17.05.2018, 21:03
Der Wonnemond hatte den Wolfsried schon seit Tagen in seinem rolligen Würgegriff und tränkte Bäume, Moore und Wege in das brünftige Geschrei von Kröten, Fröschen und Wasserechsen, die auf der Hatz nach einem Partner allzu nahe an die Handelswege gerieten. "Lustbisse" nannten die Hohenmarschener die oftmals tödlichen Begegnungen mit den liebestollen Tieren. "Drecksverdammte Mistbiester" herzten die Karrenfahrer die Plage, wann immer ein Lastochse oder Zugpferd am Gift der Tiere dahinschied und eine ganze Karrenfuhre Fracht verloren war.
Es war Abend, ein dunstiger, lauwarmer Abend voller milder Brise, sirrender Mücken und gröhlender Frösche, als ein einzelner Glockenschlag an der Grenzfestung zu Hohenmarschen erklang und prompt atonal abstarb. Das Warnfeuer am Turm der Brückenbefestigung loderte für einige Herzschläge wild auf und erlosch dann, ersäuft in einer gröhlenden Wasserfontäne, die Wasserdampf wie Feuerqualm aufstiegen ließ. Dann wurde auch das Schauspiel von der Dämmerung erstickt.
Einige Momente der konfusen Tatenlosigkeit folgten, in denen so mancher Wald- und Marschenläufer sich wohl fragte, was das nun gewesen war - vielleicht wieder einmal ein ausgearteter Saufabend von angeheuerten Nortgardern? Die Pauser dauerte gerade lange genug um selbst einen argwöhnischen Mann seine Tätigkeit wieder aufnehmen zu lassen, gerade lange genug um Eisenthals Wachhabende aufmerken und sich auf den Weg machen zu lassen, dann..
Eine Druckwelle fegte über den Wolfsried, lautlos wie der Hauch des Abyss, tödlich ohne zu berühren, ein Knistern wie die Nahtoderfahrung eines einschlagenden Blitzes und doch kälter, bis in die Knochen, die von brennendem Schmerz gepackt wurden. Hier und da erklangen einige Schreie, gepeinigte Tierrufe, aber sie verklangen rasch. Und am Ende des kaum drei Minuten dauernden Schauspiels würde auch niemand mehr von dem Erlebnis erzählen können, von dem Gefühl wie es wohl gewesen sein mochte, als die eigenen Knochen aus dem Leibe marschiert waren, denn alle die sich der Grenzfestung zu sehr genähert hatten, waren nun tot.
Selbst Pferde, Wölfe, Rehe schienen dem Zauber nicht widerstehen zu können, wenn deren Knochen es auch nicht sonderlich weit nach Westen zu bringen vermochten, bevor sie zusammen brachen und als traurige Haufen zurück blieben.
Lediglich ein Eisenthaler Gardist, der gerade erst den Weg zur Grenzfestung begehen hatte wollen um sich nach deren Nüchternheit zu erkundigen, vermochte von der Serpentinenbrücke und aus der Ferne zu beobachten, wie ein unschuldiger Bergmann knapp vorm Minenzugang entzwei gerissen zu Boden fiel; das Fleisch das Zeitliche segnend, während das Skelett torkelnd und unkoordiniert nach Westen abrückte.
Der Krieg hatte den Wolfsried endgültig erreicht.
Es war Abend, ein dunstiger, lauwarmer Abend voller milder Brise, sirrender Mücken und gröhlender Frösche, als ein einzelner Glockenschlag an der Grenzfestung zu Hohenmarschen erklang und prompt atonal abstarb. Das Warnfeuer am Turm der Brückenbefestigung loderte für einige Herzschläge wild auf und erlosch dann, ersäuft in einer gröhlenden Wasserfontäne, die Wasserdampf wie Feuerqualm aufstiegen ließ. Dann wurde auch das Schauspiel von der Dämmerung erstickt.
Einige Momente der konfusen Tatenlosigkeit folgten, in denen so mancher Wald- und Marschenläufer sich wohl fragte, was das nun gewesen war - vielleicht wieder einmal ein ausgearteter Saufabend von angeheuerten Nortgardern? Die Pauser dauerte gerade lange genug um selbst einen argwöhnischen Mann seine Tätigkeit wieder aufnehmen zu lassen, gerade lange genug um Eisenthals Wachhabende aufmerken und sich auf den Weg machen zu lassen, dann..
Eine Druckwelle fegte über den Wolfsried, lautlos wie der Hauch des Abyss, tödlich ohne zu berühren, ein Knistern wie die Nahtoderfahrung eines einschlagenden Blitzes und doch kälter, bis in die Knochen, die von brennendem Schmerz gepackt wurden. Hier und da erklangen einige Schreie, gepeinigte Tierrufe, aber sie verklangen rasch. Und am Ende des kaum drei Minuten dauernden Schauspiels würde auch niemand mehr von dem Erlebnis erzählen können, von dem Gefühl wie es wohl gewesen sein mochte, als die eigenen Knochen aus dem Leibe marschiert waren, denn alle die sich der Grenzfestung zu sehr genähert hatten, waren nun tot.
Selbst Pferde, Wölfe, Rehe schienen dem Zauber nicht widerstehen zu können, wenn deren Knochen es auch nicht sonderlich weit nach Westen zu bringen vermochten, bevor sie zusammen brachen und als traurige Haufen zurück blieben.
Lediglich ein Eisenthaler Gardist, der gerade erst den Weg zur Grenzfestung begehen hatte wollen um sich nach deren Nüchternheit zu erkundigen, vermochte von der Serpentinenbrücke und aus der Ferne zu beobachten, wie ein unschuldiger Bergmann knapp vorm Minenzugang entzwei gerissen zu Boden fiel; das Fleisch das Zeitliche segnend, während das Skelett torkelnd und unkoordiniert nach Westen abrückte.
Der Krieg hatte den Wolfsried endgültig erreicht.