Mika
#33
Löwenstein

Die Nächte in der Bogengasse waren friedlich, kein Knarren und Schaben, keine Spukerscheinungen. Yuni schien sich vom ersten Augenblick an wohl zu fühlen und Margarete, die mittlerweile zum Hausstand gehörte und ihr mit dem Säugling und dem Haushalt rührend unter die Arme griff, gefiel es ebenso recht gut. Es war die Gegend ihrer Kindheit und hellte ihr Gemüt deutlich auf.

Nachdenklich machte Mika jedoch ein Gespräch im Gasthof zum Dunklen Grafen, welchen sie in der Hoffnung auf ein heisses Pilzsüppchen aufgesucht hatte. Es kam dort zu einem Gespräch zwischen ihr, Justan und der rotbekutteten Gnaden Hannah Teran. Dummerweise erwähnte Mika den Schrecken der ihr auf dem Südwaldhof begegnet war, erzählte von der Eiseskälte, von den Geräuschen. Plötzlich wurde der Spieß umgedreht und Mika wurde als Verfluchte dargestellt, ein gesunder Geist würde wohl kaum in Kontakt zur Anderswelt treten können. Nicht der Ort lag nun im Fokus, sondern die junge Dunkelhaarige und ihr wurde von düsteren Kellern unter der Kirche berichtet, von Streckbänken in die man Verrückte steckte und verschiedenen Wegen Flüche zu brechen. Mika versuchte ihren Schrecken zu bändigen, dennoch wurden ihre Hände kalt und klamm vor Angst. Sie fühlte sich, als wäre sie in die Höhle des Löwen geraten, umzingelt von rotkuttigen Mithrasi. Ein: „Das ist ja mal wieder typisch!“ entrann ihrer Kehle, mehr gebrochen als mutig und ihre beiden Gesprächspartner nahmen sofort alles Gesagte zurück. Zu ihrem Glück betrat kurz darauf die rote Marie den Gasthof und beruhigte Mika. Doch schien der Abend und seine Überraschungen nicht zu enden. Der jungen Mutter wurde etwas anvertraut, was schwerer wog als alles, was sie bisher mitgetragen hatte, andererseits klärte sich alles, was bislang nur vermutet wurde mit einem Schlag auf.

Auch rief Marie in ihr zudem die Erinnerungen aus der ravinsthaler Zeit wach, die Stunden, in denen sie Marie durch die Wildnis gefolgt war und ihr jedes Kräutlein erklärt und beschrieben wurde. Marie hatte ihre einfachen Schiffsheilkünste, wenn man jene als sowas bezeichnen kann, aufgefrischt und in tiefere Abgründe geführt, sie erwarb Kenntnisse über die verschiedensten Krankheiten und wie jene zu behandeln sind.

Mika fand beim Einräumen sogar ihre Kräuter und Heilerkiste und strich sanft über die einzelnen Fläschchen. Vielleicht sollte sie die Heilkunst intensivieren, vielleicht sogar studieren? Würde Margarete das mitmachen?
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Mika - von Mika - 26.02.2017, 15:26
RE: Mika - von Mika - 04.03.2017, 14:32
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