FSK-18 Grübeleien
#28
Der Mensch erschafft sich und sämtliche Ungleichgewichte im Universum.
Ergo - der Mensch existiert um sämtliche Ungleichgewichte im Universum zu erschaffen.

Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten.




Eigentlich sollte sie nervös sein, aber sie war es nicht. Der Tag der Tage rückte näher. Noch 2 Nächte und das Schicksal der der Existenz könnte sich entscheiden. Wenn dieser Versuch scheitern würde, war sie mit ihren Ideen am Ende. 
Im Grunde war es Wahnsinn auf die guten Ratschläge der Verursacher dieses ganzen Dilemmas zu hören. Aber es schien ihr durchaus plausibel. Zumal es wohl so nicht geplant war. Es war zumindest den meisten von ihnen, nur als Schlag gegen die Mithraskirche verkauft worden. Ob es als solche gedacht war und schief gegangen war oder eine Finte um diejenigen unter den Hexen die nichts vom Abyss auf Erden oder der Vernichtung der Existenz hielten, ruhig zu stellen, wusste sie nicht und am Ende war es auch unerheblich. Es galt dem was dort geschah Einhalt zu gebieten.
Noch 2 Nächte nach dieser und sie würden alle zusammen an dem Portal stehen. Die Diener Mithras würden für den Schutz der Kämpfer sorgen und den Kampf gegen den Dämon mit dem heiligen Schwert unterstützen. Sie würden mit dem Stab Mabons ebenfalls versuchen die Einflüsse des Abyss zurückzutreiben, so dass sie die Steine ins Portal werfen konnten. Wenn dies dann noch nicht genügt hatte, was sie insgeheim fast befürchtete, dann würden sie mit einem Ritual versuchen die Macht der Götter und Mabons Stab zu nutze um die Wunde zwischen den Welten zu heilen und alles wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückzudrängen. Der Abyss an sich war nicht das Problem. Es war nur ein Problem wenn Dinge den ihnen angestammten Platz verließen und somit das Gleichgewicht ins wanken brachten. So wenig wie sie sich in die Sphäre der Götter drängen dürften, so wenig dürfte der Abyss ihre Welt übernehmen. Vor allem nicht in diesem Ausmaß. 
Und das war das eigentliche Problem mit dem Mithrasglauben. Sie verstanden das Gleichgewicht nicht. Für sie waren alle Kräfte der Unterwelt etwas verdammenswertes das von der Wurzel an ausgerottet werden musste. Sie sahen nicht dass das Unfug war. Alles in der Existenz hatte seinen Platz und seine Aufgabe und musste diesen ausfüllen. Wenn sie sie also einfach schalten und walten ließen, dann würde das genau so zur Katastrophe führen wie bei der anderen Seite. Aber sie sollten sich ruhig austoben. Ihr ungezügelter Hass gegenüber den Dämonen, war ihnen in dem Fall nur mehr als dienlich. Sollten sie aufeinander prallen und ihre Kräfte messen. Das würde ihnen die nötige Luft verschaffen die Dinge zurecht zu rücken.



Charaktere, die sich durch eine naiv-tapfere Dummheit auszeichnen, halten das Gleichgewicht der Welt in der Waage, wenn sie sich mit Charakteren zusammen tun, die über eine raffiniert-feige Klugheit verfügen.


Und danach, wenn alles getan war, dann hatte sie sich Urlaub verdient. Nicht dass sie wirklich jemals genug loslassen würde dafür, aber verdient hatte sie es sich!
Was sollte sie mit Urlaub. Sie könnte natürlich aufbrechen und nach ihrem Bruder suchen. Aber ohne einen Anhaltspunkt wäre das Unfug. Außerdem gab es hier wirklich genug zu tun.
Dennoch... mal ein wenig raus hier, wäre schön.

Doch realistisch, musste Ana zugeben, dass sie sonst nicht viel hatte in ihrem Leben. Nicht dass das was sie hatte nicht genug wäre, aber es gab nichts was sie in die Ferne zog, nichts was sie dringend erreichen wollte und nicht schon hier daran arbeitete. Viele Aufgaben, viele Pflichten, viele Freuden, aber keine wirklichen Ziele.
Hätte man Ana vor  5 Jahren gefragt, hätte sie sehr viel nennen können.
Reich werden. Druidin werden. Das beste, schönste und wildeste Pferd der Welt besitzen. Ein großes Haus. Ein riesiger Garten. Eine Zucht von Hermelinen. Ein toller Mann. Ein Adelstitel. Eine gut laufene Schneiderei. Nach Hause nach Ravinsthal kommen. Die umfangreichste Sammlung an Schnittmustern diesseits der Grenzen. Galatien sehen. Laskandor befreien und besiedeln. Sich zu Tode saufen. Ein riesiger Keller voll Schnaps. Und noch so viel mehr.
Heute? Heute hatte sie all das entweder erreicht, arbeitet daran oder es war einfach nicht mehr wichtig oder möglich.
Irgendwie war es bedauerlich keine fernen  aber nicht all zu fernenTräume mehr zu haben. Vielleicht waren Träume dann am besten, wenn sie knapp außerhalb der Reichweite waren.

Dennoch war sie dankbar. Unendlich dankbar. Das was sie heute hatte, davon hatte sie teilweise nicht mal mehr geträumt. Sie hatte treue Freunde, die ihrem Gefühl nach nicht nur genau so viel sondern sogar mehr gaben als sie nahmen. 
Und da sah sie heute den Unterschied. Die für die sie früher durchs Feuer gegangen wäre. hatten immer weit mehr genommen als gegeben. Zumindest die meisten von ihnen. Heute waren da Menschen in deren Nähe sie sich wohl und beschützt fühlte und bei denen sie gar nicht mehr die Notwendigkeit sah, die Welt passend für sie zu machen. Nein im Gegenteil. Sie formte mit ihnen gemeinsam ihre Realität. 
Man sagt ein Freund  besucht dich im Kerker. Ein guter Freund  holt dich da raus und die besten Freunde sitzen mit dir in der Zelle und sagen zu dir "Was hatten wir für einen Spaß!"
Wenn sie da zum Fenster raus auf den Hof sah, standen da auch Leute von denen sie wusste, dass sie mit ihr durch den Abyss wandern würden. Und zwar lachend. Denn lachend war alles etwas leichter.

Und in 2 Tagen würden sie so etwas ähnliches tun. Nur was war wenn es wirklich gut ging? Dann galt es die Scherben aufzusammeln und sich für neue Dinge zu wappnen. Nur wo sollte das enden?

Und wo wollte sie zu guter Letzt hin?

Ana wünschte sich gerade brennend, mehr wie ihr Bruder zu sein, der immer in den Tag hinein gelebt hatte und dem das mehr als genug war.
Nun, sie würde gleich damit anfangen am besten. Morgen war für morgen Zeit. Erst einmal die Welt retten!
[Bild: Anabella-Signatur.png]
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Grübeleien - von Anabella - 07.06.2013, 18:52
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Feuer - von Anabella - 02.07.2013, 15:05
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