[MMT] Träume
#6
Es wurde eine lange Nacht, sie sprachen davon, sagten ihm das er keine Ruhe mehr finden würde. Er konnte ihre Worte nicht nachvollziehen, nicht begreifen, nicht verstehen was sie bedeuteten. Und so lag er da, irgendwo dazwischen, irgendwo abseits, mittendrin. Oben, unten, rechts, links verlor irgendwann an Bedeutung, er war noch immer hier, in diesem Bett aber etwas in seinem Kopf zog ihn woanders hin, hinaus aus der Realität in etwas anderes, unbekanntes.

Dunkelheit.... ein gedämpfter Schrei, ein weiterer, klirren von Metall auf Metall, ein dumpfer Aufprall, das bersten von Holz. Dann kam die Kälte, wie eine Decke die sich auf das Gesicht legt, etwas feuchtes berührt die Lippen, geschmackslos, Wasser. Die Hand klammert sich fester um den lederumwickelten Griff.

Licht... Eine Mauer, vor ihm die Lücke zwischen zwei Zinnen voran ein hölzernes Ungetüm vor ihm, eine Rampe die den Abgrund zwischen den Zinnen und dem Ungetüm überbrückt. Am anderen Ende der Rampe steht eine in Bronze gerüstete Gestalt. Auf der Brust ein Wappenrock auf dem eine Sonne prangert, doch die Farben, einst Rot, sind ausgeblichen, die herrschaftliche Rüstung zerfallen und zerfressen von Korrosion. Das Gesicht unter einem bronzenen Helm verborgen und in den Sehschlitzen nur gähnende Dunkelheit, schreitet sie langsam auf ihn zu.

Jeder Schritt hallt wieder von der hölzernen Rampe, wie der Hammerschlag des Schicksals, die Geräusche um ihn herum verblassen langsam. Das Brüllen, das Fauchen der um ihn herum tobenden Schlacht, selbst der helle Klang sich kreuzender Klingen lässt nach und hört sich stumpf an. Er blickt sich um, sucht halt, sucht Unterstützung, Verbündete. Doch dort sind keine Freunde mehr, wo sie einst standen prägen nur noch Asche, Staub und Knochen die Wehrgänge. Er schaut panisch voran, der dunkle Recke hat das Ende der Rampe erreicht, steht fast vor ihm. Er weicht zurück, der Recke springt von der Rampe auf den Wehrgang, der Aufprall hört sich an als würde die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Er weicht zurück.. nein.. ICH weiche zurück.. mein Fuß tappt ins Leere.. hinter mir, Finsternis, ein gähnender Abgrund dessen Grund nicht zu erspähen ist. Ich schaue voran.. der Recke steht vor mir, eine Armlänge entfernt, er zückt etwas spitzes, scharfes, ein Dolch, oder etwas anderes.

Der Recke sticht zu... Schmerz... und das Gefühl von Schwerelosigkeit.. ich falle... tiefer... tiefer. Ein Platscher.. etwas flüssiges.. doch es ist nicht kalt.. geschmacklos, kein Wasser, nein. Rot ist die Farbe, warm ist es, Blut...

Dunkelheit.
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[MMT] Träume - von Kennan Melyr - 12.12.2016, 16:59
RE: [MMT] Träume - von Morana Schinder - 12.12.2016, 20:52
RE: [MMT] Träume - von Ramires - 12.12.2016, 21:31
RE: [MMT] Träume - von Armaud - 14.12.2016, 10:23
RE: [MMT] Träume - von Kennan Melyr - 20.12.2016, 10:53
RE: [MMT] Träume - von Roux - 09.05.2017, 20:57



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