Von Hochen Bergen und Tiefen Tälern...[MMT]
#1
Das Tier schnaubte nachts und auf jenem thronte er, der Koloss, Olaf nannte man ihn. Seine rechte Hand legt sich auf den Knauf seiner Waffe, die linke hielt die Zügel feste im Griff. Sein Haupt drehte sich in jede Richtung und visierte die Umgebung an und seine Brust presste er hervor, der Stolz war ihm deutlich anzusehen. Stolz worüber? Das weiß nur er... Und so machte einige Klick-Geräusche und verpasst seinem Ross einen sanften Hakentritt. Jenes beginn ruhig zu traben und der Blick des Riesen durchforstet den Wald links und rechts auf dem Weg nach Löwenstein.

[Bild: Forest_by_RiNymph_Stock.jpg]

Die erste Brücke war überwunden und nun legte sich sein Blick auf die zweite Brücke in weiter Entfernung. Niemand war da, den er mit einem "Hossa!" wegfegen konnte, nur die beiden Wachen an der Stadtmauer, jenen nickt er zu und trabt an ihnen vorbei. Eine Ehrenrunde um den Marktplatz. immerhin hatte er nichts Besseres zu tun. Dort steigte er dann ab von seinem Getier, ein sanftes streicheln mit den dick-gepanzerten Handschuhen, dann zog er sein Pferd hinter sich her an den Zügeln.

Gelächtert , klirrendes Glas und knirschendes Holz. Oder alles zugleich? Olaf's Blick wanderte nach rechts, zur alten Bund-Taverne. So belebt hat er es seit seiner Ankunft nicht erlebt, dass muss er sich genauer ansehen. Das Tier war schnell im Stall abgegeben und die Türen des Wirtshauses wurde langsam geöffnet, ehe der Riese über die Menschenhorde blickte, und dann geschah es. Das worauf er den ganzen Abend gewartet hat... Es donnerte ein Hossa wie aus heiterem Himmel ein Blitz!

Der Gruß wurde erwidert. Lächelnd schaut er in die Runde der Gesellschaft der Kneipe, darunter ein mit Tränen bedecktes Gesicht. Ein bekanntes Gesicht: Annalope. Er hat sie bereits kennengelernt, war es damals in Nikolajs Taverne, als ihn Sikk zick mal verprügelt hat oder früher? Egal, es ist vergangene Zeit. Sie war gekränkt, verletzt und erst später wurde es ihm richtig klar. Zuerst dachte er, es lag an den Trunk der die Sinne vernebelt, jedoch wurde ihm schnell klar, dass es ein größeres Problem sei.

Was soll ich tun? Sie war immerhin betrunken oder gut angetrunken und suchte eine Schulter. Viel zu gutmütig möchte man meinen, versucht ich Annalope aufzumuntern. Warum tue ich das eigentlich? Sie ist im Hause Jehann eingestellt… deshalb? Sie ist hübsch und ansehnlich… deshalb? Oder will ich mich nur wichtig fühlen… Jedenfalls will ich sie nicht alleine nach Hause gehen lassen. Wenn es ihr schon dreckig geht, muss sie nicht auch noch angefallen werden.

Meine Lippen löst sich von ihrer, ich spürte ihren Atem, mein Atme, beide waren schnell und lustvoll. Warum tat ich es… warum? Dabei wollte ich so etwas nicht zulassen. Aber es ist passiert. Ob sie mein Gelübde mein Versprechen respektiert… oder wohl eher, werde ich es solange aushalten? Zu viele Fragen… keine Antwort. Die Zeit wird es zeigen…
"Lass dich nicht vom Bösen besiegen,
sondern besiege das Böse durch das Gute."
Röm 12,21
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#2
Er war vorbei gekommen, er sagte es ihr wieder. Diese Worte die sie so sehr verletzten. Während der Beziehung und auch danach. Es zeriss sie ließ sie sich
wertlos und schlecht fühlen. Sie starb auf kleiner Flamme ab. Sie hatte ihn
geliebt und umso öfter sie ihn sah desto klarer wurde ihr wie sehr Seamus
und die Anderen Recht hatten. Er meinte es nicht böse und er wollte ihr ganz
sicher nicht absichtlich wehtun, das wusste sie aber er tat es und das immer
wieder. Die Charaktereigenschaft die sie Anfangs so sehr an ihm schätzte
waren schluss endlich die geworden die sie am meisten verletzten und
innerlich zerfrassen.

Seamus war vorbei gekommen und das Gespräch artete aus und sie konnte
nicht anders. Sie wollte sich nicht dazwischen stellen dafür liebte sie beide
zu sehr sie konnte, nein sie durfte nicht Partei ergreifen. Als er ging saß
sie oben, geflohen vor all dem und tat das was sie die letzten Wochen einsam
in ihrem Zimmer tat - weinen. Der Alkohol in ihrem Heim war zu lasch und sie
brauchte Trubel um sich. Sie ging hoffend zur Taverne auf dem Eck und wollte
diesen Schmerz ertränken. Sie war erst allein und trank allein nur der Wirt
war da. Sie bezahlte im voraus, wissend, dass sie später nicht mehr dazu
im Stande sein würde. Nara kam hinein und Annalope weinte wieder. Und
dann ein Gesicht, ein bekanntes sanftes Gesicht - Olaf, der Koloss.

Sie wollte lediglich gedrückt werden, von starken Armen wo es nicht auffiel
wie schwach sie derzeit innerlich und äusserlich war, da sie dort sowieso
klein und zerbrechlich aussehen würde. Aber er gab ihr eine unbekannte
wohlige Geborgenheit. Die süßeste Droge dieser Welt. Er kümmerte sich um
sie an diesem Abend versprach hoch und heilig dass er sie heil heimbringen
würde. Was er tat. Er kam mit hinein. Sie wollte nur etwas probieren. Sie
wollte sehen ob es sie quälen würde ein neues Kapitel anzufangen. Und
der Kuss riss sie tief in das neue Kapitel hinein. Ihr Verstand schrie und ihr
Herz jubelte wie lang nicht mehr. Als sie den Kuss löste wollte sie kurz
darüber nachdenken aber der Alkoholpegel war zu hoch und sie wollte es
dann einfach genießen. Einfach nur den Moment genießen und den Kopf
endlich abschalten.

In dieser Nacht geschah nicht mehr. Aber sie schlief nicht wie üblich Alleine
ein und frierte die ganze Nacht. Sie schlief wie ein Kind sorglos und
in Geborgenheit.
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#3
Die drei Worte


Ein tiefer Blick, er leicht vorgebeugt und zu ihr hinab sehend.
Sie war um einiges kleiner als er, sodass sie in seinen starken
Armen beinahe versank und verschwand. Da hauchte er Ihr
die drei Worte zu. Worte die sie nur selten hörte und noch nie
so ehrlich wie sie aus seinem Mund kamen.

Sie wunderte sich wieso es so lang dauern musste bis sie diese
Worte endlich zu hören bekam und dies ohne ein mulmiges Gefühl
in der Magegegend zu haben, ohne zu fürchten, dass die Worte
nicht ehrlich waren oder zurückgezogen wurden.
Wenn sie bereit wäre würde er die eine Frage stellen. Noch konnte
sie es einfach nicht realisieren also konnte sie noch nicht mit "Ja"
antworten.


"Stell die Frage nochmal...."
"Willst du meine Frau werden?"

Eine leichte Panik packte sie. Was wäre wenn er sie bald nicht mehr
lieben würde? Wenn die erste Verliebtheit verschwunden wäre?
Sie wollte abwarten wissen ob sie ihm eine gute Ehefrau wäre und er
ihr ein guter Ehemann. Doch wann wusste man wann der richtige Zeit-
punkt ist? Nachts wurde sie manchmal wach und sah neben sich und
musterte den wohlig schlafenden Koloss. Sobald sie ein wenig
von ihm gewichen war in der Nacht umarmte er sie wieder sie sanft
und sicher in seinen Armen haltend ohne sie zu ersticken oder einzuengen.
Bei den Anderen konnte sie es nicht lang und drückte sie nachts weg.
Sie fühlte sich eher wie umklammert und gedrungen, doch bei ihm war es
anders. Er gab ihr Geborgenheit und dieses sanfte Gefühl von bedingungs-
loser Sicherheit.
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