Im Angesicht des Mondes
#1
Das fahrende Volk war unterwegs zum Wintermarkt nach Servano, die Abkürzung durch die Hohenmarschener Sümpfe nehmend. Großmutter beschwor sie, einen anderen Weg zu wählen, doch man entschied sich diesmal ihrem Rat nicht zu folgen und zog weiter. Es hatte seit Tagen gefroren, eine recht feste Eisschicht bedeckte das Moor, ließ das Sumpfgras wie verzauberte Finger aus dem Erdreich ragen als es gegen Abend zuging und die kalte Luft einen jeden frösteln ließ, sich Großmutters Rat erinnernd. Es knackte und knarrte als die beschlagenen Räder übers Moor gezogen wurden. Mitten auf dem von Eis bedeckten Sumpf brachen die Wagen dann ein, ein jeder versuchte sein Leben zu retten,doch die Moorgeister schienen entzürnt, liessen schwere schwarze Moorblasen aufsteigen und zogen die gesamte Truppe in das grausige Dunkel hinab. Anjali wurde von einem jungen Weidenast gehalten, wie durch ein Wunder hatte sich dieser um ihren Hals geschnürt und liess sie nicht aus seiner Umklammerung. Erst als sie sich aus verzweifelter Wehr auf ein festes Stück Sumpfgras retten konnte,löste sich der Weidenast, hinterliess eine feine,blutende Wunde und gab sie frei. Segen oder Fluch.. sie starrte vom Ast zu dem gähnenden Loch in dem die letzten sichtbare Wagendächer versanken.. sie weiss nicht mehr wie lange sie dort verharrt ist, starrend, weinend und zitternd... etwas in ihr liess sie aufstehen und den Weg aus dem Moor finden, hin zur Grenze nach Servano.

[Bild: Moorx.jpg]
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#2
Anjali hatte sich in dem alten Wagen, der dort im Armenviertel stand, niedergelassen. Niemand schien ihn zu nutzen und nur zu gern nahm sie ihn für sich in Anspruch, erinnerte er sie an ihr bisheriges Zuhause. Seit gestern irrte sie durch Löwenstein, orientierungslos, keine Seele kennend bis sie diesen Ort hier fand. Der Wagen stotzte vor Dreck, und auch wenn man dem fahrenden Volk Diebereien und Betrug nachsagte, vermochte niemand ihresgleichen in einem Schweinestall leben. So warf Anjali alles schmutzige hinaus, fegte den Boden, und schüttelte die Decken solange bis auch kein Staubkörnchen mehr zum Niesen anregte. Auf dem Tisch plazierte sie eine Kerze und Großmutters Karten. Die Kristallkugel die ihre Vorgängerin hiergelassen haben musste wurde poliert und erhielt den Platz am Tischende.
Die Wahrsagerei konnte ihr das Überleben erleichtern, das hatte sich gestern Nacht bereits gezeigt. Doch wie sagte Großmutter immer? "Jali, Kleines, gibt acht, wenn die Mithrasanbeter in der Nähe sind, sie neiden uns die Fähigkeiten und wollen uns nur am Pranger sehen!"
[Bild: handlesen-2.jpg]
Was Anjali's Fähigkeiten betraf waren diese, verglichen mit denen der Großmutter eher spärlich, doch musste es reichen. Sie wusste welche Linie für was stand, oft genug hatte sie Ama zugesehen und ihren Worten gelauscht. Bei den Göttern, wie konnte Großmutter einen jeden zum Staunen und ehrfürchtigen Schweigen bringen, kaum dass sie in deren Hand las. "Jali", so sprach sie oft, "Jali, die rechte Hand steht für alles Vergangene und die Gegenwart. Die Linke jedoch für das was sein wird, für alles was kommen mag." Anjali betrachtete ihre eigene Hand, beinahe wieder in Tränen ausbrechend, ein Zustand, den sie so garnicht von sich kannte, sie, die doch stets frohen Mutes der Welt zugewandt war. Der Tod ihrer Sippe traf sie tief, ließ sie leiden, so sehr vermisste sie ihre Leute. Joshi, ihr Vater, Ama die Großmutter, Bari ihr kleiner Bruder, Janek, Truska, Anosch, ihre Onkel und all die anderen.
Sie wusste nicht was aus ihr werden sollte. Anjali's Gedanken kreisten, doch ganz besonders beunruhigte sie das gestrige Handlesen in der Taverne, als sie die Gegenwart ihrer Großmutter zu spüren glaubte. Wie sehr hätte sie nun den Rat ihrer Großmutter benötigt, wie sehr wünschte sie sich all ihre Leute zurück. "Du lebst und du kannst es... weiter so...", hörte sie leise Ama's Stimme.

[Bild: wwwpinterestcom.jpg]
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#3
Ich erwachte nachts schweißgebadet, die Gesichter die mir erschienen nicht loswerden könnend. Was peinigten sie mich, wieso kamen sie? Missgönnten sie mir das Überleben, wollten sie mich zu sich ziehen, was war der Grund dass sich mir meine Ahnenreihe zeigte?
Ich sah Großmutters Gesicht, ihre dunklen, leuchtenden Augen, ihre weise Kraft, doch schienen auch jene etwas mitteilen zu wollen, dann dieser Mann dort, unbekannt und doch vertraut, die Augen beinahe schwarz, faszinierend wie er mich ansah, wie auch er mir etwas sagen wollte, ich jedoch nichts verstand, während sich seine Lippen stumm bewegten. Dann dieses Tosen, dieser Sturm in meinem Kopf, die eisige Angst, Wogen einer unbekannten Gefahr, ein schriller Schrei, Blut, ich erwachte nach Luft ringend...
Doch dann, letzte Nacht, wurden seine stumme Worte zu einem leisen Flüstern, und ich verstand. Das dunkle Tosen in meinem Kopf hatte ein Ende und ich ging den Pfad meiner Sippe, Schritt um Schritt, so wie es vorgesehen war. Klarer und zugleich verzweigter konnte ein Weg nicht sein, doch war es der meine.

[Bild: faces1.jpg]
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#4
Nunmehr einen Mondlauf lag das Unglück zurück, nach und nach gelang es mir mich zurechtzufinden. Ich verdiente mir mein täglich Brot mit dem Vorhersagen der Zukunft meiner Mitmenschen, auch wenn das Brot trocken und karg war und ohne Butter und noch seltener ein Stück Wurst noch Käse sah. Die Menschen Löwensteins schienen nicht sonderlich besorgt zu sein, was ihre Zukunft betraf, oder hatten derart Angst davor, dass mich nur wenige in ihre Hände blicken ließen. Überwiegend wurde ich als Schwindlerin und Gauklerin abgetan, die Kunst des Handlesens verpönt, verlacht, wenn nicht sogar bespuckt und der Hexerei gleichgesetzt. Dumme Schafe allesamt, so hätte Ama, meine Großmutter gelacht. Doch nach Lachen war mir noch lange nicht zumute, einzig konnten mir einige der Grauwölfe ein Lächeln entlocken, dieses rauhe Pack von Söldnern, die mehr Ehre und Schneid im Leibe zu haben schienen, als so mancher, mit Titeln und Siegeln bedachter Bürger der Stadt. Sie ließen mich oft auf ihrem Ofen sitzen, während sie selbst soffen, sich unterhielten oder schliefen. Ich gewann sie recht lieb, besonders den alten Marquard. Er erinnerte mich an meinen Großvater den ich nie gekannt hatte, doch schienen die Geschichten auf ihn zu passen, zumindest redete ich mir das ein.

Dann war da Einar, einer der das Sagen hatte im Söldnertrupp. Er war wie Onkel Janek der jedem Wind standhielt, einer der kein großes Aufsehen machte, und doch wahrgenommen wurde. Neben Einar saß ich am liebsten, lauschte einfach seinem Atem und beruhigte mich, egal was war, mir einbildend, es sei Janek und Ama nicht weit.

Zudem muss ich noch Richard erwähnen, ein netter Geselle, hilfsbereit und großzügig sowie auch Dalbir, eine Type, dem das Ausmaß seiner Charakterlosigkeit eines Tages den Kopf kosten wird. Er hasste es, wenn ich ihm dieses auf den Kopf zusagte, natürlich, wem gefiel es schon!
Und dann war da der einäugige Hund, seine Ecke am Ofen knurrend verteidigend, während ich mit dem triefend nassen Putzlappen über den Boden schrubbte.

Es war das Armenviertel Löwensteins welches mein Viertel wurde, ich kannte bald jede Pfütze, jedes Loch in der Mauer, ich kannte den Kamin in der Katz, wo stets ein warmes Feuer brannte und ich kannte den Wirt der schimpfte, dass die Weiber Löwensteins zu freizügig seien, sodass Huren überflüssig wurden... ein Hurenhaus ohne Huren, das klang wie ein Bad ohne Seife, wie eine Taverne ohne Met.

So labte ich mich an Löwensteins Öfen und Feuern, es ging auf Wintersonnwend zu, dem Winterfest, es war kalt und dunkel, doch bald versprachen die Tage länger zu werden, dann würde ich den alten Wagen aus dem Schlamm ziehen, anstreichen und ihm bunte Tücher verpassen.

Doch war es Winter und noch hatte ich nicht überlebt....

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#5
Dalbir erzählt in der Rotte herum, dass "mein" Wagen einst ein Hurenwagen war! Er sagte es sicher nur um mich zu ärgern, um sich zu rächen und es mir heimzuzahlen, dessen war ich mir sicher! Und trotzdem!! Seit Stunden schon schrubbte und wienerte ich den Boden, klopfte die Vorhänge aus, im Winter würde doch nichts trocknen, dies nun sollte reichen! Ich schlich an den Wänden entlang, schnuppernd, nach jeglichen Hinweisen eines etwaigen Vorlebens lauernd, doch schlug mir nur der bekannt muffige, mit Kräutern durchmischte Geruch entgegen. Ich würde noch mehr Salbei hineinhängen und Lavendel! Und schon machte ich mich auf den Weg, hier und da die Schneedecke absuchend, denn Hurengeruch würde mir meine Ama gewiss nie verzeihen, das war so sicher wie der Morgen nach der Nacht!

[Bild: gypsy-wagon7.jpg]
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#6
Und mit dem Frühling, den Pfützen, mit der Wärme zunehmendem Gestank des Armenviertels, den ersten Blüten, dem zarten Grün kamen auch die Silendirer ins Land. Eine ganze Armee, so hieß es! Mein Herz machte einen Satz, einen der "Heimat" rief, einen Satz der mich irgendwie besser fühlen ließ, ohne zu wissen wer diese Leute waren.
Punktum schlich ich mich nach Zweitürmen, dorthin, wo die Schwere Silendrische Infanterie, so deren Bezeichnung, untergekommen sein sollte.
Der Weg dorthin war schon wunderbar, der Weg war gesäumt wurde von Bäumen und allerlei frischen Gräsern und sonnengelbem Löwenzahn. Ein Entenpärchen labte sich am fettem Grün, dass es mir ganz leicht wurde und ich nahezu wie ein Kind die Strasse hinauf hüpfte.
In Zweitürmen angekommen ging es praktisch Knall auf Fall, ich betrat eine der größeren Holzhütten und fand mich schon in Gegenwart eines Kriegers wieder, einer der mir ausnahmsweise nicht den Kopf abreißen und mich bei lebendigem Leibe fressen wollte, sondern mir einen Sitzplatz und Essen anbot. Freundlichkeit soll man nicht ablehnen, das waren stets Ama's Worte gewesen, und so aß ich mindestens 4 hart gekochte Eier und ein halbes gebratenes Hähnchen, während mir der Krieger, der sich mittlerweile als Mitglied der Silendrischen entpuppt hatte, in aller Seelenruhe dabei zuguckte.
Hin und wieder einige seiner Fragen beantwortend, aß ich weiter, solange bis ein anderer, der Hauptmann Zweitürmens, sich persönlich zu uns gesellte. Seltsam, wie unterschiedlich doch die einzelnen Menschen sein können, denn wo der Silendirer für Vertrauen stand, sorgte der andere dafür, dass ich mich am liebsten verzogen hätte, die Türe fein im Auge behaltend und als Fluchtweg wissend, wenn da nicht die wunderbaren hartgekochten Eier und das Huhn gewesen wären.

Mein Bauch füllte sich mit seeligem Wohlbehagen, der Hauptmann ging wieder seiner Wege, sodass mir der Landsmann seine Hand darbot, auf dass ich in ihr lesen und weissagen könne. Kriegerhände waren stets mit Schwielen und Narben verunstaltet, es war durchaus kein Vergnügen in ihnen zu lesen, geschweige denn die Worte so zu wählen, dass der Mensch dem Wahrsager nicht die Kehle schlitzen wollte. Doch so weit kam es nicht, die Götter schützen die Fahrenden, und so auch mich, bevor ich dem silendrischen Krieger schicksalsträchtige Wahrheiten darbieten konnte, wurde die Armee zu einem Wachgang gerufen. Hungrige, menschenfressende Bäume sollten beobachtet werden, ein Unterfangen, dem ich einfach in sicherer Entfernung hinterher schlich.

Rotkutten hatten sich im Wolfsried, in unmittelbarer Nähe einer dieser unnatürlich verzerrten, gruselig anmutenden alten Weiden versammelt. Eine der Priesterinnen kniete und murmelte irgendwelches Mithraskauderwelsch, weitere Legionäre standen gerüstet vor dem Baum, als würden sie Fürchterliches erwarten. Just wurde ich von der Silendrischen Infanterie entdeckt, man hieß mich nicht näher zu kommen, schützend wurde ich einige Schritte zurück buchsiert. Ich wünschte mir das Wissen und die Anwesenheit unserer Druiden herbei, und das wohl allem Anschein zu laut, denn die rotbekuttete Priesterin stürmte auf mich zu und brüllte auf mich ein, so dass ich zurück rucken musste um ihrem keifendem Atem zu entkommen. Was ich mir einbilden würde so etwas zu sagen, sie würde hier ihr Leben riskieren, während ich die Frechheit zu Meckern besäße.
Das Hirn der Frau schien kurz vorm Sieden zu stehen, so schwieg ich besser, hoffend, dass mir ihr Wahnsinn nicht zu Leibe rücke.
Doch dann, aus heiterem Himmel, entschieden die Rotkutten zu verschwinden. Sie schienen keinen Erfolg gehabt zu haben mit der Weide, denn jene stand dort weiterhin in all ihrer Hässlichkeit, still und schweigend, aus tiefen Astlöchern, wie dunklen Augen vor sich hin starrend. Das solch ein Wesen tatsächlich bei Nacht zum Leben erwachen sollte erschien mir nun keineswegs mehr absurd, im Gegenteil! Zu gut nur vermochte ich mir vorzustellen, wie ihre peitschenden Arme nach mir ausholen wollte und so folgte ich der Gruppe um ein Weilchen später den Blick übers weite Moor zu nehmen, der letzten Ruhestätte meiner Sippe, meiner Familie. Ob sie denn hier im Ried versunken wären, fragte der Hauptmann plötzlich hellhörig geworden. Dachte er denn wirklich, dass die Meinen für diesen Wahnsinn hier verantwortlich wären? Lange noch sann ich drüber nach, doch wer weiss das schon, Ama wär's zuzutrauen.

[Bild: Reaper.jpg]
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#7
Sie waren nun in Ravinsthal gestrandet, sie und die Grauwölfe. Die Kampf um die Passwacht, die Mondläufe voller Furcht und Unsicherheit, der Galgen der so nah zu sein schien, all das hatte sich in Jali's Gemüt gegraben. War sie doch so gar keine Kriegerin, niemand, der gewissenlos Tod und Unbill herbeiführt. Doch waren die Grauwölfe nun ihre Zuflucht, ihr Halt in der Welt, in der sie alles verloren hatte. Während die Wölfe die Taverne Rabensteins bevölkerten, zog es Jali hinaus in die Wälder, der Thalwald schien sie anzuziehen wie das Licht die Motten und so wanderte sie tagein, tagaus durch das kühle Unterholz, bis sie es entdeckte, das kleine Hüttchen, dessen Regale und Schränkchen voller Kräuter und Zutaten gefüllt waren, wo die Welt plötzlich wieder liebenswert zu sein schien und wo Ama wieder gegenwärtig war. In Ama's Wagen duftete es wir in dieser Hütte. Jali atmete tief ein, ließ die Vergangenheit wieder aufleben, schloß die Augen und dankte den Göttern, so einen Moment nochmals erleben zu dürfen. "Ama, oh Ama, was hab ich dich vermißt!" Jali blieb den ganzen Abend, darauf wartend, dass jemand heimkehrte, doch niemand kam, Es wurde dunkel, und Jali wartete im Licht einer einzigen Kerze, solange bis ihr die Augen zufielen und sie sich kurzerhand in das einzelne Bett legte. Nur ein wenig ruhen, dann würde sie gehen...nur einen kurzen Moment. Die Nacht senkte sich über den Wald wie ein dunkler, Schleier mit silbernen Sternen, das Käuzchen rief und die Wesen der Nacht knisterten und raschelten durchs Geäst, doch Anjali schlief und träumte von Frieden und Kräutern, von einem Leben jenseits von Blut und Bolzen.
Wie sie am nächsten Morgen erwachte wusste sie, dass dieser Ort zu ihr gehörte, sie heilte und tröstete, dass Ama hier über sie wachte und so beschloss Jali zu bleiben und lauschte dem erwachenden Wald.

[Bild: boznn5l2.jpg]
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#8
Jali saß murrend am Tisch, immer wieder düstere Blicke in Richtung Magda werfend. Die jedoch schien nur Augen für den Hauptmann zu haben, verdammt, die würd' sich doch nicht an ihn ranschmeissen wollen? Es passte Jali nicht, ganz und garnicht. Hatte sie doch gar in einem feucht fröhlichen Augenblick Einar selbst ihr Bettlein angeboten, nur so, aus lauter Freud an der guten Kameradschaft, wohl wissend, dass der Hauptmann sich an niemanden binden wolle. Jali's Stiefelspitzen wackelten unruhig auf und ab, ein sicheres Zeichen dafür, dass Unruhe in der Luft lag und so war's dann auch. Einen kurzen Augenblick später zog die Söldnertruppe gesammelt hin zum Dreimaster um dort als Wachmannschaft für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Ein Holzknüppel fand seinen Platz hinter dem Ledergurt, Jali's Bedenken, dass sie doch keiner Fliege etwas zufügen könne, wurde nur lachend aufgenommen. Oh ja, sie gehörte nun dazu, nicht nur zum Tross, nein, sie hatte den Wolfsbrief unterschrieben, mit stinknormaler Tinte und nicht mit Blut, doch kam das wohl auf's Gleiche raus.
[Bild: 5xaeubxl.png]
Sie war nun ein Grauwolf, einer mit Knüppel und stapfte der Schar hinterher, hin zur Taverne wo ihr Auftrag auf sie wartete. Es würde Sold geben! Doch kaum hatte sie das gedacht, verbiss sich Mandres in einen Besserwisser der Stadtwache, wir ein Knäul zerrten sie aneinander, Schläge, Hiebe, Gebrüll... Jali kniff die Augen zusammen, bei den Göttern, die Welt schien mal wieder verkehrt herum zu stehen, die Stiefel hatten es schon erkannt. Einar brüllt Befehle, die Söldnerschar tummelte sich mal hier, mal dort hin und zu guter letzt furzte Marquard dem hochedlen Truchsess direkt vors Gesicht. Jali hätte am liebsten laut losgelacht, doch gelang es ihr es sich tunlichst zu verkneifen. Marquard flog raus, Mandres flog raus, die anderen folgten, welch ein Abend! Einar qualmte vor Wut, Jali kannte ihn und wusste, dass man ihm in solchen Augenblicken nicht zu nahe kam, ihn einfach in Ruhe ließ. Doch schon sah sie schon wieder Magda um ihn herumwieseln, was Jali so garnicht gefiel. Vielleicht sollte sie ihr etwas ins Essen mischen, was sie einen Wochenlauf nicht vom Donnerbalken kommen ließ, so zumindest wären ihren Pfoten weit weg vom Hauptmann, und nichts anderes zählte. So und nicht anders vor sich herträumend und Pläne schmiedend legte sich Anjali nach oben in eines der Rottenbettchen, behaglich warm wars und fern genug von Marquards Furzerei.
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