FSK-18 Larriks Erben - Die Sonnenlegion [MMT]
#1
Sich beugen ist eine Ehre, sich beugen lassen eine Schande.

Schwermut machte sich es sich in seinem Herzen gemütlich als er die ersten Spinnweben aus dem Waffenlager der Kathedrale fegte. Der kratzende Reisigbesen, sichtlich mitgenommen durch häufige Nutzung, entfernte Schmutz äußerst widerwillig. Wohin er auch blickte, es waren nicht nur Spinnweben, es war die Unordnung und das Chaos, die ihn beeindruckten. Als er mit den jungen Hoffnungsträgern der Familie Veltenbruch nach Löwenstein aufgebrochen war, hatte er diese Schwermut mit Alkohol, Gewaltausbrüchen und Spielen ertragen. Heute konnte er diese Wahl nicht mehr treffen. Die meisten Waffenbrüder hielten sich aus den Tagesgeschäften der Legion fern. Carlos Igneel und Lennhart Ammersbach waren tot. Merandor Teran hatte den Gerüchten nach den Eid missbraucht, die Legion verlassen und war auf dem Weg nach Silendir. Garion Inverick war mit seinen privaten Geschäften mehr als ausreichend beschäftigt. Alexander Bernau liess sich nur selten blicken. Den Abt hatte er nur bei offiziellen Anlässen gesehen. Er würde sich vermutlich ihm gegenüber nie blicken lassen. Die Gerüchte, dass er Fernkämpfer in der Legion eher duldete als mochte, scheinen wahr zu sein. Trotzdem ....

Sie ist eine schöne und junge Frau. Viel musste sie in in nur kurzer Zeit durchmachen und überwinden. Ihm war es ähnlich gegangen und er konnte den Schmerz nachempfinden. Es war weniger Mitleid, viel mehr ein Zerren, als würde er sie gerne in die Arme nehmen und nie wieder los lassen. Eine weitere Tochter, irgendwie ...

Jedenfalls wird er den Abt oder den Ordensmeister sprechen. Er wird seine Liebe beichten. Liebe? Er hatte gedacht, dass er solche Gefühle nie wieder empfinden würde. Den Novizen und Anwärtern lehrt er die Gefühle zu überwinden, dass Chaos hinter sich zu lassen. Herr ihrer Gefühle werden. Nur die Familie dieser Frau scheint ihn zu verwirren. Würde das Familienoberhaupt es überhaupt zulassen? Eine Notwendigkeit ...

Ob es sich lohnen würde Briefe nach Guldenach zu senden? Seine Familie könnte in Löwenstein neu beginnen und mit neuer Kraft die Dinge anpacken. Doch vermutlich werden sie die Behaglichkeit ihrer Heimat nicht erneut verlassen. Zu groß wäre die Überwindung ...

Nachdem er die hartnäckigen Spinnweben mit penibler Genauigkeit erledigt hat, entflieht ihm ein Seufzen. Seine Hände sind schmutzig und sein langer, roter Bart voller Staub. Seine Zeit läuft ab und das göttliche Gericht rückt näher. Er wird sich Kernthemen suchen müssen, die er in seiner kurzen Zeit noch verändern kann. Den Reisigbesen in die richtige Ecke stellend, widmet er sich dann der Reinigung seiner Kleidung. Er muss den Jünglingen ein gutes Beispiel geben.
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#2
Oh Mithras, ich kann nicht glauben, dass Du mir Dämonen zum letzten Kampf bestimmt hast. Stärke meinen Arm, lass mich siegen und ich will dir in Löwenstein meinen Degen zu Füßen legen.

"Soll ich die Kreatur angreifen?", fragt die Schildknappin mit erhabener Stimme, voller Mut und Kampfeslust. Der fünfzigjährige Legionär erwidert mit einem verbissenem Lächeln "Mithras obsiegt!". Bevor der Priester noch seiner Warnung Geltung verleihen kann stürmt die Kreatur mit tippelnden Schritten, einer Spinne gleich auf die vier Gefährten zu. Zischen. Kratzen. Schlagen. Laufen. Er rennt um sein Leben, schlägt die Tür mit der Schulter auf. Dunkelheit. Dann sieht er Margarete vor sich, umrahmt von einer Korona hellen Lichtes. Daneben sein Sohn. Carlos spricht scherzend mit Ihnen. Lennhart putzt einen glänzenden Harnisch. Lucius steht neben ihm und übt mit dem Schwert. Den Degenkorb verdeckt das Zittern seiner Hand als die Kreatur wieder sichtbar wird. Diese Abscheulichkeit - Nie sah er etwas dergleichen. Tiefes Entsetzen wühlt sich durch seinen Magen. Am liebsten würde er sich direkt übergeben. Die bittere Galle, die aus seinem Magen hervorquillt, ausspeien. Aber er atmet tief durch und fasst neuen Mut. Zuerst müssten sie raus. Rennen. Überleben. Das Gesicht finster und Blut verschmiert. Nur unter großen Anstrengungen scheinen sie zu überleben. In einem Stück. Der Legionär hat dabei nicht mehr Anteil als der Anwärter, die Novizin oder der Priester. Mithras hatte ihnen heute eine weitere Chance gegeben. Der Legionär zweifelt.

In der Kathedrale von Löwenstein beginnt Konrad seine Wunden zu lecken. Er wird einige Zeit benötigen um sich wieder solchen Gefahren zu stellen. Es war töricht und für seine Verhältnisse unbedacht. Chaotisch. Dieses Mal war er kein Vorbild und hat alles riskiert.
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#3
"Jetzt geh schon ab du hartnäckiges Ketzerblut", sagte der junge Anwärter, während er die einzelnen Rüstungsstücke mit einem Lappe sauber wischte.

Nachdem er seine Rüstung sauber gemacht hatte, begutachtete er noch einmal jedes Teil und war, obgleich jedes Teil zerkratzt, zerdellt und allem anderen glich, als einer strahlenden Rüstung, er dennoch froh, dass er von Ehrwürden mit einer metallen Rüstung ausgestattet worden war. Nicht auszudenken, wie er ausschauen würde, hätte er weiter die Lederrüstung getragen.
Der neue Helm hatte das meiste abbekommen. Er sah aus, aus hätte ein Bauer versucht auf ihm mit einem Dreschflegel die Körner rauszuhauen. Den Oberkörper hatte er gut mit seinem Schild geschützt.
Obwohl der junge Anwärter überwältigt worden war von dem Anblick der Spinnenwesen, ist er sich dennoch sicher, dass diese Kreaturen nur der Anfang waren. Wenn er an die eingesperrte Gestalt zurück denkt läuft ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken.

In der Kathedrale angekommen, hatte der junge Anwärter zum ersten mal wieder ein Lächeln im Gesicht. Diese Nacht bekam er keinen ruhigen Schlaf.
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#4
Ordnung...

... ein absurder Aspekt in diesen Zeiten. Nur mehr eine bröckelnde Fassade, die alsbald das derbe, brüchige Gemäuer zum Vorschein bringen wird, welches seit aberhunderten von Jahreszyklen durch all' jene, welche ihre Freiheit über die Freiheit aller anderen setzen, geschliffen worden ist.

Freiheit. Es war stets der gleiche Disput, stets dieselbe alte Leier.
Sie konnte es nicht mehr hören.
All' die Klagen des persönliches Leides, der Entbehrungen und Ungerechtigkeiten die einer zu tragen hatte. Oder seine Familie. Oder seine Bekanntschaften - oder auch nur seine oder die nächste Gemeinschaft.

Klagen, die ihnen erlaubten, sich herauszunehmen die Grenzen der Ordnung zu überschreiten, um sich selbst Gerechtigkeit zu verschaffen. Tatsächlich war der alte Glaube in diesem Sinne schlimmer noch als die Hexerkeuche. Ein diffuses Geschwür, hartnäckig und zerstörerisch. Seine Anhänger fanden für alles eine Rechtfertigung, für jede Schändung und jeden Spott einen Grund. Und wenn der Priester eine schiefe Nase hatte, so fraß er gewiss Kinder - nichtig, denn es reichte bereits die Strenge eines anderen, ganz in rot gekleidet, welche die Schändung Mithras' Werke rechtzufertigen schien.

Dieser Druide war hier keine Ausnahme. Tatsächlich entpuppte er sich ihr in einem langen, zermürbenden Gespräch, das wohl beiderseits so vorhersehbar war wie die Tatsache des täglichen Sonnenaufgangs, als nichts weiter als ein Querulant.
Es begann in einer schäbigen Spelunke, in der die Farben Mithras nicht erwünscht waren - bloße Provokation, das sprichwörtliche Säbelrasseln.
Und endete ebenso rasch in einem lauschigen Garten.

Sie hatte diese Gespräche bereits zu oft geführt. Mittlerweile brachten sie nicht einmal mehr soviel Erkenntnis, als dass sich der Aufwand und der Spott lohnen würde. Vor allem nicht, wenn sich das Konterpart verbündet mit der eigenen Herrscherin fühlt und sich ein simpler Disput durch die - vermutlich allzu blumig dargestellte - Märchenerzählung, zum eigenen Attest der Unzulänglichkeit wandelt.
Nun war sie nicht mehr, als eine Witzfigur in dem Possenspiel zweier Menschen, deren Aufgaben und Ansichten unterschiedlicher nicht sein sollten und es doch nicht sind. Vorhersehbar.

Nicht nur Candaria, sondern auch Löwenstein war zum Erbrechen erfüllt mit diesen Menschen, dass man ihnen schon auf die Füße trat, nur wenn man den Namen Mithras in den Mund nahm.

Die Schändung der Schreine des Sonnengottes, die Diebstähle innerhalb der heiligen Mauern der Kathedrale. Dämonen und ganze Scharen seelenloser Kultisten und Kobolde ... tückische, elendige Kobolde. Hermetik auf offenen Plätzen, als wären es Zirkuskunststücke.
All' dies hätte ihr in früheren Tagen noch kopfzerbrechen bereitet.
Alleine die Genese solchen Irrsinns.

Heute jedoch erschien es ihr als nicht mehr als der verdiente Lohn. Nicht nach all' den Jahren, in denen die Keuche wütete. Es war die Konsequenz aus dem Niedergang all derer, die sich ihr in den Weg stellten, zu schwach waren, sich vor ihr zu behüten, oder schlichtweg vom Schicksal benachteiligt waren.

...und was blieb übrig? Ein Reich voller Unglaube, Lästereien und Narreteien, das längst zersprungen ist in zuviele Scherben, als dass man sie je wieder zusammenfügen könnte. Zumindest konnten die Menschen dies nicht.

Amhran lechzt nach einer führenden Hand... .
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#5
Konrad Veltenbruch - Einer der letzten seiner Familie in Servano machte sich mit einem leichten Lächeln auf seinem Gesicht in den Wald auf. Sein Pferd zurücklassend, ebenso wie seine eigentlich kaum vorhanden Besitztümer, wollte er dorthin zurück, wo er sich am wohlsten fühlte. In die Wälder und die Felder der umliegenden Baronien. Wohl war er durchaus traurig, dass er sich von vielen Freunden nicht mehr verabschieden konnte, aber er wusste, dass er sie alsbald im Elysium wieder treffen würde. Im Stillen nahm er Abschied und dankte ihnen für ihre Hilfe und ihr Verständnis. Wohlwissend, dass er ihre Erwartungen enttäuschte.

Er wollte versuchen nach Hohenmarschen zu gelangen um dort ein Heer auszukundschaften, dass sich um den selbst ernannten Herzog von Silendir gesammelt haben sollte. War es nur ein Gerücht, oder vielleicht doch die unausweichliche Wahrheit? Er wusste es nicht, wird es aber in Erfahrung bringen. Ob er jemals wiederkommen wird, scheint eher ungewiss ...
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#6
Mithras, Licht der Welt!
Im Angesicht Deiner Herrlichkeit rufe ich Dich an!
Du verdrängst alle Schatten und schenkst uns den neuen Tag.
Wir danken Dir!


So erklingen leise die Worte oben auf dem Dach des Tempels. Der junge Novize auf sein linkes Bein abkniend, schaut er zum Horizont, wo langsam die Sonne aufsteigt. Sein blondes schulterlanges Haar unter seinem roten Gugel versteckt noch recht feucht von der Morgenwäsche.

Du sendest uns das Licht, dass uns den Weg weist aus der Finsternis.
Wir danken Dir!


Sein Brustkorb bewegt sich langsam und ruhig, die blauen Augen huschen ab und zu nach links und rechts. Neben ihm liegend, ein Reflexbogen,, gut verarbeitet, am Griff ein kleines Mithrassymbol eingeritzt.

Deine Güte nährt die Wärme des Feuers, die in unseren Herzen glüht und unsere Seelen mit Freude erfüllt.
Wir danken Dir!


Seine beiden Hände hat der 1,7 Schritt große Mann auf das rechte Knie abgelegt und stützt sich leicht darauf. Langsam schimmert der Horizont auf, dass Dunkelblau wird zu seinen hellen rötlichen Schimmern.

Du lehrst uns Deine Ordnung, die unser Leben lenkt.
Wir danken Dir!


Die ersten Sonnenstrahlen erfassen sein Gesicht, die blonden Strähnen, die seine Narbe über der linken Braue etwas verdecken, schimmert sachte golden auf. Die Mundwinkel heben sich leicht, die Augen schauen seelig drein, in dem Moment fühlt er sich sicher und geborgen. In dem Moment glaubt er zu wissen wie es weiter geht.

Dein sei unsere Hoffnung und Dankbarkeit auf alle Zeit, in Ewigkeit.

Langsam erhebt sich der Novize, der rote Umhang flattert leicht auf, als ein morgenlicher Windstoß diesen erfasst. Den Bogen aufnehmend schreitet der junge Schütze die Stufen hinab in den Tempel.
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#7
Humpelnd ging er durch die Reihen der Regale, hier nahm er Akten heraus, dort wieder welche hinein. Die blauen Augen huschen über die Titel, die Finger lassen das Papier leise knistern, als er schnell darin blätterte.
Weiter ging es, zur Waffenkammer, ein Blick über die Bestände, humpelnd von Truhe zu Truhe.
Dann weiter... weiter in die heilige Halle, Abendgebet. Dann die Anwärterin angetroffen, weiter...ihr einiges vermitteln...Rüstung ausgeben!
Dann endlich, Zeit für den Dienstplan, endlich sitzen!

Und lang war der Abend nicht zu Ende, es ging immer weiter, weiter um die Legion wieder voran zu bringen, wo einst ihr Platz war. Müde saß er da, die Augen schon leicht rot, ein angebissene Wurst neben en Papieren liegend.

Und es musste weiter gehen! Eine last verspürte er auf seien Schultern, eine Last die er lang nicht für möglich gehalten hätte, doch wenn nicht er, wer dann in dieser Zeit? Von seinen Brüdern sah er selten einen, er vermisste Garion irgendwie, doch dieser steckte auch in Akten, aber Aktien des Hohen Gerichts.
Was wenn er alle enttäuschte? Wenn er nicht der ist, für den sie ihn halten? Wenn er doch nur der kleine Späher von einst war, stets oft allein seine Aufträge durchgeführt und nun versuchen muss Zusammenhalt zu bringen.

Langsam humpelte er dann doch hinauf, ins Schlafgemach, dabei kurz ein sehnsüchtiger Blick auf eine Türe werfend. Dann warf er sich mit seiner Rüstung einfach ins Bett, das linke Bein ausgestreckt, auf dem Bauch einschlafend.

Und weiter ging es in seinen Träumen!
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#8
Leise klirrte es, als er die Rüstung sich über zog, immer wieder war dieses Gefühl ungewohnt, für manche bot sie Sicherheit, für ihn war sie mehr ein Prunkstück, welches er bei besonderen Gelegenheiten anzog, wie am heutigen Tag.

Den Wappenrock der Sonnenlegion streifte er sich vorsichtig über, den Gürtel darum schnallend, so war er bereit für den heutigen Tag. Eine neue Sehne spannte seinen Langbogen, frische Pfeile steckten im Köcher, sein Rapier auf Hochglanz mit einem öligen Lappen gebracht, das restliche Blut von diesem tollwütigen Mondwächter entfernt, dabei musste er etwas schmunzeln, wie leicht man diese doch aus der Ruhe bringen konnte. Er schüttelte kurz den Kopf, als wolle er was verjagen.

Sie mögen rasend sein im Kampf, mit allen Mitteln sich erwehren, bis zum letzten Atemzug noch versuchen irgendwie den Feind zu verhöhnen, doch dies ist auch auch ihr Markel. Er wird warten, wie ein Jäger auf seine Beute wartet, sie anlocken, ihre volle breite Statur zeigen lassen, wo er dann die Zeit hat, auf das Herz zu zielen. Er ist der Jäger, sei es um die Kreaturen des Abgrunds und Schattenwelt zu jagen oder sind es nur diese bemitleidenswerte Ungläubige, die einfach nicht die Herrlichkeit Mithras sehen wollen, geschweige zu respektieren.
Drohte gar so ein Narr, dachte sich der Legionär, als er nochmal die Rüstung auf Sitz überprüfte, ihn aufzulauern, wenn er die Stadt verlassen würde. Lachhaft! Außerhalb der Stadtmauern war sein Gebiet, die Wälder und Lichtungen, geeignete Orte eines Jägers. Soll er lauern wie ein tollwütiges Tier, welches mit Schaum vor dem Maul im Kreis laufen. Solche Tiere gehören erlegt! Solche Tiere dürfen ihre Krankheit nicht weiter verbreiten!

Er atmete einmal tief durch, ging us der Waffenkammer, durch die heilige Halle schreitend, zog die großen Eisentüren auf und trat ins Licht der Morgensonne, auf die Stufen des Tempels und blieb für eine Weile dort stehen, die Wärme Mithras empfangend, in sich gehend, die blauen Augen über den Platz schweifend.

Und niemand drohte der Kirche und besonders zweier Diener Mithras nicht, ohne dafür gestraft zu werden. Und die gerechteste Strafe spricht Mithras aus, er musste nur dafür sorgen, dass er die Angeklagten zu Mithras bringt.
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#9
Da sass es, sein Langbogen vor ihm auf dem Tisch liegend, die Blicke der anderen auf ihn gerichtet. Er hörte sich alles an, er ordnete die Informationen gedanklich für sich schnell ein, die Stirn runzelte, ein knappe Kopfschütteln, der Blick hier hin und dort hin. Spukhäuser, Hügelgräber, besessene Hermtiker. Bei Mithras, dachte er sich, und alles schien auf ein Haufen geworfen zu sein. Und natürlich dieser neue Kult, wie ihm berichtet wurde, würde sich einer der Sonnenlegionäre annehmen, als er fragte, ob wer schon sich um die Hügelgräber kümmere.

Kurz seufzte er auf, die blauen Augen wieder über die Anwesenden schweifend. Einerseits scheint es unausweichlich zu sein, ab und zu Kopfschmerzen zu bekommen, andererseits fühlte er sich auch irgendwie wohl, hier zu sitzen und zu handeln. Zuerst musste er ordnen, welche Angelegenheiten wichtig waren und welche man nebenher weiter beobachten könnte. Sicherlich waren diese verwirrten Hermtiker eine Gefahr für den Tempel, so nahe ist ihre Akademie. Und auch für die Bevölkerung von Löwenstein war es nicht ungefährlich. Schnell musste da eine zufriedene Lösung gefunden werden. Und natürlich der Ort, der dies auslöste, diese sogenannten Hügelgräber, wovon es nicht gerade wenige in Ravinsthal gibt, meinte er sich zu erinnern.
Es wurde immer wieder versucht auf jeden Punkt ins kleinste Detail zu gehen, doch dafür war an diesem Abend keine Zeit. Erst einmal die Übersicht waren, die ersten Schritte einlenken, die ersten Erkundungen führen und Gespräche abwarten.

Er lehnte sich etwas zurück, trank vom guten Met, starrte hinauf zur Decke. Seien Gedanken gingen über den Lagerbestand und finanziellen Mitteln, und er lächelte zufrieden. Da war die Sonnenlegion gut versorgt. Aber wie sieht es mit den diplomatischen Beziehungen aus? Ravinsthal! Da gab es keine Diplomatie, wenn die Kirche handeln wollte, sondern Fingerspitzengefühl oder der schwere Hieb eines Hammers. In Löwenstein sieht es schon wieder ganz anders aus. Da müssen die Hermtiker in griff gebracht werden. Vielleicht ein zeitliches Gesetz wegen der Gefahr? Er muss bald mit der Vogtin reden. Und natürlich auch mit ihre Seligkeit, die gewiss sich freuen wird, wenn er vor ihr stehen wird.
Vergnügt lächelte er in sich hinein. Sie wird sich ganz gewiss freuen. Die vielen tage des Betens und mitten der Natur tat im gut. Er lässt sich nicht mehr so schnell verbiegen. Er ist immer noch der Ordensmeister, ein Sonnenlegionär und der beste Kundschafter weit und breit, mit einem Blick für das Ganze. Sie braucht ihn, die Kirche braucht ihn und seine Brüder und Schwestern in der Legion.

"So sei es", murmelte er zu sich leise und bald war der Ordensmeister entschwunden, sich zurückgezogen, um zu planen.
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