Gut/Böse und wie mans definiert..
#4
Meiner Ansicht nach ist eine Trennung zwischen Gut und Böse auf verschiedensten Shards mehr als krampfhaft umgesetzt. Häufig fällt es den "Bösen" schwer ihr Verhalten zu rechtfertigen, bzw. es ist sehr schwer nachzuvollziehen.
Königstreu und Königsfeindlich ist für mich noch am nachvollziehbarsten. Dort ist die jeweils andere Seite die Böse, vermutlich mit einigen der sogenannten Graustufen dazwischen.
Problematischer werden böse Gottheiten oder andere Wesen die einen regen Zufluss haben. Die erfordern von der Seite der Fantasywelt selbst schon eine gute Begründung warum man ihnen folgen sollte, sind deren Beweggründe in aller Regel doch immer die selben.

Vielleicht liegt der Reiz in der Fantasy Welt für viele aber auch darin, einen Feind zu haben der ohne wenn und aber böse ist. Im RL haben Menschen genügend mit beruflichen und politischen Widersachern zutun, die sich eben in diesen Graustufen befinden. Im Fantasy braucht man da nur wenige Fragen stellen, oft sind Chars aus realistischer Sicht abscheulich bösartig aber gerade wenn andere Spieler diese abgrundtief bösen Chars spielen wollen ergeben sich Schwierigkeiten.
Eigentlich ist das Ziel klar: die Bösen besiegen. In dem Falle wollen sie aber auch, dass man trotz ihrer offensichtlichen Bosheit noch ohne zu kloppen mit ihnen interagiert. Es sind ja nicht nur NPCs. Dort beginnt aber das Problem, wenn ein Char so offensichtlich feindlich ist, dass der eigene Char sich nicht fragen sollte ob er nicht die Pflicht hat den anderen auch zu beseitigen. Stattdessen werden pseudo Diskussionen geführt, indem Argumente fallen bei denen man sich häufig an den Kopf packt und davon ausgehen muss, dass die Zahl an Soziopathen in Fantasy Welten generell 100 mal größer ist.

Ich habe in 10 Jahren UO vielleicht nur zwei handvoll wirklich nachvollziehbar und gut gespielte abgrundtief böse Chars erlebt. Dafür aber eine ganze Menge gut gespielter Schurken in diesen Graustufen.

Ich kenne leider nur wenige Server die es geschafft haben einen etwas differenzierten Gott zu kreieren. Einer der ein Feind ist weil er das vorherrschende System bedroht und andere Ideale vermarkte und nicht weil er einfach nur der abgrundtief böse Dämonengott ist und seine Anhänger sich aus zwei Sorten zusammenhängen: Der dessen Gott missverstanden ist und der absolut machtgeile, amoralische Bösewicht.

Für Gute gilt das andersrum genauso, auch denen tun Graustufen gut um sie glaubwürdiger zu machen. Da scheint man nicht selten davon ausgehen zu müssen, dass ein Paladin eines "guten" Gottes charakterlich perfekt sein muss.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Gut/Böse und wie mans definiert.. - von Tyrus Helbas - 06.05.2010, 17:44
RE: Gut/Böse und wie mans definiert.. - von Gast - 12.06.2010, 15:40
RE: Gut/Böse und wie mans definiert.. - von Selurian - 05.10.2010, 12:24



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste