Tagebuch einer Wissbegierigen
#11
Inzwischen ist besagte Frau wohl wieder eifrig am durch die Akademie irren. Sie hat heute die Küche aufgeräumt und eine Menge sicher sättigender aber wohl nur mäßig schmackhafter Kost zubereitet und verstaut. 
Anschließend wurde das Bettzeug im Schlafsaal gelüftet und ausgeklopft und die Teppiche gereinigt indem sie mehrfach mit dem Doppelschritt über diesen raste und anschließend den aufgewirbelten Staub hinauswedelte.

Dann war sie bis tief in die Nacht an den diversen in der Bibliothek angesammelten Dokumenten zugange, worüber sie schließlich auch eingenickt sein wird.
Nachdem es endlich still war tauchte sie zur nächtlichen Stunde erneut auf und ratscht ein wenig mit Irene, die sich wohl auch nach all den Jahren nicht mehr über das Verhalten der Frau wundert. Schließlich verschwindet sie in den zweiten Keller und legt sich hin. Nachdem sie einige Worte klar ausgesprochen hat wird ihre Atmung schlagartig flacher, bis sie ganz erlischt. Würde jemand die Haut berühren würde sie sich relativ schnell kühl anfühlen. 
Optisch ist wohl noch einige Stunden später kein Unterschied zu bemerken. Allerdings scheint ganz flach irgendwann die Atmung zurückgekehrt zu sein, Der Übergang vom Tod in den Schlaf war wohl seltsam fließend, als hätte sie dies schon unzählige Male so praktiziert. Nach einigen wenigen Stunden kehrt sie aus dem Keller zurück, schreckt Irene noch mal kurz auf und verlässt dann aber fast schlafwandlerisch das haus und irrt durch die Straßen. 

Letzten Endes beendet sie in de Morgenstunden die Nacht indem sie über dem Schreiben im Bett ganz im Eck des Schlafsaals eindöst.

Zitat:Quelltag, 2. Lenzing im Jahre 1406, Schlafsaal der Eleven und Adepten, Hermetische Akademie, Löwenstein

Ich bin zu Hause. Zumindest fühlt es sich so an. Die langen Reisen waren ermüdend, vor allem aufgrund des eklatanten Mangels an anregenden Gesprächen. Wann immer ich mich mit den Belanglosigkeiten meiner Verwandtschaft belasten musste, habe ich sie vermisst. Aber nun haben die letzten Verpflichtungen das Zeitliche gesegnet und ich bin frei mich meinem eigenen Leben zu widmen.

Schon als ich vor 2 Tagen hier hereinkam war es wie nach Hause zu kommen und heute als ich Sprecher Caetano antraf und er mich gewissermaßen wieder willkommen hieß, war ich wirklich glücklich. Ich bin so ermüdet von all dem und ich habe bei der ersten Durchsicht der Unterlagen gemerkt wie eingerostet meine Grundlagen sind, aber auch wie schnell vieles zurück kommt. Allerdings habe ich wohl einiges Drama verpasst. Höchst unerfreuliche Dinge haben sich wohl hier abgespielt und ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass dieses Geschehen einen Anteil am Schwund der akademischen Belegschaft hat. Aber es werden sich sicher dennoch angeregte Gespräche und Forschungsthemen finden. Davon bin ich überzeugt.

Er hat im äußersten Maß interessante Dinge zu berichten gehabt und ich möchte gar nicht wissen was es noch interessantes gab das ich noch nicht gehört habe.
Zudem ist er immer noch so umsichtig wie ich ihn in Erinnerung habe. Immer gut zu sehen wenn Jemand Dinge nicht auf die zu leichte Schulter nimmt.

Adeptin Lichterloh (oder dann wohl Meisterin) und Adept Sasz werden mir allerdings fehlen. Sie haben die selben Erfahrungen wie ich gemacht und waren wache und engagierte Geister.

Was mich deutlich mehr verstört hat war dass Meister Dryander tatsächlich noch am Leben ist und irgendwo in der Nähe weilt. Ich habe den Gedanken an ihn doch so erfolgreich verdrängt und irgendwie war ich überzeugt er wäre auch weg oder vermutlich durch irgendeine Dummheit draufgegangen. Nicht dass es mich nicht freut, aber ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll falls wir uns wiedersehen.
Tatsächlich verwirrt hat mich aber dass Meister Caetano mich tatsächlich gefragt ob wir ein Paar gewesen wären. Wie kommt er nur auf eine so absurde Idee?! Als hätte er sich jemals auf so etwas eingelassen, geschweige denn irgendein Interesse an mir gezeigt.

Herrje Lynn hat meine Gedanken damals wirklich auf die falschen Wege geführt!

Oh ich freue mich so sehr auf das viele Wissen und den Austausch!
Ich soll mich den Meisterprüfungsvorbereitungsunterrichten anschließen. Der Sprecher meinte ich  wäre damals schon bereit für die Prüfung gewesen. Dass er das so sieht erstaunt mich. Aber offenbar ist es tatsächlich notwendig die Reihen aufzustocken. Nun wir werden sehen wie weit ich zurück bin und was es zu tun gibt.

Es ist so befreiend Nachts umherwandern zu können ohne dass sich jemand gestört fühlt. Irene ist es immer noch gewohnt. Aber nun fallen mir langsam die Augen zu und ich sollte dringend ein wenig ruhen.

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RE: Tagebuch einer Wissbegierigen - von Saturia Ansua - 02.03.2019, 03:22



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