FSK-18 Mohnblumen zum Einstand
#1
“Sammle den Schlafmohn bei zunehmendem Mond.“



Der lichte Wald um sie herum duftete nach feuchtem Moos und lies die schwere Luft tief in ihre Lungen geleiten. Der Sommer würde sich bald dem Ende neigen und der Verfall des Landes Einzug halten. Ein weiter Jahreslauf.. weitere zwölf Monde vergangen. Ihre Stiefel drücken sich in den Waldboden, hinterlassen feine Spuren. Spuren die tiefer in den Wald hinein führen.


“Wenn du mich sehen willst, gehe allein in den Wald, dann spüre ich dich schon auf.“


Worte eines Mannes, des Mannes... Noch immer ließen sie feinste Wellen von Schauern über ihren Rücken fließen. Seine Stimme, wenn sie so nah bei ihrem Ohr erklang, sein Atem der ihren Hals hinab rann. Diese Nähe, die keine Grenzen akzeptierte und zugleich war er ihr immer endlos fern. Eine Nähe ohne Berührung war grausam. Sie wusste nun warum, schmerzvoll hatte sie erfahren warum er ihr nicht näher sein wollte.. sein durfte.. und beide Gründe waren mit niemals endendem Schrecken verbunden. Auch sie hatte diese Nähe zu viel gekostet. Beinahe den Kreis ihrer Schwestern. Immer noch rumorte, tief in einem der Meister, ihr Verrat. Sie fürchtete nicht dessen Zorn.. dafür war er nicht der Typ. Aber dort war eine offene Rechnung die mit ihrer Bitte um Vergebung nicht abgegolten war.


Die kleine Sichel haltend, ging sie in die Hocke, trennte die erste der Mohnblüten ab. Nach einem kurzen Blick landete jene in ihrem Beutel. Konnte man Ereignisse aus seinem Leben einfach so heraus schneiden? Wollte sie das überhaupt? Sie tanze noch immer auf einer Landzunge zwischen zwei Ozeanen die sie mit Leichtigkeit ertränken könnten, und beide waren schwärzer als jede Nacht. Eine weitere Blüte fand ihren Weg in den Beutel.

“Was erwartest du zu lernen?“

Ja, die Frage war schwer. Die Meisterin wusste um das Gewicht dieser Frage. Sicher, man konnte ihr die Antwort geben die sie hören wollte. Aber darin lag kein Frieden für beide. Sicherheit für sich. Nicht vor anderen.. das ergab sich meist von selbst. Sicherheit vor dem was in ihr schlummerte. Alles was sie sah wenn sie in sich blickte waren Feuer, Schatten und Leichen. Es musste sichergestellt werden, das nichts davon andere gefährdete. Danach würde sie dafür sorgen, dass ihre Loyalität sich niemals wieder in Frage stellen lässt. Die beiden Gewichte mussten strikt voneinander getrennt werden, dann wäre sie ihre schwerste Last los. 

[Bild: Feuerschlange.jpg]
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#2
Beim ersten war sie noch nervös. Das tote, Echsen artige Tier lag vor ihr im Gras und zuckte hin und wieder unkontrolliert. Beim ersten hatte ihre Hand gezittert, als sie die Augen auf dem Kopf heraus trennte.

“Molchaugen, eine bessere Paraphernalie ist dir nicht eingefallen oder? Salz zum Beispiel!“
Das Auge wurde zu den anderen in das Glas getan und schwamm mit ihnen in einer klaren Flüssigkeit. Sie schauderte, es kam ihr vor als würden die Augen sie anstarren. Nach endlosen Augenblicken stand sie auf und verschloss das Einmachglas mit einem Deckel. Die säuerlich stinkende Luft über dem Wolfsried schenkte ihren Atemzügen keine wirklich Befriedigung. Selbst die wenigen Winde die genug Kraft besaßen durch jene diesigen Nebel zu gleiten brachten keine frische Luft mit sich. Sie wirbelten nur den Gestank durcheinander und türmten ihn neu auf.


“Natter...!“ Der Ruf kam unvermittelt. Ihr Blick suchte die nähere Umgebung ab. Unterlag sie einer Sinnes Täuschung? Hervor gebracht durch den Gestank und die Faulgase des Sumpfes? Sie sah sich noch einmal um. Langsamer... Genauer... doch es war niemand zu sehen. Kein Mensch, kein Tier. Verdammt sie konnte nicht einmal sagen ob die Stimme männlich oder weiblich war. 
“Natter...!“ Ihre Augen schlossen sich und auch wenn es schwer war beruhigte sie ihren Atem, langsamer.. tiefer. Ihr Herz pochte laut in ihrer Brust. Als wäre der Nebel lebendig kroch er unter ihr zerschlissendes Kleid. Einer kalten Hand gleich schob er sich an der makellosen Haut empor.

“Genug!“ Entfuhr es ihr. Ihre Augen waren weit geöffnet und schwarz wie eine Mondlose Nacht. Die kalte Beklemmung lies von ihr ab. Die junge Frau wandte sich nach Süden, sie eilte die Hauptstraße entlang. Erst als am Horizont Löwenstein auftauchte verlangsamte sie ihre Schritte. Woher kamen diese Stimmen und woher verdammt kam ihre Angst. Solange sie unter ihrer Angst litt, konnte sie nicht über sich hinaus wachsen. Ihren Gedanken nachhängend tappste die ausgemergelte Bettlerin durch das Tor nach Löwenstein hinein. 

“Nur wer es wagt Grenzen zu überschreiten, kann über sich hinaus wachsen.“
Wieder diese Stimme wieder dieses Flüstern das man keinem Mann und keiner Frau zuordnen konnte. Es wurde Zeit das sie sich an ihre Grenzen wagte, es gab nur einen der ihr dabei helfen würde, auf eben jene Weise die sie selbst auch verstand. Noch in den frühsten Morgenstunden brachte sie einen kleinen Zettel in ein Gefilde das nur sie und ihresgleichen betreten konnten.
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#3
Aus der kühlen Luft der kristallklaren Nacht kommend, waren die Mauern dieses Versteckes wie ein Gefängnis. Unbarmherzig und unnachgiebig hielt es sie sofort wieder gefangen. Wie jedes Mal wenn sie hier runter kam. Die Natter schüttelte die Gedanken ab und ging in die große Halle die kleine Holzkiste unter ihrem Arm behütend wie ein Neugeborenes. Sie lächelte. In gewisser Weise stimmte das sogar. Der heutige Abend würde sie aus der Schuldenliste des Bastards streichen. 
Als sie an ihn dachte, lief ihr ein kalter Schauer den Rücken hinab. Er war vielleicht kein großer Theoretiker aber er hat diese dunkle Seite. Diese unberechenbare Finsternis die ihn im Bruchteil eines Atemzuges von einem Menschen zu einem miesen Bastard werden ließen. Zumindest trug er seinen Namen zu recht. Nie wusste man bei ihm, woran man war. Nun hieß es warten. 

Erst war er nur ein Klappern im Vorraum, dann war er die leisen Flüche ob der Reise durch den Kristall und letzten Endes war er da, seine Imposante Gestalt in der schweren Plattenrüstung, baute sich im Torbogen zur Halle hin auf. Er spie den bitteren Geschmack von Rost in eine Ecke und sah sie mit dunklen Augen an. 
"Ich immer Drecksgeschmack nach Rost im Maul!" Brummte er tief und hörbar unzufrieden. 
"Ich schmelze jedes Mal dahin wenn du derart charmant bist." Sie ließ ihren Blick unschuldig wirken doch zeichneten ihre Lippen das Bild von Falschheit und Sarkasmus, dass ihre Aussage in den Pfuhl der Lügen hinab sog.
"Was du brauchst ist eine Bürste, oder besser gleich nen Striegel" Wenn seine Laune so bliebe würden die beiden sich eher prügeln, als das sie ihm etwas beibringen konnte. Sie nahm sich die Zeit ihre Gedanken zu sammeln, eventuell konnte sie den Abend retten wenn sie ihn einfach machen ließ. Sollte er doch rum maulen. 
"Und wenn ich unter dieser Illusion ein frisch gebadetes Lämmchen bin? Gekämmt und gepudert?" Kaum das die Worte ihren Mund verlassen hatten schalt sie sich schon. So beruhigte man den Bastard mit Sicherheit. Noch mehrmals warfen sie spitze Bemerkungen hin und her als wären sie eine Blendgranate die keiner behalten wollte, weil der Stift fehlte. Ihr verbales Kräftemessen entschied er natürlich für sich, 'welch Wunder' brummte es in ihrem Schädel. 

In der kleinen Taverne des Versteckes angekommen sorgte sie für die Getränke. Er wählte einen Honigbrand und irgendwie fand sie die Idee sehr gut. Den Kerl zu ertragen wenn er nüchtern war, war schon schlimm genug. Vielleicht milderte das seine sadistischen Auswüchse. Als er dann noch anfing sich ein seltsames Gemisch aus bräunlich grauen Körnern und dem Brand zu erhitzen, rieb die Natter sich insgeheim die Hände. Ihr war es egal ob er dem Unterricht folgen konnte. Sie würde ihm erklären was es zu erklären gab, und wenn er zu benebelt war, es sich zu merken war das seine Schuld. 
Sie ließ ihre schützende Illusion fallen und sein Blick glitt wieder einmal über ihren Körper und blieb an ihrem Gesicht hängen.
"Da ist sie ja." Murmelte er sachte und ein feines Lächeln stahl sich über seine verschlagenen Züge. 
"Die Frau für dieses Kleid gemacht wurde?" 
"Nein die Frau die einen Blick wert ist." War es eine missglückte Beleidigung von ihm? Er konnte unmöglich glauben das ein runtermachen ihrer Illusion sie beeindrucken würde. Oder war es letzten Endes tatsächlich ein Kompliment?
"Bastard du erstaunst mich immer wieder. Aber für dein nettes Kompliment danke ich dir." Dann wurde es ernst.
Erstaunlicher Weise stellte er sich nicht annähernd so Begriff stutzig an, wie sie es erwartet hatte. Er folgte ihren Worten und ihren Ausführungen mit wachem Geist, stellte Fragen, stellte Vermutungen an und arbeitete mit. Sie waren schon bei den Reagenzien angekommen als ihre Konzentration zum ersten Mal aus dem Raum glitt. Hier lief alles bestens und so stahlen sich verschiedene Erinnerungen in ihren Kopf. Die Blondine die sie am Morgen beinahe erdrosselt hätte.

Der Bastard hatte irgendwas gesagt das nicht zum Unterricht gehörte. Sie folgte seiner Forderung, und nahezu nebensächlich tat sie es ab, dass ihre Hand nun flach auf dem Tisch. Was sollte auch schon großartig passieren? Als ginge alles wie von Geisterhand fuhr sie fort. Erklärte ihm die Attribute des Bleis und für welchen Zauber es daher grade zu prädestiniert war. Der kurz geschnittene Haarschopf in hellem Rot erschien ihr. Ein leises seufzen zwischen zwei Worten und Gedanken an jene eine Person bei der sie lieber wäre als irgendwo sonst. 

Spoiler Gedanken an die Rothaarige
Frei nach "Ich wollte nie erwachsen sein"

Ich liege hier in deinem Arm, wo alles Leben ewig schweigt.
Nun kann ich meinen Herzschlag hörn, der pochend aus der Tiefe steigt.

Irgendwo tief in mir, brennt meine Sehnsucht nach dir. 
Erst dann, wenn ich nicht mehr atmen kann,
Schrei ich sie nicht mehr hinaus. Hinaus. Hinaus.

Ich gleite durch die Dunkelheit,
und wart drauf das du mich berührst.
Schweigend dulde ich den Schmerz.
Bis du mich noch einmal verführst.

Im Kerker dieser Seele mein, spür ich das was uns verbindet. 
Für dich, harre ich auf Knien aus.
Und so hungre ich nach dir. Nach dir. Nach dir.

Ich wollte nie die Liebe spürn, hab immer mich zur Wehr gesetzt.
Von außen wurd ich kalt wie Eis und doch hast du mich schwer verletzt.

Irgendwo tief in mir, brennt eine helle Flamme.
Erst dann wenn ich nichts mehr spüren kann.
Weiß ich es ist für mich zu spät. Zu spät. Zu spät.

Dann flammte der Schmerz auf. Nicht ihr schweres Herz peinigte sie, vielmehr der Dolch den der Bastard durch ihre Hand hindurch, in die Tischplatte gerammt hatte. Gellend schrie sie auf, derart laut das es noch Augenblicke später von den Wänden wider hallte. Als ihre Rechte sich in die Tischplatte krallte hörte sie ihn nur 'Tiefe Atemzüge'. 
Doch seine Stimme drang nicht durch den roten Schleier den der Schmerz ihr über den Kopf gezogen hatte. Fernab ihrer Gedanken versank sie hilflos in der Pein die er ihr bereitete. Kein klarer Gedanke wollte noch in ihrem Kopf bleiben. Wimmernd flehte sie sie ihn sogar bei jenem Namen an, den er in der Welt dort draußen trug. Kläglich bettelte sie, doch er hielt ihre Hand eisern fest. 

"Erinnerst du dich, an das was du zuletzt gesagt hast?" Seine Worte trafen hart, Nein sie konnte sich nicht erinnern. Ihr Kopfschütteln ließ ihr nicht einmal die Zeit sich eine angemessene Lüge einfallen zu lassen. Mit lautem klatschen flog ihr Kopf zur Seite und der nächste Schmerz breitete sich aus. Ihre Wange pulsierte dumpf unter den Nachwehen der Ohrfeige. Sterne tanzten vor ihren Augen. Mit einem Ruck zog er den Dolch aus dem Tisch und ihrer Hand und als wäre es ein Instinkt zuckt ihre Hand zurück. Es fiel ihr schwer aus den Nebeln der Schmerzen wieder klar zu werden. Sie hörte ihn noch sagen, sie solle sich besser erinnern, sonst würde die nächste Ohrfeige von seinem Kettenhandschuh kommen. Die Gedanken an die Rothaarige waren fort. Gnadenlos beseitigt vom Schmerz der Wirklichkeit. Doch sie würden wieder kommen, das schwor sie sich. 
Noch mehrere Worte wechselten sie, nun war sie wieder die Schülerin als er ihr klar machte wozu sie den Schmerz nutzen sollte. Doch gelingen wollte heute irgendwie nichts mehr. So verabschiedete er sich von ihr mit den Worten. 
"Sei nicht so wehleidig."
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#4
"Die Schmerzen werden vorbei gehen. Irgendwann spürst du es nicht mehr."
Was die Frau meinte wusste die Natter nicht. Ein weiteres Mal ballte sie ihre Hand zur Faust, ein weiteres Mal trieben sich ihre Fingernägel in die blasse Haut der ausgemergelten Illusion. Nur noch wenige Haaresbreiten und die zarte Haut würde zerrissen. Bleich und mit rosigen Rändern wehrte ihre Haut sich, spannte sich gegen die unnachgiebigen Nägel die sie bedrohten. Ein endloser Kampf wäre es, gefochten mit soviel Hingabe und Emotionen. Sie konnte Stunden lang hier sitzen, Tage lang, ganze Mondläufe gar und diesen pochenden Schmerz spüren. Dieses drohende Schwert über ihrem Nacken welches jederzeit herab fallen konnte und ihren Kopf vom Körper trennte. 

"Willst du das wirklich?" Konnte diese Frau ihre Gedanken lesen? Aber, ja. Vielleicht wollte sie das. In den letzten Wochen war alles aus den Fugen geraten und egal wo sie anfing um es wieder zusammen zu fügen, es zerbrach nur noch mehr. Wurden Einsatz und Hingabe denn hier überall mit Füßen getreten? Sie hätte sich barfuß die Hacken wund rennen können und alles was die anderen getan hätten, wäre dreckig zu lachen. Verdienten sie es eigentlich weiter zu existieren? Die Schattenpaktierer die sich mit Dämonen verbünden. Die Wölfe die schneller rannten als ein Bolzen fliegt und intelligenter waren als jedes Tier im Wald. Die Blutsauger.. diese finsteren Ritter der Nacht geboren um die Seelen der Lebenden wie ein Bankett zu verschlingen. 

[Bild: Schattenblut.jpg]

"Und du hast dich ihnen verschrieben.. ihnen sogar dein Wort gegeben, obwohl sie hinter deinem Rücken auf dich spucken.. und zwar alle, sogar deine Gelie..."
Die Fingernägel durchtrennten die blasse Haut und Blut quoll hervor, dickflüssig rann es durch die feinen Linien ihrer Hand als wären es Schluchten die von roten Fluten überspült werden. Kalt lachte es im Hintergrund, diese Lache so nah und dennoch so unerreichbar fern. 
"Nun werde sogar ich dich verlassen.. aber.. wie sagte sie so schön.. du hast doch eine Ewigkeit um mit dem Schmerz fertig zu werden, kleine verlogene Hexe. Du hättest eine Göttin sein können und nun bist du dem Wunsch nach dem Tode näher als deinem Drang nach Leben." Tränen drängten sich in ihre Augenwinkel, sie wollten heraus, wollten ihre Wangen benetzen, doch sie wurden nicht in die Freiheit entlassen. Die blutverschmierte Hand zitterte unter der Anstrengung ansonsten saß der blasse Körper regungslos. 

Der erste Tropfen fiel von der Hand auf die Tischplatte... die Angst verließ ihren Körper...

[Bild: Angst1.jpg]

Weiter und weiter drang ihr Blut unter der Haut hervor, das vielstimmige Zischen aber Tausender Schlangen im Hintergrund ließ keinen Zweifel, ein Augenblick der Unachtsamkeit und sie würden kommen und diese Wunde schließen. Doch konnten selbst diese Kräfte ihr nicht den Schmerz nehmen der Tief in ihrem Innersten rumorte. 
"Schmerz ist das ehrlichste Gefühl der Menschen, unter seinem Hauch entfalten sich Seelen." Der Spott war aus der Stimme verschwunden. Beinahe klang dieser Satz wie eine philosophisch tiefgreifende Lehre. Doch heute wollte sie keine Schülerin sein, sie wollte einfach nur alles rauslassen.. alles abwerfen, dass sie hemmte. Tiefer gruben sich ihre Fingernägel in das weiche Fleisch. In ihrem Gesicht zeigte sich die Pein während sie tief in sich drinnen nach dem Grund forschte. Etwas musste da sein! Das Zischen kam näher, es klang so nah als würde jede Bewegung ihrer Zehen eine hochgiftige Schlange anstoßen. Noch nicht, sie durfte nicht zulassen das diese Wunde sich schloss. Fester presste sie ihre Fingernägel in das Fleisch ihrer Hand. Wieder bildete sich ein Tropfen Blut, der von ihrer Hand zu fallen drohte. 

"Du weißt, dass du ohne deine Emotionen nie wieder die sein wirst, die du einmal warst?" Die Natter schüttelt den Kopf, sie wollte nicht auf diese Einflüsterungen hören, sie hatte genug von ihren Gefühlen. Sie hatten sie immer nur in Schwierigkeiten gebracht. Ab sofort sollte ihre Loyalität die anderen etwas kosten. Die Zeiten wo sie für andere, lächelnd, auf den Scheiterhaufen geklettert wäre um sie zu retten, sollten endlich aufhören.
"Wut statt Angst.. was glaubst du wird deine Liebe ersetzen, willst du das wirklich?" 
"HALT DIE SCHNAUZE!" Doch kaum hatte sie es heraus geschrieen kam die Ernüchterung. Wenn sie alles verbannte was sie ausmachte, würde sie eben jenes Monster, dass die anderen nach und nach beschworen. Dann bekämen sie doch nur was sie wollten. Sie öffnete ihre Hand und noch während sie auf das Blut sah züngelten die öligen Schlangen herbei und drangen in die Wunde um sie zu schließen. 

Die Flüsternde hatte Recht, was würde nur aus ihr werden wenn sie diesem Pfad weiter folgte? Konnte sie auf diese Weise ihre Liebste zurück gewinnen, das Vertrauen der Familie oder ihrer Verbündeten wieder herstellen? Indem sie sich selbst verriet und fortwarf wie einen gammeligen Apfel. Welches Abbild der Grausamkeit würde sie geben wenn ihr Mitgefühl und ihre Liebe zerstört würden, wegen einem Augenblick des Schmerzes? 

[Bild: hqdefault.jpg]

Wussten sie eigentlich was sie ihr antaten?
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#5

[Bild: madness.jpg]

Glaube war eine starke Motivation...
Glaube war eine starke Waffe...

Seinen glauben zu verlieren konnte Menschen zerbrechen. Es war ein Verlust der jedem früher oder später den Verstand rauben würde. Wenn du über deine Schulter siehst um zu flehen und diese Wesen an die du glaubst, auf dich spucken. Dich treten und dann im Zorn verlassen. Ehe du dann spürst wie egal du ihnen warst. Sie hatte schon einmal erlebt wie ein junges Wesen verzweifelte und dem Wahnsinn anheim fiel, als ihre hochgelobten Götter sie verließen. 
Die Natter rieb sich die Hände. Menschen verzweifelten so schnell.. es war viel zu leicht sie in ihre eigene Finsternis zu treiben. Mit dem neuen starken Mann in den Schatten einen Handel zu schließen der ihr die Vernichtung der Kirchen erlaubte war eine gute Idee. Ihm lag offenbar nichts an den Kirchen, ihm war sie eventuell sogar gleichgültig. Je mehr Leute sich mit ihr verbanden und beiden Glauben die kalte Schulter zeigten, umso besser. 

Heute war es eine verängstigte kleine Druidin. Mit ein paar Worten und Neckereien verunsichert. Alles lief nach Plan, natürlich tauchte die erste unter gleichen auf. Woher sie kam war egal. Angeblich murmelten die Schatten, schlich diese Druidin durch Candaria und suchte ihre Baumwesen. Vielleicht war ihr diese Aufgabe zu langweilig geworden. Umso besser. Sie würde Alarm schlagen, Menschen würden aufmerksam werden und wieder hieße es. Es ist im Barons Anwesen passiert. Vielleicht würde sogar Cahira davon erfahren. Sie hing doch so am Baronsanwesen. Seine Frage klang in ihren Ohren wieder...:

"Wenn entweder deine Liebste eines grausamen Todes sterben soll, oder du Cahira jagen müsstest, würdest du auch nicht zögern." Sie hatte damals gesagt sie würde zögern. Sie hatte Cahira schon in Gedanken geschützt als die Frage noch nicht zu Ende gestellt war. Eher würde sie an der Seite ihrer Liebsten bis zum Ende kämpfen und mit ihr vergehen. Doch dieser Tag war noch fern. Nun wurde erstmal einmal getanzt. Das Parkett waren die Ruinen des Glaubens, die Angst der Tanzpartner und der Applaus war das Ende, des ersten der zwei Glauben. Die 21 hatten ihre Mutter nicht auf den Scheiterhaufen gebracht, das mag wahr sein. Aber die Anbetung höherer Wesen war dem Abyss vorbehalten. Nicht den Wesenheiten aus Arkadien oder dem Aether die sich falsch aufplusterten. Am schlimmsten jedoch waren die Diener der beiden Glauben. Selbstgerecht nahmen sie sich heraus im Namen der Götter zu sprechen. Doch nicht mehr lange. Ihr Zorn loderte so grell das ihre Hände sich von innen heraus entzündeten, und im Zuge ihres Atems Flammen aus ihrem Mund schlugen. 

"Kommt nur ihr Unwissenden, kommt und stellt euch in meinen Weg wenn ich Feuer und Schatten zu den Stätten des Glaubens trage. Kommt... und die Fänge der Natter werden Feuer in eure Adern speien!"

[Bild: Biss.jpg]
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