Ist das Land für Söldner zu friedlich geworden??
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(05.02.2015, 12:12)Alissia schrieb: Ich möchte hier nur mal dezent an den letzten "unbotmässigen" Char und die folgende Hetzjagd erinnern (Stichwort "Vogelfrei").

Der Charakter handelte wiederholt gegen das Gesetz und schlug jegliche angebotene Chancen zur Besserung aus, wie ich das aus der Beobachterrolle (in den Prozess war ich ja nicht involviert) wahrgenommen habe. Auch die Verbannung wäre eine weitere Chance gewesen, sich außerhalb Löwensteins entweder zu bessern und auf Vergebung hin zu spielen, oder sich generell eine neue Existenz aufzubauen (bspw. in Candaria). Die Nichtwahrnehmung dieser Chance, die Missachtung der Verbannung durch weiteren Verkehr in Löwenstein, sind dem Charakter (wohlgemerkt Charakter!, nicht Spieler) zuzuschreiben, ergo sehe ich da keine unmittelbare Verantwortung des Gerichts. Ich möchte dem Gesicht hinter Ayween aber meine Anerkennung für das Mitspielen der Konsequenzen aussprechen, das ist - meines Erachtens nach - auf Arx leider recht selten.

(05.02.2015, 12:12)Alissia schrieb: Wenn jemand im wiederholten Fall Leute bedroht und ausraubt? Ich wette, spätestens wenn der das 3. Mal vor Gericht steht, bleibt es nicht bei 2 Tagen. (Ganz davon mal abgesehen, dass selbst 2 Tage in manchen Fällen ziemlich übel sind, wenn man z.B. Felder zu bestellen oder Viecher zu füttern hat - oder man sein Häuschen von Hand bezahlt und das aus diesem Grund dann versäumt).

Du meine Güte, jetzt muss ich da aber wirklich mal einhaken. Wenn es sich ein Charakter nicht leisten kann, einen einzigen Ernteausfall hinzunehmen, dann sollte er es sich nicht leisten, sich so oft kriminell zu betätigen - mal davon abgesehen, dass Bauerncharaktere ohnehin keine klassischen Anwärter für Kerkerhaft sind. Und wenn du ein Urteil mit Haftstrafe erwartest, dann kannst du auch Geld im Haussystem oder auf der Bank deponieren, oder im Voraus deinem Vermieter übergeben, etc. Das gilt in meinen Augen nun wirklich nicht als Argument.

Ich erkenne auf Arx leider das Paradox, dass sich die Leute unbedingt mehr Low Fantasy wünschen, aber nur ein Bruchteil dieser Leute dann auch bereit ist, die Konsequenzen für ihre Aktionen zu tragen. Das lässt mich auf eine grundsätzlich falsche Wahrnehmung in der Spielerschaft schließen, die richtig gestellt werden muss: Konsequenzen sind keine Strafen, Konsequenzen sind Chancen. In erster Linie Chancen auf neues RP, oder auf eine neue Perspektive. Darum finde ich persönlich Geldstrafen auf Dauer auch unattraktiv (von strafender Seite), weil sich daraus weder für den Betroffenen, noch für denjenigen der sie vollzieht, großartige Chancen auf RP ergeben. Haftstrafen schränken den Charakter zwar in seiner Bewegungsfreiheit ein, geben aber RP, das er vielleicht sonst nicht hat (Wie ist es eigentlich als Gefangener, bzw. was bedeutet es Gefangener zu sein? Das Kennenlernen von Wächtern, wer ist der "böse Cop", wer der "gute Cop"? Das Planen eines Ausbruchs, wohlmöglich mit begleitender Quest?), ebenso wie Leibeigenschaft (Was bedeutet es für einen Menschen, auf Eigentum reduziert zu werden? Wie geht mein "Besitzer" mit mir um?), die je nach Charakteren auch wieder variieren kann, oder auch körperliche Züchtigung (Wie geht mein Charakter damit um, dass er jetzt vielleicht zwei Tage nicht arbeiten kann, weil ihm sein Rücken von den Stockhieben so schmerzt?)

Und generell öffnet eine IG-Strafe auch immer das Tor zu einem neuen Konflikt: "Dem Schöffen, der das Urteil gesprochen hat, dem zahl' ich es jetzt heim." Vielleicht sogar, ohne geschnappt zu werden.
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RE: Ist das Land für Söldner zu friedlich geworden?? - von Magdalena - 03.02.2015, 23:13
RE: Ist das Land für Söldner zu friedlich geworden?? - von Magdalena - 03.02.2015, 23:57
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RE: Ist das Land für Söldner zu friedlich geworden?? - von Gotthold Metzger - 05.02.2015, 13:03



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