FSK-18 Auszüge aus dem Kontrollbuch
#1
Es gibt ein Buch, geschrieben von Hand. Die Zeilen sind fein, präzise, fast penibel genau wurde jeder Buchstab gemalt. Längliche Buchstaben schlagen leicht nach oben und unten aus und zwischen allen Notizen, Überlegungen, Aufzeichnungen, Zeichnungen, Zahlen, Kalkulationen und Berechnungen findet sich ein Text der Wirtschaftstheorie - voller revolutionärer Einblicke. Vermutlich soll es mal als separates Buch erscheinen und die Welt erhellen.




Ökonomie in Absatzbeschränkten Märkten

Fassung Nummer 1 von Lisbeth Winkel



Dieses Buch befasst sich mit der Theorie der Ökonomie in Absatzbeschränkten Märkten. Also solchen Märkten wo es dem einzelnen Individuum nur möglich ist eine beschränkte Menge an Gütern für einen limitierten Gegenwert abzusetzen. In solcher Umgebung werden die typischen Merkmale wirtschaftlichen Handelns in Frage gestellt.


Aktuell befinden wir uns in solcher Umgebung. Den Notstandsgesetzen, ob der Hexerkeuche und den daraus resultierenden Verordnungen zum Verbot von Massenverkauf ergibt sich die Situation dass es jedem nur gestattet ist eine begrenzte Menge an Waren abzusetzen. Einer jeden Person ist es folglich nur möglich eine unbegrenzte Menge an Waren gegen eine begrenzte Menge an Geld einzutauschen. Dieser Aushebelung der Marktgesetze folgen neue Logiken über Absatz und Verkauf.


Eine jegliche Verarbeitung von Rohstoffen erfordert Aufwand und Kosten. Diese so entstandenen Kosten mindern den Ertrag. Es wäre folglich im Sinne der Gewinnoptimierung jegliche Produkte unverarbeitet zu verkaufen. Folglich:

Rohstoffpreis = Verkaufertrag

Verkaufen wir einen Rohstoff für einen gewissen Preis, so erhalten wir den vollständigen Erlös ohne Einbußen zu erfahren. Jedoch sind die Preise für Grundrohstoffe oft so gering das wir absurde Mengen benötigen um die durchzuführen.


Veredeln wir nun aber ein Rohstoff, so brauchen wir Materialen. Nehmen wir als Beispiel Mischholzstämme.

Mischholz ist in den Wäldern von Servano frei verfügbar und kann unabhängig von Stand oder Besitzverhältnissen geschlagen werden. Dieses Holz zu Brettern weiterzuverarbeiten bedarf Hobelklingen. Diese müssen angekauft werden. Durch diesen Verarbeitungsschritt verbessern wir den Ertrag aus unseren Rohstoffen um ein vielfaches, jedoch haben wir Ausgaben.

Wir steigern also unseren Ertrag aus unserer Arbeit, jedoch reduzieren wir durch diesen Schritt unser Gesamtvermögen.


Rohstoffpreis * Multiplikator = Verkaufsertrag – Kosten für Veredelung


Wie in normalen Märkten wird unser Ertrag durch die Rohstoffpreise im Ankauf und die Kosten für die Veredelung limitiert. In normalen Märkten wäre dieser Umstand zu vernachlässigen und es würde eine Kompensierung durch die Absatzmenge erfolgen. In einem Absatzbeschränkten Umfeld geht dies nicht. Da es uns nur möglich ist einen beschränkten Ertrag aus dem Verkauf unserer Produkte zu erlangen stehen jegliche Waren und Rohstoffe miteinander in Konkurenz. Dies hat Auswirkungen auf die Preise der Rohstoffe und ihren Ankaufswert.


Das Wirtschaften hat den Sinn der Optimierung. Folglich gilt es den Ertrag aus dem beschränkten Absatz zu optimieren.
Kaufen wir also Rohstoffe an ist es unerheblicher welcher Ausprägung sie angehören, es zählen nur mehr die Verarbeitungskosten und der Ertrag. Da die Kosten für die Verarbeitung nahezu konstant und der Ertrag durch den Verkauf ebenso konstant sind bleibt nur eine Variable um den Ertrag für alle Produkte auszugleichen: Der Rohstoffpreis.

Da sich der Ertrag an dem Optimum orientiert ist der logische, wirtschaftliche Preis für Waren immer der logisch verrechnete Ertragspreis des Optimums.

Ein Beispiel:

Ein Schäfer will Wolle verkaufen. Ein Holzfäller Holz.

Der Schäfer bietet seine Wolle für 3 Heller das Bündel an. Daraus ergibt sich ein Preis von 2 Heller je Kordel, ein Preis von 2 Heller je Wollstoffrolle. Werden diese nun zu Roben verarbeitet so benötigen wir 6 Rollen für die Herstellung, was einer Menge von ca. 2,4 Wollbündeln entspricht. Die Kleidung verkaufen wir nun für ca. 36 Heller beim Händler. Unsere Herstellungskosten belaufen sich auf 12,2 Heller.

Folglich haben wir einen Kostenaufwand von 33,889% - oder anders: Von einem Ertragslimit von 100 Hellern erhalten wir nach Verarbeitung nur 66,111 Heller.




Der Holzfäller will sein Holz für 4 Heller je Klafter loswerden. Folglich wäre jedes Brett nach der Verarbeitung 4,25 Heller Wert. Werden die Bretter zu sogenannten Holzstapeln verarbeitet haben sie einen Wert von 144 Hellern bei einer Bedarfsmenge von 20 Brettern. Wir erhalten hier also Kosten von 85 Hellern die einem Verkaufserlös von 144 Hellern gegenüberstehen.

Folglich haben wir einen Kostenaufwand von 59,028%- oder anders: Von einem Ertragslimit von 100 Hellern erhalten wir nach Verarbeitung nur 40,972 Heller.

Um Konkurrenzfähig zu bleiben muss der Holzfäller sein Holz günstiger anbieten.



144 (Verkaufspreis) * 33,889% (Kostenaufwand für Wollroben) = 48,80016 Heller

48,80016 Heller – 25 Heller (Hobelklingen) = 23,80016 Heller

23,80016 Heller / 15 Stämme (die benötigte Holzmenge) = 1,5866773 Heller



Der Preis bei dem der Holzfäller in der Lage ist mit den 3 Hellern je Bündel des Schäfers zu konkurrieren liegt folglich bei ca. 1,58 Hellern.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste