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Ungerechtigkeit als Herausforderung - Druckversion

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RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Melvin - 13.03.2013

Disaster bringts für mich auf den Punkt. Ich spiele gerne die Opferrolle, allderidings weiß ich aus Erfahrung, dass irgendwann, wenn man immer verliert oder einstecken muss, der Punkt erreicht ist wo man sogar unfair dem Anderen gegenüber werden kann.

Es ist ein empfindliches Thema aber im Notfall muss der Staff als Schlichter eitreten wenn es zu richtigen Unstimmigkeiten kommt.

Ich kann nur jedem den Tipp geben in schlechten Situationen den Client zu schließen, sein Wut an einem anderen Spiel oder nem Boxsack raus zu lassen und eine Nacht drüber zu schlafen Wink


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Ixarl Mogri - 13.03.2013

...dein Magier Anfeindungen dulden muss, obwohl er nach bestem Wissen und Gewissen handelt?

Dann muss er sich wohl überlegen wie er sich entweder beliebter oder besser verdecken könnte.

...dein Hexer (fast) nur im Geheimen seine Zauberei praktizieren kann?

Wär doch langweilig wenn jeder alles über einen wüsste...

...du von einer korrupten Stadtwache zu einer Geldstrafe verdonnert wirst, obwohl du unschuldig bist?

Shit happens... Aber lade die Wache doch eines anderen arbends zu ein paar Bier ein und revongiere dich sobald du dich vergewissert hast, dass er sich an den abend nicht mehr erinniner wird. Es gibt immer Wege sich zu rechen wenn man möchte. (Es muss eben nur auch mal der "stärkere" mitspielen)

...jemand von höherem Stand von dir mit Respekt behandelt werden muss, obwohl er "nichts dafür geleistet" hat?

Alltägliches Leben.

...du an manchen Tagen fest damit rechnen kannst, außerhalb der Stadt ausgeraubt zu werden?

Dann laufen die Menschen wenigstens nicht mehr mit ihrem gesamten Arsenal an Gegenständen herum weil sie zu faul sind zum umlagern. Wirkt realistischer, ich trage jetzt auch nicht immer meinen Meterstab ect. bei mir herum.
Kommt viel Authentischer rüber.


Außerdem... Konflikt-RP ist und bleibt meiner Meinung nach eines der entscheidensten Sachen des Shards.

Worin ich allerdings zustimmen muss... Der Stärkere sollte auch vernünftig spielen. Ich mein klar, manchmal hat auch der Charr seine Launen oder so, aber man muss es nicht übertreiben.


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - firecracker - 14.03.2013

Ich find jeder wahre RP Spieler sollte mit Unfairness klarkommen.

Der Staff und die Spielerschaft besonders sollten jedoch darauf Acht geben, dass es nicht zu Sadismus kommt. Und wenn eine Spielergruppe regelmäßig zum Opfer (gemacht) wird, sollte die Fairness durch Chancen zur Revanche zumindest zum Teil wieder hergestellt werden.


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Oglaf - 14.03.2013

Ich finde deine Fragestellung nicht sehr sinnvoll, denn sie impliziert eine Zweiteilung in der Spielerschaft, die es nicht gibt. Hinter all den Fragen steht die implizierte Frage: "Bist du ein konsequenter Rollenspieler, oder trägst du das Ig-Geschehen ins Og, wenn dir ig etwas zustößt?". Natürlich antwortet jeder gleich auf dieser Frage, denn wer würde von sich behaupten inkonsequent zu spielen, ja flapsig ausgedrückt ein schlechter Verlierer zu sein? Es gibt nicht zwei Arten von Spielern, konsequente oder inkonsequente, es gibt nur eine Art:

Jeder denkt zumindest intuitiv das Spiel am "besten" zu spielen, auch wenn es kaum jemand so aussprechen würde. Mit am "besten" spielen meine ich der jeweiligen Spielweise entsprechend am besten. In dieser Spielweise, wobei jeder Spieler seine eigene Spielweise hat, ist jeder der konsequenteste, beste und schönste Rollenspieler, für sich.
Hans spielt mit aller größter Leidenschaft Tavernenrollenspiel. In diesem Spiel emotet er vorzüglich aus, wie sein Charakter speist, trinkt usw. Er ist auch äußerst konsequent in seinem Spiel, denn er weis ganz genau, wie Menschen im Mittelalter speisten und tranken und spielt das prinzipientreu aus. Wird Hans eines Tages in seiner Spielweise unterbrochen, vielleicht durch einen Überfall, dann entscheidet ob Hans gut mitspielt oder nicht, abgesehen natürlich von realweltlichen Stimmungsschwankungen, allein der Grad wie sehr das Spiel des Räubers von seiner eigenen Spielweise entfernt ist. Ist es nah dran, dann spielt er gut mit. Ist es jedoch ganz weit entfernt, also Hans würde an dieser Stelle nun Begriffe wie Powergaming, Non-RP, Og-Use und vielleicht Unfairness anstatt Spiel verwenden, spielt er eher weniger gut mit.
Genau das drücken übrigens ausnahmslos alle Postings in diesem Thread aus. Alle haben eine Vorstellung vom "guten" Spiel und entscheiden ihre Taten danach wie sehr das Spiel des anderen diesem entspricht.

Die traurige Wahrheit ist - wir sind alle Sünder, wir sind alle sowohl konsequente, als auch inkonsequente, gute, als auch schlechte Rollenspieler - es kommt auf den Standpunkt der Betrachtung an. Die Frage ist nicht: "Wie konsequent bist du?", sondern "Wie konsequent bleibst du, wenn du es mit einem, in deinen Augen, schlechten Mitspieler zu tun hast?"

Was bringt das der Spielleitung?
Die Spielleitung kann nur eine einzige Sache machen und zwar eine Spielweise klar kommunizieren. Es muss ganz klar gezeigt werden was man auf dem Shard will, ansonsten tummeln sich hier Spieler unterschiedlichster Facon und bekriegen sich bis aufs Blut (auch als Konflikt zwischen Konflikspielern und Blümchenrplern bekannt), weil jeder behauptet die richtige Spielweise des Shards zu spielen.

Wie kommuniziert man eine gewollte Spielweise?
Die Bedingung der Möglichkeit eine Spielweise zu kommunizieren ist Gleichbehandlung. Wenn man eine konsequente Spielweise haben will, dann müssen diese Konsequenzen für alle gelten ausnahmslos. Wenn man eine inkonsequente Spielweise haben will, dann müssen alle von diesen Konsequenzen verschont bleiben. Usw.
Der Tod jeder Kommunikation mit dem Staff ist Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung, weil dadurch nicht klar wird was der Staff denn will. Woher soll man es auch wissen, wenn für Peter etwas gilt, das für Klaus nicht gilt?
Wenn man es geschafft hat die Spielerschaft relativ gleich zu behandeln, dann muss man in der Lage sein sich gegen Widerstände zu wehr zu setzen und eine klare Linie zu fahren was Events und Support angeht. Auch wenn viele Tränen fließen werden und auch viele drohen werden zu gehen man darf weder inkonsequent in der Konsequenz, noch der in Inkonsequenz werden.

Ich hab auch eine Gegenfrage in Form eines Gedankenexperimentes:

Wenn jeder Spieler, echt ausnahmslos alle, geantwortet hätte, dass er es hasst Ig auf den Deckel zu bekommen, lieber inkonsequent spielt und jede Ig-Handlung auf seine Person bezieht, was für einen Schluss hättest du daraus gezogen? Würdest du deine Events dann anders gestalten?

MfG Oglaf


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Azhrarn - 14.03.2013

Ein wie ich finde ein sehr interessanter Beitrag von Oglaf, der durchaus zum Nachdenken anregt. Allerdings egal wie Arx Obscura vom Hintergrund her angelegt ist, sind die Spieler keine anderen als auf allen anderen Shards, denn diese entstehen hier ja nicht neu. Insofern wird es dieselben Probleme geben wie auch auf jedem anderen Shard, was man durchaus schon in gewissen Forendiskussionen merkt. Es liegt denn am Staff eine Linie durchzusetzen, die dem Hintergrund und der gewünschten Spielausrichtung von Arx Obscura entspricht.


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Celduin - 14.03.2013

Ich kann mich Oglaf nur Anschließen, ein sehr ausführlicher und gut durchdachter Post. Die Diskusion Konsequenz vs Inkonsequenz ist auch nicht neu und ist in leicht abgewandelter Form bisher in jedem Forum sämtlicher UO Shards dargewesen die ich besucht hatte und taucht auch immer wieder auf. Die Argumente für bestimmte Spielweisen sind auch nicht neu ("Konsequent bis zu einem gewissen Wiederholungsgrad" "Keine Chance gegen OG Frust wenn geplanter Abend/Event versaubeutelt wird" etc.).
Ich finde Oglaf trifft mit seiner Zusammenfassung den Nagel wirklich auf den Kopf indem er schrieb: Die Frage ist nicht: "Wie konsequent bist du?", sondern "Wie konsequent bleibst du, wenn du es mit einem, in deinen Augen, schlechten Mitspieler zu tun hast?"

Und ich glaube auch das allein hierin der einzig vernünftige Kompromiss in dem Konflikt zu finden ist, zusammen mit dem Argument der Vorredner, das ein Großteil der Verantwortung nicht bei den "Opferspielern" sondern bei den "Täterspielern" liegt.
Man kann nur an die Toleranz der Spieler appellieren jede Situation und jedes Rollenspiel tolerant mitzumachen, selbst wenn sein Gegenüber in unseren Augen "Fehler" macht oder anders spielt als wir es für "richtig" und wünschenswert empfinden. Man darf sich davon nicht frusten lassen und sollte versuchen sich dieser Situation zu stellen und Sie möglichst Rollenspielgerecht zu bewerten. Wenn das Gegenüber all zu sehr über die Strenge schlägt (Eindeutige Poweremotes, OOC-Beleidigungen etc), kann man immernoch den Staff verständigen.
Umgekehrt sind die "starken" wirklich in der Pflicht zu bewerten, ob diese oder jene Aktion nun sein muss. Niemand sagt etwas, wenn ein Bauer einen Adeligen respektlos behandelt und dafür die Konsequenz tragen muss. Aber mit fingierten Beweisen jemand an den Karren strullen, nur weil einem danach ist, man es kann oder einem die Nase nicht passt, sollte sich dann im Rahmen halten. Man sollte sich vielleicht als Spieler eines Chars selbst ein Limit setzen, wie oft man sowas tut (1 mal in der Woche, 1x in Zwei Wochen) und immer drüber nachdenken ob es nun wirklich für die Darstellung des Chars gerade wichtig ist.
Damit will ich nicht sagen, dass niemand soetwas tun soll. Aber auch dem fiesesten Adligen wird es irgendwann mal langweilig sein Volk zu drangsalieren und auch dem geldgierigsten Räuber geht irgendwann mal auf, dass der Typ den er gesten, vorgestern, vorvorgestern etc ausgeraubt hat, heute bestimmt auch keinen Heller mehr in der Tasche hat (dafür hat er ja gesorgt).

In diesem Sinne:
FSK für alle!
MfG Celduin


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - General Disaster - 14.03.2013

Alles richtig.

Ich habe die Fragen des Threadstarting-Posts aber als rhetorische Fragen aufgenommen. Eigentlich gibt es keinen Grund, auf die einzelnen Fragen öffentlich zu antworten. Ich dachte der Staff möchte die Spieler so einfach für das Setting sensibilisieren, in dem sich jeder klar macht, was es heissen wird, auf AO spielen zu wollen :-) Es wird hart, es wird "ungerecht", und für Aktionen gegen Machthaber wird man sich zB zusammenraufen müssen, um was auszurichten. Oder finstre/revolutionäre Pläne verdeckt ausarbeiten dürfen. Ich finds gut, dass der Staff vor Spielbetrieb darauf hinweist.

Ich trau diesem Staff hier (ich kenne keinen persönlich, aber das Kommunikationsniveau gefällt mir) auch zu, dass eine bestmögliche Gleichberechtigung aller Spieler angetrebt wird, das hat aber nichts mit Gleichberechtigung auf Charakterebene zu tun.
Aber: weil wir alle Menschen sind, werden wir "Fehler" begehen. Wir werden ungerecht sein, wir werden OOC-Wissen anwenden, wir werden uns mit ICQ/IRC/TS/Skype ausrüsten und Ingameprobleme versuchen im Off zu lösen. Eben genau das tun, was dem Spielbetrieb entgegenwirkt, weil wir statt 4 Stunden aufwändiger Dialoge im Spiel lieber die RL-Plauderei auf Spielerebene nutzen, um Ingame-Dinge zu steuern. Egal wir sehr wir das eigentlich gar nicht wollen, es wird passieren. Und um das zu behaupten, muss man wirklich kein Prophet sein, man muss nur 6 Monate mal auf verschiedenen Shards UO gespielt haben. Und genau das ist es, was kein noch so geiles, realistisches und atmosphärisches Konzept verhindern kann. Nur die Bespieler und Betreuer des Shards. Aber das sind ja Menschen...verdammt! :-p



RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Morrigan - 14.03.2013

Ich denke auch, das der Thread schon seinen Zweck erfüllt hat, wenn er einigen - wie soll ich sagen, eher konfliktscheuen Gemütern - in Erinnerung ruft, dass der Staff hier auf solche Aspekte Wert legt. Wie die Spieler das dann handhaben, ist eine andere Sache.
Aber im Endeffekt: wenn sich Spieler dann über x (setze eines der rhetorischen Beispiele ein) aufregen, aber der Staff gesagt hat: x gehört dazu - und demzufolge x nicht bestraft wird. Dann wird sich x auf Dauer wohl auch durchsetzen? Hoffe ich mal.

Also auch wenn die Spieler hier anfangs sind, wie auf allen anderen Shards, sparen sie sich viel Ärger, wenn sie sich jetzt schonmal zu Herzen nehmen, dass der Staff hier solche Aktionen wie x nicht bestrafen wird. Ist sozusagen ein persönlicher Anpassungsprozess, den man lieber jetzt schon, als erst im Spielbetrieb durchläuft.
Nur, was laut Regeln verboten ist, wird bestraft. Das ist ein ganz anderes Thema und sollte selbstverständlich sein. Die Regeln sind ja bisher (zum Glück) sehr überschaubar.


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Zwielicht - 14.03.2013

Die Frage, die ich mir vielmehr stelle ist die, wie weit der Staff "überlegene" Chars (z.B. Adelige, Richter) mit einem Support unterstützen wird, der anderen Charaktern vorenthalten bleibt. Um ein Beispiel zu nennen: Graf Von und Zu hat theoretisch allerlei Macht, Rechte und Übervorteilungen, praktisch aber gehorcht ihm niemand, keiner zollt ihm Respekt und seine Burg wird von einem Haufen Strauchdiebe eingenommen. Wird der Staff dann mit Questchars die Ansprüche und Rechte von Graf von und Zu unterstützen oder muss Graf Von und Zu im Spiel selbst sich darum bemühen genügend andere (Spieler-)Charakter hinter sich zu bringen um seine Rechte und Ansprüche auch durchsetzen zu können?


RE: Ungerechtigkeit als Herausforderung - Varos - 14.03.2013

Ich denke der Staff hat sich des öfteren klar in dieser Hinsicht positioniert. Er greift nur ein wenn es unbedingt notwendig ist. Wenn der Graf es nicht schafft seine Burg vor Strolchen zu schützen muss der Spieler ebend Söldner etc. anheuern die ihm helfen, denke der Staff wird in diesem Fall nicht eingreifen