Fragmente einer Geschichte
#1
*Nach endlosen Versuchen das vermeindliche Tagebuch von Teranas zu entziffern wird es Dendrion sowie Gotmar am Ende doch noch gelingen den ersten Eintrag zu Papier zu bringen.*

1399 Nortgard Nebelung

Das ist also der "Nortgarder Gruß"... ein verdammt kalter Gruß, es fällt bereits Schnee und einem gefriert das Wasser im Trinkschlauch innerhalb von Sekunden, am helligten Tag wohlgemerkt! Die Nächte sind noch schlimmer, 5 Mann sind bereits erfroren 3 stehen kurz davor und etliche verlieren ein Ohr oder einen Zeh an die Kälte. Die Nordmänner in der Truppe kommen eindeutig besser mit der Witterung zurecht und fangen bereits zu witzeln an wieviele am nächsten Morgen Erfroren in ihren Zelten liegen. Alfrik ignoriert unsere Sorgen und hält Eisern das Tempo bei, um ein wenig Ruhm in einem nutzlosen Scharmützel mit irgendwelchen Wilden zu Ernten. "Ihr werdet dafür bezahlt weiterzumaschieren und nicht rumzunörgeln ihr Nutzloses Pack. Feiglinge und Deserteure brauche ich nicht!" Gab er als Antwort nachdem er den letzten Aufhängen ließ der laut das Wort gegen ihn erhob. Er hat leicht reden mit seinem dicken Pelzmantel, Handschuhen und einem Pferd damit seine Füße nicht wund werden.

*ein paar schmutzflecken machen hier einige Zeitangaben unkenntlich*

Der Proviant geht zur Neige und mittlerweile sind weitere 10 Erfroren. Allerdings konnten wir die spur aufnehmen.

Ich war dumm anzuheuern, besser wäre ich nach Süden gezogen.
Sie haben bemerkt das wir sie verfolgen und haben den spieß umgedreht. sie Jagen nun uns und wir nicht mehr sie. Sie sind mal hier mal da, beschießen uns aus dem Gebüsch und sind weg wenn wir die Positionen ihrer schützen stürmen. Die Moral ist im Eimer und mittlerweile scheint es mir als ob sich vereinzelt leute aus dem Staub machen, keine Schlechte idee eigentlich.

Wir haben endlich kehrt gemacht, aber erst nachdem Alfrik sein Pferd unterm Arsch weggeschossen wurde. So wies aussieht werden wir es zurück scha...

*ein verzogener strich zeugt davon das der schreiber bei seiner niederschrift wohl unterbrochen wurde. die Restliche seite ist mit Wasserflecken übersäht als ob es längere zeit in wasser oder schnee gelegen hätte. Weiter unten geht es weiter*

Verdammt! ich nehme alles zurück kaum wollte ich das buch zur seite legen schon erschallt ein Horn und aus dem Wald strömen Banditen in scharen.
Der Kampf war kurz und offensichtlich haben sie sich zurückgezogen und sammeln sich für einen erneuten angriff... den wir nicht überlegen werden. Dutzende sind Tod oder verwundet. Alfrik dieser Hund hat sich in seiner Rüstung zusammengerollt und heult wie ein wahnsinniger.

Habe alles eillig zusammengepackt und Alfrik entgültig den Garraus gemacht und ihm seine Rüstung und sein Schwert abgenommen... Hübsche Stiefel übrigens.

Jeder verdammte Tag wird kälter als der vorherige. Meine 5 Begleiter halten es durch, sie sind mir gefolgt als ich dieses weiße Grab verlassen habe. Gut so, ohne sie könnte ich nichtmal halb soviel Proviant mit mir rumschleppen, allerdings mache ich mir keine illusionen. Sobald ich unachtsam werde, werden sie versuchen mich umzubringen. Aber wir befinden uns noch im Wald und keiner dieser Idioten ist in der Lage die himmelsrichtungen zu bestimmen sodass sie ohne mich dann doch verloren wären. Jedenfalls befinden wir uns auf dem Weg nach Süden, richtung Silendir.

* der Eintrag endet mit der Seite*
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#2
*der Nächste Eintrag auf der nachfolgenden Seite*

1399 Julmond Nortgard

Ich traue meinen Augen nicht... Malgorn, einer meiner begleiter, hat es tatsächlich geschafft beim laufen über eine Wurzel zu stolpern und einen Hang hinunterzustürzen um dort unten irgendwo in ein Loch zu fallen. Zutief um ihm zu helfen, der abhang zu steil, keine chance wir haben ihn zurückgelassen. Jetzt sind wir nur noch 5, mich eingerechnet. Wenigstens hatte er nichts wichtiges bei sich.

Nach 4 Tagen durch diesen Wald haben wir Silendir immer noch nicht erreicht. Immer wieder laufen wir durch Täler die in Sackgassen enden oder in Höhlen Münden die ich lieber nicht erkunden will. Jedoch... kommen wir voran, ich bin mir sicher.


Ich bin mir nicht sicher... jetzt sinds schon 8 Tage und ich glaub wir laufen im Kreis. Wenn doch nur wo ein Anhaltspunkt zu finden wäre an dem man sich Orientieren könnte.


Die anderen 4 Hohlköpfe beginnen zu murren, Bernd, Alfred, Othorn und ganz besonders Selwyn, Nörgeln den lieben langen Tag. "Wie weit ist es noch? Hört der Wald endlich auf? Wir laufen im Kreis Teranas! Ich warne dich, wenn du uns verarschen willst machen wir dich kalt." Ich kanns nicht mehr hören und bin versucht allen 4 die schädel einzuschlagen wenn sie schlafen. Dennoch verliere ich ebenso die Geduld, es wird alles andere als wärmer, sondern immer kälter und sehr oft hängt ein so dichter Nebel im Wald das ich keine Ahnung mehr habe wohin wir eigentlich laufen. Da helfen auch keine schlauen Behauptungen wie "das Moos wächst immer nach Süden hin..." während der andere Trottel behauptet es verhält sich genau andersrum. Wenigstens lassen sie mich dabei aus dem Spiel.


Bernd hat Alfred den Schädel eingeschlagen. Es ging um ein verfluchtes stück Trockenfleisch... Alfred war einfach zu gefräßig und Bernd zu Dumm um zu erkennen das es sich hierbei um Alfreds Ration handelte. Danach hat Othorn, Bernd erschlagen. Ich halte mich im Hintergrund und gebe ihnen einfach keinen Grund auf schlechte gedanken zu kommen was meine wenigkeit Betrifft.

Endlich! Ich konnte von einer alten Turmruine aus, einen Blick auf die Waldgrenze erhaschen. 2 Tagesmärsche nicht mehr, allerdings halte ich dieses Detail vor Othorn und Selwyn geheim um Zeit zu gewinnen. Beide sind mittlerweile ganz scharf drauf mich in ein frühes Grab zu bringen... was ihnen ohne zweifel gelingen wird wenn ich nicht achtgebe.

Wir sind jetzt fast einen kompletten Monat in diesem Wald herumgeirrt und ich muss wirklich um mein Leben fürchten.
Schlafe nun mittlerweile mit zwei Dolchen an meiner Seite und in voller Rüstung, wenn das nicht abschreckend wirkt weiß ich auch nicht mehr.


Schwert, anderes Schwert, Schild, Dolch, Dolch im stiefel, Armbrust, Kettenhemd, Kapuzenmantel und Rucksack. Alles da wies aussieht wenn sie Schlafen werde ich auf Abstand gehen und versuchen sie aus der Distanz fertigzumachen.


*Einige Blutflecken und erneute Wasserflecken sind auf der gesammten Seite verteilt ansonsten Endet hier der Eintrag mit dem Ende der Seite*
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#3
*der Nächste Eintrag*

*Die Seite sieht im vergleich zu dem Rest des Tagebuchs erstaunlich Sauber aus*

1400 Hartung Silendir

Ich hatte schon fast vergessen wie eine freie Fläche aussieht nach diesem Endlosem Wald. Habe außerdem endlich die Straße richtung Süden gefunden es sollte nicht mehr lange dauern bis ich Guldenach erreiche. Es wird auch höchste Zeit, der schnitt am linken Unterarm den mir Othorn noch zufügen konnte bevor er das zeitliche segnete sieht schlimm aus. Habe es erstmal notdürftig verbunden, gegen die Schmerzen hilft nur Mohnblumensaft den Selwyn noch dabei hatte. Hätte es umgekehrt machen sollen, zuerst Othorn und dann Selwyn, aber da sieht man mal wieder wieviel glück ich habe.

Komme gut voran Schloss Silendirs Türme sind bereits zu sehen, Guldenach sollte nicht mehr fern sein und der verkehr auf der Straße wird nun etwas dichter.

Guldenach endlich. Die Wunde wird langsam muffig und ich habe mir irgendwas eingefangen.

Habe den Pelzmantel, die Rüstungen von Selwyn und Othorn sowie ihre waffen verkauft. Eine hübsche Summe, reicht aus um den Medicus und eine Unterkunft in einem der Gasthäuser für mehrere Tage zu mieten.

Er hat die Wunde versorgt und son komisches zeug draufgegossen es wird besser. Das Fieber wird auch besser sitzte allerdings erstmal hier fest bis ich wieder vollends Gesund bin. Die Herberge die er mir empfohlen hat grenzt an einen Palast für kleine Leute. Gutes Essen, kühles Bier, !Saubere Betten! (ohne Flöhe wohlgemerkt!), und die Zimmer sind relativ großzügig ausgestattet. Das hat zwar seinen Preis aber momentan mangelt es nicht an Geld.

Krame den Rest des Plünderguts zusammen. Das Schwert von Alfrik behalte ich, der Stahl sieht zugut aus um ihn an einen Krämer zu verkaufen. Aber ich habe endlich die Schatulle von Selwyn aufbekommen. Ein paar zusätzliche schilling mehr nicht, sollte für ein Pferd reichen.

*Der Eintrag geht auf der nächsten Seite weiter muss aber erst entziffert werden*
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#4
*die nächste Seite*

Habe heute von dem Geld einen Recht guten Gaul bekommen. Nicht der beste.. aber für meine Zwecke reicht es aus.

Bin nun auf der Straße nach Hohenmarschen. Zwar ist es immer noch Eisig kalt in den Nächten aber dafür gibt es Gasthäuser. Sonst keine weiteren vorkomnisse.


* der Eintrag ist von schon lange ausgetrockneten Matsch und schmutzflecken beschmutzt.*

1400 Hornung Hohenmarschen

Ich hasse Wälder, ich hasse Berge aber vorallem hasse ich Sümpfe. Der Nebel der über den Sümpfen hängt ist verflucht dicht und ich glaube ich habe an der Gabelung vorhin die falsche Richtung eingeschlagen. Jetzt bin ich zuweit gegangen und habe noch dazu den Pfad verloren. Weit kann er nicht sein. Ich schlage am besten hier mein lager auf und warte das der Nebel sich verzieht.

Tag 3 der Nebel ist immer noch da...

Es grenzt an Grausamkeit welches finstere Spiel die Götter mal wieder mit mir treiben. Ich habe die schnauze voll... ich nehme das Pferd an den Zügeln und versuche zurück zum Pfad zu finden.

Natürlich habe ich ihn nicht gefunden und irre jetzt durch diese Verdammten Sümpfe. Der Nebel ist immer noch dicht und dieses ständige Quaken von diesen Fröschen jeden abend raubt mir den Schlaf. Immer wieder trete ich in irgendwelche Löcher und meine Stiefel triefen mittlerweile vor wasser. Es grenzt an ein Wunder das mein Pferd sich noch kein Bein gebrochen hat. Wenigstens etwas.

Licht! Endlich! nicht weit von hier.

Mir behagen diese Sümpfe nicht. Ich bin dem Licht gefolgt und wäre beinahe in ein Wasserloch gefallen das keinen sichtbaren Grund hat. Wo in den letzten Nächten noch die Geräusche von irgendwelchen Echsen und schlangen die luft erfüllt haben, herrscht nun Totenstille. Die einzigen Geräusche kommen von den schritten von mir und dem Pferd und unserem Atem.

Ich bilde es mir ein... um unser versteck herum sind überall Lichter im Wald. Habe das Pferd ruhiggestellt und es hat sich Epona sei dank hingelegt. Ich schätze hier zwischen den umgestürtzen Bäumen ist genug Deckung.

Ich wage nicht das versteck zu verlassen. Selbst der Tag ist im schatten der Baumkronen der Weiden und Mooreichen düster und lässt kaum Tageslicht durch. Die Nächte sind dagegen still und um uns herum geistern diese Lichter. Ich glaube ich werde verrückt.

Der Nebel lichtet sich und das licht dringt heute durch die Baumkronen. Eine bessere gelegenheit werde ich nicht mehr finden. Packe jetzt meine sache belade das Pferd und mache mich eiligst auf den weg in die Richtung wo ich die straße vermute.

Ich bin weiter von der Straße abgekommen als ich gedacht habe mehrere Tausend Schritt schätze ich mal. Aber ich komme erstaunlich gut voran und ich glaube das die Straße nicht mehr fern ist.

Habe endlich die Straße wieder erreicht und stehe genau an der Gabelung an der ich in die irre gelaufen bin. Wenigstens ist der Nebel nicht mehr so bedrückend.

*ende des Eintrags*
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#5
*Sobald Gotmar die nächste aufschlägt wird er schnell erkennen das der Eintrag der auf den Lenzing des Jahres 1400 datieren müsste, nicht mehr zu retten ist. Die Seite ist praktisch vollkommen zu staub zerfallen und die einzelnen Bruchstücke tun es bereits nach einer Berührung.*


* Auch die folgende Seite ist am oberen Teil mit Blutflecken besudelt sodass nur ein Teil des Eintrags zu entziffern ist*

Na klar, alles voller Blut, mal wieder. Dieser Idiot dachte wohl ehrlich er könnte mich im Schlaf töten und sich an meinen Sachen bereichern.
Er war für einen Dieb ziemlich laut und ungeschickt, ich glaube als ich ihn gepackt hatte hat er sich eingenässt.

Die Grenze ist nicht mehr fern. Noch ein paar tausend schritt. Zu Pferd kein halber Tagesritt.

Verschlossen. VERSCHLOSSEN! und gesperrt! Wofür ziehe dich durch das halbe Königreich um dann vor einem verfluchten Tor stehenzubleiben und mich mit aussagen wie "Die Seuche ist auf der anderen Seite" und "wir haben befehl das Tor verschlossen zu halten" abwimmeln zu lassen.

Habe mein Lager außer sichtweite des Tors aufgeschlagen, einen provisorischen Enterhaken zusammengeschustert und warte auf die Nacht.
So einfach gebe ich nicht auf.

Es hatte keinen zweck, sie haben die Zugbrücke hochgezogen noch bevor ich sie erreichen konnte.
Zuerst habe ich den Wachposten auf der Mauer erschossen, habe dann den haken hinaufgeworfen und bin hinaufgekletert. Zwei weitere Wachposten konnte ich in Stille ausschalten ehe ein dritter Alarm schlug. Über die Mauer konnte ich nicht mehr, bin also die stufen hinunter hinter mir die Wachen. Und konnte mit Gwynns beistand ein Ausfalltor finden, kaum mehr als eine kleine Tür mit einem großen Eisenriegel der sich aber noch von einer Person zurückschieben lässt. Bin hinausgeeilt zu meinem Lager, dann alles eiligst aufs Pferd geladen und habe Fersengeld gegeben.
Sie verfolgen mich immernoch und nun bin ich gradewegs auf dem Rückweg nach Silendir, ich brauche ein Boot.

*Ende des Eintrags*
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#6
*Ein paar verblasste Salzflecken sind auf der folgenden Seite zu sehen, gepaart mit einigen seltsamen anderen überbleibsel die nach Essen aussehen...*

1400 Wandelmond Amhran (oder irgendwo dazwischen)

Ich habe stehts Schiffe und Boote gemieden... ich kann Fisch nicht ausstehen, genauso wie alles andere was ausm Meer kommt. Und ich habe gut dabei getan... *eine unterbrechung* Es stürmt... überall Wellen... Regen... Donner... Wasser. *wieder wurde er durch irgendwas unterbrochen* Ich kann keinen einzigen happen essen bei mir behalten und es überrascht mich das ich noch nicht über Bord gegangen bin.

Mir fällt der Göttliche der für das Meer zuständig ist nichtmehr ein, irgendwas mit C. Die Seeleute haben natürlich keinen Plan, alle laufen sie Mithras hinterher...

Chranos?Chanos?Chromos?...Chrinos wars, ich bin mir sicher.

Chrinos wars nicht. Beim Beten an Deck ist mir eine Welle ins gesicht geklatscht. Wie auch immer du heist... mach das dieses elendige Schwanken und schaukeln von diesem verfluchten Boot aufhört!

10 Tage und es stürmt immer noch und wir treiben quer über dieses innere Meer. Ich mein.. wie kann man sich hier verirren?! Ist doch egal wo wir langfahren früher oder später kommen wir an Land vorbei.

12ter Tag und nun hats plötzlich aufgehört. Jetzt segnet uns Sulis (die Seeleute Schreien laut "Mithras hat unsere Gebete erhört!" bah mir wird speiübel...) mit seinem Feurigen Segen.

*die schrift verliert mittlerweile an form und das Schriftbild wird immer schlechter so als ob der schreiber nicht ganz richtig war.*

Ich glaube ich habe das was man einen Sonnenbrand nennt. Tag ein tag aus sitzte ich hier an Deck und bin eigentlich nur damit beschäftigt den Wein den das Boot geladen hat leerzusaufen. Kein Wind, Kein Land, nur Sonne und Wasser... und Wein! ich hasse Wasser und wenn ich von diesem Boot steige trinke ich nie wieder Wein oder Wasser. Noch einen Becher...mhm..

Besser wärs gewesen sie hätten mich an der Grenze aufgehängt. Dann könnte ich nach Sevarno schaun... hehe... aufhängen... rumhängen... Witzig? nein? Scheiß egal.

Ihr Götter.... Land... eine Insel...eine kleine Insel. Nein doch Land. Sieht aus der entfernung aus wie Löwenstein, könnte mich auch irren, so hübsche Türme... eine Burg! Achja... und dieser kolossale Tempel da... hm... ob die da drin Wein haben?

*Ende des Eintrags*
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