FSK-18 Juwelenschmiedin Morgenroth
#1
Schmerzhaft verzog sie das Gesicht. Einen Schritt vor den anderen setzend ließ sie sich blind von Sando führen. Tränen verschleierten ihren Blick und das Herz zerriss ihr förmlich. Die Ereignisse überstürzten sich förmlich in den letzten Tagen.

Ennelyn war nach Löwenstein gekommen, um zu lernen was es zu lernen gab um den Namen und die Werkstatt ihres Vaters wieder zu altem Glanze zu verhelfen. Morgenroth sollte es von den Dächern schallen, feinste Ware und schönsten Schmuck. Nun torkelte sie ihrem Pferd hinterher und ließ sich zu ihrem Heimzuhause beim Feinschmiedemeister Ludwig Felsenschinder ziehen.

Kleine Lichtflecken tanzten hinter den geschlossenen Liedern und einer Ohnmacht nahe, unterdrückte sie das Schluchzen welches ihre Kehle hochkroch. Ermüdet und matt ließ sie sich auf die Bank vor dem Wohnhaus sinken. In ihrer üblichen Art setzte sie die Füße auf die Bank und vergrub den Kopf in den Armen auf ihren Knien. Sando kam und stupste sie an um nach einer kleinen Aufmerksamkeit zu betteln. Sie streckte die Hand aus um ihn zu streicheln. Nachdenklich lenkte sie den Blick in die Ferne. Wie war es nur so schrecklich gekommen. Der Schein trügt hat meine Mutter immer gesagt und heute möchte ich ihr glauben Schenken.

Ich traf ihn eines Tages in einer Taverne in Löwenstein. Ein freundlicher und netter Mann, der ähnliche Interessen wie ich hatte und mir sanftmütig und liebevoll erschien. Seine stahlgrauen Augen schienen in ihre Seele zu blicken und seine verspielte Art ebnete den Weg in ihre Seele. Nun hatten sich die zarten Bande geknüpft. Warum sich nun alles ins Üble Verkehrt hatte, nun Mithras Wege sind unergründlich. Ihre Mutter hatte sie steht vor Männern wie ihn gewarnt und ihr Vater hatte sie auch behüten wollen. Ihre kleine Stimme missachtend hatte sie sich geöffnet und war ihm mit nur wenig Misstrauen begegnet. Schnell hatte er ihr Herz erobert doch nun war dieses Unglück geschehen. Es wäre der Moment gewesen, wo sie den armen, verletzten Helden gepflegt hätte, doch es waren schreckliche Greul einhergegangen. Es war ihm zugute zu halten, dass er sie beschützen wollte und alles gebeichtet hatte. Doch, wie kann sie mit einem Menschen leben, der die Gefahr nicht nur sucht sondern auch liebt. Er habe sich bewusst dafür entschieden und das war bereits sicher, als er sie kennenlernte und er konnte ihr nicht versichern, dass die Gefahr gebannt wäre. Lebensgefahr für sie beide würde zum ständigen Begleiter werden.


Ein plötzlicher stechender Schmerz riss sie aus ihrer Dumpfheit und katapultierte sie in die Gegenwart. Sie schniefte und griff sich in die Tasche, etwas kühles befand sich dort. Sie umschloss das Kalte etwas mit der Hand und ertastete die kantige Oberfläche. Die Hand aus der Tasche ziehend überlegte sie hin und her, was sie sich in die Tasche gesteckt habe. Sie hielt das Objekt vor ihre Nase und erblickte einen Stein, der mit verschiedenen Flecken übersät war. Sie griff in ihren Werkzeuggürtel und tastete nach einer Feile. Eine Seite schliff sie an um anschließend Wasser herüber laufen zu lassen. Es funkelten in wunderschönen Farben an der leicht geglätteten Stelle. Der Grundton war recht hell und das Licht brach sich in so vielen Facetten, das es warm wurde in ihrem erstarrten Brust. Sie schluckte leicht und umschloss den schönen Stein mit der Hand und drückte ihn an ihr Herz. Ihr Vater hatte einen solchen Stein Opal genannt und es gab ihn in solch einem Facettenreichtum. Eben jeder Fundort kann einem verschiedene Schattierungen bescheren. Sie wünschte sich, er hätte ihr mehr dazu beigebracht. Das Fassen der Steine, das schleifen sodass man die schönsten Formen herstellen und den Stein zur Geltung bringen konnte. Sie führte den Stein zu ihrem Mund und küsste ihn sanft.

[Bild: juw1yt0aknxmg7.jpg]

Sie schwor sich hier und heute, dass sie die beste Schmuckschmiedin und Juwelenschleiferin werden wollte, die Löwenstein jemals kennenlernen durfte und das sie diese eine Sache wieder in Ordnung bringen musste.

Liebe überwindet alle Hindernisse oder nicht?
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Juwelenschmiedin Morgenroth - von Ennelyn Morgenroth - 19.09.2015, 18:43



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