dann gibt es allerdings auch die Spieler, die meinen es sei okay, wenn der eigene Char einfach "so gut" ist, dass er nicht erwischt wird - zum Beispiel weil Engineflucht zelebriert wird um nicht erwischt zu werden (selbst bei Kleinigkeiten), oder weil man nur dann im Gebiet der Gegner auftaucht, wenn kaum jemand da ist der was dagegen unternehmen könnte. Oder diejenigen, die bei der ersten Brise Gegenwind gleich glauben, jeder würde sie hassen und gar nicht mehr spielen wollen.
Beides macht Konfliktspiel praktisch unmöglich, denn wie richtig festgestellt wurde, will man hier ja miteinander spielen, selbst wenn es ein Ärgernis gibt. Die eine Seite will auf das Ärgernis reagieren ("sich regelkonform abreagieren") können, die andere Seite will nicht gleich draufgehen (aka. "Game over"). Der einen Seite wird das Abreagieren nicht gegönnt, ich vermute einfach weil es kein angenehmes Gefühl ist Leuten ausgeliefert zu sein, die höchstwahrscheinlich auf den Chartod lechzen (und das Bild wird mit schöner Regelmäßigkeit vermittelt), der anderen Seite werden keine milderen Konsequenzen gegönnt weil die sowieso keinen Eindruck hinterlassen (und auch das Bild wird mit schöner Regelmäßigkeit vermittelt).

Das Problem, meine Lieben, sind nicht die Chartode, denn die erlaubt der Staff erst wenn alle Stricke reißen und sonst nichts mehr möglich wäre. Das Problem mit den Konflikten ist, dass keiner sie wirklich spielen will, trotz aller Beteuerungen des Gegenteils. Die Taten fehlen aber, sowohl auf Täter- als auch auf Opferseite, und so wird das mit allem Aussprechen nie etwas werden.
Bitte hört auf euch mit einem Lächeln auf dem Gesicht hier abzuwatschen, und schaut für euch selbst was ihr beigetragen habt, um welches-Ärgernis-auch-immer mit zu verursachen. Es sind immer zwei Seiten.

Liebe Grüße,
Arakiel
[Bild: _rainbowsheep.gif~c100]
Klick mich!
(jetzt wirklich)
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#58
@Arakiel

Dann hab ich die PN wohl völlig falsch Verstanden und es besteht scheinbar noch Klärungsbedarf. Aber du hattest auch nicht mehr geantwortet, also ging ich davon aus das ich es richtig verstanden habe als ich den Punkt korrigierte das nicht nur Seite A, sondern Seite A und B die geschädigten sind und das absegnen aller Straffaktionen daher für beide Seiten zutrifft.

Du musst schon zugeben das man unter diesem Aspekt davon ausgehen muss das es abgesegnet ist wenn man schon im vornerein die Mitteilung bei Neu erstellen erhält das alle geschädigten Parteien scheinbar ein Okay für alle Arten der Sanktionen gegen einen bekommen die man "Angedenkt".

Entschuldigung bitte, dann war das ein Missverständnis das dies auch für die Kirche zutrifft. Ändert aber im Grunde nichts an der vorhergehenden Aussage das ich es trotzdem eben hinnehme, ich hab ja auch schlecht irgend eine Form der Wahl. Das Thema hatte man ja schon in der Vergangenheit zu genüge.

Lieben Gruß,

PO Maria
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#59
(23.08.2015, 14:07)Arakiel schrieb: Die Sache mit den Grauwölfen und dem Rabenkreis lief so weit, dass die Grauwölfe die Quest abbrechen und sich daraus verabschieden wollten, weil sie das Gefühl hatten OG weggeekelt zu werden, aber auch hier kam der Frust nur bei der Spielleitung an, und Aussprachen haben meines Wissens nach bis zum heutigen Tag nicht zwischen den Spielern stattgefunden.

Um kurz eine Lanze für beide Gruppen zu brechen: Eine der beiden Seiten hat kurz nach Bekanntwerden, dass es OG-Spannungen gibt, den Kontakt aufgenommen und es kam ein Prozess in Gange, die Sache in die richtige Bahn zu lenken. Nämlich ins Spiel.
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#60
(23.08.2015, 14:34)Marquard schrieb:
(23.08.2015, 14:07)Arakiel schrieb: Die Sache mit den Grauwölfen und dem Rabenkreis lief so weit, dass die Grauwölfe die Quest abbrechen und sich daraus verabschieden wollten, weil sie das Gefühl hatten OG weggeekelt zu werden, aber auch hier kam der Frust nur bei der Spielleitung an, und Aussprachen haben meines Wissens nach bis zum heutigen Tag nicht zwischen den Spielern stattgefunden.

Um kurz eine Lanze für beide Gruppen zu brechen: Eine der beiden Seiten hat kurz nach Bekanntwerden, dass es OG-Spannungen gibt, den Kontakt aufgenommen und es kam ein Prozess in Gange, die Sache in die richtige Bahn zu lenken. Nämlich ins Spiel.

Den wenigsten Grauwölfen, war dieser "Konflikt" bewusst!
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