Erwachen im Heilerhaus der Greifenfels
#1
Starke Kopfschmerzen und ein vollkommen erschöpfter Körper plagten ihn als er die trockenen, verklebten Augenlieder aufschlug. Als nächstes überkam ihn der Geruch von üblem, saurem Erbrochenen.

Ley mühte sich vom Lager am Boden des Heilerhauses auf und kam nur schwerlich auf die Beine. Sein Körper gehorchte noch immer nicht vollkommen seinem Willen.
'Wie war er hier her gekommen? Wo ging es hinaus? Raus, bloß weg hier...' Seine Gedanken überschlugen sich unfähig Antworten zu finden. Im Versuch dem Gestank von Erbrochenem zu entkommen, taumelte er gen Tür. Dabei wurde er sich bewusst, dass der Geruch und auch Reste des Erbrochenen an ihm selbst hafteten.
Kurzerhand zog er sein Hemd über den Kopf und taumelte durch die Tür ins Freie. Begierig sog er die frische kalte Morgenluft ein. Ein paar Pferde standen unweit herum, viel Grün und diese Mauer ...
Es dämmerte ihm, er war am Haus der Greifenfels ... Ein kurzer Blick zurück und er erkannte nun das Heilerhaus. Das Gesicht von Bention huschte kurz vor seinem geistigen Auge vorbei und dass einer jungen Frau, die sich um ihn kümmerte.

Etwas zu sich gekommen, machte er kehrt und suchte in der Heilerstube nach einem hellen Stofffetzen und einem Kohlestift.
"Was bin ich schuldig? Ley" schrieb er grob auf den Stoff und legte diesen auf das Lager nieder. Dann ergriff er rasch seinen dort vergessenen Hut und entschwand unsicheren Schrittes.

Auf dem Weg zum Waschhaus gingen ihm viele nebelige Erinnerungen durch den Kopf. Der Name seines Freundes "Corbin" hallte wieder und wieder nach. Er hatte viel erlebt in der letzten Nacht, vieles durchlebt so schien es ihm ... wieder und wieder hatte er sich im Wald gefunden, die Szene mit Corbin erlebend wo er ihn zum letzten Mal lebend gesehen hatte.
'Wer ... Wer war es?' hörte er im Geiste eine Frauenstimme eindringlich fragen. 'Habt ihr es gesehen?'

Aber er hatte nicht geantwortet, hatte nur wieder und wieder erlebt was er selbst mit angesehen hatte.

Nach dem Waschhaus trugen ihn seine Füße eiligst zur nächsten Bleibe, um dort seine Kleidung zu wechseln und alles schnellst möglich zu vergessen. Warum und wie er im Heilerhaus gelandet war, daran konnte er sich einfach nicht mehr erinnern.
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