[Forschung] Brennendes Gift - Druckversion +- Arx Obscura (https://forum.arx-obscura.de) +-- Forum: Rollenspiel (https://forum.arx-obscura.de/forum-23.html) +--- Forum: Geschichten (https://forum.arx-obscura.de/forum-183.html) +--- Thema: [Forschung] Brennendes Gift (/thread-30259.html) |
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[Forschung] Brennendes Gift - Anastasia Edelfelt - 24.02.2017 Schmerzen. Was sind Schmerzen? Subjektiv, es gab Menschen, die konnten Schmerzen widerstehen, die jeden anderen bereits die Sinne geraubt hätten. Doch es gab immer den Punkt, an dem der Schmerz triumphierte. Körperlicher Schmerz endete jedoch spätestens mit dem Tod. Seelische Schmerzen allerdings ließen sich nicht verkorken. Hermetisch umsetzbar? Vielleicht, der Aufwand und die Offensichtlichkeit, eines hermetischen Prozesses würde aber den Zweck verfehlen. Bedeutet: Den körperlichen Schmerz in eine Höhe beflügeln, in der es selbst einen Gott in die Verzweiflung treibt. Adernfeuergift als Basis sollte diesem Zweck dienlich sein. Adernfeuergift war vermutlich das dreckigste Gift, das ihr bekannt war. Sie hatte sie alle versucht, aber nichts kam dem Elend gleich, welches das Adernfeuergift war. Ein Brennen, das durch den gesamten Körper wanderte. Unter den Nägeln, hinter den Augen. Bereits die stärkste ihr bekannte Version weckte in ihr den Wunsch sich selbst die Finger abzubeißen, nur damit dieses verfluchte Brennen nachlassen möge. Und genau dies wollte sie nun weiter verbessern. Es würde arbeit sein, natürlich würde es das. Also Hilfe suche, aber wo? Ihre Freundin? Vielleicht. Andererseits hatte sie gerade eine sehr aufmerksame Frau in die Kunst der Gifte eingewiesen. Motiviert war sie, also einen Versuch wert. Sie vertraute ihr im Grunde, sollte es doch ein Fehler sein, müsste sie eben verschwinden. Würde Fragen aufwerfen, aber darum kann man sich dann kümmern. Richtig? Das Treffen zwischen den Beiden lief beeindruckend. Die Frau war deutlich motivierter und vorbereitet als erwartet. Vielleicht etwas zu motiviert, für jemanden der gerade dabei ein Gift zu entwickeln, das Berge töten sollte. Sei es drum, solange diese Motivation sie nicht zu früh ins Grab brachte, würde sich das schon ausnutzen lassen. Käfige und Ratten. Das wollte die Frau von ihr haben, für Versuche. Sollte sie haben. Wäre es nach Ana gegangen, hätte sie die Diebe aus der Südwall-Bande genommen, das war aus Gründen derzeit, aber keine Wahl. Also Ratten... Käfige hatte sie besorgen können, das war in der Tat nicht einmal so schwer gewesen, die Ratten zu fangen erwies sich jedoch ebenfalls als einfacher wie gedacht. Blitzfrost um die Ratte zu langsam zum Flüchten zu machen und ab in den Käfig damit. Vier Käfige, jeder davon fasste zwei Ratten. Die andere Frau wollte viel mehr von ihr haben, doch sie sollte sich einfach damit zufriedengeben. Nachdem die Käfige mit den Ratten zusammen am vereinbarten Ort deponiert waren, fand ein Brief seine Wege zur anderen Frau. "Die Ratten haben das sinkende Schiff erreicht. Ich wünsche dir viel Erfolg." RE: [Forschung] Brennendes Gift - Mira - 26.02.2017 Du siehst eine Forschungsmappe mit einigen Zetteln die nur sehr grob zusammen gehalten werden. Noch wirkt sie geordnet, aber es bleibt eine lose Blattsammlung. Folgende Überschrift ist zu erkennen: Zitat: Hauptaugenmerk
Zitat:Pantherpilz Zitat:Schlangendrüsen Nebenbetrachtung
Zitat:Schlafmohn Zitat:Krötenschleim Zitat:Vulkanit Randbetrachtung
Zitat:Blei Zitat:Vogelbeere Weitere Schritte
Zitat:Nach der Aufzählung der verschiedenen Stoffe, sollen nun einige Tests durchgeführt werden. Alle Stoffe werden einzeln an Ratten getestet um herauszufinden ob die Wirkung giftig genug ist und wie schnell die Tiere danach sterben. Auf der Rückseite der Mappe steht noch sehr klein etwas gekritzelt. Die Tinte ist schwach und hebt sich so kaum vom Pergament ab. Als habe die Autorin Angst, dass es gelesen wird. Mithas bitte vergib mir meine Neugier die den Tod so vieler Tiere hervorrufen wird. Ich bitte um Vergebung. Es tut mir leid, doch ich sehe keinen anderen Weg. RE: [Forschung] Brennendes Gift - Mira - 28.02.2017 Schmerzen. Was sind Schmerzen? Nüchtern betrachtet eine Reaktion des Körpers. Eine Empfindung nicht anders als
Lachen wenn man gekitzelt wird. Sie hat schon den ein oder anderen Schmerz erlebt. Sei es durch ein paar Schläger oder durch verletzende Worte. Eine andere Art von Schmerz verspürt man bei Giften. Aber daran will sie eigentlich gar nicht denken. Ihr geht es nicht darum anderen Schmerzen zuzufügen. Es ist nur eine Forschungsarbeit und zufällig geht es dabei um ein Gift. Sie versucht auszublenden wofür es wirklich gedacht ist und wer das ganze womöglich mal in die Finger bekommen würde. Es ist nur Forschungsarbeit. So fällt es ihr auch nicht schwer die Zutaten zu bestimmen und andere zu analysieren. Nach verschiedenen giftigen Substanzen zu fragen und diese zu verdampfen, aufzustreichen, mit Blut in Berührung zu bringen und all das was man im kleinen Kämmerlein sicher durchführen kann. Doch ihr ist auch schnell bewusst, dass das nicht ausreicht. Die praktische Anwendung ist das einzige was wirklich hilft. Vielleicht an sich selbst, aber wer soll das ganze noch zu Protokoll geben? Andere Menschen? Ganz sicher nicht! Mira erzittert noch immer davor andere wirklich zu töten. Wenn sie es tut dann nur um die, die sie mag zu schützten. Tiere? Auf gar keinen Fall! Das kann Mira nicht! Wie könnte man es ihnen antun? Es ist der Kampf zwischen einer Rechtfertigung und der treibenden Neugier in ihr. Der Forschergeist gegen das Mitgefühl. Sie weis schon was gewinnen wird. Jetzt gilt es also nur den Schaden zu begrenzen den ihre Neugier anrichten könnte. Ratten. Ja. Einige Zeit Vergeht in stillem Forscherdrang und nach einigen Pergamenten später. Es ist wie die Arbeit an einem Heiltrank. Wie das Erforschen von Salbei oder Rittersporn. Nichts anderes! Das versucht sie sich zumindest einzureden. Dass sie gerade dabei ist einige Proben vorzubereiten die die vermutlich giftigsten Zutaten beinhalten die man sich vorstellen kann, blendet sie aus. Vorsichtig wird die Knolle vorbereitet, fertig. Als sie die Notiz liest atmet sie tief durch und nähert sich dem ersten Rattenkäfig. Ein lautes Quieken begrüßt sie. "Ganz ruhig, es sind nur Ratten" Mit zittrigen aber behandschuhten Fingern öffnet sie die Käfigtür ein klein wenig um mit der Hand hinein zu greifen. "Denk daran wie oft sie dich gebissen haben. So ein Rattentest ist normal!" Dann zuckt sie als das Biest sie in die Hand beißt! "Ich verstehe dich, ich würde auch so reagieren. Es tut mir Leid." Mit festem aber zittrigem Griff packt sie die Ratte und zwingt sie das Maul zu öffnen. "Es wird weh tun, von innen ... du wirst .. dich .. aber für die Forschung!" Die vorbereitete Schale mit der Haut des Giftpilzes nähert sich. Sie muss die Ratte zwingen das zu fressen, so viel steht fest. Nur noch ein Stück dann... "Du bist ... nur .. eine Ratte .. es .. muss sein! Muss sein! Los Mira .. tu es!" Nein! Sie kann das nicht. Sie bringt es nicht übers Herz. Mira ist zu schwach dafür! Die kleine tote Mira. Die Ratte wird frei gelassen und sie schließt den Käfig. Die Proben stehen vor den Käfigen fein säuberlich sortiert und beschriftet. Eine Notiz verbleibt dort, für sie, ungewohnt krakliger und fast unleserlicher Schrift: Ich kann das nicht. Bitte führe du die Tests durch. Es tut mir leid. Die Tests sind vorbereitet. Die Pergamente worauf steht was zu tun ist. Die Zettel, auf denen die Zeit zu notieren ist bis es wirkt. Die Zeit bis es aufhört oder aber die Ratte stirbt. Platz für Notizen wie die Ratte sich verhält. Denn die Test müssen sein. Doch Mira ist zu schwach dafür. Das war sie schon immer. RE: [Forschung] Brennendes Gift - Anastasia Edelfelt - 28.02.2017 Diese Entwicklung war.. milde enttäuschend. Natürlich hätte sie der Frau mehr zugetraut, allerdings war zumindest die Theorie ihrer Arbeit solide. Praktisch war sie natürlich durchgefallen, aber sei es drum. Ana konnte schwer abstreiten, dass es schade um die Ratten war. Anders als die meisten Menschen hatten diese nicht verdient, was ihnen passieren würde, oder vielleicht doch, wer konnte schon mit Sicherheit welches Wesen, was verdient. Götter vielleicht, aber wenn diese Ratten den Tod nicht verdienen, wäre es für einen Gott ein Leichtes den Tod zu verhindern. Also zumindest aus göttlicher Sicht hatten diese Ratten wohl den Tod verdient, oder waren zumindest so ohne jede Bedeutung im großen Plan der Götter, dass ihre Existenz oder Nicht-Existenz keinen Unterschied machte. Ein Leben zu nehmen, war nie eine schöne Sache. Sicher der Grad davon, was ein Leben war, lag immer im Auge des Betrachters. Für die meisten Menschen begann es irgendwo bei Welpen und endete irgendwo dort, wo sie sich den Kadavern einer Mücke ohne zweiten Gedanken von den Händen wischten. Sei es drum, wenn die nächste Forschung weniger grausam, weniger tödlich sein würde, könnte die Andere immer noch eine Hilfe. Für den grausamen Teil würde sie sich in Zukunft eben jemanden anderen suchen. Der Zeigefinger bewegte sich an dem Nasenrücken entlang, während sie den leeren Käfig betrachtete. Nun gut, zwei Ratten weniger, streichen wir eben einige der Versuche. Andererseits.. Nein. Fassen wir einfach den Pantherpilz als Ganzes in der Forschung zusammen, das wird schon. Sicher, es wäre interessant gewesen, wo im Pantherpilz die höchste Konzentration an Gift gefunden werden kann, aber diese Forschung würde für andere Tage sein. Fassen wir zusammen: Leichtes Adernfeuer war ein Süd aus Pantherpilz, nicht mehr und nicht weniger. Durch die Zugabe von Schlangengift zu diesem Süd erhalten wir das als Adernfeuer bekannte Gift. Pantherpilz stellte also ganz klar die Basiszutat dar und Schlangengift war eine Verfeinerung. Den üblichen Regeln der Alchemie folgend ließe sich diese Wirkung entweder durch höhere Konzentration einer dieser beiden Zutaten oder dem Zugeben einer Dritten verbessern. Die Liste, welche Ana mit der Anderen ausgearbeitet hatte, schien ihr noch immer richtig, also an die Arbeit.
Sie legte die Feder beiseite und mit einem flauen Gefühl im Magen, machte sie sich daran, die Rattenleichen und die Käfige zu verbrennen. Sie würde heute Nacht sicher nicht gut schlafen, aber das war gut so. Denn das Einzige, was den Menschen vom Monster unterscheidet, ist das Schuldgefühl. Eine weitere Nachricht findet sich bei der Anderen ein: Beschaff uns Schlagendrüsen und Pantherpilze. Wir verdoppeln einfach beides. |