FSK-18 Animas Noctis
#11
Es waren schon einige Monde vergangen. Sein Glaube an die 21 hat er dennoch beibehalten und Einiges wieder durchlebt. Es gab schon eine Zeit dazwischen, wo er ganz und gar auf sein Rauschkraut verzichtet hatte. Er fand sogar raus, dass er wohl noch eine Schwester hatte, die wohl den Weg des Mithras eingeschlagen hat. Der würde er zu gerne seine Meinung erzählen. Doch da war dennoch etwas. Etwas, was er bisher im Bund selten erlebt hatte seit er da ist. Er fühlte sich so ganz und gar überflüssig und ungebraucht. Serbitar hatte in seinen Augen Lieblinge zu dem er scheinbar so war seiner Meinung nicht gehörte.

Es lang schon eine ganze Weile Zweifel in der Luft, seit er sich mit Maria über den Bund und dessen Belange unterhielt. „Wir sind keiner Weltlichen macht Diener“ so stand dieses in den Büchern. Doch nun ist Serbitar ja nun Baron einer eigenen Baronie und in einem hohen Maß doch eine Weltliche Macht.

Gedanken überkamen ihn und er saß wie gewohnt in seinem Bett und hatte eine Zigarre im Mund. Er starrte zur Decke, während er über den Tag nachdachte. Er war in Ravinsthal und würde ganz gerne dort ein neues Leben aufbauen. Im Dienste des Bundes würde er doch gerne bleiben wollen. Doch da schob ihm die Verwaltung einen Riegel vor. Er musste beim Orden sein Amt nieder lassen oder es wird nichts. Sein herz blutete, als er sagte „Mein Herz gehört Ravinsthal!“

Schon fingen seine Gedankenspiele an. Er war immer so sehr darauf aus, nach Ravinsthal zu kommen und dort zu wohnen. Und dennoch hing er an einem Eid, welchen ihn immer zu sehr fesselt.

Seine Gedanken kreisten umher und er erwischte sich, als er sich selbst einen „Verräter“ schimpfte.

Er knallte sich einen Kornbrand nach den Nächsten rein und dachte nur noch an seinen innerlichen Kampf, der in ihn tobte. Er musste sich entscheiden. Doch egal zu welcher Entscheidung er gelangte schmerzten ihn seine weiteren Gedanken nur noch mehr. Er hatte gewartet, gebetet und gehofft, seine Heimat wieder zu sehen. Träume gingen in seinen Kopf in Erfüllung und bliesen sich weiter auf. Und dann platzte der Traum wie ein Ballon und fiel auf den Boden der Tatsachen zurück. Entweder oder.

Bliebe er weiterhin im Bund würde er seine Träume verraten und vergessen. All jenes, wofür er sich am Leben hielt. Aber das hieße, er wäre ein Vaterlandsverräter.

Würde er sich in Ravinsthal nieder lassen würde ihm das schlechte Gewissen plagen und sich selbst als einen Verräter schimpfen.
Er hasste den Konflikt der in ihn loderte und es zerriss ihn innerlich.
Zu gerne würde er beides haben wollen.

Er wusste langsam nicht mehr weiter und zündete sich wieder eine Rauschkrautzigarre an, er saß mittlerweile in seinem Zuber, sein Kopf gen Decke gewandt. „Warum kann man verdammtes, beschissenes Leben nicht einfach sein?“ Er schloss seine Augen und sank weiter ins Wasser hinein.

Er hoffte so sehr, dass sein innerlicher Konflikt endete, doch es wurde immer schlimmer, bis er sich selbst verkrampfte und im Zuber sich am Kopf fasste und sein Spiegelbild betrachtete, ohne wirklich was zu fühlen.
Marie Adler
Ich gestehe, so sehr ich manchmal  Aygo reinschlagen könnte, so sehr mag ich ihn

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#12
Er hatte sich also doch für den Bund entschieden und fühlte sich innerlich leer. Denn das was man kannte das kennt man und muss nicht wieder ganz zu Anfang beginnen. Doch fühlte er sich gleichsam wie ein Verräter.

In den letzten Monden war einiges passiert, Askir gestorben, er fast ebenso und er wünschte, es wäre auch mit ihm passiert. Die Narben die von der Schlacht im Südwald zeugten hafteten stets erinnernd an seinem Körper.

Oft dachte er an Askir und auch, wie sehr er ihn vermissen würde. Auch war es fast täglich in der ersten Zeit wo er das Grab von ihm besuchte und nachdenklich und gedankenlos auf das Schild starrte. Seine Gedanken waren mehr von Trauer gezeugt als von Freude. Doch er lernte, zu lächeln auch wenn er innerlich zerrissen und traurig, ja auch weinen könnte. Doch er sagte sich dann immer

„Bleib stark, nicht weinen denn das zeugt von Schwäche! „

Doch die Zeit hatte doch positives für ihn bereitgelegt. Er lernte seine Schwester kennen die sich zu seiner Enttäuschung zu Mithras bekannte. Doch er hoffte, dass der Glaube an Mithras nicht so fanatisch sein würde wie der von ihrem Vater. Victorya Vandokir sie war in einem Mithrasgläubigen Haushalts aufgewachsen sagte sie. Doch lange sah er sie nicht mehr. Als wenn sie sich hinter der Kirche verstecken würde.

Neulich kam seine Schwester, Larija zu ihm und meinte er sollte sich schnell eine Bleibe suchen, weil sie den Jägershof abgeben würde, da die Arbeit dort zu viel geworden war. Auf die Schnelle ergaunerte er sich ein Zelt im Armenviertel, hielt aber weiterhin seine Augen offen nach anderen Häusern in Löwenstein die erschwinglich sein könnten. Netterweise erhielt er vom Baron die Erlaubnis, ein Zimmer im Bundshaus zu nehmen. Doch was denn wenn er mal männlichen Besuch hätte? Diese Option hielt er sich dennoch offen sollte er bis dato kein Haus mehr finden. Er dachte er hätte Zeit…

…doch dann eines Abends kehrte er zum Jägershof zurück und Ley stand da und Aygo merkte, wie Ley ihn scheinbar weg haben wollte vom Jägershof. Keinen freundlichen Ton ließ Ley über die Lippen kommen. So griff sich Aygo seine letzten Habseligkeiten und schleppte sie mit Hilfe von einem Elias zu seinem Zelt. Dessen Gesellschaft mochte er, Hauptsache nicht allein sein. Kyron gesellte sich für eine Zeit zu ihnen und es kam eine lustige Runde zusammen, die Aygo doch erheiterte. Doch wie die Zeit es will, mussten diese beiden was erledigen und Aygo war wieder alleine da.

Er dachte an die kurze Begegnung mit Orestes am letzten Abend, er schien auch nicht glücklich zu sein. Servok würde ihm laufend fremdgehen. Vielleicht würde es zwischen ihnen ja bald ein endgültiges Ende kommen? So hoffte er. Dann würde er versuchen, sich bei Orestes oder bei Servok gut zu stellen. Vielleicht würde da doch was laufen. So erhofft sich das Aygo. Besonders Orestes scheint laut seinen Worten sehr einsam zu sein. Doch die Hoffnung behielt er sich immer im Hinterkopf.

„Bloß nicht zu aufdringlich, langsam und mit Bedacht. Gutes braucht Zeit.“

Doch am Folgeabend war es dann so weit, als Aygo sich in seinem Zelt befand, wie tief musste er gesunken ist, um, wieder da zu leben wo er mit 6 Jahren als Hurer arbeiten musste? Gedanken schossen ihn durch den Kopf und er sah die Zeltwand gedankenverloren an. Viele Gedanken, die sein Gemüt in Aufruhr versetzten kamen wieder hoch. Und er konnte sich nicht mehr beherrschen und er begann, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, sodass er den ganzen Tisch mit Tränen begoss. Dieses ging eine ganze Weile so und er war alleine…Stunden vergangen ehe er seinen Kopf anhob und durchs Zeltfenster nach oben sah.

[Bild: mond108_v-contentgross.jpg]
Marie Adler
Ich gestehe, so sehr ich manchmal  Aygo reinschlagen könnte, so sehr mag ich ihn

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#13
Rauschkraut war schon ein gutes Mittel, seinen Kummer zu unterdrücken, doch mittlerweile fand Aygo mehr und mehr einen Freund, den man sich in die Zigarre zusätzlich schieben konnte, Blütenstaub einer Holunderblüte. Diese wurde sehr spärlich auf das Gras gerieben, welches so oder so schon in der Zigarre, gepaart mit etwas Tabak vorhanden war. Aygo genoss eine sehr schöne ruhige Nacht und seine Gedanken kreisten umher, was er denn noch Schönes anstellen konnte, da er schon sehr viel Langeweile erleiden musste. Keine Aufgaben, nichts.

Und dann war da noch Cole, den er lange, sehr lange nicht mehr gesehen hatte wie würde es ihm nur gehen fragte sich Aygo. Sollte er ihm einen Besuch abstatten? Sein linker Mundwinkel zuckte bei dem Gedanken hoch in seiner Vorstellung was er mit ihm anstellen könnte oder Cole mit ihm anstellen. Sie waren ja sowas wie Freunde geworden über die Zeit und sympathisch waren sich beide schon seit Anbeginn. Er wollte ihn etwas ärgern! So ging er zu seiner Hütte und lugte in Coles Schlafzimmer herein.

Cole schlief! Grinsend biss sich Aygo dann noch auf seine Unterlippe und erwischte sich bei dem Gedanken, sich daraus in irgendeiner Form einen Spaß zu erlauben, Cole war nackt, keine Frage. Wieder nahm er sich einen Zug von der Zigarre, die langsam aufgeraucht wurde. Er warf den Stängel weg und ging leise die Türe hinein. Flaschen soweit das Auge sieht, Metflaschen. Er schien wohl die letzten Tage nur gesoffen zu haben kam es Aygo vor. Er war so oder so der Meinung, dass Cole an seiner Zigarre ziehen sollte. Einige Schritte weiter erblickte er wirklich einen schlafenden Cole und wiederum biss er sich auf die Unterlippe bei einen Gedanken.

„Er ist Ravinsthaler genauso wie ich es einer bin, da kann man ja nichts….ach, ich bin müde und er wird es schon verstehen…“

So zog er sich aus und hob die Decke vom schlafenden Cole an, friedlich sah er aus, wie ein Engel. Er verlor keine lange Zeit damit ihn zu betrachten sondern legte sich bei Cole hin, ja er kuschelte sich dreister Weise an ihn an….seine Finger streiften über Coles wunderbaren Körper, keine Stelle ließ er dreister Weise aus…

….beide schliefen tief und fest….

….des nachts legten beide wohl ihre Arme umeinander…!

[Bild: 300px-Gay_Couple_togetherness_in_bed_01.jpg]

…Morgengrauen, es wurde hell und Aygo stand auf, gab den Schlafenden einen Kuss auf die Wange und deckte diesen noch zu. Eine lange schwarze Haarsträhne hinterließ Aygo noch auf den weißen Laken des Bettes.

Wortlos gehen wollte Aygo dann doch nicht und hinterließ Cole, der seinen Rausch auszuschlafen schien einen Zettel:

An meinen lieben Freund Cole Dunmoore
Ich war am gestrigen Abend so müde und konnte schaffte es nicht mehr von meiner Jagd bis zu meinem Haus in die Stadt zu kommen, So zog ich es vor, bei dir zu übernachten. Habe mich dann einfach mal nackt neben dir gelegt. Ich hoffe das war so in Ordnung für dich keine Sorge ich schlief direkt ein und habe nichts Schlimmes getan!
Mögen die 21 mit dir sein, mein Freundchen!


Schutz und Ehr',
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Aygo Vandokir, Wächter des Ordens der wachendenden Schwerter
Verteidiger Südwalds
Bürger Südwalds


Sorgsam legte er diesen Zettel auf den Tisch und begab sich dann raus in die Wildbahn um wieder zu jagen, Räuber jagen…
Marie Adler
Ich gestehe, so sehr ich manchmal  Aygo reinschlagen könnte, so sehr mag ich ihn

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#14
Mit einem Grunzen wurde er wach und blickte verkatert in die Morgensonne, die sich gerade genug über das Fenstersims erhoben hatte, um ihm in die Augen zu stechen. Sich umdrehend verfluchte er die Helligkeit, aber dann krauste er die Nase und öffnete die Augen erneut.
Seltsamer Geruch stieg ihm in die Nase, einer den er nicht kannte. Hatten seine Freunde irgendwas geraucht? Zwei alte Kollegen aus seiner Zeit bei den Trecks als Geleitschutz hatte er in der Stadt angetroffen und sie hatten mit ihm gehörig gezecht.
Aber... nein... So sehr er seinen Kopf zermaterte, da war nichts gewesen, was diesen würzigen Geruch erklärte. Nicht, das er sich an alles erinnerte. Vieles war sehr vage geworden, aber... Der Blick streifte das zweite Kissen, das dort auf seiner schmalen Bettstatt lag, dann weiter durch den Raum. War seine Schwester gekommen und gegangen? Er hatte vage das Gefühl, das er nicht allein gewesen war im Bett. Sich das Auge reibend ächzte er leise. Traum? Hirngespinst? Die Götter wussten, das er seltsame Träume gehabt hatte.
Ein Auge schlug schlagartig auf, als ihm ein Gedanke durch den Kopf ging. Seine Schwester war doch nicht hier gewesen – und er hatte sie im Suff begrabscht?! Das... das wäre entsetzlich! Unverzeihlich! Er musste....
Er richtete sich rapide auf und bedauerte das keine Sekunde später massiv. Die Welt drehte sich und ihm schien, das sein Geist sich weiterbewegte und aufs Bett fiel, während sein Körper verblieb, wo er war, mehr oder weniger schwankend und stöhnend. Die Welt schien unter zu gehen – für etwa eine halbe Minute, dann öffnete er die Augen ächzend wieder und hoffte, das sein Magen sich nicht seinem Geist zugesellte. Ihm war übel. Speiübel, und er fragte sich, ob es besser war, den Abort auf zusuchen und das Elend los zu werden, oder es zu ertragen.
Mühsam öffnete er die Augen... und stutzte. Da lag etwas auf der Decke vor ihm – so ungewöhnlich, das es ihm auffiel. Was war das? Ein Haar... Ein langes dunkles Haar? Er hob es hoch und sah es an mit dem hellen Lacken im Hintergrund. Das war... schwarz, oder? Ein schwarzes Haar? Weder er noch Freya hatten...
Ihm wurde einmal mehr Elend. Ein Nachtmahr? Nein... Succubus? Erinnerungen an Bildern in Büchern – Sucubus hatten langes schwarzes Haar. Vage, sehr vage Erinnerungen kamen ihm in den Geist, Dinge, die einfach nur...
Das schwarze Haar wurde befremdet angeschaut, der Blick so entrückt, gemischt mit Entsetzen, während er erbleichte. Succubus... Das erklärte, warum er das Gefühl hatte, jemand sei bei ihm gewesen, diese Nacht. Warum er sich vage an Berührungen erinnerte... Gar meinte, jemand hätte ihm in den Schritt gegriffen.
Er zog die Decken von seinen Hüften und blickte in seinen Schoss. Nein... Es sah nicht so aus, als wäre dieser Teil seines Körpers beschäftigt gewesen, während sein Geist halb weggetreten war. Der Sucubus hatte ihm nicht seine Essenz gestohlen!
„Gepriesen sei das Zielwasser von Cranus und Branwen's Rausch!“ Er war zu berauscht gewesen, um einem weiblichen Geschöpf zu Diensten zu sein. Den Göttern sei Dank – er würde nicht einem niederen Dämon...
Sein Blick fokusierte sich auf etwas, das er hinter dem halb hochgehalten schwarzen Haar auf dem Laken liegen sah.
Eh...? Ein Zettel...?
Verdattert griff er nach dem Papier und klappte es auf. Erstaunen auf seiner Miene, die Brauen wanderten steil hoch, während sein Mund aufklappte.
...nichts schlimmes... ging ihm durch den Kopf, während die vagen Erinnerungen in einem anderem Licht gesehen wurden. Erinnerungen, deren Bedeutung klarer wurde, je länger er darüber nachdachte. Finger auf seiner Haut, auf seinem Körper. Leichtes Frösteln, welches verging - als jemand ihn wärmte, sich an ihn schmiegte, wie er nun verstand. Was in aller Welt hatten Finger an seinem SCHRITT zu suchen, die nicht seine eigenen waren?!
Unwille zeigte sich auf seinen Zügen, die Lippen zogen sich zurück, das ein Knurren seine Kehle entrang! Ein zorniges Knurren, das in einem Namen ausartete, den er ausspie, nein schrie!
„AYGOOOOOOOOOOO!!!“
Wer immer an diesem sonnigen Morgen auf dem südwälder Teil der Strasse war und gerade an dem kleinen Hof vorbei ritt, würde vermutlich erschrecken über den wütenden Schrei, der aus dem Haus hallte.
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#15
Der neue Tag begann, Aygo ließ Cole dann guter Laune zurück und sah zum Baronshof was es da Neues gab. Gab es da was Neues? Selten!

Alle Räume waren leer und keine Seele ließ sich finden. Doch dann sah er, dass anscheinend ein Zimmer frei war über den Stall, wie ein Ravinsthaler eben nahm er es sich einfach.

Nun hatte er ein Zimmer, nachher erinnerte sich Aygo, dass der Baron ihm so oder so ein Zimmer zugesagt hatte. Egal, jetzt hieß es, aus seinen beiden Wohnstätten zu verschwinden. So ging er nach Löwenstein, nahm sein treues Ross Kredo mit und ritt schon mal zu seinem Zelt im Armenviertel, schnappte sich das was er da noch hatte und riss das Schild ab, wo sein Familienwappen seinen Platz gefunden hatte. Jenes Schild landete im Feuer und Aygo wartete bis es verbrannt war.

Er verließ das Armenviertel und begab sich zu seinem Haus. Das Ausräumen dort dauerte noch etwas länger und er musste mehrfach zum Hof und zum Haus hin und her reisen, bis das Haus dann endlich leer stand. Den Rest hat er dann verkauft, was er nicht mehr brauchte, einige Teile spendierte er dann dem Baron, welches er so oder so nie gebraucht hatte – einen Kachelofen und ein Kuhfellteppich. Sogar einige Becher waren dabei gewesen. Aber was sollte Aygo denn in einem Haus wo so oder so nie Besuch war und es ihm mehr kostete als er jemals verdient hatte? Einsam leben ist unschön in einem großen Haus. Den Schlüssel hing er dann an die Türe, dass jeder es sich nehmen konnte wer lustig war es sich unter den Nagel zu reißen.

Es war also vollbracht, er war endlich in seinem Zimmer am Hof und fühlte sich wohler. Dieses musste er dann auch noch feiern. Womit denn wohl? Seiner besten Freundin! Der Zigarre!

Ein Blättchen Papier wurde auf seinen Bett gelegt, etwas Tabak, etwas Gras und etwas vom Blütenstaub. Jenes wurde dann sorgsam zusammengerollt und mit zwei Grashalmen zusammengebunden dass sich diese Zigarre eben nicht entrollte.

[Bild: after_filling_swing_the_joint_a_few_times.jpg]

Neben seinem Bett befand sich eine Kerze die er auf einen Nachttisch gestellt hatte, an jener Kerze wurde diese Zigarre angezündet und Aygo lehnte sich zurück und genoss jeden Zug von eben dieser Zigarre. Seine Augenlider wurden schwerer und er fand sich in einer Welt – seiner Welt – wieder. Wo alles klappte und er seinen Fantasien freien Lauf lassen konnte. Er hatte in seiner Welt nur gute Gefühle, die ihn immer wieder sagten „Komm zurück in deine Welt, Aygo!“ Er konnte sich dort nehmen was er wollte und ab und an so kam es Aygo selbst vor, würde er das sogar spüren was er dort erlebte. Heiße Liebe, das wünschte er sich allzu sehr. Egal ob er nun der Dominante Part war oder eben nicht. Branwen, so schien es ihm hat ihm seine Traumwelt gebastelt dank dieses Zeugs, welches er immer wieder einatmete.

War das real, was er morgen sah? Dass er neben Cole aufgewacht war? Er wünschte sich dann doch, dass er es mit ihm getrieben hatte oder auch andersrum. Langsam fand Aygo selbst Gefallen daran, sich dabei zu erwischen ,dass er auch der gebende Part sein könnte. Hauptsache er würde Branwen um sich spüren. Die Druiden sagten ihm einst diesen einen Gott zu, doch Aygo kam in letzter Zeit weniger in den Genuss, ihn um sich zu haben. Oft blieb ihm ja nur seine Hand dafür.

Selbst der Baron war einst Opfer seiner Fantasien die er im Kopf hatte, kein männliches Wesen blieb verschont. Aygo und Rauschkraut – eine wahre Liebe. Seamus wollte es ihm abgewöhnen? Warum sollte Aygo das niederlegen, was ihn noch halbwegs normal hielt?

„Wie würde ich nur ohne meine lieben Pflanzen sein? Oder ohne meinen lieben Stoff?“

Er würde es sich nicht ausmalen wollen, also nahm er noch einen Zug an seiner Zigarre. Wieder dachte er an Cole und dass er sich gerne wieder zu ihn gesellen würde. Langsam erhob er sich, er merkte es kaum noch dass er wirklich aufstand und er setzte einen Fuß nach den anderen nach vorne und sodann führten ihn seine Schritte durch den Südwald bishin zu Coles Hofshüttchen.

Wiederum öffnete er die Türe und fand einen schlafenden Cole vor. Wie friedlich er da lag. Aygo leckte sich die Lippen als er sich dabei erwischte, ihn zu fesseln und ihn sich zu nehmen, ja, er hatte schon ein Seil in der Hand welches in diesen einen Raum lag und ging auf ihn zu. Doch dann – zu Coles Glück – wurde Aygo dann doch müde, als sich sein Körper daran erinnerte, was für einen anstrengenden Tag er hinter sich gebracht hatte. Sein Körper wurde schwer und legte das Seil dann doch bei Seite und zog sich aus. Wie in der Nacht davor kuschelte er sich hinten an Coles Rücken heran. Die Decke wurde über ihn und sich gelegt und so schlief Aygo wohl ein, völlig benebelt noch von der Wirkung seines Krautes.
Marie Adler
Ich gestehe, so sehr ich manchmal  Aygo reinschlagen könnte, so sehr mag ich ihn

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#16
Etwas war... anders.. fremd... seltsam... störte ihn. Er konnte keinen Finger drauf legen, aber da war etwas, das wie ein Finger in seinen Rippen in sein Bewusstsein stach und dieses langsam aus den tiefen des Schlafs hervor zog. Träge Empfindungen streiften durch seinen Geist, noch konnten sie nicht Gedanken genannt werden. Träge, und doch forschend, auf der Suche nach dem, was ihn störte. Ein Anwesenheit. Etwas war da, das nicht sein sollte. Was war es?
Ihm war warm. Seine Bewegung nicht wirklich beeinträchtigt. Ah... da lag etwas auf seinem Bein. Schwer. Er bewegte sein Bein, die Bewegung so träge wie sein Geist. Ein Ruck, dann war er frei und streckte das Bein, sich entspannend aus. Bewegung hinter ihm. Ein leises Seufzen, das nicht seines war – und auch nicht Freyas - , während ein Bein, das nicht seines war, dem seinen folgte und sich ein Körper, von dem kein Teil seiner war, aber dem seinen ähnlicher, als ihm lieb, sich an den seinen schmiegte. Ein Arm, dessen Existenz er bisher nicht bemerkt hatte, zog sich enger um seine Tallie. Eine Hand streichte seine Rippen entlang, seine Brust hinauf und blieb nahe dem Brustbein liegen. Hüften schmiegten sich enger an ihn und etwas drückte sich recht eigenwillig gegen die Backen seines Hinterns.
Coles Augen schlugen rapide auf. Er war wach. Sehr wach. Ein Bewusstsein für die Dinge um ihn herum und an ihm dran, für das ein neues Wort erfunden werden musste, um diesen epischen Grad des Wachseins auszudrücken. Ein leises Grunzen, dann wanderte die Hand an seiner Brust umher, glitt über seinen Hüftknochen hinter seine Pobacken und verrichtete dort etwas an dem Ding, das sich eben noch an ihn gedrückt hatte. Das Weisse war in Coles Augen klar erblicklich, als er den Kopf drehte und den grünen Blick auf den schwarzen Schopf Aygos richtete, voll von etwas erfüllt, das schwer fassbar war und doch einen jeden hätte zurück weichen lassen.
Der Blick wurde erheblich eisiger, als er fühlte, wie Aygos eigenwilliger Körperteil sich zwischen des Jägers Beine unter sein Gemächt schob und sich tolldreist an dieses drückte. Aygos Hand glitt wieder über seinen Hintern, über den Beckenknochen und war dabei, die ersten Rippen zu kreuzen, als Cole seinen Oberkörper auf einen Arm aufrichtete und mit dem anderen Aygo an der Schulter von sich stiess. „Ayyyygoooo...!“ Die Stimme nicht länger ein warmer Bariton, ein Grollen mehr, weit näher an einem Bass. Es gab nicht viele Dinge, die die Stimme eines Mannes so an Tiefe gewinnen lies. Sex war eines der Dinge. Gewalt ebenso.
Benommen öffnete der nackte schwarzhaarige Mann die Augen. Er war noch nicht ganz da und hatte Schwierigkeiten, sich zu orientieren – Cole hingegen war sehr da und voll von nackter Wut. Den Platz, den er gewonnen hatte durch den Stoss, nutzend, drehte er sich um, zog die Beine an trat den anderen in einem Zug samt Bettzeug vom Bett. Ein dumpfer Knall, begleitet von einem Grunzen, während dessen Cole geschwind wie eine Katze vom Bett glitt und sich halb auf Aygo setzte, mit seinem Körper Aygo auf den Boden pinnend. Aygo schlug überrascht die Augen auf, blinzelte und blickte zu ihm hoch. Es war düster in dem Raum, aber Cole konnte den feuchten Glanz der Augen im Mondlicht ausmachen. „Ah... Morgen, Cole.“
Die normalen Worte schürten die Anspannung in dem Jäger und er griff mit seiner freien Hand dem Mann ins Haar, zog daran und pinnte damit auch den Kopf fest. „Guten Morgen, mein Arsch! Was in aller Welt hast du nackt in meinem Bett zu suchen?!“ Cole Stimme war immer noch dunkel vor Zorn. Die Schärfe seines Blickes allerdings verloren in der verbergenden Mähne seines Haars und des Zwielichts in dem Raum.
„Ah....“ Ein Moment der Stille, während Aygo gen Cole blinzelte. „Ich war einsam.“
„Einsam...?“ Unglauben in dem einem Wort, gepaart mit Verblüffung.
„Aye. Und ich wollte spielen... Mit dir.“ Ein Lächeln begleitete die Worte, entwaffnent wie harmlos.
„Spielen...?“ Cole verstand nicht, was damit gemeint sein könnte – aber er vermutete es und seine Stimme trug in diesem einen Wort alle Skepsis mit sich, die ein Ravinsthaler haben konnte. Aygo war eine Marke für sich. Er konnte die Unschuldsmiene eines treuherzigen arglosen Kindes besitzen, während er eine arme Seele in den Abgrund schubste.
„Aye... Aber ich seh, du weisst, wie man spielt.“ erwiderte er und blickte an sich herab, hier und da versuchend, seine Glieder zu bewegen. Ein ziehen an seinem Arm, aber Aygos eines Bein war mit dem überkreuz liegenden anderen Bein festgepinnt – dessen Knie lag wiederrum auf Aygos Handgelenk. Coles Knie rastete auf dieser doppelten Versiegelung und nagelte Bein und Arm sowie sekundär das andere Bein fest. Der andere Arm war seitlich ausgestreckt und wurde am Handgelenk von Cole gepackt und auf den Boden gedrückt. Aygo war damit erfolgreich auf den Boden gepinnt, während Cole ein Bein frei hatte, sein Gleichgewicht zu halten und zu verlagern und eine Hand freihatte, damit zu tun, wie ihm beliebte – augenblicklich benutzte er Aygos eigene Haare wie einen Griff, mit dem er dessen Kopf kontrollieren konnte.
„Spielen? Seh ich so aus, als ob ich spielen würde, Aygo....?!“
Aygo reagierte nicht – sein Blick war fixiert auf das, was zwischen Coles Beinen baumelte und frei ersichtlich war. Ein Lächeln lag auf den Zügen Aygos, als würde er etwas gutes sehen... Der Zorn in des Jägers Augen loderte auf und er ruckte an seinem 'Griff', zwang Aygos Kopf in den Nacken, den Blick weg von seinem Gemächt.
„Aah....“ Ein verhaltenes Keuchen, während Aygo versuchte, Coles Blick zu fangen und zu halten.
„Wer hat gesagt, du darfst da hin starren?!“
Die Züge Aygos verzogen sich zu einem seltsamen Lächeln. „Aber wenn diese Pracht frei ersichtlich is, warum soll ich nicht schauen? Ah, so nah und doch so fern... Sag, willst du mir spielen, oder soll ich mit dir spielen?“
Ein langsames Blinken von Coles Seite, wie bei einer Eule, während er versuchte, Aygos Denken zu folgen. Dann schien ihm etwas auf zu fallen und er näherte sich ihm. Seine Nasenflügel blähten sich auf, während Aygo leise ächzte, als Coles Gewicht sich etwas verlagerte, Aygo mehr zu tragen hatte. Ein Lächeln zauberte sich einmal mehr auf Aygos Zügen, als Cole so nah war, das er ihn hätte küssen können. Ein Versuch, den Kopf zu heben, ihm entgegen zu kommen. Der Griff im Haar wurde fester und wieder ein leiser Laut von Aygo, ein „Hnng...“ während Cole gerade ausserhalb der Reichweite blieb und schnupperte.
„Du... was ist das für ein Geruch? Du riechst.... falsch. Das ist etwas, das mich geweckt hat. Was ist das?!“
Ein seeliges Lächeln auf den Zügen des Mannes vor ihm, der noch immer gegen den Griff in seinem Haar kämpfte, um auch nur eine Haaresbreite näher an Cole zu sein. Dessen Griff wie sein Blick waren jedoch unerbittlich.
„Das ist mein Kraut. Ich rauch das. So guuuut, das Kraut. Solltest du auch mal probieren, Cole.... alle Probleme gehen damit weg. Und dann... wirst du sicher auch spielen wollen.“ Die Art wie er seinen Namen aussprach hatte etwas säuselndes an sich.
„Tch....“ Das Gesicht widerwillig verzogen richtete Cole seinen Oberkörper wieder etwas auf. Er hasste Rauschkräuter. Übermässiger Alkoholgenuss und Rauschkräuter. Es veränderte Leute, machte sie unberechenbar. Gefährlich auch. Und hier war Aygo, berauscht und nackt. Verloren in seinem eigenen Dummfug. Er schüttelte leise knurrend den Kopf. Was sollte er mit ihm....
Sein Blick hatte etwas gefangen, als er den Kopf geschüttelt hatte und er blickte genauer hin. Anspannung zog sich durch seinen Körper, während er betrachtete, was da nicht hingehörte, ignorierend, das Aygo wieder zu seiner Körpermitte starrte. Als er schliesslich mit der freien Hand zur Seite glitt und sich langmachte, um den Gegenstand zu erreichen, seinen ganzen Körper senkte, atmete Aygo scharf aus. Sein Gemächt senkte sich auch, berührte Aygo gar, aber das war Cole nicht wichtig. Wichtig war ihm nur, das zu erreichen, was ihn so sehr verstörte. Fast... fast... seine Finger berührten das Ding und allein die Berührung sagte ihm, was es war – und liess sein Blut durch die Adern rauschen.
Als er es mit den Fingerspitzen zu sich zog und ergriff, berührte ihn etwas feuchtes, warmes, gerade oberhalb seines Schlüsselbeins am Hals. Ein Zucken durchlief ihn ob der unerwarteten Berührung Aygos, der sein Haupt so sehr Cole entgegen gehoben hatte, das er schon Nackenstarre haben musste. Ein Siegerlächeln lag auf Aygos Zügen, als er den Blick wieder zu ihm senkte. Noch etwas berührte Cole und sein Blick ging schlagartig runter, senkte sich zu Aygos Gemächt, wo er feststellen konnte, wie sehr Aygo sich freute, Cole nackend zu sehen.
„Götter....“ Ein leises Murmeln nur, während Cole mit einem mal seltsam kalt wurde.
„Aygo reicht....“
Der Blick hob sich wieder zu dem grinsenden Aygo, während Cole seinen Körper wieder soweit hob, das Aygo keine Chance mehr hatte, ihn hie und da zu berühren. Statt dessen hielt er Aygo das Objekt hin, das er aufgeklaubt hatte.
„Das hier hing aufgerollt an der Wand. Warum liegt es auf dem Boden?“
Das Lächeln auf den Zügen wurde breiter. „Oh... Aye... Ein schönes Spielzeug. Ich wollte spielen, aber dann wurde ich müde. Aber wenn du stattdessen spielen magst...“ Das grinsen wurde breiter, strahlender. „Spiel mit mir, Cole.“
Der Blick des Jägers war ernst, als er ihn für einen Moment taxierte. „Du... wolltest mich fesseln? Und dann? Vergewaltigen?“
„Oh bitte, das klingt so hart. Ich wollte mit dir spielen.“ Das Lächeln wurde tiefer. „Ich bin gut. Du hättest es gemocht. Aber... Ich hab nichts dagegen, wenn du mich nimmst...“ Sein Blick wurde verschwörerisch, das Lächeln verspielt mit einer Spur Gier. „Du kannst so rauh sein, wie du willst. Ich vertrag was – und mags rauh.“
Cole hatte das Gefühl, als würde sein Blut ein paar Grade weiter abkühlen. Ihm war lau im Magen. Wie knapp war er letzte Nacht einer Vergewaltigung entgangen, während Aygo sich in seinem Tiefschlaf sich zu ihm legte? Er würde in Zukunft die Tür verriegeln müssen, auch wenn Freya ihn dann wecken würde, um rein zu kommen. Oder Sturmfang ins Haus holen. Der grosse Hund würde Aygo vielleicht von Dummheiten abhalten, Cole aber mit Sicherheit verteidigen, wenn es zu einem Handgemenge kam.
„Ich sollte dich verprügeln. Windelweich prügeln... Ist dir klar, was du beinahe getan hast?“ Die Stimme ruhig, blickte er auf Aygo nieder, welcher den Blick immer beantwortete, wenn auch seine Augen unfokussiert wirkten.
Ein Moment des zögerns auf Aygos Seite, dann vertiefte sich wieder das Lächeln. „War ich böse?“
„Aye. Warst du.“ Ein Nicken von Coles Seite, während er nach etwas in Aygos Gesicht suchte, das ihm half, zu verstehen.
„Wirst du mich bestrafen?“ Aygos Blick, sein ganzes Gesicht und auch sein Gemächt sprachen von Eifer, Begierde. Nichts, was Cole in dieser Situation empfand. „Mich züchtigen? Oder mehr?“ Einen langen Moment betrachtete Cole den Mann unter ihm. Cole war wütend, aber seltsam ruhig. Nein, ihn zu verprügeln, so sehr Cole dies wollte, machte keinen Sinn. Dieser verquere Mann, so verstand der Jäger, würde es geniessen. Würde einen Weg finden, es zu geniessen.
Er musste sich etwas anderes einfallen lassen. Etwas, das Strafe beinhaltete, aber möglichst wenig mit Cole selbst zu tun hatte. Er würde sich was einfallen lassen müssen.
„Aye. Ich werde dich bestrafen. Aber später. Nicht jetzt.“ Gab er resolut von sich und legte das Seil auf den Boden.
Es brauchte nur wenig an schnellen Reflexen, Gewichtsverlagerung und Griffen bei dem berauschten Mann, damit er ihn Fesseln konnte, während dieser das Fesseln selbst auch zu geniessen schien und ihm sogar sagte, er solle es fester ziehen, als es eigentlich notwendig war, gar seine Knoten kommentierte. Als Cole den Mann ergriff, sich auf die Schulter hob und nackt, wie die Götter sie beide geschaffen hatten, hinaus ins Freie trug, beschwerte sich Aygo halblaut, er solle ihn jetzt bestrafen. Als er die Stalltür öffnete, schien Aygo sich über den Ortwechsel gar zu freuen, das ein Stall auch was gutes an sich hatte. Cole liess Aygos Worte und Kommentare über den 'Nutzen' eines Stalls an sich abprallen, warf ihn ins Stroh und band seine gefesselten Arme und Beine auch noch an einen Pfosten im Stall. Er warf einige Armvoll Stroh auf den Mann und wies ihn kühl an, zu schlafen, dann ging er wieder hinaus, während Aygo ihm hinterher rief, er solle ihn jetzt bestrafen. Worte, die auf taube Ohren trafen. Von Müdigkeit war keine Spur, als Cole wieder in sein Bett stieg. Vielleicht würde er wieder einschlafen. Vielleicht. Aber bis dahin würde er sich überlegen, wie er Aygo würde bestrafen können, das es sass. Einen langen Moment blickte Cole zur Decke hoch. Dann drehte er sich um und schloss mit einem tiefen einatmen die Augen.
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#17
So hatte er es sich nicht vorgestellt, dass Cole ihn so zurückließ. Nackt, gefesselt. Der Verursacher des Ganzen fehlt in diesem Raum. Cole.
"Wie schaffe ich das nur dass er über mich herfällt und seinen Frust darüber an mir auslässt? Sauer scheint er ja nicht zu sein sonst würde ich ja hier bluten. Scheiße dass ich eben nicht einfach meine Fresse darüber hielt, da hätte ich gar Freude jetzt.“

Es war kalt im Stall und das Pferd sah zu seinem neuen Stallkumpel hinab.

„Du währest ja auch sicherlich lieber da drin wie hier im Kalten ne?“

Er lernte seinen Kopf gegen den Pfosten und sah gen Stalldecke empor. „Naja, schlechter wie jetzt habe ich schon oft gehaust!“ Ein leicht psychisch angehauchter Blick machte sich breit, als er sich vorstellte, Cole würde ihn nehmen. Obwohl Aygo auch sehr gerne mit ihm spielen würde, was das angeht. Hat er ja auch eben aber es hatte nicht den gewünschten Effekt gehabt den er sich allzu gerne erhofft hatte.

„ Lalalalala, Komm Cole komm nur herein denn ich fände es fein, Lalalalalala Mach es, das was du mir antun willst hart und schnell. Werfe mich blutend auf dein Fell. Lalalalalala, auch wenn ich nicht genommen werde, so ist‘s das schönste auf der Erde. Lalalalalala…“

Er liebte es zwar, gefesselt zu sein aber ihm fehlte die Aktion, das ganze Drum herum, das Peitschen, das Weh tun….das ausgesetzt sein. Aber wie man es dann so will, Cole setzt gerade Aygo der Kälte aus ….

“Aber doch nicht so! Meine Fresse!“

Tief in seinen doch existierenden Herzen empfand er Freude das alles getan zu haben und war doch gespannt was Cole tun würde am nächsten Morgen. Der hatte es ja noch nie mit einem Mann gehabt. Auch wenn Aygo keinen Erfolg zu haben schien was das anging wusste er was für einen wunderbaren Körper er doch hatte. Seine Zunge streckte er dann raus als er sich bei einer Phantasie erwischte, was sie so treiben könnten. „Wenn man den nackt gesehen hat dann weiß man ja schon mal wie das aussehen könnte.

„Rein….raus….rein….raus….ach hätt ich den nur genommen, gefesselt, genommen fertig!“

Seine Blicke wandern umher und er beginnt zu zittern, nicht vor Kälte, nein…er biss sich bis es blutete auf seine Unterlippe. „Stoff, Stoff….wo ist er?....“ Seine Augen wurden größer und er knurrte laut los, so laut, dass das Pferd aufschreckte. Sich befreien konnte er sich leider nicht, so gut tat Cole seine Dienste. Gefesselt sein ist schön, solange man frei kommt. Aber das war eine ziemlich andere Form von Gewalt die man ihm jetzt antat. Cole schien Drogen zu hassen. Aber Aygo schmachtete nun nur noch umso mehr danach und verkrampfte dass er schreien musste. „Stoff…..! Gras!“ Er Bäumte sich und kniff seine Augen zusammen. Seine Atmung wurde schlimmer. „Und das wollte Seamus mit mir antun? Entzug? Scheiße nein! – Ich brauche es jetzt und sofort!“ Ein lauter Schrei erklang aus ihn:

„COOOOOOOOOOOOOOOOLEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!“

Er windete sich und wurde nervöser…

…seine Augen wurden glasiger…seine Stimme psychopatischer...

…“ich brauch den Stoff….komm her und besorge ihn mir!“

Eine Träne, nicht aus Trauer, vor Anstrengung glitt über seine Wange und zog eine schwarze Spur – wegen Aygos schwarzer Augenumrundung die er sich aus Kohle gemacht hatte- mit sich. Er wurde wahnsinniger und redete auch unverständliches. Seine Venen verkrampften und er ebenso. Seine Haare wirbelten umher und er sah elendig aus, das Pferd hatte sich mittlerweile in die Ecke gestellt weil ihm das Verhalten des Insassen suspekt vorkam.

Sein Herz klopfte und er wurde hektischer, seine Zunge hing ihn aus den Rachen heraus und wurde immer verkrampfter, sein Blick glich dem eines Geisteskranken. Schweiß glitt mehr und mehr über seinen Körper, der dazu noch kalt wurde von den Wettereinflüssen die gerade aktuell waren. Er hustete lautstark ein und riss sich hin und her..

…Stunde für Stunde…

Dass es so schlimm wurde, aus Entzug zu gehen das glaubte Aygo nicht und er würde, sofern er wieder los käme alles dafür tun, dass er wieder an den Zeug kam, denn dieses wäre nun seine Rettung gewesen, dass er eben nicht mehr so litt wie jetzt.

„Ich hasse die Welt dafür!“

Ihm war in dem Moment nicht klar, dass er es war der sich in diese Situation gebracht hatte, eigentlich waren die Drogen schuld an seine Misere. Doch wie sollte er davon loskommen, was er schon seit er 6 war zu sich genommen hatte? Dieser Zuhälter, welcher ihn auf den Geschmack gebracht hatte, sterben sollte er. Doch davon kam er nie los, selbst heute nicht. Von wegen! Die Drogen wurden immer intensiver und er drehte sich im Teufelskreis. Immer mehr Konsum. Aygo war kaputt davon.

Sein Herzschlag blieb für eine kleine Weile aus unter den Anstrengungen, er wollte sich dahinpacken, doch er kam nicht dran. Seine Atmungen wurden heftiger und er verlor unter den Stress und den Entzugserscheinungen die Sinne…

…Bewusstlosigkeit….
…aufwachen….
…Erschöpfung….
…Zittern….
…wieder das Ganze von vorne…
…dieses die ganze Nacht durch hinweg, teilweise wachte er unter den Entzugskrämpfen auf…
…bis er dann….
…doch zur Ruhe kam....und träumte...
Marie Adler
Ich gestehe, so sehr ich manchmal  Aygo reinschlagen könnte, so sehr mag ich ihn

[Bild: Unbghwtgtgenannt.png]
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#18
„Oi! Wach auf!“ Ein Tritt gegen das Bein begleitete die kalten Worte, die durch den kleinen Stall hallten. Die zwei Kühe und der Gaul, die von dem Heu gefressen hatten, schauten zur Seite, was da los war. Sie waren ohnehin etwas überrascht, eine Gestalt im Stroh zu sehen – eine, die seltsam roch, hatten aber diesen weitestgehend ignoriert und gelegentlich von seiner Bettstatt gefressen. Nun bewegte sich die Gestalt unruhig, öffnete die Augen und blickte in des Jägers kühle Miene.
„Oh... Guten Morgen, Cole.“ Der Mann wirkte elend, auch wenn sein Gruß es nicht war. Er hatte eine unruhige Nacht gehabt – man sah es ihm an.
„Weisst du, wo du bist?“ Keine Antwort auf den Gruß. Statt dessen dies. Unterkühlt, aber ruhig, die Stimme leise in dem Stall, während er ihm eine Tasse mit dampfenden Tee hinhielt.
Der schwarzhaarige Mann mit den tiefen Augenringen unter der verschmierten Kohle sah sich einen Moment um. „Dein Stall...“ Er bewegte sich leicht und sofern er vergessen hatte, dass er gefesselt war, dürfte es ihm spätestens jetzt bewusst wieder werden. Er richtete sich auf und nahm die heisse Tasse dankbar entgegen, die Finger darum legend. „Was ist das?“
„Medizin. Trink das...“
„Drogen...?“
„Eine Droge, ja.. Medizin...“
Der Mann nippte an dem Tee. Schock zeigte sich auf seinen Zügen und er verzog den Mund, sich schüttelnd. „Was...?“ Er schluckte schwer.
„Medizin. Bitter, aye... Trink es. Nase zu und durch....“
Mochte es sein, das die unbeschreibliche trockene Bitterkeit des Tees, die einem die Hosen auszog und die Zunge derart erschrak, das der ganze Gaumen geschlossen davon laufen wollte, den Mann davon überzeugte, das es in der Tat eine 'Droge' sein musste oder einfach nur die Wärme des Tees es war, das ihm als Überzeugungsgrund reichte – er trank tatsächlich den Tee in einem Zug aus und schluckte schwer... sehr schwer... man sah, das sein Körper gegen den Tee kämpfte... unartikulierte Laute kamen aus der Kehle des Mannes... „Uuugh... Gögh.. Götter...so bitter... Was...?“
„Bärentraubenblättertee. Der Geschmack ist zum weglaufen, aber er hilft.“
„Wof...“ Die Hälfte des Wortes verschwand in einem Würgereflex. Aber Cole verstand.
„Gegen Blasenerkältung. Damit tut dir beim Pissen nichts weh.“ Gab Cole sachlich wieder.
Die Augen von Aygo öffneten sich, soweit es ging.
„Was...?“ Enttäuschung auf dem Gesicht? Hatte er gehofft, es wäre wirklich eine Droge? Bildete er sich wirklich ein, Cole würde ihm in seinem eigenen Haus Drogen geben?
„Du wirst es brauchen...“
Stumm kämpfte der Mann weiter mit den Nachwehen des Trankes. Als er nicht mehr würgte, sprach ihn Cole wieder an.
„Weisst du, warum du hier bist?“
„Hrm... du bist verärgert...?“ Gab er leise wieder und blickte an sich herab. Er war nackt, wie er auf die Welt gekommen war. „Mir ist kalt...“ Ja, das konnte man ohne Zweifel sehen. Von dem Ding, das Cole heute morgen massiv verstört hatte, war nicht viel zu sehen. Dem Mann war in der Tat kalt...
„Kannst du dich erinnern, was du getan hast?“ Die Augen des Jägers waren schmal. Der Blick gerade zu inquisitorisch, während seine Stimme zunehmend leiser wurde.
„Hrm... Aye... ich erinnere mich. Ich wollte spielen. Aber ich war müde.“
„Nackt...? Spielen...?“ Sein waldgrüner Blick senkte sich zu dem Seil, das seine Hände band. „Du wolltest mich vergewaltigen, Aygo... Dir ist klar, dass ich dich dann umgebracht hätte? Ich hätte dich gejagt, gefunden und über den Haufen geschossen.“
„Err... Gut, das ich es nicht getan habe...?“ Er bewegte sich leicht im Stroh und Cole seufzte leise.
„Dir tut kein bisschen leid, was du getan hast.“ Sein Blick taxierte ihn immer noch nachdenklich und seine Nüstern blähten sich. „Nein... so wie du jetzt bist, würde sich nicht mal ein verhungerter Wolf mit dir abgeben. Du stinkst...“
Angewidert wandte er das Gesicht ab und schaute in die Ecke des Stalls. „Cole, mir ist kalt. Lass uns ins Haus gehen...“ Die Stimme Aygos jammerte ihm in den Ohren – allein vom Ton wurde dem Jäger verständlich, das Aygo nicht begriff, in welcher Situation er war. Schliesslich ging er herüber und löste das Seil vom Pfosten. Doch Worte der Erleichterung wurden erstickt, als Cole den Knoten bei den Beinen griff und Aygo von der Strohbettstatt zerrte und über den Boden schleifte. Die Stalltiere schauten dem Paar verblüfft nach, während Aygo in die feuchte kalte Morgenluft gezerrt wurde. „Cole...? Cole...! Was...“
Er blieb ihm eine Antwort schuldig, während er ihn zum Brunnen zog und dort die Beine einfach fallen liess. Er lief zum Stall zurück und kam mit Schrubber und Seife zurück. Ein kühler Blick wurde Aygo entgegen geworfen, während er ihm leise sagte: „Es wird dir noch leid tun... Dafür sorge ich.“
Der Eimer des Brunnens wurde hochgezogen und über den nackten Mann entleert, der scharf einatmete ob der Kälte des Wassers. Hastiges Luftholen, während sich die Augen schockiert weiteten – nun war der Mann gewiss wach! Ein 2ter Eimer wurde über ihm ausgeleert, dann nahm Cole den Schrubber und die Seife und fing an, den nackten Kerl abzuschrubben – von Kopf bis Fuss – einzig die Körpermitte liess er aus. Sein Vorgehen war dabei keineswegs zimperlich und ein paar mal versuchte Aygo weg zu robben. „Halt still!“ Die Stimme so tief wie kalt, während er ihn an einem Arm zurück zum Brunnen zerrte. Grob fuhr er mit der Bürste dem Mann über den Rücken und den Hintern, seifte ihn ein. Aygo versuchte wieder, davon zu robben. Er mochte Rauheit, aber das hier war wohl nicht nach seinem Geschmack – eine Wurzelbürste und ein Bad in morgentlicher Kälte mit eiskaltem Grundwasser. Es war nicht länger einfach, ihn festzuhalten, denn der ganze Kerl war seifig. Sogar sein Haar seifte Cole ein und brummte unwillig: „Der Dreck kommt dir aus allein Poren. Nicht mal ein Hund würde sich mit dir abgeben.“ Dabei die Drogen meinend.
Schliesslich goss Cole dem Mann noch einige Eimer Wasser über den Kopf, die dieser laut klagend über sich ergehen liess, um dann vor Kälte schlotternt da zu liegen.
„Das sollte gehen...“ Gab Cole wieder, der Blick immer noch zornerfüllt und mit einem gewissen Grad an Verachtung gefüllt. Er liess ihn einfach liegen, goss sich die Seife von den Armen und begab sich in das Haus um ein Handtuch und eine Schüssel mit Wasser zu holen. Das Wasser in der Schüssel dampfte in der kalten Morgenluft.
Sorgfältig strich er Aygo, der inzwischen erschöpft und frierend da lag, das Wasser aus dem Haar und trocknete ihn dann ab. Die Arme, die Beine, Rücken und Brust... Schliesslich warf er ihm das Handtuch in den Schoss. „Den Teil trocknest du selbst.“ Der Blick Aygos hob sich zu Cole. Ohne die Kohle um die Augen konnte man klar die schweren Augenringe sehen. Die Zeichen der Zeit – und mehr noch die Zeichen des Drogenmissbrauchs. Zuviele Drogen, zu wenig Essen... Er war dünn, wenn nicht mager. Die Muskeln waren sehnig, gewiss, aber insgesamt war da nicht viel Muskelmasse an dem Körper. Wohl noch ein Grund, warum dieser magere Körper nun erbärmlich fror. Er zitterte, während er sich seinen Schritt trocknete, so gut er es mit gefesselten Händen tun konnte. „Darf ich jetzt ins Warme.. Mir ist kalt Cole. Es tut mir leid, wirklich! Ich werde nie wieder ungefragt in dein Bett...“
Cole ging auf ihn zu und setzte seinen Fuss auf Aygos Schulter, ihn damit umstossend, das er wieder der länge nach auf dem Rücken lag, Coles Fuss nach wie vor auf seiner Schulter. „Das ist erst der Anfang. Ich werde dafür sorgen, dass dir nie wieder so ein Gedanke in den Kopf kommt, egal wie berauscht du bist.“ Womit er die Schüssel nahm und ihm das warme Wasser über die Füsse goss. Erst zuckte der Mann zusammen, dann zischte er: „Das ist heiß.“ Der Blick Coles war kalt genug, das er eigentlich Wasser hätte gefrieren sollen. „Nein, ist es nicht. Deine Füsse sind nur kalt. Leb damit.“ Damit goss er weiter und tatsächlich empfand Aygon nur bei den Händen und Füssen as Wasser als 'heiß'. Die Füsse, die Kniee und -kehlen. Die Hände und Ellenbogen. „Was wird das hier...?“ Doch erhielt er keine Antwort. Auch der Hals und schliesslich der Torso wurden mit dem Wasser begossen. Es dampfte in der kalten Luft – und was immer das Wasser an Wärme mitbrachte, verflüchtigte sich rasch.
Die Schüssel beiseite stellend, griff er wieder dem Mann zwischen die Füsse nach dem Knoten und schleifte ihn mit sich. „Oi... Cole... Was wird das? Cole! Red mit mir!“ Aber er schwieg und schnaufte, während er ihn den Pfad zu den Pferchen entlang schleifte. Durch den Dreck, dann durch das taunasse Gras, als er das Gatter öffnete und den Mann in den grössten Pferch schleifte. Er schleifte ihn vorbei an Schaflosung und auch an dem einen oder anderem frostharten oder dampfend frischen Kuhfladen.
„Was bei allen Göttern...?! Cole?! Cole!!“
Kühe und Schafe als auch die grossen Hirtenhunde, die hier lernten, auf die Tiere acht zu geben, blickte das seltsame Paar an und beäugten sie mit dichtbewimperten Kuhaugen und unter leisem Blöken. Etwas verwirrt und verblüfft wirkten die Tiere, als Cole die Füsse wieder fallen liess, und sich umsah. Auch Aygo sah sich um und runzelte die Stirn. Was sollte er hier? Die Frage war klar in seinem Gesicht geschrieben. „Knackzahn!“ Ein Name nur, aber schon kam ein wirklich grosser Hund auf sie beide zu. Das Tier reichte ihm von der Schulter alleine her ein gutes Stück an den Schenkel hoch, war kleiner als die Jagdhunde, die bis an den Gürtel reichten von der Schulter, aber dennoch... Aygos Augen wurden weit und rund.
„Nein.. nein... Das ist nicht dein Ernst! Du willst mich doch nicht wirklich verfüttern?! Cole!“ Er grunzte, als er versuchte, sich zur Seite zu rollen. Er griff nach einem Büschel Grass zur Hilfe und riss etliche der langen tropfenschweren Halme heraus. Als Aygo sich wegrollen wollte in seiner Panik, setzte Cole ihm einen Fuss auf die Brust. „Das kannst du nicht! Das... Cole, nein!“ Schoss es aus Aygo hervor. Cole beugte sich runter und Aygo ächzte wegem dem zusätzlichen Gewicht auf der Brust. „Cole.... bitte.... nicht...“
Der Jäger patschte ihm friedlich auf den nackten Unterbauch. „Knackzahn, Platz!“ Der Hund schnüffelte an dem Mann und schaute Cole noch einmal an, den Kopf seitlich drehend, bevor er sich mit einem leichten brummen auf des Mannes Schoss niederliess. Ein zufriedenes Grunzen des Hundes und Aygo musste feststellen, das er erfolgreich festgepinnt war, denn der Hund war schwer.
„Was...?!“ Der Blick Aygos sagte so deutlich: Ist das alles?! Hatte er wirklich geglaubt, er würde gefressen werden?
Na vielleicht wird er sich das noch wünschen... Cole erhob sich und griff einem vorbei laufenden Schaf ans Horn. „Määäääh! Määäääääh!“ Das blökende Tier wurde zu dem Füssen Aygos geschliffen.
„Cole, es ist verdammt kalt hier... Was zum...?!“ Der Blick des erwachsenen Mannes war genauso trottelig verwirrt wie der des Schafs, als Cole dessen Maul zu den Füssen führte und es an diese rieb. „Määääh.“ kam es vom Schaf, das irritiert blökte und versuchte, sich dem Griff zu entwinden. Ein zweites Mal rieb er das Maul an den nassen Füssen und das Tier leckte sich die Lippen. Erneut ein Lecken... wieder und das Tier schnupperte an den Zehen. Ein Lecken, kurz und schnell war die Zunge, die über die Fusssohlen schnellte.
„Waaah! Das kitzelt!“
Ein Mundwinkel Coles hob sich und etwas düsteres schien in seinen Augen zu sein, als er sich gegen Aygo stemmen musste, der versuchte, seine Zehen aus der Reichweite zu ziehen. Wieder ein Lecken des Schafs, dann fluppte die Zunge flott zwischen den Zehen hin und her.
„Waaah! Nimm die weg! Das Kitz...hahaha....es kitzelt...!“ Ein Kichern brach aus Aygo hervor, als Cole die Füsse fallen liess und das Schaf selbstständig nach den Füssen leckte. Und leckte... und weiter leckte... Andere Tiere kamen herbei. Schafe, die dem ersten folgten. Dann Kühe... Kniekehlen, Ellbogen, die Brust... wo immer das Salzwasser ihn erwischt hatte, wurde er ausgiebig beleckt. Hunde kamen auch herbei und schnupperten Aygo das Gesicht, bevor sie sich entschlossen, das er ein interessantes Opfer ihrer schlabbrigen Zuneigung sein konnte – eines, das nicht weglaufen konnte.
„Viel Spass mit eurem neuen Leckstein...“ kam es knapp von Cole, ein knappes Lächeln in seinem Mundwinkel versteckt.
„Leck... Leckstein...?!“ Aygo wurde von seinem eigenen Lachen unterbrochen. „Cole... nein... Gnade... die Zungen.. kitzeln... und die Kuhzungen... sind rauuuuh....“ Dem Lachen gesellten sich Schmerzlaute hinzu, als die Haut aufgeraut wurde von lauter leckenden Zungen. Cole indes setzte sich auf einen Balken des Gatters und liess kreuzte die Arme über dem höher liegenden Balken, dem Spektakel zusehen. Und was war es für ein Gelache und Geautsche. Cole konnte zusehen, wie sich Aygos Haut an manchen Stellen rötete, wenn rauhe Tierzungen über dieselbe Stelle öfter strichen. Derweil versuchte der fast zu bemitleidende Kerl den Hundezungen aus dem weg zu gehen, die nicht vor dem Gesicht, vor den Ohren, vor dem Hals halt machten.
Zuhörend, zupfte Cole mit den Fingern Grashalm aus und spielte mit dem herum. Das Geflehe und Gejammer wurde lauter. „Coooooole! Gnaaaade! Cooooole! Ich werde... nie wieder... nie wieder.. Ich schwöööööre! Cooooole!“
Cole blickte hinüber. „Wenn du nicht aufpasst, landen deine Arme in einem Kuhfladen rechts von dir.“ kommentierte er und sah zu, wie Aygo daraufhin versuchte, sich zu drehen und das Gesicht weiterhin in den Armen zu verstecken. Aber es war Sinnlos. Nichts half ihm gegen eine Meute Salz-hungriger Tiere und schlecklustigen Hunden. Die Schreie des Mannes wurden lauter und schliesslich erhob er sich, hinüber schlendernt. Er blickte ihn einen langen Moment an.
„Ich wollte dich hier eigentlich eine Stunde lassen.“ Bei den Worten war Leid in den Augen des Mannes am Boden zu sehen. „Das ist Folter.... Bitte nicht...“
„Aye... Folter. Ich weiss. Wenn du nochmal versuchst, mich zu vergewaltigen... Werden es das nächste mal nicht Schafe und Kühe sein. Es werden Schweine sein, Aygo. Du weisst sicher.. hungrige Schweine.... fressen alles was nicht weglaufen kann.“
Ein schweres erschöpftes Schlucken von dem eingesabberten Aygo. „Ich... ich verstehe... Nie mehr... nie wieder...“
Ein Nicken von Cole, dann löste er die Knoten an Aygos Knöcheln und befahl dem Hund, an seiner Seite zu verweilen. Die Drei begaben sich zum Brunnen, wo Aygo freiwillig ein weiteres Bad nahm, um sich von der Schlabberei zu befreien. Hernach gingen sie ins Haus, wo Aygo wie ein Haufen Elend auf dem Kuhfellteppich sass, in ein Handtuch und das Kuhfell gewickelt. Und dann unterhielten sie sich. Es war ein relativ angenehmes Gespräch. Der Zorn Coles war weitestgehend verraucht. Der Hund an seiner Seite mocht dazu beitragen, denn seine Anwesenheit hielt Aygo davon ab, weiteren Frotzeleien nach zu gehen. Sie sprachen über Drogen. Wie Aygo zu den Drogen kam, was sie aus ihm gemacht hatten. Und wie sie letztlich ihn in diese Lage gebracht hatten. Das sie wohl eines Tages sein Tod sein würden. Cole hatte den Eindruck, das er verstand. Wirklich verstand... Der Eindruck verstärkte sich, als Aygo im Hof seine letzten Vorräte an Drogen verbrannte. „Irgendwie bist du ja doch kein schlechter Mensch...“ Cole meinte es genauso wie er es sagte. Aygo war im Grunde kein schlechter Mensch... Wenn er nicht unter Drogen stand... und dadurch nicht versuchte, irgendjemandes Arsch ungefragt in Besitz zu nehmen...
Mit einem Seufzen liess er einen erschöpften und geschlagenen Aygo von dannen ziehen. Der Mann wirkte völlig fertig mit der Welt...

Einige Tage später. Cole kam heim von der Jagd, seine Beute über der Schulter. Er würde sie schnell ausnehmen und abdecken müssen, denn es war manchmal inzwischen warm genug, das die ersten Fliegen unterwegs sein konnten. Seinen Bogen und seine sonstigen Jagdwaffen ausser seinem Sax ablegend, blickte er sich knapp um – und entdeckte etwas auf dem Fasstheke. Eine Flasche stand da. Die Brauen zusammen ziehen, ging er herüber und lass das Schreiben unter der Flasche. Es war von Aygo... Eine Flasche mit Pfirsichschnaps. Zielwasser also... Eine Entschuldigung? Vermutlich. Die Flasche wieder hinstellend, begab er sich nach draussen und ging seiner Arbeit nach. Zwischenzeitlich machte er Feuer im Ofen um wieder nach drausen zu gehen.
Frisch am Brunnen gewaschen kehrte er zurück, sich gerade noch abtrocknend, bevor er sich einen Kurzen von dem Zielwasser eingoss und ihn sich genehmigte. Irgendwie schmeckte er anders als erwartet. Vielleicht waren ja noch Kräuter in dem Schnaps drin. In das Feuer des Ofens blickend genoss er den Geschmack und kippte dann das Getränk herunter. Hernach liess er das Feuer im Ofen auf kleiner Flamme weitergehen, während er die heutigen Jagdergebnisse in einer Kladde festhielt. Er war gerade dabei zu beschreiben, in welche Richtung das Wild zog, als er merkte, das die Buchstaben vor seinen Augen sich seltsam bewegten. Seine Gedanken drifteten ab, hielten sich an einzelnen Wörtern auf, Zeilen, eben noch seinem Geist, verflüchtigten sich... Ihm fiel auf, das die frische Tinte auf dem Papier einen Geruch hatte... der ihn irgendwie störte, leicht säuerlich war.
Als er aufblickte, drehte sich die Welt für einen Moment... und dann sah er alles glasklar. Ein früher Marienkäfer krabbelte die Wand entlang. Zu früh für ihn, denn Cole wusste um den Frost, der noch nachts herrschte. So fein die winzigen Bewegungen des Marienkäfers – er konnte seine Punkte zählen – wirklich ein Siebenpunkt – aber nicht rot mit schwarzen Punkten, nein Schwarz mit roten Punkten. Die sind seltener....Von dem Marienkräfer driftete sein Blick zu dem Holz ab, auf dem er krabbelte. Astknoten hier und da. Schön geschwungene Formen, die ihn an Dinge erinnerten, die er erahnte, aber nicht ganz erfassen konnte. Ihm war, als könnte er das Holz riechen... nein nicht nur riechen... schmecken fast, so stark war der Geruch des Dachgebälks, das ihn umgab.
Und mit ihm vermischte sich der Geruch nach... Rauch... Holzbrandt. Er hörte es knacken und sein Kopf ruckte zur Seite. Ein Funken stieb aus dem Ofen, glühte durch die Luft und schwebte empor, bevor er, er kalten, wieder zu Boden sank. Wieder knackte und knisterte es, die Geräusche und begleitenden Gerüche stark, das er sich für einen flüchtigen Moment fragte, wie in aller Welt er dabei schlafen sollte. Wellen ströhmten aus dem Ofen, Hitzeflimmern, das den heissen Wogen gehorchte, das die Flammen im Herzen des Ofens ausmachte. Er starrte auf das Flimmern eine Zeitlang. Wie lange? Das wusste er nicht.
Das Fiepen von Sturmfang riss ihn aus den Gedanken und er richtete den Blick auf den übergrossen Hund. Sturmfang war wahrhaftig ein prächtiger Hund. Teils Wolf war er nicht gerade freundlich, aber es würde keinen besseren Wachhund als diesen geben. Nun beobachtete der Wolfhund ihn, legte die Ohren an und gab wieder ein Geräusch von sich, ganz leise, das ungewöhnlich für ihn war. Was hat er...? Als er sich erhob, um zu dem Hund zu gehen, schwankte die Welt und kippte.
Schmerz... Sein Knie hatte er sich angestossen, als er umgekippt war und sich auf dem Boden wieder fand. Was in aller Welt... Nein.... Was war los mit ihm? Das Verhalten seines Hundes, der leise knurrte, nicht aus aggression, sondern weil er verunsichert war, sagte alles. Es war nicht die Umgebung. Keine Gase im Haus. Nichts dergleichen. Es lag nicht am Haus. Es lag am ihm... Wieder schwenkte er den Kopf. Das Gesehene verwischte, als würde sein Auge das Gesehene verzögert weiter reichen an seinen Geist. Und doch... er konnte unglaublich klar sehen, wenn er nur hinsah und stillhielt... Sein Blick schwamm zu der Flasche, die wieder verschlossen da stand.
„Götter...“ ächzte er. Er verstand. Verstand mit einer unerschütterlichen Klarheit, die an Wissen grenzte – etwas, von dem er eigentlich meinte, dass Menschen selten gegeben wurde, einer göttlichen Eingebung seiner Meinung nach nicht unähnlich. Nicht angelesenes Wissen oder dergleichen. Vielmehr, wie eine Mutter wusste, das ihr Kind tot war, obwohl dieses an einem völlig anderem Ort war. So fühlte er jetzt jedenfalls. Eine scheinbar andere Form der Wahrnehmung. Stärker auf die Sinne bezogen. Sein Geist...
Nein... Nicht die Gedanken abdriften lassen! Drogen... Aygos Geschenk war Drogenversetzt. Was... Was hatte er ihm gegeben? Er wusste es nicht. Er konnte nur hoffen, das es nichts war, das abhängig machte... Er erhob sich und schwankte stark, hielt sich an der Fasstheke fest. Sich hier und da festhaltend bewegte er sich auf das Bett zu und liess sich hinein fallen. Was immer an diesem Abend noch kommen mochte – er würde dieses Bett nicht mehr verlassen, bis es vorrüber war.
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#19
Das Holz um ihn herum arbeitete. Knackte, knisterte, stöhnte. Und der Wind tobte um das Haus, fuhr durch die Äste der Bäume ringsum, peitschte sie gegen das Haus und rüttelte an den Fensterläden. Es war laut. Und in all diesem Lärm hörte er seinen Hund – nicht wimmern, das tat er nicht mehr, aber er beobachtete ihn und atmete. Götter, was immer ihm Aygo da verpasst hatte, es verstärkte die Sinne auf eine Art und Weise... Und das war nur das Gehör.
Wenn er die Augen öffnete, konnte er alles mit einer Klarheit sehen, die fast schon schmerzlich war. Seine Nachtsicht war um ein vielfaches besser geworden – so fühlte er sich jedenfalls. Er konnte Dinge sehen, die ihm vorher nie aufgefallen waren. Die Kerze, die auf dem entfernteren Fassthekentisch brannte war um die Ecke, aber er konnte trotzdem so gut sehen... Inzwischen war ihm auch bewusst, das selbst Kerzenlicht seine Augen schmerzte. Viel zu hell...
Für das Gehör zu laut, für die Augen zu hell. Sein Tastsinn... Das Bettzeug fühlte sich rauh an. Die Felle hingegen, mit denen er sich zudeckte – sie waren eine wahre Wonne. Er hatte sich seine nun unbequem anfühlende Kleidung wieder anziehen müssen, da die Felle auf seiner nackten Haut... Es war zuviel gewesen. Auch die Wolldecke hatte er entfernen müssen – sie kratzte und juckte, das er sich ständig kratzen musste. Er war überrascht gewesen, als er feststellte, das er sich wund gekratzt hatte an einem Arm... Einfach zu viel... Zuviele Empfindungen – zu starke Empfindungen... Sogar sein Gefühl für heiß und Kalt war ducheinander geraten. Und er hatte Durst. Wie oft war er aufgestanden, um sich eine Kelle Wasser zu holen? Zwei Mal? Drei? Er wusste es nicht. Sein Denken war... beschränkt. Anders konnte er es nicht nennen.
Wie lange würde das anhalten? Aber auch sein Empfinden für Zeit war den Bach runter. Nichts, woran er sich festhalten konnte. Vielleicht... sollte er einfach schlafen? Diesen... Zustand verschlafen? Der Gedanke festigte sich und er schloss die Augen. Es war nicht, das er den Schlaf suchte – es war zu laut um ihn herum, um wirklich diesen zu suchen. Schlaf kam wie er immer kam – auf leisen Pfoten unerkannt liess er das Bewusstsein in Dunkelheit versinken.
Wölfe... Einige Wölfe... sie rissen an ihrer Beute, einem alten Hirsch. Was ein prächtiges Geweih! Vielleicht konnte er später den Kopf abschlagen und mitnehmen... wenn die Knochen noch heil waren.
„Welch prächtiges Geweih... Du, das holen wir uns später!“ Er blickte bei den Worten zur Seite und war überrascht seinen Vater da zu sehen. „Vater...“ Was... warum... er war doch... was...?
„Guck nicht mich an, Junge, guck die Wölfe an.“ Die Hand des Vaters grösser als seine eigene.... seine eigene? Warum war sie so klein... so... jung?
Er fühlte wie die Hand des Vaters seinen Kopf in Richtung Wölfe drehte. „Gib acht, Junge! Du musst sie beobachten, wenn du sie jagen willst. Beobachten, von ihnen lernen. Du musst wissen, wie sie denken. Denn sie haben viel, was sie dich lehren können, ausser wie man sie jagt.“ Seines Vaters tiefe leise Stimme war einlullend. So stark. So warm. Sein Vater – er war der grösste Jäger weit und breit. So gut mit dem Bogen, das seine Dienste auf Handelstrecks gefragt waren! Ein warmes Gefühl überkam ihm jedesmal, wenn er an ihn dachte. Wieder linste er zu ihm hinüber und er fühlte Feuchtigkeit seine Wange hinab laufen. Was... Seine Hand reichte hoch und wischte die Feuchtigkeit fort. Was? Tränen? Warum de...
Sein Vater sprach weiter, wachsam zu den Wölfen blickend und gelegentlich auch die Umgebung sichernd „Wenn du sie verstehst, weisst du, wie sie denken. Weisst du, wie sie jagen. Weisst du, warum sie jagen. Du wirst verstehen, wie ein Wolf zu denken. Wenn du dies perfektionierst, wirst du quasi zu einem Wolf in Menschengestalt...“
Cole runzelte die Stirn. Der letzte Satz... war das wirklich etwas, das sein Vater mal gesagt hatte? Er war sich nicht sicher. Aber gehorsam blickte er wieder nach vorne zu den Wölfen... Wölfe verstehen... Wie sie denken.... Quasi ein Wolf sein... Zu einem Wolf... werden...
„Komm, Cole. Ich zeig dir, wie Wölfe durch den Wald laufen. Den Wolfstrott. Damit kannst du lange Zeit laufen...“ Sein Vater lief vorran und er lief hintendrein. Büsche und junge Bäume kamen ihm entgegen und Zweige wischten im ins Gesicht. Feuchtigkeit hing träge in der Luft und wurde zu Nebel, während sein Vater vorranlief... und schliesslich nicht mehr zu sehen war...
Und Cole lief.... lief den Wolfstrott... Rennen... gehen... Rennen... gehen... Rennen... Raumgreifende Schritte. Die Welt verwischte in Grün. Äste und Blätter stoben hinter ihm davon, wo er entlang rannte... Die Geschwindigkeit, der Wind. Der Rausch seines Herzens, während seine Pfoten weit ausgriffen. Pfoten...? Achja... Wolf... er war ein Wolf... Warum rannte er? Was verfolgte er? Spuren von Hufeisen auf dem feuchten Boden. Seine Nase schnoberte durch die Blätter über den Boden. Aye.. Er konnte es riechen. Das Pferd. Das Metall. Den Menschen, der darauf ritt. Säuerlicher Geruch von Schweiss und billigem Fusel. Leder und andere Metall. Eisen, Kupfer, Silber... Süsslicher Duft nach etwas, das vage ein Gesicht in seinem Geist entstehen liess – Schmerz. Sein Herz schmerzte und er stiess ein Jaulen aus, das in lautem Geheul endete. Warum war ihm zum Weinen? Warum... Aber nein, das war nicht der Weg des Wolfes.... Wölfe lebten im Jetzt. Wölfe jagten. Er jagte. Er musste diesen Menschen erwischen. Diesen Mann. Bevor es zu spät war. Bevor er weg war... Bevor er flüchten konnte? Flüchten? Wovor? Ihm...? Aye... Er floh vor ihm... Wieder verwischte das Land, während er rannte. Dem Mann hinterher rannte. Er musste sich eilen! Er musste ihn erwischen! Sein Herz schlug ihm bis zum Hals! Seine Zunge hing ihm seitlich aus dem Maul, während er den Mann verfolgte, rasend schnell. Er konnte die Hufe des Pferdes auf dem Boden trommeln hören. Es musste nah sein, so nah. Ein Knurren entrang sich seiner Kehle, während er rannte und ein Antwortknurren kam von der Seite. Wölfe liefen mit ihm. Nein, nicht Wölfe... Wolfshunde... Doch Wölfe...? Er wusste es nicht, aber er wusste, wer sie waren. Seine Gefährten, sein Pack!
Sie liefen. Und heulten. Und rannten den Wildpfad entlang durch den Thalwald. Rannten und brachen aus dem Wald. Felder... Futterrüben standen in Reih und Glied. Er kannte den Weg. Kannte Pfad am Feld entlang. Hier abbiegen und an dem Pferch vorbei mit den Ochsen. Das abendliche Licht aus dem Haus war so milde. Der Duft aus dem Haus sprach von Abendessen. Und der süsse Duft war auch hier. Was war es nur gewesen? Etwas, das so sehr nach Heimat roch... Hunde kamen aus dem Haus. Seine Packgefährten! Tacheles! Rollo und Nox! Sie kamen ihm entgegen und begrüssten ihn! So lange...! So lange her...! Wo? Wo war seine Schwester? Wo war seine Mutter? Seine Mutter! Das war der süsse Geruch! Seine Mutter! Er musste sie finden, er musste... Der grosse Wolf, der er war, rannte mit einem Satz zur offenen Türe und... blieb stehen. Blut... es roch so schwer nach Blut. Was war das?! Er winselte leise und schaute sich nach seinen Gefährten um. Ein Fiepen und er zog den Schwanz ein, als er erkannte, das sie alle am Boden lagen. Blutend, ihre Kehlen durchgeschnitten. Was... was war passiert? Warum...? Nein... er musste sie finden, seine Mutter...! Er lief in das Haus, folgte dem süssen Geruch, der fast ertränkt wurde von dem schweren Gestank nach vergossenem Blut. Wo war sie? Wo... Ah... da... die halboffene Türe...
Geh nicht hinein...
Aber er musste – sie war da. Sie war im Schlafzimmer.
Geh nicht! Da ist nur Schmerz... Schmerz? Was für ein Schmerz? Der Gestank nach Blut irriertierte ihn, verwirrte ihn. Etwas war überhaupt nicht in Ordnung hier...
Unsicher bewegte er sich ins Zimmer. Und was auf dem Boden aufsetzte, war keine Pfote, sondern ein Fuss. Seine Sicht, die eben noch tiefer lag – Wolfstief – war nun viel höher. Nicht seine bekannte Höhe – er war immer noch jung.... Grossgewachsen, schlacksig. Der Rahmen, der viel versprach noch unausgefüllt.
Sein Blick fiel auf das Bett und er hielt inne. Hielt inne. Wie sein Atem. Wie sein Herzschlag. Denn was er auf dem Bett sah, war seine Mutter. Ihre Honiggelbe Bluse. Aye... es war sie. Aber sie war so... unbewegt... leblos. Und er wusste... Erinnerte sich... Warum er nicht in diesen Raum wollte. Nicht in diesen Raum. Nicht in dieser Situation. Sie war tot... Soviel Blut auf dem Bett. Der Geruch des Todes an ihr haftend. Tod... Ihr Schädel eingeschlagen. Ihre Augen leer. Er war zu spät. Zu spät... Sie starb... weil er Minuten nur zu spät war. Cole öffnete den Mund. Tränen schossen ihm aus den Augen, während er „Nein... nein....“ stammelte, dann schrie. Und schrie. Und schrie.
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#20
Er hatte sich mit einer Frau unterhalten. Er lag im Bett und er sah sie an. Eylis hieß die gute Frau. Vorher hatte er wohl Drogen zu sich genommen. Lieder sang er, Lieder aus seinen alten tagen wo er einst Hurer war. Alte Seeleute und Piraten sangen es auf jeder Fahrt. Woher es das wusste? Es gab auch Kapitäne die gerne einen jungen Mann am Bord hatten.

==Traum==

[Bild: 3xixni58.jpg]

Er träumte von den Seefahrten, die Wellen brausten wild umher Aygo saß im Krähennest und eine Welle wurde nach der nächsten Welle genommen. Immer gerade durch dass das Schiff nicht kenterte. Die Seemänner unter ihn sangen ihre Lieder fröhlich mit die Aygo gerne Hörte.

Was sollen wir mit dem betrunkenen Matrosen machen?
Was sollen wir mit dem betrunkenen Matrosen machen?
Was sollen wir mit dem betrunkenen Matrosen machen?
So früh am Morgen?
Was sollen wir mit dem betrunkenen Matrosen machen?
Was sollen wir mit dem betrunkenen Matrosen machen?
Was sollen wir mit dem betrunkenen Matrosen machen?
So früh am Morgen?
Hurra, und auf steigt sie
Hurra, und auf steigt sie
Hurra, und auf steigt sie
So früh am Morgen
Hurra, und auf steigt sie
Hurra, und auf steigt sie
Hurra, und auf steigt sie
So früh am Morgen
Ihn der Kapitänstochter ins Bett legen?
Ihn der Kapitänstochter ins Bett legen?
Ihn der Kapitänstochter ins Bett legen?
So früh am Morgen
Ihn der Kapitänstochter ins Bett legen?
Ihn der Kapitänstochter ins Bett legen?
Ihn der Kapitänstochter ins Bett legen?
So früh am Morgen
Hurra, und auf steigt sie
Hurra, und auf steigt sie
Hurra, und auf steigt sie
So früh am Morgen

Es war ein großes Schiff. Ein Dreimaster. Wellen schlugen auf den Rumpf ein und Blitze zuckten. Doch die Piraten waren emsig und sahen zu, dass das Schiff keinen Schaden nahm.

Aygo hatte jedoch schwer mit Übelkeit zu tun, da es seine erste Fahrt war. Er war noch nicht wirklich Wassertauglich aber das sollte sich ändern. Er wurde gerufen und sodann nahm Aygo sich ein Tauseil und ließ sich von oben nach unten gleiten. Der Wind blies ihm in seine langen Haare die nun mehr wild aussahen. Schnell ging er an die Reling und packte hart mit an als ein Feindliches Schiff kam, was sie auf den Grund der See bringen wollten um nachher die Waren einzusammeln. Die Schlacht war sehr heftig und viel ging selbst von ihrem Schiff zu Bruch, Masten wurden getroffen, die sich am Ende ihren Weg ins Wasser suchten. Es war ein Grauen für seine noch so jungen Augen. Er sah, wie Körpergliedmaßen abgetrennt worden oder Menschen gar zerfetzt wurden. Gut fand er, dass das ihm bislang erspart geblieben war. Der Kapitän gab ihm einen Dolch mit dem er sich gleich wohl verteidigen sollte Die Schiffe kamen sich näher und näher und man schwang sich auf das andere Schiff hinüber, auch Aygo. 10 Jahre war er und hatte schon einige Menschen auf den Gewissen. Er hat sich auf der Fahrt davor seinen Ringfinger des linken Fingers abgehackt und sich eine eigene Konstruktion gebastelt, die sehr effektiv und zugleich schnell war.

[Bild: Finger.jpg]

Da er den alten Dolch verloren hatte, richtete Aygo diesen Dolch in die Halterung ein, es funktionierte wieder. Er lief schnell, sehr schnell an die Feinde heran und überraschte sie mit dieser Klinge. Diejenigen welche schneller als Aygo waren wurden im Tanz des Kampfes erledigt. Aygo hatte sich einen tanzenden Kampfstil zu Eigen gemacht in seiner jungen Zeit. Flink wie ein Wiesel war er und schnell fand auch der Seemann sein Ende. Er sprang sie von hinten an. Schnell war der junge Mann voller Blut aber das musste sein. Eine große Welle brach über beide Schiffe hinweg, die sie beide fast zum Kentern gebracht hätten. Es knarrte sehr laut und Aygo machte den Kapitän des Schiffes aus, welches den Seeboden gleich gemacht werden sollte. Der junge Mann war noch klein und so fiel er auch nicht groß ins Auge als er sich näher und näher an den Feind heranschlich. Als er dann auf seiner Höhe war drehte der Kapitän sich um und schlug Aygo hart auf den Boden. Da der Kapitän nicht von seiner Waffe wusste so wurde der kalte Stahl in sein Herz gebohrt, sodass der Kapitän über Aygo zusammensackte wie ein Sack Kartoffeln.

Der Kampf war vorbei und die Waren wurden auf das Piratenschiff gebracht. Aygo war massig stolz auf sich und dass er dem Kapitän gute Dienste geleistet hatte. Später fand er heraus, dass es ein Schiff war, welches im Dienste der Kirche tätig gewesen war.

==Traum Ende==

Am Folgemorgen wachte er auf und sah sich im Bundeshaus um, sein Schädel pochte und er suchte sich schnell ein Glas mit Wasser. Unten sitzend dachte er an die schöne aber doch harte Zeit zurück. Was würde er dafür geben wieder ein Schiff zu überfallen? Diesen Wunsch behielt er für sich, denn er wusste ja nicht wie die vom Orden dazu stünden wenn er dieses sagen würde. Er konnte sich nicht dagegen wehren, wenn er an sowas denken musste. Eines wusste er, er würde es allzu gerne wieder machen. Aygo war keiner, der seine Vergangenheit ablegen konnte.

Er dachte an das Gespräch mit Eylis. Auch an das Gespräch mit Serbitar davor. Warum meinten sie alle, dass Mithras wirklich die beste Wahl an Göttern wäre? Dann erinnerte er sich auch düster daran, dass er Eylis seine halbe Lebensgeschichte erzählte, was ihm aus seinem Halbschlaf in die Realität holte.
Marie Adler
Ich gestehe, so sehr ich manchmal  Aygo reinschlagen könnte, so sehr mag ich ihn

[Bild: Unbghwtgtgenannt.png]
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