FSK-18 Wenn die Nacht anbricht
#1
Die Sonne stand tief im Westen, der Wind war etwas kühler geworden als zuvor und hier und da wehte das ein oder andere Blatt über ihren Kopf hinweg. Lachend wie ein Kind verfolgte sie das Windspiel, die Beine angezogen, das Haupt auf die Knie abgestützt. Neben ihr, sie friedlich betrachtend, saß ihr Liebster, Feranor. Er betrachtete die junge, blasse Frau mit den langen, schwarzen Haaren genau, ehe er sie an sich heran zog und seine Arme sie fest und schützend umschlossen. Die topasblauen Augen hefteten sich direkt an diesen stattlichen, jungen Mann und sie lächelte glücklich.

Für Taliya war das Leben in diesem Moment wie ein Bilderbuch für kleine Kinder. Die Maid hatte ihren Prinzen gefunden und lebte glücklich mit ihm bis an ihr Lebensende. Ein Traum, so schien es, und doch so real. Ein kaum anzutastendes Glück, welches die beiden umgab, wie in einer kleinen Blase, abgeschottet von der finsteren Welt, die sie umgab.

Doch die Realität holt einen oft schneller wieder ein, als es einem lieb ist. „Wann willst du es ihr sagen?“, fragte die tiefe Stimme Feranors sie, als einige Augenblicke des stillen Friedens vergangen waren. „Wem was sagen?“, fragte Taliya unschuldig, als wüsste sie nicht, was er meinte. Natürlich war es ihr bewusst. Er wollte wissen, wie Taliya es ihrer Liebsten klar machen sollte, dass sie mit ihm ein Haus suchen und mit ihm allein leben wollte... wie ihre Gefühle sich im Laufe der Tage verändert hatten. Sie liebte Miri... doch es war eine Liebe wie von Schwester zu Schwester... Nicht von Partner zu Partner, wie es mit Feranor der Fall war. Sie seufzte leise auf und fegte mit einer Hand eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Es wird nicht schwer, sprach ich doch noch vor wenigen Tagen, dass sich zwischen uns nichts ändern würde“, räumte sie leise ein und ihr Blick verlor sich im Blättermeer vor ihren Füßen. Die Arme Feranors schlossen sich enger um sie und er raunte ruhig in ihr Ohr: „Ich weiß, dass Miri dir viel bedeutet. Aber dann musst du auch ehrlich zu ihr sein.“ Er hatte recht... Sie konnte Mirialay nicht in dem Glauben lassen, es wäre alles in Ordnung, wenn es genau eben nicht war. Ihre Gefühle für Feranor hatten schlagartig mit so einer Wucht eingeschlagen, dass sie selbst drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Wie sie dies Mirialay klar machen wollte, war ihr dabei ein stetes, unlösbares Rätsel.
Dabei hätte alles so schön sein können...


„Liebes, nicht einschlafen“, raunte Feranors Stimme an ihr Ohr. Ihre Augen öffneten sich schlagartig wieder und sie sah sich um. In ihren Gedankengängen gefangen musste sie wohl kurz weg genickt sein. Sie schüttelte schnell ihr Haupt und betrachtete Feranor lange, ehe sie sprach: „Verzeih... Ich... kann einfach nicht einfach so diese Brücken einreißen.“ Mit einem sanften Lächeln nickte Feranor seiner Liebsten zu. „Ich verstehe dich, aber lass auch nicht zu viel Zeit dazwischen verstreichen“, erklärte er ruhig, ehe er sich langsam ins Gras zurück sinken ließ. Sie selbst blieb sitzen, richtete ihren Blick gen Himmel und legte den Kopf leicht auf die Seite. Was würde ihr Vater in einer solchen Situation tun? Er war, trotz aller Diskussionen, immer eine ehrliche Haut gewesen, hatte immer gewusst, welcher Weg einzuschlagen ist. Bei schweren Entscheidungen war es meist ein langer Spaziergang, der bei ihm für Klarheit sorgte.

Als sie zu Feranor hinab blickte und ihn fragen wollte, ob er mitkomme, waren seine Augen geschlossen und der Mund einen Spalt weit geöffnet. Sein Atem ging ruhig und auf ein sanftes Anstupsen reagierte er nur mit einem kurzen Grunzen. Taliya schüttelte leicht ihr Haupt, ehe sie sich aufrichtete und ihre Kleidung sauber klopfte. Ein Spaziergang, das würde ihr nun bestimmt gut tun. Vielleicht, so hoffte sie, würde sie so einen klaren Gedanken fassen können und ihr würde einfallen, wie sie mit Miri ihre Zukunft und ihre Gefühlslage besprechen konnte. Sie wollte ja nicht alles, was sie hatten, einfach beenden, sondern lediglich erklären, dass ihre Gefühle für Feranor um so vieles Stärker sind als für die geliebte Freundin.

Würde sie es verstehen? Wie kann man einem geliebten Menschen verdeutlichen, dass eine Veränderung im Raume stand, ohne diesen Menschen zu verletzen. War dies überhaupt möglich? Man würde den Menschen so oder so verletzen, in ihrer Situation standen sogar zwei Beziehungen am Abgrund. Um das zu haben, wonach sie sich so sehr sehnte, nämlich einen Menschen an ihrer Seite, mit der sie zusammen leben, eine Familie gründen und einfach nur glücklich sein konnte, musste sie sich für eine der beiden entscheiden. Es war nicht so einfach wie bei Gerrik und Mirialay. Sie konnte sich nicht damit abfinden, dass Miri vielleicht auch eine körperliche Nähe zu Feranor aufbauen könnte oder umgekehrt. Sie wollte es sich nicht einmal vorstellen. Ein Gedanke, den sie vor Miri immer geheim gehalten hatte. Taliya wollte sie in ihrer eh schon misslichen Lage einfach in keinster Weise von sich stoßen und in den Abgrund hinein. Würde sie dies genau so sehen?

Während ihre Gedanken sie so einnahmen, führten ihre Schritte sie immer weiter in die Wälder vor die Stadt. Immer weiter hinaus, ohne, dass sie selbst ihre Umgebung wahrnahm.
Es war ein unheimliches Knurren, welches sie aufschrecken ließ. Als sie sich umsah, war die Sonne bereits am Horizont verschwunden und ein dunkler Himmel erstreckte sich über dicht ineinander gewobenen Ästen. Wo war sie hingegangen? Welchen Weg hatte sie genommen? Langsam ging sie rückwärts, die Orientierung krampfhaft suchend. Wenn sie doch nur auf den Weg geachtet hätte.

Plötzlich wurde sie von den Füßen gerissen und landete bäuchlings auf den Waldboden. Ein starker Schmerz durch zog ihre Schulter und strahlte hinab bis in den rechten Arm. Was war das nur gewesen? Mit aller Macht versuchte sie, sich aus dem Fang des Tieres zu reißen, was ihr zwar gelang, ihr aber auch fast die Schulter kostete. Blut rann ihren Arm herab und Panik stand in ihren Augen. Vor ihr stand, knurrend und die Zähne fletschend, ein magerer Wolf. Ihr eigenes Blut klebte an seinen Lefzen und tropfte auf den Boden herab. Bei Abenddämmerung in den Wald zu gehen war eine ganz, ganz blöde Idee gewesen. Miri hatte sie so oft gewarnt. Warum hatte sie nicht auf sie gehört? Nun stand sie da, diesem Biest gegenüber.

Lautes Geheul ließ ihre Panik noch größer werden. Er war nicht allein... Sein Rudel sammelte sich... sie war umzingelt. Hals über Kopf rannte sie in die Richtung, aus der sie dachte gekommen zu sein. Fort, nur fort, so schnell ihre Beine sie trugen. Der Jagdinstinkt der Wölfe war geweckt. Sie rannte ihr hinterher, sprangen sie an, rissen sie immer wieder zu Boden. Sie wusste nicht wie, doch sie hatte es immer wieder geschafft, irgendwie aufzustehen und weiter zu rennen und erreichte bald sogar den Waldrand. Orientierung, wo war ihre Orientierung?
Wieder ein heftiger Stoß in ihren Rücken, Stoff wurde mit einem reißenden Geräusch auseinander gezerrt, ein Schmerzensschrei hallte durch die Nacht, als sich drei Wölfe auf Taliya stürzten. Der Umhand wurde, bis auf der am Hals befindlichen Fiebel zerrissen, der Rock und das Hemd waren nicht mehr als Fetzen. Bis scharfen Zähne bohrten sich unsanft in ihre Haut, hinterließen tiefe Wunden. Richtige Fleischstücke wurden an ihren Extremitäten abgerissen.

Es musste einer der Wachmänner der Stadt Löwenstein gewesen sein, der sie aus der Hölle von scharfen Zähnen, lautem Knurren und starker Schmerzen befreite. Jaulend wurde ein Wolf von ihr herunter gezogen, lautes Klirren von einem Schwert, das auf einen Schild prallte, vertrieb die übrigen. Ein Mann beugte sich über sie, sprach sie an, versuchte, Informationen aus ihr heraus zu kitzeln. Doch sie war schwach. Die Wunden, die die Wölfe hinterlassen hatten, waren schwer gewesen, tief und tödlich. Ihrer linken Hand fehlten drei Finger, die Kleidung an ihrem Leib war kaum mehr vorhanden, Blut bedeckte den gesamten blassen Leib. Man nahm sie auf den Arm, trug sie fort, in die Heilerstube im Armenviertel der Stadt. Halb bewusstlos schaffte Taliya es so gerade eben, ihren Namen zu erwähnen.

Noch in der selben Nacht erlag Taliya Valaris den schweren Wunden, die ihr zugefügt wurden. Man fand einen Brief bei ihr und das Siegel des klingenden Münze, weswegen man den im Brief erwähnten Personen und der Leiterin des Bundes ein Schreiben zukommen ließ.

Jene Personen sollten ein Beileidsschreiben erhalten:
Feranor Trollbergen
Mirialay Greiffenwaldt
Gerrik Riseld
Aria Winterhauch und der Bund der klingenden Münzen

In jenen Schreiben wurde lediglich erwähnt, dass die Natur stärker war als die Schneiderin, die sich des Nachts wohl im Wald verirrt habe. Die Heiler hätten alles erdenklich Mögliche getan, um das Leben der jungen Valaris zu retten, waren jedoch machtlos gegen die Wunden, die man ihr zugefügt hatte.


So endete der Traum... der Traum einer Frau, die sich nur ihr Glück wünschte... und den Tod dabei fand. Für sie brach die ewige Nacht an.
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#2
So jemand die Leiche sucht, um ihr die letzte Aufwartung zu machen oder sie einzuäschern, wird er sie nicht mehr auffinden. Eine dickliche blonde Frau hat den Leichnam in der Nacht mitgenommen.
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#3
Zitat:Was war das für ein verrückter Tag gewesen. Am Morgen erreichte die junge Schneiderin, die fast 18 Jahre lang der Kirche diente, die Nachricht, dass Taliya verstarb. In Trauergewandung gekleidet wurde der restliche Tag die meiste Zeit schweigend verbracht. Es war kaum zu ertragen.

Dann der Abend... Sie war wieder einmal der Kirche und hatte im stummen Gebet geweint. In Trauerkluft gekleidet kniete sie vor dem Altar, als auf einmal Feranor die Kirche betrat. Die junge Frau wagte einen Blick, um zu sehen, wer da schweigend mit großem Abstand hinter ihr stand. Sie stand auf und sah ihn an, wie er trauerte und sich mühsam beherrschte, das nicht allzusehr zu zeigen. Nach einer Weile ging sie auf ihn zu, die Augen verheult, das Gesicht verkrustet... und brachte letztendlich dann nur die Worte heraus: "Ich habe ihr so oft gesagt, dass sie nicht alleine in den Wald gehen soll."

Und dann machte sie den Fehler, in der Kirche zu bleiben. Jemand hatte sie vorgewarnt, dass die Kirche sie verhaften lassen wollte. Deshalb hatte sie sich pro forma in ihrer Robe ein paar Nadeln versteckt, um sich im Extremfall befreien zu können. Mirialay rechnete mit der Stadtwache, soviel Anstand und Gesetzestreue hatte sie schon erwartet. Doch stattdessen stand auf einmal Alexander bei ihr. Ein Legionär, den sie mochte. Er bat sie leise, mit ihm zu kommen, damit keiner von dieser Verhaftung erfahren würde. Die Durchsuchung fiel mau aus. An der Hüfte wurde sie abgetastet, ob dort Waffen seien. Waffen hatte sie ohnehin nicht dabei, wie sie wahrheitsgemäß sagte. Doch die Nadeln waren alle in Armnähe.

Stundenlang musste sie ausharren, bis letztendlich die Kirchendiener wieder den Raum betraten und ein Verhör begannen, dass an Lächerlichkeit kaum zu überbieten war. Nicht nur war hier einer der ehernen Grundsätze der Mithrasdienerschaft mit den Füßen getreten worden, das Gesetz einzuhalten. Als eine der schlimmsten Sünden wurde der Bruch der Gesetze in den Schriften verurteilt. Und diese Kirche nahm sich das Recht heraus, zwei junge Menschen einzusperren, die einfach begonnen hatten, ihr Leben zu leben und dabei einer Priesterin vertrauten, die sie letztendlich in das Verderben riss.

Bei Blasphemie hatte die Kirche keine eigene Gerichtsbarkeit. Aber diesen sturen Leuten hatte Mirialay schon, als sie selbst noch Priesterin war, vergeblich versucht klarzumachen, dass Selbstjustiz des Klerus und der Legion schwere Sünde sind.

Ein Verhör begann. Ein Verhör, bei dem sie gar keine Wahrheiten wissen wollten. Sie brachten Vorwürfe in den Raum, die fast alle keinen Bezug zur Realität hatten. Ja, die junge Frau und ihr Geliebter hatten mal über einen gewissen Erzpriester gelästert, und ja, Mirialay hatte Alina belästigt, um sie zu prüfen.

Aber eine Verschwörung... das war der Witz des Jahres 1400. Eine Verschwörung gegen die Kirche?

Es reichte ja nicht, dass ein gewisser Legionär namens Merandor Teran eine Akte geführt hatte über die junge Frau, in der er konsequent Tatsachen verdrehte und Lügen auftischte, um sich in ekelhaft egoistischer Weise selbst zu profilieren (was mit dem Ergebnis seiner Weihe auch erfolgreich war).

Sie sollte ihn bedroht haben - mein Gott, was war das lächerlich. Garion hatte den Kopf geschüttelt, als sie ihm das erzählt hatte und ihr Glauben geschenkt. Es war einfach ein Witz, dass die Kirche Mirialay hinterherspionierte, was Mirialay eher früh als spät erfuhr. Es gab keinen Grund, zu spionieren, da sie einfach in Ruhe ihr Leben leben wollte. Der Auftrag seiner Seligkeit, Mirialay zu überwachen, um zu sehen, ob sie gegen die Kirche arbeitet, wurde zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Erst, als Mirialay erfuhr, dass sie überwacht wird, fingen die Streitereien wirklich an.
Da hatten sie sich einfach das falsche Ziel ausgesucht und am Ende das bekommen, was sie unbedingt sehen wollten in ihrer Blindheit.

Als die Kirchendiener endlich weg waren und Mirialay mit einer alten Foltermethode auf einem Stuhl festgebunden hatten, hatten sie und ihr Geliebter schon den Entschluss gefasst, diese Farce ein für alle mal zu beenden.

Sie liebten die Kirche und waren traurig, als sie sie verließen, weil sie die Mitgliedschaft nicht mehr ertragen konnten. Sie waren keine Feinde der Kirche und Verschwörer. Sie waren einfach nur bitter enttäuscht und zerrissen. Zudem hatte sie in der letzten Nacht eine enge Freundin verlassen. Und nun hatten fast alle anderen sogenannten Freunde in ihrer Blindheit Mirialay und Gerrik verraten. Für nichts als ein paar Worte des Frustes über diverse Entwicklungen in vertrauter Runde, die soviel mit einer Verschwörung zu tun hatte, wie die Kirche mit Wahrheit und Gesetzestreue.

Und so kam es wie gerufen, dass die gleiche Person, die Mirialay gewarnt hatte, dass sie verhaftet werden wird, in der Krypta auftauchte.

Und so war ohne Diskussion schnell klar, dass man noch in der gleichen Nacht diesem Treiben ein für alle mal ein Ende setzen würde und die Person dabei helfen würde...
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#4
Zitat:"Sie werden uns nie in Ruhe lassen, Liebster, sie suchen bei uns eine Verschwörung, die nicht existiert, und ich kann es nicht mehr ertragen, ein Spielball zu sein."

"Liebster, ich würde Dir immer weh tun, wenn wir weiter hier bleiben, weil ich Dich liebe, mir aber etwas fehlt und Dich immer und wieder mit Füßen zertrampeln würde. Ich könnte Dich nie verlassen, ich bringe es nicht über mein Herz."

"Ja Liebste, es ist in Ordnung. Lass uns gehen!"

Der Worte wurden noch viel mehr gewechselt, aber eins war schon klar, als die dritte Person den Raum betrat: dies würde das Ende sein. Die Person versuchte eher harmlos, die Beiden davon abzuhalten.

Mirialay bat darum, die Leiche von Taliya Valaris aus dem Heilerhaus zu holen, um allen dreien einen Abgang zu bereiten, den zumindest die Begleitperson niemals vergessen wird. Und so holte eine dicklicke blonde Frau die Leiche dort ab und brachte sie in die Krypta. Erst wurde noch darüber geredet, diesen Ort zu besudeln. Doch das würde beide für immer im schlechten Licht dastehen lassen.

Und so ging man an fernen Ort... nur das Rauschen der Brandung und ansonsten Stille.

Es war nicht seelischer Wahnsinn, der die Beiden zu dieser Tat veranlasste. Es war nicht der Grund, dass man vielleicht feige flüchten würde - denn es gab überhaupt nichts außer ein paar bösen Worten im Frust über die Kirche, was die beiden getan hatten. Es war auch nicht die Trauer, die diesen Schritt verursachte. Es war eine gemeinsame Entscheidung, die auf einen einzigen Blick hin getroffen wurde. Eine Entscheidung, die Ruhe und Frieden bringen würde, die man im Leben mit dieser Hetze niemals erfahren würde.

Und so legten sich beide hin, zusammen mit der Leiche der engsten Vertrauten. Mirialay stimmte mit einer glockenklaren gefühlvollen Stimme ein Lied an, und dann taten sie beide zusammen einen Schnitt durch die Unterarme. Danach folgte von jedem selbst ein Schnitt durch die Kehle... und ein letzter Kuss. Einer für die Geliebte, die zerfetzt, aber wunderschön da lag. Einen für den Geliebten, der mit ihr im Leben immer Chaos haben würde. Und einen für die Person - eine der wenigen Personen, die man nach diesem lächerlichen Abend des Verrats wegen Lappalien noch als Freund bezeichnen konnte.

Das Blut quoll hervor, und in diesem gemeinsamen Abgang vermischte es sich für immer. In einer Umarmung mit den beiden geliebtesten Menschen starb die junge Frau, die nach fast einem gesamten Leben in der Kirche für das Leben in Freiheit wohl nicht geschaffen war.

Alles war eingetroffen, was man sich versprochen hatte. Das Gewissen ist rein, denn die Verfehlungen, die wirklich existierten, waren alle verkündet.

Mirialay hatte Gerrik nicht verlassen.

Mirialay hatte auch Taliya geschworen, ihr zu folgen wohin sie auch geht, so wie jene selbst Miri bis zu ihrem Dahinscheiden nicht verlassen hatte, so wie sie es ihr nicht nur einmal versprochen hatte.

Schwüre, die letztendlich mehr Bestand hatten, als die in einer Kirche, die denen, die einfach nur leben wollten, so massiv schadeten. Und die Kirche hatte ihr vielbeachtetes Lieblingsspielzeug verloren. Vielleicht würde sie das nun endlich dazu veranlassen, jene zu verfolgen, die wirklich der Kirche, den Grundfesten des Glaubens, dem Seelenheil und dem Frieden und der Ordnung schaden wollen: Hexer, Paktierer, Verräter in den eigenen Reihen. Sich aus der Schusslinie zu befördern, würde auch ihnen helfen. Martyrium.

Und am Ende, in dieser Stille auf dem Weg in das Elysium, wird es egal sein, wer wen auf welche Art geliebt hatte.

Die Körper sind nun Asche, im Meer verteilt.

Frieden und Ruhe. Das Elysium ist ihnen sicher.

OOC
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass derzeit ausschließlich die Begleitperson der beiden von ihrem Ableben weiß. Bis zum Verteilen der Abschiedsbriefe und letzten Worte ist das reines OG-Wissen.
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#5
Miris letztes Lied:

Zitat:Eine nächtliche Parade
Ungebetener Bilder
Eine Nacht, die niemals endet
Ich gleite davon
Eine einsame Leere
Jenseits von Schmerz
Von Kummer und Worten
Umklammert mein Herz

Und ich gehe durch die Tür
Durch die Tür, die ins Elysium führt

Ich sinke durchs Nichts
In endlose Leere
Nur dunkles Geheimnis
Erdrückende Schwere
Ich träume wahnsinnige Träume
Von Gnade und verzeih'n
Erhabene Momente für die Ewigkeit

Ich sehe Fetzen meines Lebens
Fragmente meines Seins
Wie Messer, die mein Herz durchbohren
Stummes Schreien
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#6
Es ist interessant wie schnell sich Prioritäten und Probleme ändern.
Vor sechs Stunden noch waren seine größten Probleme ein paar Löcher in seinen Gewändern und sein verletzer Stolz, nun galten seine Gedanken seiner unsterblichen Seele und ob er sich Mithras gegenüber als würdig erwiesen hatte.
Er hatte keinen Zweifel daran, dass seine Taten gerechtfertigt waren und Mithras Willen entsprachen, doch konnten alle seine Sünden und Makel der Vergangenheit bereits vergeben werden?
Und wie lange würde er im Purgatorium verbringen, sollte es nicht so sein?

Es war amüsant irgendwie, mit einer Leiche über den Schultern seinem eigenen Tod entgegen zu laufen, es hat etwas groteskes, als würde man jeden Moment erwachen müssen, weil nur ein Traum solch abstruse Situationen hervor bringen würde. Doch wenn er ehrlich mit sich ist, hatte er dieses Gefühl schon seit Stunden, genauer seit dem Moment als man ihn aus seinem Gebet und seinen Gedanken heraus riss und ihn hinunter in den Kerker der Kirche brachte.

Eine Priesterschaft die sich als über dem Gesetz wähnt, eine Priesterin die die Sklaverei als Mithrasgewollt darstellt und ein paar Schläger, die es geschafft hatten sich in Legionärskleidung zu zwängen. Er konnte nur schwerlich die Dränge unterdrücken zu fragen wo die fliegenden Schweine und tanzenden Bären seien oder zu verlangen, dass man den dummen Scherz doch endlich verklingen lassen sollte.

Was er nicht ganz unterdrücken konnte war sein gelegentliches Kichern ob der Absurdität der Situation, denn schon nach den ersten paar Fragen war ihm klar, dies war keine Befragung, kein Verhör, es war lediglich eine Farce, sein Verhalten war nicht weiter wichtig, denn egal was er sagt, dass Urteil stand schon fest.
Sie sagten sogar so viel, dass seine Worte wertlos sind und sie lediglich wollten das er etwas unterschreiben was er zuvor nicht einmal lesen durften. Mehrmals musste er sich sein lachen verkneifen, wenn sie danach und davor von Mithras Ordnung und Gerechtigkeit redeten, ihre Worte hohl in seinen Ohren.

Er würde so oder so nichts unterschreiben, was nicht der Wahrheit entsprach und da die Wahrheit hier nicht wichtig war, war sein Schicksal bald besiegelt. Was sein Interesse aber weckte war die Bemerkung, dass ein Abt den Haftbefehl unterschrieb, war es der selbe Abt der nur ein paar kurze Wochen zuvor Mirialay die Kontrolle über die Legion entzog, da sie es wagte zwei Leute wegen Blasphemie hier unten ein zu sperren um die Situation zu klären.
Nun es scheint er hatte seine Abneigung was solche Dinge betrifft schnell abgelegt, aber solch schnelle Änderungen war er auch schon von Erzpriestern gewohnt, die ihre Meinung änderten wie andere ihre Socken, im einen Moment Liebe und Frieden predigend und im nächsten den Hass und Krieg befördernd. Im einen Moment hellhörig und laut, im nächsten taub und stumm.

Noch ein paar mal wurde er hellhörig, doch worauf er wartete kam nicht, weder wurde erklärt seit wann die Kirche befugt ist neben Ketzerei und Hexerei auch Blasphemie zu verfolgen, Leute einzusperren oder ähnliche Dinge. Die Einzige Begründung war wohl, dass sie stärker waren, eine Begründung die einer Räuberbande aber wohl kaum einer Kirche Mithras würdig ist.
Das andere was ihn aufhören ließ und ihn sehr amüsierte war wie schnell man von ein paar unbedachten Worten zu einer Sekte die sich dem Sturz der Kirche verschrieben hatte kam, die Fantasie einiger Leute scheint wirklich große Früchte zu tragen.

Aber an diesem Punkt hat ihn das ganze schon garnicht mehr wirklich interessiert, das Urteil stand fest und da der Wahrheit und Gerechtigkeit offensichtlich nicht genüge getan werden wird, gab es nur einen Ausweg.
Sein Mantel war nicht gerade sauber, ein paar kleine trockene Äste hier, ein paar Krümel von getrockneten Blättern dort. Es war nicht viel, aber es war leicht brennbar, die Litanei Lichterloh hatte er noch im Kopf und mit etwas Konzentration könnte er die ganzen kleinen Lichtquellen an seinem Körper entzünden und seinem Leben so ein Ende bereiten, vielleicht hätte er so sogar noch ein reinigendes Feuer auf die Kirche hernieder fahren lassen, sofern Mithras gewillt war. All diese Gedanken schoßen ihm durch den Kopf, seine Entscheidung bereits getroffen bevor die Hälfte des Gespräches vorüber war.

Doch es kam anderst, er wollte lediglich warten, bis sie Mirialay gehen liesen, damit sie nicht verletzt wurde, doch sie hegte wohl ähnliche Gedanken denn schon bald war der Entschluß gefasst, diesem Leben ein Ende zu bereiten. Und so kam es nun, dass er die Leiche Taliyas den Pfad entlang schleppte, einen Arm um Mirialay gelegt und mit einer makaberer Fröhlichkeit seinem eigenen Tod entgegen lief.

Schließlich erreichten sie ihr Ziel, ein tiefer Atemzug lässt seinen Körper erneut aufleben, ein letztes Flackern der Kerzenflamme. Irgendwie war es richtig hier zu sterben, dieser Platz gefiel ihm schon immer, der Sand fein, die Brandung ruhig und klar, neben der Kirche wohl der beste Ort um Entscheidungen zu fällen und das man hier gut fischen konnte war ein ganz netter Bonus. Doch schnell wurden seine Gedanken wieder in die Gegenwart zurück gerufen und ein leichtes Grauen durchfährt seinen Körper. Nicht sein eigenes Lebensende war es was ihm Sorgen bereitet, doch die Frau die er liebte sterben zu sehen, er war sich nicht sicher ob er dies konnte.

Trotzdem lies er sich nieder, sich nichteinmal daran störend, dass er sich an einen Leichnahm kuschelte, es fühlte sich richtig an vor allem als er Mirialays Stimme hörte, die seine Sorgen und Ängste zerstreute. Vielleicht war er noch nicht bereit für das Elysium, doch sie war es und er wusste er würde früher oder später aus dem Purgatorium ins Elysium einkehren und sie dort wieder sehen.

Er hatte sein Leben dem Dienste Mithras verschrieben und ist dafür eingestanden woran er glaubte, selbst wenn viele ihm das wohl nicht glauben würden.
Er machte sich nichts vor, er war kein Heiliger, sein Name würde vergessen werden kaum das die Asche das Wasser berührte, kein Sänger würde seinen Tod oder sein Leben besingen, kein Dichter ihn beschreiben, seine Asche würde vergehen und sein Name entweder vergessen oder als Ketzer verflucht, doch er hat getan was er für richtig hielt und war nun bereit dafür zu sterben, mit den beiden Menschen die ihm in seinem leben am meisten bedeuteten.
Mit einem letzten Lächeln auf seinen Lippen kam er zu dem Schluß das es ein gutes Leben war und dies eine gute Art zu sterben.

Kurz nur zögert er als die Klinge in seiner Hand liegt, sich noch einen kostbaren Moment gönnend um in das Gesicht seiner Liebsten zu blicken, bevor ein letzter Schnitt und ein letzter Kuss das Ende seines Lebens markieren.
Sein Körper verbrannt und der größte Teil in Fluß und Meer verteilt, seine Seele bereits auf dem Weg ins nächste Leben.
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#7
Als die Dunkelheit über die Stadt hereinbrach, saß der Berater am Tisch seines eigenen Hauses. Er nannte es sein Haus - aber das war es eigentlich nicht. Im flackernden Schein einer ersterbenden Kerze, breitete sich die Handschrift der ehemaligen Priesterin Mirialay Greiffenwaldt aus, die er nun wiederholt gelesen hatte.

Mithras möge Dich für immer mit seinem Licht beflügeln, Garion.

Wenn Du, mein lieber und so sehr geschätzter Freund, diese Zeilen liest, werde ich auf dem Weg in das Elysium sein.

Es ist nicht akute Verzweiflung oder die Trauer über den Verlust von Taliya, die mich dazu veranlasst. Ich war schon lange nicht mehr so klar in meinen Gedanken wie in diesem Moment, in dem ich diese Zeilen an Dich schreibe, der Du immer für mich da warst.

Ich weiß nicht, ob Du es verstehen wirst. Aber ich möchte Dir sagen: Ich will einfach gehen. Gehen mit Gerrik, den ich im Leben immer wieder verletzen würde, obwohl ich ihn liebe. Gehen mit Taliya, deren Leiche wir gleich abholen, um sie mit auf den Weg in das Feuer zu nehmen. Es ist ein Entschluss, der nicht vieler Worte zwischen mir und Gerrik bedurfte. Die Person, die Dir dieses Schreiben hier überreicht, wird uns helfen, den Weg zu gehen.

Die Kirche, die mir mein Leben lang Heimat und Familie war, hat sich zu einem Ort der Selbstjustiz und des Verbrechens an den Grundfesten des eigenen Glaubens entwickelt. Was heute abend geschehen ist, widerspricht jeder Lehre, die ich noch vor kurzem selbst verkörperte.

Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, wie sich dieser Ort und diese Institution, die ein Hort der Wahrheit und Gerechtigkeit sein sollten, entwickelt hat.

Ich möchte nicht, dass sie weiter ihre Kraft und Zeit damit verschwenden, gegen zwei Menschen vorzugehen, die einfach nur versucht haben, ein Leben zu leben, für das sie letztendlich wohl nicht geschaffen sind.

Ich habe mein Leben Mithras gewidmet. Selbst der Entzug der Weihe nach meinem Austritt hat daran nichts geändert. Der Dienst in der Kirche machte mich unglücklich, weil ich gegen Dinge ankämpfte, die sich letztendlich heute abend wirklich zeigten: die Kirche hat mit meinem Austritt an Milde und Intelligenz verloren. Die Kirche hat keine Gerichtshoheit über solche Dinge. Wo Recht und Gesetz eingehalten werden sollen, ist hier etwas passiert, dass Du nie vergessen darfst:

Sie haben mich gefoltert. Und sie wollten uns vorformulierte Geständnisse unterschreiben lassen, um uns auf ewig als Blasphemiker abzustempeln. Sogar jene, die sich als meine Freunde bezeichneten, haben mich alle dabei verraten. Ich kann nicht verstehen, was Alina und Zerline geritten hat. Ich weiß scheinbar nun endlich den Grund, wieso viele in der Kirche mich schon bekämpften, als ich noch das Rot trug und die Lehren des Herrn vor mir hergetragen habe.

Die Dinge, die ich wirklich getan habe, habe ich alle offen und ehrlich geäußert. Zu lügen ist mir fremd.

Ich möchte nicht, dass dies ein grauenhaftes Ende findet in einem Sumpf aus Lügen. Mir kann man einen Drang nachsagen, dass ich immer noch die Lehren des Herrn offen verkörpere und damit so in den Ärger gerate. Nenne es von mir aus eine heilige Mission, die mir nach diesem fast vollständigen Leben in der Gemeinschaft des Lichtes der bloße Austritt und der Weiheentzug nicht nehmen können.

Ich möchte nicht irgendwann durch ihre Hand sterben. Sie sollen ihre Kräfte und ihre Zeit nutzen, gegen jene vorzugehen, die wirklich Feinde der Ordnung sind: Ketzer, Paktierer, Hexer, Verräter. Leute wie Merandor, die mich eine Blasphemikerin schimpfen und selbst eine Akte voll von Lügen geführt haben. Wenn mein Tod und der meines geliebten Gerrik mich aus der Schusslinie nimmt, damit die Kirche sich mit den wahren Problemen beschäftigt, dann ist dieser Tod sinnvoll. Ich könnte nie aufhören, dem Herrn zu dienen und damit jene zu treten, die ihre Lehren mit Füßen zerquetschen und junge Menschen, die einfach nur leben wollen, in finstere Verliese einkerkern ohne jegliches Recht.

Nenne mich Idiotin oder Möchtegern-Märtyerin. Es ist das Richtige.

Dazu kommt, dass sich Probleme ergeben haben, für die ich schlicht keine Lösungen finde. Taliya ist tot, von Wölfen zerfetzt, nachdem sie ohnehin aus meinen Fingern zu entgleiten drohte. Es hätte uns zerrissen. Zudem besteht das Problem, dass ich Gerrik liebe und er mich - aber mir bei ihm etwas fehlt.

Er ist immer so lieb und gütig gewesen, aber ich scheine mich einfach nach einer starken Hand zu sehnen, die mehr Anführertum und Männlichkeit verkörpert. Ich liebe ihn - und allgemeiner Logik folgend müsste ich mich von ihm trennen. Doch das könnte ich nicht, das würde ihm und mir Schaden bereiten. Und mit ihm zusammenbleiben würde auch nicht gut tun, weil ich ihn immer wieder verletzen würde. Ich bin kein böser Mensch, der so etwas leben kann.

Deswegen möchte ich mit ihm gehen. So kann ich ihn nie mehr verletzen.

Und ich gehe mit Taliya, die ihren Schwur hielt, bis an ihr Ende bei mir zu bleiben - so wie ich ihr geschworen habe, ihr zu folgen, wohin auch immer sie geht.

Die Kirche wird ihr Lieblingsspielzeug verlieren - und ich gehe als Jungfrau und mit reinem Gewissen. Das Elysium wartet auf uns drei - und ich spüre, dass Gerrik und unsere Begleitperson das Gleiche wissen.

Wir werden uns dereinst wiedersehen, Garion. Da bin ich mir sicher. Wenn ich eine Predigt über Ehrlichkeit und Loyalität verfassen würde, dann wärst Du das beste Beispiel. Ich habe Dich immer bewundert und geschätzt. Und ich weiß genau, dass Du Dein Leben in SEINEN Dienst stellst, mehr als viele andere, die nur behaupten, es zu tun, aber seine Lehre zertrampeln.

Weine um mich, wenn Dir danach ist - aber wisse, dass ich dies nicht tue, weil ich mich feige davonstehlen will oder vor Verzweiflung wahnsinnig werde. Doch wir sollten beide wissen, dass sie uns nie in Ruhe lassen werden. Und so findet alles seine Ruhe. Unsere Körper werden nicht mehr da sein, unser Blut wird den Strand im Norden der Wegkreuztaverne beflecken. Heiliges Feuer unseres Herrn wird uns ins Meer verwehen.

Ich wünsche Dir zutiefst, dass Du das, was Du als Deine persönliche Mission siehst - die Reform der Kirche von innen - erfüllen wirst.

Und ich wünsche Dir mehr als alles andere, dass die Frau, die Du liebst, in Dein Leben zurückkehrt und Dir mehr Glück bereitet, als Du es Dir vorstellen kannst.

Und so verkünde ich Dir, Garion Inverick, meinen persönlichen Wunsch an Dich: Ich möchte, dass Du in der nächsten Ausgabe der Zeitung einen Nachruf über mich schreibst, der in Deinen Worten beschreibt, wofür ich immer gekämpft habe und was Du an mir geschätzt hast.

Und damit verbunden hoffe ich, dass Du es schaffst, das mein Name dereinst in Ehren gehalten wird und nicht beschmutzt, so wie es jetzt noch schlimmer werden würde. Und mache die Kirche bitte wieder zu einem Ort, an dem Menschen wie ich dem Herrn dienen können, ohne dabei zugrunde zu gehen.

Bitte sage all jenen, denen ich mit meinem Abgang Kummer bereite, dass es mir leid tut. Versuche, es ihnen zu erklären, auch wenn es schwer fällt. Sag Wulfrik, dass er ein guter Mensch ist und unsere Familienehre hochhalten soll. Sage Alina, dass ich nicht verstehe, was sie dazu brachte, solch ein Chaos anzurichten, obwohl sie mich kurz zuvor noch ihre beste Freundin nannte. Sag all jenen, die wirklich Kummer verspüren über meinen Abgang, dass ich sie lieb habe. Und nimm doch eine Urne und fülle sie mit Asche und stelle sie in unsere Familiengruft. Es muss ja keiner wissen, dass dies nicht wirklich unsere Asche ist, die sich im Meer verteilen wird.

Mein weniger Besitz in meinem Zimmer im Neuen Hafen und auf der Bank soll jenen zufallen, die ihn haben möchten. Ich vermute einmal, dass Leonie an dem Zimmer Interesse zeigen wird. Sie soll es von mir aus gern übernehmen. Wenn sie die gelagerten Rohstoffe und Kleidungsstücke nicht benötigt, verteile sie doch an interessierte Personen. Ich würde diesen wenigen Besitz eigentlich der Kirche vermachen, doch befürchte ich, dass sie ihn nicht mehr haben wollen. Und irgendwie wäre das eine seltsame Ironie, es nach der Aktionen ihnen zu geben. Du wirst es ja selbst feststellen.

Du bist einer der Menschen, die wirklich für das Gute stehen. Mach nicht nur das Gute, mach das BESTE.

Deine Miri
Even the nicest people have their limits. Don't try to reach that point, because the nicest people are also the scariest assholes when they've had enough.
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