Ungerechtigkeit als Herausforderung
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Wie ist denn eure Definition von einem schwachen und von einem starken Charakter?

Ich frag nur, weil mir eure gedanklichen Zusammenhänge momentan nicht ganz klar sind, wie man von einem schwachen Charakter automatisch auf Knast, Beraubung und Verstümmelung schließt, sowie auf Einschränkung eures Charakter-Konzeptes. Das scheint mir schon ziemliche Schwarzmalerei und Pessimismus zu sein, bzw. einfach nur ein hohes Fehlen an Vertrauen in seine Mitspieler, bzw. nach eurer Definition den Spielern von starken Charakteren.

Wie ich darauf komme:
Also wenn ich mir den Thread hier im nachhinein so durchlese und ich merke wieviele sich hier Mühe geben ihren Standpunkt und ihre Argumentation darzustellen, dann macht das für mich den Eindruck als hätten diese Leute eigentlich überhaupt keinen Bock auf eine Spielwelt in einem feudalen System, wo Werte wie beispielsweise Demut und Respekt einen höheren Stellungswert haben als in der heutigen modernen kapitalistischen demokratischen Zeit.




Für mich zumindest ist ein "Schwacher Charakter" ein Char der beispielsweise (und bitte bedenkt alles was jetzt kommt sind nur Beispiele und nicht auf eigene Charaktere zu beziehen) ein Kind ist (dank Regel nicht spielbar), ein Einsiedler, ein geistlich Zurückgebliebener, ein armer Bauer, ein Wilder/Barbar, ein Ureinwohner, ein Geistlicher niederen Standes, Zigeuner, Bettler, Trunksüchtige, Dumme, Straßendirnen, Gesellen, Söldner, Taschendiebe und so weiter. Also Charaktere die Charaktereigenschaften haben wie schüchtern, einsam, arm, asozial, körperlich schwach, unreif, dumm u. verblödet aber auch gewitzt, raffiniert und hinterhältig, süchtig, naiv und so weiter. Also Charaktere die normalerweise submissiv und somit fremdbestimmt sind.

Ich verstehe nicht wie man als Spieler eines solchen Charakters jemals Probleme mit seiner konsequenten Spielweise oder innerhalb der Spielwelt bekommen kann.

Ich meine solche schwachen Charakteren haben ganz wo anderst ihre Stärken. Sie sind prädestiniert dafür allen Problemen aus dem Wege zugehen oder sie von sich abzuschütteln. Ohne jegliche Angst können sie in jede Wegelagerei hineinlaufen, da sie für jeden geistreichen Wegelagerer einfach nicht lukrativ sind und ehr noch Gefahren mit sich bringen. Jemand der nur mit gesenktem Haupt durch die Stadt wandern wird, wird ebenso nie Probleme mit einem Adligen bekommen, wozu auch? Der dominante Alpha-Wolf beißt ja auch nicht seine submissiven Jungwölfe tot, sondern ist froh das das Rudel was ihm folgt dadurch größer ist. Und Verstümmelungen, keine Ahnung wieso man jemanden Verstümmeln sollte, der es allen nur versucht recht zumachen. Zudem Verstümmelungen auch Staff Erlaubnis bedürfen.
Also, wie man sieht haben meines Erachtens her schwache Charaktere keinerlei Probleme in der Spielwelt von Arx, vorausgesetzt ist natürlich sie halten konsequent an ihrer Spielweise fest. Sprich wenn der arme Fahrende Händler am Wegelagerer vorbei gewunken wird nach dem Motto "Troll dich, aber halt die Klappe." sollte er nicht plötzlich das Maul aufreißen, "Fick dich, die nächste Burgwache wird dich holen.".
Sprich, wenn man es sich nicht leisten kann, sollte man auch keine Stärke zeigen.

Aber das ist ein allgemeines Grundsatz-Problem durch unsere äußeren Einflüsse.
In einer Feudalen Welt, gibt es meines Erachtens keine Starken und keine Schwachen Charaktere, vielmehr sind alle Schwach (und damit auch überaus Angreifbar).
In einer Feudalen Welt geht es nicht darum eine "Ellenbogen und Sandkasten"-Gesellschaft wie sie im Kapitalismus prognostiziert wird, da zustellen und danach zu handeln.
Vielmehr zählt das Prinzip "Mach dich so dünn wie möglich und schau dir so viele Rosetten von Innen an wie es nur geht." Der Schwache Bauer ist zwar schwach und hilflos auf dem Felde, aber sein Nutzen und seine Heuchlerei und Dienst am Lehnsherrn macht ihn stark. Der Stadtwächter wirkt zwar Stark auf der Straße, aber gegenüber einem Ritter oder einer Kneipe voller Trunksüchtiger wirkt er Schwach. Die Hure wirkt zwar auf der Strasse schwach, aber wer in ihrem Bett liegt wird ihre Stärke und ihren Nutzen spüren (Stichwort: Mätresse). Der Ritter wirkt stark auf dem Felde, doch gegenüber seines Lehnsherrn ist er schwach und muss heucheln.
Etc. PP.

Indem Sinne gibt es für mich nicht wirklich eine Ungerechtigkeit wie das Thema des Threads beschreibt. Jeder kann diese Ungerechtigkeit zuspüren bekommen und damit betrifft es wiederum alle und was alle gleich bedeutend betrifft, kann nicht ungerecht sein. Wink
Für mich ist es ehr eine Frage des richtigen Arrangements und OG eine Frage des Vertrauens in seine Mitspieler.

Also entweder kann man sich richtig arrangieren oder eben nicht, was als Folge meist eine Konsequenz mit sich bringt, ob diese sich als Problem oder Nutzen herausstellt steht in den Sternen
Dem zufolge ist also jeder selbst für seinen Pfad, seine Strafen und somit evtl. auch für seinen Spielspaß verantwortlich.

Mfg.
[Bild: 3mhcmfhb.jpg]
"Die Klugen herrschen über die Dummen.
Die Starken über die Schwachen.
Doch der Macht des Krieges kann sich niemand entziehen."
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RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - von Tahris - 12.03.2013, 20:47
RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - von Niobe - 12.03.2013, 21:10
RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - von Niobe - 17.03.2013, 19:20
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RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - von Niobe - 14.04.2013, 16:28



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