Warum ein Vogt und warum genau dieser?
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In den vergangenen Wochen hat die Arbeit des Staffes auf Arx viele Fragen unter euch aufgeworfen. Wir glauben, dass diese Unstimmigkeiten aufgrund von mangelhafter Kommunikation unsererseits entstanden sind. Das Schlagwort für das Jahr 2015 wird auf Arx daher "Transparenz" sein.
Seit Weihnachten ist euch und damit uns besonders die Ernennung des Vogtes von Löwenstein auf den Magen geschlagen. Im Folgenden möchten wir euch darum sowohl Einblick in das interne Konzept des Stadtvogtes geben, als auch ein Statement unsererseits loswerden, da wir drei, Vaena, Karovka und Theliros, gemeinsam diese Entscheidung getroffen haben.

Warum braucht Löwenstein einen Vogt? (OG)

Wir haben haben viel berechtigte Kritik der Löwensteiner Institutionen bezüglich der unflexiblen Gestaltung von Löwenstein erhalten. Im Zuge einer Diskussion über die fehlenden Konflikte in der Spielwelt haben wir die genannten Punkte analysiert. Dabei mussten wir uns einige Punkte eingestehen, die kurz erklärt werden sollen:
  • Im Stadtrat werden sehr viele Charaktere moralisch eingebunden, aber sie sehen kaum Effekt von ihrer aufgewendeten Arbeit. Es läuft auf viel Arbeit für nichts hinaus. Schlimmer noch: Vielen Spielern macht diese Aufgabe nicht einmal Freude.
  • Es gibt für einen Stadtrat mit 12 Personen nicht genügend reguläre Arbeiten, wodurch der Rat sich zusätzliche Aufgaben suchen muss, um etwas zu tun zu haben. Das bedeutet Mehrarbeit für den Staff für eine kleine Spielergruppe, die bei den großen Aufgaben, die alle betreffen, vielleicht besser aufgehoben wäre.
  • Durch das Vorleben einer "Freistadt" mit Bürgern an der Macht hat eine enorme Bürokratie Einzug gehalten, die nun auch als Standard wahrgenommen wird. Bürokratie ist schon in der Realität ein Element, dem kaum etwas gutes abzugewinnen ist. Das gilt fürs Spiel noch stärker. (Gesetzespedanterie, freie Meinung, Menschenrechte, frivole Anklagen)

Der Vogt als Einzelperson soll das gesamte Aufgabenspektrum des Stadtrates übernehmen. Da damit die komplette Kommunikation zwischen den Ratsherren, die Abstimmungen, das umfangsreiche Antrags- und Berichtswesen usw. weg fällt, erhoffen wir uns dadurch gesteigerte Dynamik. Der Vogt kann so womöglich einen stärkeren Einfluss auf die Spielwelt nehmen, zugleich erhoffen wir uns aber auch mehr Flexibilität und Konfliktspielraum für alle Institutionen Löwensteins.

Geplant ist zudem allerdings auch, neue Neulingsstartpunkte in Candaria und Ravinsthal einzuführen, und damit nicht nur Ausweichspielraum zu schaffen, sondern Löwenstein etwas (wenn auch nicht völlig) aus der "Neulingsschutzzone" heraus zu holen. Zusammengefasst:
  • Löwenstein wird ein wenig radikalisiert und repräsentativer für den von uns beabsichtigten Spielwelthintergrund strukturiert.
  • Der starken Tendenz zu Bürokratie, freier Meinung und Menschenrechten soll so effektiv gegen gearbeitet werden, ebenfalls, um dem Spielwelthintergrund gerecht zu werden und mehr Spannung zu schaffen.
  • Um Konflikte mit Institutionen, Gruppierungen und der Verwaltung Löwensteins allen Spielern zu ermöglichen, werden sinnvolle, statt nur halb umgesetzte Ausweichpunkte geschaffen.


Der IG-Prozess

Ingame wurde dieses Experiment von Guldenmacher vorgeschlagen, der auf der Suche nach mehr Einfluss und Macht beschlossen hat, die geringe Zahl an Räten und deren häufigen Wechsel als Argument dafür zu benutzen, den Stadtrat mit einem traditionelleren Machtgefüge zu ersetzen. Natürlich sah er sich in diesem vorgeschlagenen Konstrukt insgeheim an der Spitze der Macht.
Ein Stadtvogt, der vorerst auf sechs Monate beschränkt das Wohl und Fehl der Stadt kontrollieren sollte, sollte jedoch zumindest teilweise von den Einwohnern der Stadt beeinflusst sein, eine Maßnahme, welche die erwartete Empörung zumindest einschränken sollte. Zornbrecht hatte eher Bedenken und Zweifel gegenüber Guldenmacher und machte dem Truchsess den Vorschlag, dass aus der Basis der Würdenträger von Institutionen, Zünften und aller ehemaligen Stadträte ein Vogt gewählt wird, der probeweise für eine normale Amtsperiode des Stadtrates (6 Monate) die Regentschaft der Stadt übernimmt. Nach einer Diskussion hin und her entschieden sie sich, dass die Bewohner Löwensteins die Möglichkeit erhalten solle, über den möglichen Vogt zu bestimmen, ohne genau zu wissen wofür sie eigentlich stimmen, um Ehrlichkeit zu fördern und Betrug zu verhindern. Wichtig sei nur, dass es jemand ist, der mit der Stimme der Bürger und Bewohner Löwensteins spricht.

Es war nie unsere Absicht ehemalige Stadtratsspieler zu vergraulen, ihnen ihre Posten weg zu nehmen und sie auf der Strasse sitzen zu lassen. Wir hatten sogar Pläne dafür, wie und wo man die Übriggebliebenen einsetzen könnte.
Wir als Staff müssen neben der Betrachtung einzelner Schicksale auch das große Ganze beachten, also auch ALLE momentanen und zukünftigen Spieler Löwensteins.
Und da Löwenstein nach wie vor als Newbiezone gilt, in der man einen einfachen, unkomplizierten Spieleinstieg bieten will, wo ein neuer Spieler gleichzeitig aber auch lernen und auf mildem Wege erfahren soll, wie die Machtstrukturen auf Amhran funktionieren, haben wir uns für dieses "Experiment" entschieden. Wer die obigen Texte aufmerksam gelesen hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass es tatsächlich genau das ist: Ein "Experiment". Wir werden uns das Ganze nun ein halbes Jahr anschauen und dann auswerten, ob sich etwas verbessert oder vielleicht sogar verschlimmert hat.

Warum ausgerechnet dieser Vogt?

Ganz zu Anfang hatten wir uns noch überlegt den Vogt komplett von den Bürgern Löwensteins wählen zu lassen. Einige von uns waren dagegen. Es kam auch unter uns der Gedanke auf, solch eine demokratische Wahl sei zu bürokratisch und neumodisch für einen Shard wie unseren. Am Ende einigten wir uns auf folgenden Kompromiss:
Die Bürger Löwensteins wählen den für die Stadt "förderlichsten" Bürger, der sich ihrer Meinung nach besonders verdient gemacht hat. Die Drei mit den meisten Stimmen würden dann zum Truchsess geladen werden, um bei ihm vorzusprechen und ihre Ansichten zur momentanen Löwensteiner Regierung mitzuteilen. Auf Basis dieses Gesprächs würde der Truchsess dann den Vogt wählen.
Das war der Plan. Noch dazu haben wir vorher allen Kandidaten, die sich aus einem Auswahlverfahren rekrutierten ((vorgeblich) mithrasgläubig, (vorgeblich) königstreu, aktiv, Bürger, kein Klerus) eine unverbindliche PN geschickt, um nachzufragen ob sie potenziell Lust und vor allem Zeit hätten, ein größeres Amt anzunehmen. Das ganze Verfahren haben wir nicht offen als "Vogtswahl" ausgeschrieben, da wir eine Beeinflussung der Wahl vermeiden wollten. Es sollte niemand Vogt werden, nur weil er im Vorfeld aktiv Stimmen mobilisiert, es sollte eine reine Ingame-Wahl werden.

Letzte Anmerkung

Zum Schluss wollen wir noch etwas Allgemeines zu Adelungen anbringen, da bald weitere anstehen und sich schon absehen lässt, dass es Aufschreie der Empörung geben wird.
Jeder Char der geadelt wird, geht durch einen Bewerbungsprozess, in dem wir ganz genau prüfen, ob dieser Charakter UND dessen Spieler geeignet ist, die entsprechende Rolle auszufüllen. Dabei prüfen wir sowohl OG-Kriterien, als auch gewisse IG-Faktoren. Nur wenn da alles stimmt und der ganze Staff sich einig ist, setzen wir Ingame mit dem Adelungsprozess ein.
Dabei kann es sein, dass Charaktere zu Adeligen werden, die man niemals auf dem Schirm hatte. Vielleicht weil man, wie z.B. im wenig bespielten Candaria, kaum unterwegs ist und gar keinen Einblick hat, was dort passiert. Zukünftig wollen wir versuchen Undurchsichtigkeiten zu begrenzen (dafür haben wie auch jetzt die Gerüchteposts) und auf das Spielgeschehen und damit verbundene Änderungen aufmerksam zu machen.

Wir bitten eindringlich darum, von öffentlichen Anprangerungen und übler Nachrede abzusehen. Wenn euch eine Adelserhebung ein Dorn im Auge ist, schreibt eine entsprechende PN an den Lehensadvisor und informiert euch bei ihm, wie das alles zustande kam. Vielleicht werdet ihr ja davon überrascht wie wenig ihr in eurem RP-Alltag von ganz anderen Flecken der bespielbaren Map mitbekommt und wie sehr der andere Charakter sich diese Ernennung schon verdient hat. Wir als Advisoren werden euch nicht mit "Geht dich nichts an!" abspeisen.
Uns ist wichtig die Welt Stück für Stück in Spielerhände zu geben, NPCs abzusetzen und so nicht nur mehr Zeit für wichtige Neuerungen anderer Ausgabenbereiche zu haben, sondern auch die Spielwelt für euch offener zu gestalten. Dabei finden wir IG-Konflikte unter den Adeligen großartig, solange sie IG bleiben.

Theliros, Vaena und Karovka
Much Arx. So Ultima. Wow. Very Roleplay!
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Nachrichten in diesem Thema
Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Vaena - 17.01.2015, 11:33
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Cyril Nordstem - 17.01.2015, 12:48
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Gwendolin Grünthal - 17.01.2015, 12:58
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Gwendolin Grünthal - 17.01.2015, 13:32
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Cyril Nordstem - 17.01.2015, 14:11
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Cyril Nordstem - 17.01.2015, 14:50
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Magdalena - 18.01.2015, 10:11
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Magdalena - 18.01.2015, 11:36
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Magdalena - 18.01.2015, 22:51
RE: Warum ein Vogt und warum genau dieser? - von Rahel Goldblatt - 19.01.2015, 14:14



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