Des Nachts bei den Kultisten..
#21
Die blauen Augen huschen in der Dunkelheit durch den Stollen, eng einander liegt der größte Teil an einem Lagerfeuer, dessen Glut nur leicht schimmert und kaum noch Licht spendet. Langsam geht er weiter, an den schnarchenden Marquard vorbei, an die Priesterin, die gewiss Kopfweh hat, wenn sie aufwacht. Seine Schritte verharren, er mustert die junge Priesterin, ist sie gemeint?
Leise, fast lautlos setzt er seine Schritte fort, nahe des Lagerfeuers bleibt er wieder stehen, Elfie sieht er in ihrem Umhang gehüllt, sie etwa? Das wäre irgendwie, absurd oder?
Dann ihre neue Wächterin, die er nicht kennt. Und da Magda, sie?
Und dort, Eirene, jene die so viel sein will, aber wiederrum auch zu wenig ist, doch dann das, was nur für ihn wichtig ist. Ist sie es?

Leise geht er weiter, huscht durch den engen Stolleneingang und bewegt sich an der Höhlenwand langsam weiter. Paar Biegungen weiter, bleibt er kurz stehen, atmet kurz tief durch, sammelt sich, ein kurzes leises Gebet, wo er nach Antworten sucht. Antworten auf diesen Traum, den er vorhin hatte.
Da, eine Bewegung voraus, keiner von Seinen, sondern so ein Fanatiker. Leise und leicht gebeugt geht er weiter. Der Halbnackte steht nur da, seuselt wirre Worte vor sich her und schaut nur nach vorn.
Die linke Hand packt ihn am Kopf, hält den Mund zu, drückt den Sklaven an sich, die rechte mit dem Jagdmesser fährt kurz über die Kehle und langsam lässt er den Körper los. Leise gurgelnd geht dieser zu Boden, noch ein kurzer Ruck durch die Glieder, dann ist darin Ruhe eingekehrt.
Er steigt über das neuste Opfer von ihm, geht weiter in die Dunkelheit, verschlingt ihn fast gar. So geht er seine Wache weiter, wartend auf die kommenden Stunden.

Wartend auf sein Schicksal...und dem geflügelten Etwas.
- Hobbies: Sammeln von Anklagen, Verbannungen, Drohungen und Liebesbriefen -
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#22
Sein Husten weckte ihn auf und als er sich dann um sah erkannte er nur kalten Fels und leichten Nebel. Seine gepanzerten Finger holten aus sein Wappenrock etwas Brot hevor was er sofort verspeiste, wärend er so kaut wandert sein Blickt durch die dunklen Gänge... und langsam erhebt er sich um nach den anderen zusehen, anderen... nicht jede in dieser Mine eingeschlossene Seele war ihn wichtig... doch genügen Seelen um für Sie zukämpfen.

Wieder Zurück zu sovielen auf eine Fleck... dieses sinnlose Gelaber wieder anhören... dieses Chaos...
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#23
Candaria, irgendwo in der Mine. Die Kälte der Nacht lässt die Luft vor den Nasen der Wachhabenden kristalisieren, schneidet tief unter den verschiedenen Lagen Kleidung in Mark und Bein, lässt die volle Stärke des Winters ahnen der das Land zunehmend in seiner Gewalt hat. Wo vor kurzem noch Hitze und mangelnde Frischluft das überleben erschwerten, setzt nun ein reichlich profanerer Feind der verschollenen Truppe zu. Währenddessen wälzt sich in einer bestimmten Höhle ein älterer Herr, vergraben unter mehreren Fellen im verzweifelten Versuch Schlaf zu finden, in Tagträumen verhangen, die mit leisen Stimmen zu ihm zu flüstern scheinen.

Intensiver als alle realen Eindrücke hört er die Geräusche in seinen verworrenen Traumbildern die sich mit Formen zu füllen beginnen. Er erkennt Schatten, Gestalten die sich bewegen, fließende Übergänge. Flügel schlagen, eine Krähe, viele Krähen, die ihre Schnäbel öffnen und ansetzten zu ihrer unheilvollen Symphonie. Das Krähengeschnatter befleckt den Traum, lässt ihn im kreischenden Brennen untergehen, ein jeder Ton schmerzt wie Galle vor Zorn. Dunkelheit umhüllt die Seele des Schlafenden, greift nach seinem Herz, fordert ein Frösteln, schnürrt ihm die Atmung ab, lässt ihn erstarren. Geflügelte Schatten türmen sich auf, als der Fluß der Bilder an Geschwindigkeit zunimmt, greifen nach der Seele des Träumenden bar jeder Liebe, Vernunft oder Verstand, blanker Hass gepaart mit Macht und Lüge lassen den Körper des Schlafenden sich erheben. Sehnen spannen sich, Muskel kontrahieren, eine erste Regung zuckt durch den Leib des wehrlosen Opfers.

Schlafwandelnd, unansprechbar für jedes Wort der Vernunft zieht der ältere Herr seine trägen Wege durch die engen Gänge des Minensystems. Sein Weg wird kein wahlloser sein, vielmehr scheint es ihn stets zur nächsten Priesterin zu ziehen, eine unsichtbare Kraft scheint ihn trotz der geschlossenen Augen durch die verwinkelten Schächte zu führen. Hat er eine Priesterin schließlich gefunden, passiert: nichts. Regungslos steht er da, starrt mit verschlossenen Augen auf den Boden, nichts regt sich, nichts scheint von weiterem Interesse. Ein zweiter Herr, Cyril Nordstem, nähert sich seinem schlaflosen Herren, berührt ihn, spricht auf ihn ein. Nach kurzer Zeit wird der Schlafwandelnde das Bewusstsein verlieren, die Muskeln geben nach, er sinkt bar jeder Körperspannung zum Höhlenboden hinab. Einigen Wachen könnte dieses Verhalten dennoch aufgefallen sein, am kommenden Morgen wird der edle Herr nach weit längerem Schlaf als gewöhnlich an seiner Schlafstätte zu Bewusstsein kommen.
[Bild: ckzing2s.png]
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