Questbeschreibung Die Farbe der Angst
#33
Es kostete sie jedes mal Überwindung, in den Schlafsaal zu treten und sich an Kordians Bett zu setzen. Anouk war mit Alec in der Taverne und stärkte sich und in der Zwischenzeit nahm Cahira ihren Platz ein. Der Zustand des Mannes schien unverändert: Keine sichtbaren Verletzungen, in einen Alptraum gefallen, aus dem er nicht erwachte. Seine Lider zuckten, als würde er einen inneren Kampf ausfechten.

Cahira konnte sich nicht erinnern, Kordian jemals so gesehen zu haben. Verletzt, angeschlagen, aber niemals zuvor hatte er so schwach, so verkümmert gewirkt. In den besten Tage der Klinge hatten viele gemeint, dass sie selber es gewesen war, die die Einheit mit ihrer Zuversicht und freundlichen Diplomatie zusammen gehalten hatten. Doch sie alle sollten sich geirrt haben. Das Herz der Klinge hatte mit Kordians Ohnmacht aufgehört zu schlagen und alles schien den Bach runter zu gehen.

Anouk verharrte am Krankenlager ihres Mannes, Kyron wurde zwischen Mächten zerrieben, die Cahira noch nicht einmal ansatzweise begreifen konnte, und sie selber irrte mal hier mal dort hin, versuchte Löcher zu kitten, die wahrscheinlich auch der beste Leim nicht zusammen halten könnte.

Immerhin hatten sie einen Erfolg zu verzeichnen. Das heilige Schwert wurde wiedergefunden und mit seiner Hilfe ein Schutzbann über das Dorf gewirkt. Neben der noch immer brennenden Frage, wer das Schwert entwendet hatte, gesellte sich nun das Rätsel des Fundortes. Warum hatte man die Waffe nicht von der Insel gebracht? Wozu waren Mondwächterrunen an Trog und Erdreich, unter welchen das Relikt vergraben worden war, eingeritzt worden?

Nach dem Ritual merkte Cahira zwar, dass sich irgendetwas verändert hatte, aber die euphorische Freude der Mithrasgläubigen, die sich tränenreich umarmten und von einem Sieg sprachen, konnte sie nicht teilen. Es war nur ein Schritt auf einem noch recht unebenen Pfad und der Diebstahl des Schwertes hatte bewiesen, dass irgendjemand oder irgendetwas ihnen Steine in den Weg warf. Und wie fasste Alec so treffend zusammen: "Ähm, vor dem Tor steht noch immer ein fetter Dämon, oder?"

Aber sie konnten sich nun ihrer nächsten Mission widmen. Anabella, Cois und ihr selber war es gelungen, einen der Kuttenträger auszumachen und zu befragen. Erstaunlicherweise war der Mann recht mitteilsam gewesen und offenbarte nicht nur, wie sie eventuell den Riss wieder schließen konnten sondern offerierte auch ein Heilmittel für Kordians Zustand.

Auch wenn sie dem Hexer eine gewisse Skepsis entgegen brachten, entschieden sie, zumindest einen Teil der Lösung zu vollführen. Es konnte nichts schaden, die vom Himmel gefallenen Bocken einzusammeln und geschützt zu verwahren, bis sie sich sicher waren, dass der nächste Schritt ihre Lage nicht verschlimmern und sich heraus stellen würde, dass auch der Kuttenträger nur sein eigenes Spiel spielte.

Dieses Wissen allzu freizügig zu verteilen, konnten sie aber nicht riskieren. Der Dieb des Schwertes befand sich eventuell in ihrer Mitte und würde ihnen im schlimmsten Fall zuvorkommen und die grünen Gesteine selber einsammeln oder zerstören. So entschieden sie, dass jeder ein, zwei Namen von Personen nennen sollte, denen blind zu vertrauen war und mit denen sie das Unterfangen angehen konnten. Anouk, Kordian, Keldron, Freya. Kyron.

Als sie ihren Ehemann nannte, zogen Cois und Anabella Gesichter, als hätte sie gerade bittere Galle geschluckt und gaben die schwierige Lage zu bedenken, in welcher sich Ser Mendoza augenscheinlich befand. Natürlich war auch ihnen nicht verborgen geblieben, wie die Ereignisse Kyron auf ganz spezielle Art und Weise gefangen nahmen ...

"Wenn der Erzdämon durch das Portal schreitet, dann ist die Zeit der Menschen vorbei." Auch wenn sie dem redseligen Kuttenträger nicht alles glauben konnte, diese Worte hatte sie ihm sofort abgenommen. Und sie sprach Dorkalon, selbst Dureth so viel eigennützige Selbstliebe zu, einem Dämonen zwar dienen zu wollen, aber nicht die Zerstörung der Welt und damit die Auslöschung der eigenen Existenz zu verantworten. Also war ihre Wahl auf Kyron gefallen, denn sie konnte nicht glauben, dass er bei aller Zerissenheit, bei allem Zweifel den Tod seiner Kameraden, seiner Familie riskieren würde. Und auch wenn: Sie würde lieber neben ihrem Mann untergehen, als sich im letzten Augenblick wie Feinde zu begegnen.

Kyron nahm ihr die Entscheidung ab. Er wollte die Lösung nicht wissen, musste sie nicht wissen, da er ohnehin von der Insel runter wollte, sobald Kordian wieder erwacht war. Sie trennten sich in aufgebrachter Stimmung - Freya war für Kyron ein rotes Tuch und Cahira hätte sich in den Hintern beissen können, so dumm gewesen zu sein, ihren Namen bei der Aufzählung der vertrauenswürdigen Personen zu nennen  - aber dafür war es zu spät: Kyron kündigte an, sich betrinken gehen zu wollen und übergab Cahira das Kommando über das Lager

Sie machte mit Isabelle einen Rundgang um das Dorf, später fanden sie das Schwert. Und noch viel später an jenem Abend hielt sie stille Zwiesprache mit ihrem Lehensritter, Hauptmann, Freund und klagte dem Mann ihr Leid.  Anouk fand sie dann wohl bei ihrer Rückkehr in einem der Betten schlafend. Noch immer in Rüstung, ganz der einsatzbereite Soldat.
[Bild: Cahira-Sig.jpg]
Herzlichen Dank an Morrigan!
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