Gaben an die Götter
#10
So sehr er es auch bestreiten wollte, er war wegen ihr nach Zweitürmen gekommen, und nur wegen ihr. Und ein teil von sich hasste sich dafür. Egal wie lange es her war, vor Jahren hatte er einer anderen ewige treue geschworen, und ihr tot entband ihn keineswegs von seinem Schwur. Nichts desto trotz war er hier, kaum hatte Gwen ihm erzählt das sie etwas von ihm brauchte war er auch schon in Zweitürmen um erneut in die Dienste von Freiherr Jehann zu treten. Nicht das das etwas schlimmes wäre, von allen Männern unter denen er jemals gedient hatte war er immer noch unter den guten , vielleicht sogar der beste wenn man von der Liste an Tyrannen und Egoisten vor ihm ausging. Aber diese kamen auch aus einer Zeit wo es ihm egal war wem er diente, und was die Sache war für die er kämpfte. Hauptsache kämpfen, immer weiter kämpfen, bis er tot am Boden lag oder niemand anderes mehr übrig war. Auf jeden Fall hätte er nur für Jehann alleine nie seine Familie in Ravinsthal zurück gelassen, doch aus irgend einem Grund tat er es für sie.


Sie wollte also die neue Mauer die der Freiherr baute mit einem Wächtergeist versehen. Er wusste das es ein Glücksfall sein müsste wenn ihm die Götter, ihm der ohne die Gabe geboren war, diese Bitte erfüllten, doch für sie musste er es versuchen. Und er wusste was dies hieß: Ein Wächtergeist konnte nicht aus dem nichts geschaffen werden, ein Opfer musste gebracht werden, freiwillig, oder unfreiwillig. Ein bereitwilliger Wächter, oder ein Feind. Sie schlug eine Wache Löwensteins vor, und wenn sie ihm danach gefragt hätte, hätte er vermutlich sogar den König Ahmrans selbst angeschliffen, oder alles versucht was in seiner Macht stand um dies in die Wege zu leiten. Doch die Götter hatten anscheinend andere Pläne. Zuerst musste die Mauer versetzt werden, Chaos brach einmal mehr in Ahmran aus und die Pläne verzögerten sich, während die Fertigstellung der Mauer näher und näher rückte. Jedoch musste der Wächter gesetzt werden bevor der Boden im Mittleren Turm zugemauert war, was die Bauarbeiter bisher sträflich vernachlässigt hatten. So entschied er sich es nun am Tag des Donners endlich hinter sich zu bringen. Schon am Tag der Mitte, hatte er in der Nacht im Turm eine Grube gegraben, für die nötigen Opfergaben.


Am Tag des Donners trafen sie sich dann zur zehnten Abendstunde am Schrein nahe des Steinbruchs, dort wo er normalerweise seine Opfer an Morrigú darbrachte. Und wie es schien hatten die Götter erneut mit den Wachmännern Löwensteins ein einsehen. Sie berichtete ihm, das erneut Chaos ausgebrochen war und deswegen die Wachen in Löwenstein in höchster Alarmbereitschaft waren. Es würde ein Ding der Unmöglichkeit werden eine der Wachen alleine zu erwischen, also mussten sie umplanen. Einen kurzen Moment überlegte er nach alternativen. Die Grabräuber in Ravinsthal, sie wären zu unbedeutend für Zweitürmen. Die Briganten in der Miene, auch sie waren schon lange keine Gefahr mehr. Als sie schon auf dem Weg zu dem Briganten waren viel es ihm ein: Die Marschenläufer.


Gemeinsam näherten sie sich den versteck der beiden, sie heilt sich im Hintergrund während er versuchte mit ein paar gezielten Stein Würfen einen der ihren von seiner Truppe weg zu locken , und tatsächlich war einer der ihren unvorsichtig genug sich die Geräusche genauer an zu sehen und mehr brauchte es nicht. Er verwickelte ihn in einen Kampf, während sie hinter ihm schlich und ihm mit einem stumpfen Gegenstand eine überzog. Sie hatte zum Glück an alles Gedacht: Seil, einen großen Sack. Schnell war der Läufer gefesselt, mit einer Bandage geknebelt und in einen Sack gestülpt den er sich über die Schulter warf, und gemeinsam ging es dann zum eigentlichen Ziel des Abends, dem mittleren Turm der baldigen Wehrmauer Zweitürmens.


Die Unfähigkeit der Bauarbeiter kam ihm einmal mehr gelegen, sie hatten es auch nicht für nötig befunden das Loch das er Gestern Nacht gegraben hatte zu zu schütten. Er legte den Sack in dem sich der noch immer Bewusstlose Marschenläufer befand neben der Grube ab, und kniete dann vor der Grube nieder, während sie um die Grube herum ging und sich still ihm gegenüber hockte um ihm bei seinem tun zu beobachten. Er Hob seinen blick gen des Daches und begann zu sprechen.

„Nodons, Gwynn, Morrigú, und Galates... wir rufen euch. Nodons, Gwynn, Morrigú, Galates, wir bitten euch.“ 

begann er laut zu sprechen. Während für einen Wächter Nodons, Gwynn und Morrigú, die drei Götter des Kampfes nur selbst verständlich waren so konnte Galates etwas irritieren. Doch nicht ohne Grund nannte man ihn den Hüter der Verstorbenen, und nicht ohne weiteres würde er bereit willig eine Seele heraus geben.

„Hier, soll das Bollwerk stehen, hier, soll die Mauer stehen, die unser aller Feinde abwehrt. Wir bitten euch, wir flehen euch an, schenkt uns einen Wächter, der unsere Feinde in Zeiten der Not bezwingt.“

Er und auch sie begannen zu den beschworenen Worte sachte auf und ab zu wippen im Takt des Klangs seiner Beschwörung. Unterbrochen wurde sein wippen als er einen mit Ihwaz Runen verzierten Rundschild vom Rücken nahm und mit den Worten:

“Nodons, dies sei mein Geschenk, dies, sein sein Schild, dies sei seine Wehr. Soll es ihm , diese Festung, dieses Tal, vor allen Feinden schützen und jene die versuchen den Frieden dieses Tals zu stören trotzen, mögen sie abprallen und scheitern.“ 

lies er den Schild in die Grube hinab. Aus nächstes zog er vier Silbermünzen aus einen der unzähligen Beutel an seinem Gürtel, eine jede einzelne mit einer Jera Rune eingeritzt. Und während er die Worte sprach:

“Gwynn, mögest du ihm das Geschick für die Kampfkunst geben, mögest du sein Immerwährendes Glück im Kampf sein, auf das er selbst im Angesicht der Übermacht nicht scheitern möge. Auf das sein Glück auf alle übergehe die dieses Tal mit ihrem Leben verteidigen.“

schnippte er eine Münze nach der anderen, als Symbolisierung des Glücks in die Grube. Bei einer war es knapp, und beinahe hätte nicht in die Grube getroffen, doch blickte wohl tatsächlich Gwynn Heute Nacht auf sie herab und die Münze fand gerade noch ihr Ziel. Kurz atmete er tief durch ehe er zum nächsten Geschenk griff, eine Phiole mit kristallklarem Wasser, die Alchemisten nannten es Silberfluss, im Korken war Perth Rune eingebrannt. Der Marschenläufer war inzwischen zu sich gekommen und zappelte in seinen Fesseln, ob des Knebel gab er leise schnaufende Geräusche von sich. Und während der Druide das Fläschchen in die Grube warf, sprach er:

“ Galates, dies sei mein Geschenk. Ich bitte dich, leihe uns einen Krieger, leihe uns einen Wächter mit dem Wissen und der Kraft der Ahnen.“

 Vermutlich war es das aufwachen des Marschenläufer der ihn diesen Teil des Rituals etwas kürzer halten lies, zu dem er nun seinen blick wendete. Er griff zu seinem Jagdmesser und Schnitt den Marschenläufer aus dem Sack. Mit Panik blickte der Marschenläufer zu dem Messer während für ihn wohl die Welt in dieser Sekunde Still zu stehen schien. Der Druide blickte wieder gen der noch offenen Decke und sprach fast schon Liebevoll:“

„Morrigú“
„Ich bitte dich, ich flehe dich an... dies...“

er wies ohne überhaupt zu ihm zu sehne mit der freien Hand Richtung des Marschenläufers.

„Dies, ist das Geschenkt, dies ist das Tauschobjekt. Ein Feind, für einen Wächter, Ein Feind, für einen Krieger. Ein Leib, für einen Leib, eine Seele, für eine Seele.“

Nun wandte sich der blick auf den Läufer und er legte ihm das Messer an den Hals und hauchte

„ Blut, für Blut“

Ein paar Sekunden schwieg er, die Worte sickern lassend, ehe er die Klinge durchzog um dessen Schneide mit einem feuchten roten Film zu bedecken und am Hals des Läufers eine klaffende Wunde zu hinterlassen. Der Wächter gab noch erstickt gurgelnde Geräusche von sich. Der Druide zog ihn zur Grube und lies ihn hinein fallen während er sprach:

 „Dies Morrigú, sei Für dich.“
„Nodons, Gwynn, Galates, Morrigú. Ich bitte euch, ich flehe euch an, dies sei der Wächter. Eins sei er mit dieser Mauer, diesen Türmen, dieser Wehr. Unser Verteidiger im Angesicht des Feindes. Unser Beschützer in Zeiten der Not. Dies, sei unsere Bitte, dies sei unser flehen.“

Als eine letzte Gabe, warf er einen Leeren Runenstein in das „Grab“. Als Symbol, für das Ende, das Ende des Marschenläufers, und ein Symbol, für den Anfang, der Anfang des Wächters, und sprach leise so wie er jedes seiner Rituale beendete „ Tapadh leat.“ Mit einem Dank.


Noch eine weile hockten die beiden schweigend da, ehe die Grube zu schütteten, den Boden glatt traten und dann den Turm verließen und in die Nacht verschwanden.
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Gaben an die Götter - von Cois Mártainn - 13.12.2015, 16:04
Zeit - von Cois Mártainn - 21.12.2015, 12:42
RE: Gaben an die Götter - von Cois Mártainn - 22.12.2015, 18:58
RE: Gaben an die Götter - von Cois Mártainn - 22.06.2016, 20:34
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RE: Gaben an die Götter - von Cois Mártainn - 28.07.2017, 22:20



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