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Die Reinigung - Druckversion

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Die Reinigung - Noema Ricarda Sanchez - 23.06.2016

Schon der Gedanke an das Geschehene war ekelhaft. Die einfachste Methode war es zu verdrängen bis unliebsame Veränderungen auftraten. Eine diese Veränderungen war, dass der Meister einen Bericht erwartete – ausführlich. Ein Bericht war jedoch kein Erfolg, brachte keine Antworten, aber die hatte vermutlich nur einer der anderen Beteiligten. Es galt mehr herauszufinden, allerdings war der eigene Schutz vorerst wichtiger. Sie schloss die Augen, begann die Anweisungen des Meisters im Geiste zu rekapitulieren. Einen Tag und eine Nacht fasten. Danach beim ersten Tageslicht in ein Bad in Silberfluss und ordentlich viel Salz nehmen. Dafür sollte ein Schreiner eine Badewanne fertigen. Salz und Silberfluss waren zu beschaffen. Danach der Trank aus Schlafmohn, Fliegenpilz und Alrauneblut. Der schwierigste Teil stellte die Alraune dar, aber Ravinsthal war ein wildes, rohes Land, in welchem sich jene Pflanze hoffentlich finden ließ oder zumindest ein Kräuterweib, welches die Pflanze zu finden wusste. All die Arbeit und das ohne Antworten zu erhalten. Welch ein Ärgernis.

Die Wanne war beschafft. Salz fand sich in einer Truhe, Silberfluss bot einer der Händler in Rabensteins Markthalle. Die Kräuter bot zum Glück ein reisendes Kräuterweib als Zoll an der Grenze an. So wurde der Trank zu bereitet und die Nacht über ins Fenster gestellt, Mondlicht und die Finsternis würden ihr übriges tun. Nach einem Tag allein mit Brot und Wasser stieg sie am Morgen in ein Bad aus Silberfluss und Salz, ließ sich langsam hinab rutschen bis die Flüssigkeit sie gänzlich bedeckte und verharrte einen Moment. Anschließend stieg sie aus der Wanne um sich abzutrocknen, anzukleiden und den Trank aus Schlafmohn, Fliegenpilz und Alrauneblut zu sich zu nehmen.