In der Gosse Leben wir, in der Gosse sterben wir.
#1
Er schlief in letzter Zeit nicht besonders gut, was nicht an Lankorian lag, der des nächtens friedlich schlief, und auch nicht an der brütenden Sommerhitze, um ehrlich zu sein, er wusste nicht wieso, doch war er in letzter Zeit so oft Rastlos, Ziellos, Haltlos gewesen, und er konnte sich nicht erklären woher es kam. Er hatte eine liebevolle Frau, einen Sohn, war Oberleutnant der Stadtwache, Bürger der Stadt... doch irgendetwas, stimmte nicht. Leise um Lan nicht zu wecke stahl er sich aus dem Bett, kurz war er einen blick in die Schlafstätte des kleinen Säuglings der selig vor sich hin schlummerte, eher er auf Zehenspitzen die Treppen hinab schlich, sich dort so leise wie möglich kleidete, um dann in die laue Nacht zu verschwinden. Ihm war nach einem Spaziergang, er wusste nicht genau wohin, doch wie von alleine führte ihn sein weg Richtung des Alten Hafens. Schon in der nähe des Tors zum Hafen nahm er den Alt bekannten Gestank war der sich in den heißen Sommer Monden dort breit machte wahr. Für manch einen gehobenen Bürger unerträglich, für ihn war es etwas das förmlich „zuhause“ schrie. Immer seltener war er hier her gekommen, immer seltener hatte er sich an diesem Ort blick lassen der so viele Jahre sein zuhause war, und verständlich war es, seit er denken konnte, wollte er nichts anderes als weg von diesem Ort, so hoch hinauf wie er, ein Bastard aus dem Hafen kommen konnte. Das Seltsame war, je weiter er sich entfernte, umso mehr sehnte er sich nach diesem Ort, aber vielleicht war er inzwischen auch an einem Punkt angekommen von dem aus es nicht mehr weiter ging. Den höchsten Punkt den er erreichen konnte.

„Geld her!“ Zischte es leise hinter ihm. Er war so sehr im Gedanken versunken gewesen das er gar nicht gemerkt hatte wie ihn seine Schritte tiefer in den Hafen geführt hatten, und das er so unvorsichtig war nicht auf seine Umgebung zu achten. Der Einäugige setzte sein bestes gespieltes Selbstzufriedenes lächeln auf das er aufbringen konnte und raunte nur:“ Hey, ich bin doch einer von euch.“ In der nächsten Sekunde spürte er einen stechenden Schmerz in der Nierengegend und die Stimme hauchte :“ Falsche Antwort.“ Er wollte noch seine Klinge ziehen, doch der Schmerz betäubte sein handeln, und kurz darauf erfolgte ein schlag auf seinen Hinterkopf und er kippte voran in den Schlamm. Der Gauner durchsuchte den vor sich hin blutenden Körper, und verfluchte sich und sein Opfer kurz darauf da dieses keinen einzigen Heller bei sich trug. Der Körper landete dort wo so vieles am Alten Hafen landet und selten wieder auftaucht, im Hafenbecken. Als der Körper ins Wasser fiel war bereits jeglicher Lebensfunke aus ihm entwichen.

Sein großer Traum war er, nicht hier zu Sterben, und doch fand er genau hier sein Ende. Es ist wie es immer war, wie gewonnen , so zerronnen.
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