[Forschung] Goldkelch
#4
Beinahe eine Woche dauerte es bis sich genug Recken eingefunden hatten, die den Mut besaßen um einen Abstieg in die Unterwelt zu wagen. So machten Sie sich nun also auf in den Flüsterwald. Wegas hatte extra ein ledernes Wams bestellt, der ihn schützen sollte. Zumindest machte er sich gut auf seiner Statur und er sah tatsächlich so ähnlich aus, wie man sich einen Kämpfer vorstellen konnte. Der kleine Dolch an der Hüfte war nur für Notfälle geeignet, aber man wusste nie was passieren wird.

Der sechs köpfige Trupp sang Kampflieder auf dem Weg in den Wald. Irgendwie lockerte es die Stimmung auf, die bei Wegas etwas gedrückt war, als er sich entschloss sich in Gefahr zu begeben. Immer dichter wurde der Wald nur um dann plötzlich einer Lichtung zu weichen, auf der ein Eingang zu einer Krypta war. Die drei Bogenschützen gingen in Stellung und die beiden Ritter stellten sich links und rechts vor dem Eingang auf. Alle waren nun plötzlich angespannt und da geschah es auch schon

...nichts. Es passierte einfach gar nichts. So betraten sie also die Krypta. Um jede Ecke wurde zuerst gespäht um keinem grausigen Ungetüm in die Falle zu gehen. Aber auch die Fallen der Ungetüme kamen nicht. So drangen Sie immer tiefer ein. Ein gemischtes Gefühl machte sich beim Trupp breit. Einerseits war es Langeweile, auf der anderen Seite Furcht. Jeder hatte mit dem Monster aus seinen Träumen gerechnet, aber die Krypta war gähnend leer. Da endete die Krypta plötzlich. Kein weiterer Gang, kein Monster, kein goldener Kelch. Alles war umsonst. Niemals würde die Baroness ihre Lippen an einen goldenen Kelch legen können. Unverrichteter Dinge zog der Trupp ab, die Runden im stürmenden Löwenstein gingen auf Wegas Rechnung.

Ein knapper Bericht wurde aufgesetzt und der Baroness übermittelt. Damit war der Auftrag vorbei.

Bis es plötzlich wieder zu einer unheiligen Stunde an der Türe polterte. Erneut stand die Baroness vor der Türe, erneut mit einem, nein DREI Silberkelchen bewaffnet. Der Ablauf gestaltete sich ähnlich. Erneut wurde die Sorge um die farbliche Dissonanz vorgetragen, erneut die Bitte um die Entwicklung eines Goldkelches gestellt. Dabei sollten die Silberkelche als Vorbild dienen.

Und so bediente sich Wegas einer der ältesten Künste, dem Plagiat.

Der Kelch selbst soll nach den Maßen von Ludwig Felsenschinder gestaltet werden. Niemand walzt das Gold so zart wie er. Der Stiel soll die wunderschönen Verzierungen tragen, die nur im Geiste einer Frau entstanden sein konnte, der Stiel des Kelches von Maya Miranda Blumenthal. Zu guter Letzt, der alte staubige Kelch. Aus Zeiten in denen die Feingeisterei noch nicht solchen Platz im Handwerk hatte. Einen massiven Fuß für den Kelch, den feineren Oberteil ignorierend, auf dass er immer guten Stand habe.

Fertig war der Plan für einen Goldkelch.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
[Forschung] Goldkelch - von Kalirana Brandt - 06.07.2017, 14:36
RE: [Forschung] Goldkelch - von Wegas Junktor - 09.07.2017, 14:23
RE: [Forschung] Goldkelch - von Wegas Junktor - 18.07.2017, 20:29
RE: [Forschung] Goldkelch - von Wegas Junktor - 23.07.2017, 21:37



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste