FSK-18 Was danach kommt...
#3
14. Hartung 1399 - Südwald

"Wenn du das Gefühl hast, irgendwo um dich herum droht Gefahr, dann lauf." 
"Aber was ist wenn ich mich irre?"
"Meistens irrt man sich da leider nicht."
"Aber sagtest du nicht, man sollte an das Gute glauben?"
"Wenn das Gute eine Klinge hält und sie dir an die Kehle drücken will, dann nein, mein Schatz, dann nicht."
"Also laufen."
"Laufen." 

23. Brachet 1405 - Löwenstein

+ Träume + 
Es war seltsam das Ganze von oben zu sehen, als wäre ich in einem Theater, witzig - als wäre ich jemals in einem Theater gewesen. Ich betrachtete mich selbst wie ich auf dem Tisch saß und mit den Beinen wackelte und Fragen über Fragen stellte. Ich war guter Dinge, ich war gut gelaunt aber mir fiel nicht auf, dass es bei ihm nicht so war. Nun konnte ich es klarer sehen, seltsam. Er war unruhig, sah immer wieder zu Tür, wie jemand der sich verfolgt fühlte. Er war nicht bei der Sache, etwas Anderes war präsenter bei ihm als meine Fragen oder meine Anwesenheit und bei der Betrachtung drängte sich ein unwohles Gefühl in meinen Magen und ich verspürte das Gefühl zu rennen. Doch dann stand er auf, daran erinnerte ich mich noch. Er kam auf mich zu, stellte sich zwischen meine Beine und zwängte mich ein. Das hätte theoretisch nun der Beginn eines schnulzigen Romanes sein können aber das war es nicht. Seine Hand drückte sich auf meinem Mund. Ihm waren die Fragen zu wider. Ich sollte schweigen und er hatte eine seltsame Art mir das mitzuteilen. Als ich so zusah wie wir dort waren, neigte ich den Kopf ein wenig zur Seite. Ich wusste das es so geschehen war aber ich sah viele Dinge, die ich in diesem Moment nicht wahr nahm. Er kämpfte, aber nicht gegen mich. Dann sah ich meinen Körper zucken.

So war das aber nicht.

Er hielt mir nicht nur den Mund zu sondern auch die Nase. Das hatte ich so nicht in Erinnerung. Eigentlich war es doch anders. Und dann sah ich zu wie er die andere Hand an meine Kehle legte. Er drückte zu, ungerührt und in seinem Gesicht wirkte es so, als hätte er irgendeine Schlacht verloren, sich hingegeben, aufgegeben. Meine Arme schellten in die Höhe und griffen an sein Handgelenk, ich versuchte mit den Füßen zu nach ihm zu treten aber ich war zu schwach. Natürlich warst du zu schwach, dachte ich mir beim zusehen, der Hammer war ja auch irgendwo anders und ohne bist du ein lächerliches Geschöpf. Ich konnte zusehen wie mir irgendwann die Kraft ausging und meine Arme hinab fielen. Ich konnte mein Gesicht nicht sehen aber ich nahm an Angst zu haben aber sein Gesicht änderte sich nicht. Es war nicht sein Gesicht. Das war nicht er.

So war das aber nicht.

Ich fiel auf den Tisch zurück und dann sah ich meine Augen, verquollen von den Tränen und leblos. Dann sah ich zurück zu ihm, in der Erwartung es würde irgendwas bei ihm bewegen, irgendeine Reaktion entlocken, aber es passierte nichts. Er stand da und starrte mich an wie jemand der noch nicht fertig war. Aber wieso? Ich war doch bereits tot? Seine Hände griffen neuerlich vor...

SO WAR DAS ABER NICHT! 

- - -

Ich schrie nicht im Traum, sondern das was ich sah schreckte mich auf, ließ mich das leere Haus zusammen schreien und ich rappelte mich auf, krabbelte hilflos über den Boden und griff nach meinem Hammer der in der Ecke stand. Ich griff nach meinem Hammer, setzte mich in die von ihm 'vorgewärmte' Ecke und versuchte an das Gute im Menschen zu glauben oder einfach nur daran, dass Träume nur Träume waren. Wenn du das Gefühl hast, irgendwo um dich herum droht Gefahr, dann lauf.
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Was danach kommt... - von Ygritte Ackermann - 05.06.2018, 19:29
RE: Was danach kommt... - von Ygritte Ackermann - 22.06.2018, 14:09
RE: Was danach kommt... - von Ygritte Ackermann - 23.06.2018, 09:24



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