[MMT] Träume
#3
Ausgelaugt und Müde betrat der Mann den Kalten Keller. Es roch moderig und nicht eben einladend. Dennoch hatte er vor die Nacht an diesem ungastlichen ort zu verbringen. Allerdings gab es vor der Nachtruhe noch etwas zu tun. So zog er sich müde und mit trägen Bewegungen aus. Bis er völlig Nackt im düsteren Keller stand und anfing sich mit kaltem Quellwasser zu waschen. Wie in einer art Ritual folgten die Hände bei der Waschung einem bestimmten Rhythmus. Als der Mann damit fertig war setzte er sich in mitten eines steinernen Ritualkreises und nahm ein stück Blei in die Hände. Das wenige licht das die Kerze vor ihm spendete tanzte leicht umher und die so geworfenen schatten zogen sich bedrohlich um den Mann zusammen. Eine weile saß er so regungslos da bis er schließlich aufstand und sich wieder anzog. Dann legte er sich auf den kargen Boden zur Nachtruhe hin.

Erschöpft wie er war gilt er schnell ins land der Träume. Aber es sollte kein ruhiger schlaf werden zu Anfang war er gefangen in einer nichts enden wollenden Schwärze. Er war allen und hilflos überall um ihn herum Gefahr und nichts um sich zu verteidigen. Plötzlich jedoch spürte er in seiner hand etwas. Einen griff. Den griff eines einfachen Schwertes. Die schmucklose Waffe eines Fußsoldaten. Er kannte dieses stück Stahl nur zu gut. Der halb zerschundene Lederriemen der den Griff bedeckte. Das verbogene Parrierstück und die schartige Klinge. Viel Zeit zum nachdenken hatte er jedoch nicht. Denn Jemand packte ihn an der Schulter und schrie ihnen. Irgendwelche befehle und schubste ihn dann vorwärts. Das Schlachtfeld vor ihm oder besser gesagt das Chaos dem er entgegen rannte war erfüllt von Tod und leid. Überall starben Männer. Sie verbluteten wurden neidergetrampelt oder lagen einfach bereits tot am Boden. Die schreie um ihn herum brachten keine Worte hervor. Es war einfach nur Gebrüll vermischt mit Schmerzensschreien. Ein sauber geführter Schwerthieb seinerseits trennte einem Mann den Arm halb ab, gefolgt von einem Stoss seines Schildes der irgendetwas brechen lies und den Gegner in den Dreck schickte. Er begann sich zu fragen warum er Kämpfe, er war müde und hatte keine kraft mehr etwas war hier nicht richtig es war ein zielloses abschlachten. Da erkannte er in der ferne das Zentrum des Schlachtfeldes. Dort stand jemand, eine Frau welche die Arme ausbreitete. Wie um ihn Willkommen zu heißen während das Chaos um sie herum tobte. Die gesichtslosen Männer die sich um die Frau herum gegenseitig abschlachteten drangen nicht bis zu ihr vor. Als würde eine unsichtbare Macht sie abhalten. Unfähig noch weiter zu kämpfen Starrte er zur Frau, sie kam ihm bekannt vor, aber da wurde es auch schon dunkel um ihn herum. Sein Blickfeld schrumpfte immer weiter bis langsam die Schlacht um die Frau herum verschwand bis nur noch sie zu sehen war. Sein Sichtfeld schrumpfte weiter zusammen und da fiel ihm auf etwas schimmerte in der Körpermitte der Frau. Erst jetzt fiel ihm auf das sie wohl Schwanger war. Immer kleiner wurde das Sichtfeld und er nahm einen Rötlichen Schimmer wahr. Etwas Veränderte sich und die Frau war verschwunden an ihrer Stelle sah er nun ein ungeborenes Kind, es hielt etwas in seiner Säuglingsfaust. Ein kleiner Rötlich Schimmernder Granat.

Ein Granat von der Größe einer Babyfaust und so kunstvoll geschliffen, dass seine Facetten bis in die Unendlichkeit verliefen.


Er Erwachte mit einem Gefühl der Hoffnung und dem Gedanken ob es sein Kind war das er gesehen hatte.
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[MMT] Träume - von Kennan Melyr - 12.12.2016, 16:59
RE: [MMT] Träume - von Morana Schinder - 12.12.2016, 20:52
RE: [MMT] Träume - von Ramires - 12.12.2016, 21:31
RE: [MMT] Träume - von Armaud - 14.12.2016, 10:23
RE: [MMT] Träume - von Kennan Melyr - 20.12.2016, 10:53
RE: [MMT] Träume - von Roux - 09.05.2017, 20:57



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