FSK-18 Von den Göttern, dem Leben und der Liebe
#8
"Es tut mir leid.. ich wollte das ni..." weiter kam der Riese nicht.

Schmerz... der ihn in die zähe Schwärze hinab zog

Nähe... die ihn ertränken und zugleich halten wollte.

Worte... die seinen Verstand zerschmetterten wie ein Hammer, ein rohes Ei


Jene die ihn näher kannten, bemerkten es zuerst. Seine Worte, die er so lange geübt hatte und die ihn soviel Kraft kosteten.. jedesmal wenn er sprach. Klangen wie an jenem Tag als er zum ersten Mal diesen Ort betreten hatte. Konfus durcheinander geworfen, falsch gewählt oder betont, sogar Namen vergas er einige. Sein Verhalten war wie ausgewechselt. Fahrig und nervös schleicht der Hüne mit hängendem Kopf durch die Straßen. Spricht nur wenig und schaut kaum vom Boden auf.

Öfter mal sieht man ihn wie er versucht Gespräche zu führen, aber keines scheint ihn zu befriedigen. Keines scheint ihn heilen zu können, oder seinem Gesicht die Farbe wieder zu geben. Oftmals blickt er von Angst erfüllt umher und starrt Orte und Wände an wo niemand zu sehen ist. Mehr und mehr zieht er sich von den zivilisierten Menschen zurück, nur die wenigsten können mit Worten noch zu ihm durchdringen. Das einst strahlende Licht in seinen Augen wird von Tag zu Tag schwächer, und der Trost den seine Gegenwart und sein Lächeln einst brachten.. ist kaum noch fühlbar. Für die Welt trägt er eine Maske.. spielt ein Schauspiel. Das Schauspiel des heilen und ruhigen Lebens in Candaria. Das Schauspiel dessen Vorhang für ihn längst gefallen scheint.

Jene die seine Schritte verfolgen.. schauen wo er hingeht sehen ihn auf den Feldern Candarias... manchmal auch im Weberwald. Doch ihn anzusehen bringt keine Freude.. ihn anzusehen lässt in jedem qualvoll ein lange verdrängtes Leid auf flimmern. Der Mann, den man beobachten könnte, arbeitet ohne Rücksicht auf seinen Körper. Als wäre er von Sinnen zieht er den Pflug mit seinem Körpereinsatz über das Feld wo der Ochse doch keine zwanzig Schritt entfernt steht. Im Weberwald schlägt er auf die Bäume ein wie ein Besessener.

Könnte jemand durch seine Augen sehen.. würde er den Grund für seine Angst .. und seine Handlungen sehen. Den Kampf gegen etwas das seine Seele umklammert. Etwas.. dunkles.


[Bild: Madness.jpg]
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RE: Von den Göttern, dem Leben und der Liebe - von Gorm der Golem - 17.08.2018, 15:44



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