Wenn der Schattenwind kommt
#11
Ich trage meinen Verlobungsring mit Stolz und ständig ist er, der ihn mir aufsteckte, gegenwärtig auch jener wunderbare väterliche Freund, Ehrwürden. Sein Wohlwollen und seine weisen Worte, sowie Mithras Segen, sind mit diesem Ring eng verbunden.

Heute habe ich wieder einmal diese Fremde gesehen, die mich damals wie eine Furie bedroht hat und schlagen wollte, dann das Haus verhext hat, sodass Geister kamen. Sie hat ein richtiges Lästermaul und der Schattenwind wird sie für all ihre Taten bestrafen, da bin ich mir ganz sicher nun. Gleich Morgen werde ich abermals ihren Namen ihm nennen, damit er den bei all dem Leid, das er anderen zufügt, sie nicht rein zufällig vergisst. Das kann nicht schaden!

Ach ja den Herrn Seriath habe ich auch gesehen und nach seiner Freundin Phoebe gefragt, die nun seit vielen Wochenläufen verschollen ist. Er hat sie auch nicht gesehen, was sonderbar ist, denn sie war stets des Abends in der Stadt zu sehen. Vielleicht haben sie die Räuber erwischt, die wieder ihr Unwesen außerhalb der Stadt treiben? Ich würde mir dies für sie nicht wünschen.
Der Schattenwind ist noch immer da, er fegt über die Stadt mit all seinem Unheil und keinem scheint das zu stören. Jeder geht seiner üblichen Tätigkeit nach, als wäre nichts. Ich frage mich, wie lange das noch gut geht!

Zufrieden bin ich dann, nachdem ich noch einige Zeit sehr konzentriert unter der Aufsicht von Gnaden Alina Schriftrollen studiert und sie mir eingeprägt habe, zum Gildengebäude geeilt und da war Olaf! Er ist groß wie ein Fels und ich komme mir immer wie eine winzige Ameise bei ihm vor, aber ich mag ihn. Meist ist er müde, auch heute, aber ich konnte einiges mit ihm noch bereden. Dafür bin ich ihm dankbar! Kurz habe ich noch nach meinem kleine Kater gesehen und ihn gestreichelt, dann habe ich weiter Schriftrollen studiert, denn bald soll ich zur Prüfung antreten. Was mir nicht sonderlich Angst bereitet, aber ich will ordentlich darauf vorbereitet sein.
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